Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden – Teil 1 von Barra bis Berneray
Die Äusseren Hebriden sind eine 200 km lange Inselkette im Westen Schottlands. Ungefähr 60 km vom schottischen Festland entfernt sind sie ungeschützt den Winden des Atlantik ausgesetzt. Winterstürme sind keine Seltenheit, aber auch im April haben wir sehr windige Zeiten erlebt. Zivilisationsmüde, strandverliebte Reisende kommen hier voll auf ihre Kosten. Bei unserem Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden haben wir Barra und Vatersay, Eriskay, South Uist, Benbecula, North Uist, Berneray, Harris und Lewis und Great Bernera besucht. Zur Inselkette zählen aber ungefähr 100 Inseln, von denen viele unbewohnt sind.

Finde heraus, welche Sehenswürdigkeiten dich auf den Inseln der Äusseren Hebriden erwarten. Ganz sicher, wird sich eine Insel in dein Herz schleichen und dann weisst du, wie du dein Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden mit einem Schottland Urlaub planen kannst.
Anreise zu den Äusseren Hebriden
Die Inseln sind per Flugzeug und Fähre erreichbar. Am besten, du nimmst eine Fähre, um zu einer der Inseln der Äusseren Hebriden zu fahren. Fähren fahren von Oban, Uig und Ullapool. Wähle den Hafen, je nachdem auf welcher Insel du dein Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden beginnen willst. Ab Ullapool geht es zur Hauptstadt der Äusseren Hebriden, nach Stornoway auf der Isle of Lewis. Von Uig auf der Isle of Skye, die zu den Inneren Hebriden gehört, fahren Fähren nach Lochmaddy auf North Uist und nach Tarbert auf der Isle of Harris.
Wir starten unser Inselhüpfen zu den Äusseren Hebriden in Oban und fahren mit der Fähre nach Castlebay auf die Insel Barra. Alternativ könnte man von Oban auch auf die Insel South Uist fahren. Zwischen den Inseln gibt es Fährverbindungen oder Dämme. Flughäfen, die von kleinen Hüpfern angeflogen werden, gibt es auf Barra, Benbecula und Lewis. Da das Wetter so weit draussen im Atlantik sehr rau sein kann, ist der Flugplan nicht in Stein gemeisselt.
Tipp: Um auf den Inseln der Äusseren Hebriden mobil zu sein, solltest du ein Fahrzeug mitbringen.
Die Inseln der Äusseren Hebriden
Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden ist so etwas wie Schottland für Fortgeschrittene. Sei dir bewusst, die Äusseren Hebriden sind anders als der Rest von Schottland. Nicht nur, dass Eiszeitgletscher die Felsen abgeschliffen haben. Hier findest du Strände so traumhaft, dass du nicht glauben würdest in Schottland zu sein. Meer, Sandstrände, Machair Landschaften, Moore und Lochs und Hügel, jede der hier vorgestellten Inseln hat die gleichen Zutaten und ist doch einzigartig. Bei Sonnenschein ist das Inselabenteuer der Inbegriff eines Traums, bei längeren Schlechtwetterperioden besteht die Gefahr einer Depression.

Und die Uhren ticken hier am Ende der Welt, auf diesem Vorposten der Zivilisation anders. Die Lieferung aller Alltagsgegenstände per Schiff macht vieles teuer. Die Bauweise, die den Winterstürmen trotzt, tut ein übriges. Ein Supermarkt steht nicht an jeder Ecke und die wenigen Restaurants warten auch nicht unbedingt darauf, dass ein Reisender hereinschneit. Deshalb musst du dein Abenteuer Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden frühzeitig planen. Das bedeutet, reserviere deine Übernachtungen rechtzeitig vorab. In der Hauptsaison ist es auch von Vorteil, wenn du dein Fährticket vorab buchst. Solltest du nicht selbst kochen können, musst du dich auch spätestens am Vortag um einen Platz im Pub oder Restaurant kümmern.
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Unterkünfte ganz einfach finden: Klicke auf den Button, gib dein Datum ein und lass dir die verfügbaren Unterkünfte auf der Karte zeigen. Navigiere dann auf die Insel der Äusseren Hebriden, auf der du während deines Inselhoppings übernachten willst und schau welche Unterkünfte noch frei sind. Auf den meisten Inseln ist das Angebot überschaubar.
Unser Abenteuer Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden beginnt mit der Fahrt von Oban nach Barra, wo wir in Castlebay ein Ferienhaus mieten. Lass dich inspirieren und mach dir selbst ein Bild!
Barra – Ein Strand als Flughafen
Im Süden der Äusseren Hebriden liegt die überschaubare Insel Barra. Einem Ort am nächsten kommt Castlebay, wo die Fähren anlegen. Wie der Ort Castlebay zu seinem Namen kam, sieht jeder, der über das Wasser anreist.

Hier in Castlebay findet man auf der Fläche verteilt vom Supermarkt, Pub, Arzt und Kirche die wichtige Infrastruktur. Castlebay hat den einzigen Supermarkt auf der Insel, aber das Angebot ist erstaunlich umfangreich.

Die Insel Barra hat eine Ringstrasse, die in beiden Richtungen befahren werden kann und dich zu vielen schönen Sandstränden bringt. Suchst du eine Sehenswürdigkeit auf dieser Insel der Äusseren Hebriden, so kommt der Flughafen einer Sehenswürdigkeit am nächsten.
Er liegt im Norden der zu Barra gehörenden Halbinsel Eoligarry auf der Ostseite. Du musst also die Ringstrasse verlassen. Wenn du nicht gerade eingeflogen bist, solltest du unbedingt einen Start am Strand beobachten. Voraussetzung, dass gestartet oder gelandet werden kann, ist Ebbe, denn der Strand wird zweimal am Tag zur Piste.
Die Halbinsel ist hier so schmal, dass man ganz schnell zu Fuss auf der Westseite ist. Da der Abflug sich wegen Wetterkapriolen verspätet, erkunden wir kurz die andere Seite. Allerdings ist es sehr stürmisch und dann naht das Unwetter auch schon, weshalb der Flug sich verzögerte.

Der Wind pustet noch ordentlich, obwohl das Unwetter gerade vorbeigezogen ist. Die Passagiere steigen schnell in die kleine Maschine und schon beschleunigt die Maschine in Richtung Wasser.

Rechtzeitig bevor die Räder im Wasser sind, hebt sie ab und fliegt nach einem Halbkreis über dem Tower davon.

Tipp: Folgst du der Strasse am Flughafen ans Ende der Halbinsel Eoligarry findest du bei Ebbe wunderschöne, einsame Sandstrände, aber Einsamkeit ist im April auf Barra kein Problem.

Vatersay – die kleine Schwester von Barra
Seit Anfang der 90er Jahre ist das Inselhüpfen von Barra auf Vatersay, den beiden südlichsten Inseln der Äusseren Hebriden, leicht, denn seitdem sind die beiden Inseln durch einen Damm verbunden. Vatersay ist eine dünn besiedelte Insel, die lange Zeit im Privatbesitz war. Jeder, der etwas Zeit auf Barra verbringt, wird einen Abstecher nach Vatersay machen. Auch wir schauen kurz, was die Insel so zu bieten hat.

Es gibt ein Denkmal, welches an einen Flugzeug-Absturz erinnert. Daran fahren wir allerdings vorbei und gehen lieber unweit des Startpunkts für den Hebridean Way ans Meer.

Der Hebridean Way endet nach 12 Tagesetappen oder 253 km Wanderweg in Stornoway auf der Insel Lewis. So wie wir die äusseren Hebriden im Frühjahr kennengelernt haben, dürften die grössten Herausforderungen Wind und Wetter sein.
Tipp: Solltest du nicht von Wind und Wetter ermüdet sein, empfehlen wir dir eine Wanderung auf den 190 m hohen Berg Heisebhal auf der Insel. Von oben kannst du ein schönes Foto schiessen, auf dem du die beiden nur 600 m auseinander liegenden Strände auf einem Bild vereinst.
Eriskay – Geschichten und Ponies
Eriskay ist bekannt für das, was an seinen Ufern angekommen ist und für die letzten Urpferde Schottlands. Eine Fähre bringt dich von der Insel Barra nach Eriskay.

Geschichten, die Geschichte schrieben
Die kleine Insel der Äusseren Hebriden glänzt mehr mit Geschichten, die Geschichte schreiben, als mit Sehenswürdigkeiten im eigentlichen Sinn.
Wenn du Zeit hast, kannst du der Prince’s Bay neben dem Hafen einen Besuch abstatten. Ein schöner Strand erwartet dich, der wirklich historisch bedeutsam ist. An diesem Strand betrat nämlich Bonnie Prince Charlie das erste Mal schottischen Boden, um seinen Anspruch auf die Krone zu untermauern. Wie es mit dem Jakobiter Aufstand ausging, weiss seit Outlander wahrscheinlich auch jeder Noch-nicht-Schottland-Fan. Wir jedoch überspringen den Strand und folgen der Strasse weiter in Richtung South Uist.
Jörg hätte zwar schon Lust auf einen Abstecher zum einzigen Pub auf Eriskay gehabt, allein um die berühmten Whiskyflaschen im Politician zu sehen, aber dafür ist es noch etwas früh am Tag. Dies ist eine weitere Geschichte, für die Eriskay berühmt wurde. Das Frachtschiff SS Politician lief hier 1941, im Sturm vom Kurs abgekommen, auf Grund. Seine Ladung waren 260.000 unverzollte Flaschen Whisky für den Markt in Übersee.
Die Inselbewohner retteten zuerst die Mannschaft und machten sich anschliessend an die Bergung der wertvollen Fracht. Der örtliche Zollbeamte führte nicht nur Razzien durch, um der Fracht habhaft zu werden, er veranlasste sogar die Sprengung des Schiffs, um zu verhindern, dass die Bewohner sich weiterhin mit unverzolltem Whisky versorgen konnten. Das Meer nimmt und das Meer gibt, manchmal sollen noch Whiskyflaschen angespült werden.
Die schottischen Urpferde
Wir hoffen jedoch darauf, den besonderen Eriskay Ponies zu begegnen, die teilweise frei auf Eriskay herumlaufen. Sie sind die Überbleibsel der ursprünglichen Pferde der westlichen Inseln, wie die Äusseren Hebriden auch genannt werden. Die abgeschiedene Lage von Eriskay hat über die Jahrhunderte für ihren Erhalt gesorgt.
Ohne die Ponies wäre das Leben nicht möglich gewesen. Sie brachten die Kinder zur Schule, trugen Seetang für die Düngung der Felder oder Torf zum Heizen. Mit Einzug des modernen Lebens wurden sie immer weniger benötigt. Und irgendwann waren nur noch wenig reinrassige Eriskay Ponies übrig. Als es schon fast zu spät war, begann man sich um den Erhalt der bedrohten Rasse zu kümmern. Als erstes sehen wir die Ponies aus der Ferne.

Die Eriskay Ponies wechseln erst im Alter von 4 bis 6 Jahren ihre Fellfarbe von braun auf weiss-grau. Es wird gemunkelt, dass schon die Wikinger Ponies von Eriskay mit nach Hause nahmen. Insofern dürfte ein wenig Eriskay Pony auch in den Islandpferden enthalten sein. Es sind freundliche, robuste Arbeitstiere. Wir treffen sie wenig später ganz nah neben der Strasse.

Tipp: Solltest du den Ponies auf Eriskay nicht begegnen, hast du auf South Uist eine weitere Chance, denn inzwischen leben dort mehr dieser schottischen Urpferde als auf Eriskay.
Eriskay hat man schnell durchquert. Die Insel ist durch einen Damm mit South Uist verbunden. So merkt man kaum, dass man von einer Insel der Äusseren Hebriden zur nächsten hüpft.

South Uist – endlose Sandstrände, Machair Landschaften und Geschichte
Obwohl eben noch die Sonne schien, kommen wir auf dem Weg zum Polochar Inn, wo ein Standing Stone am Meer steht, in einen solchen Hagelschauer, dass wir diese Sehenswürdigkeit auf der Äusseren Hebriden Insel auslassen.

Kurze Zeit später folgen wir einer Seitenstrasse in Richtung Meer zu einem Picknickplatz. Hier befinden wir uns mitten in einer Machair Landschaft. Das sind fruchtbare Böden, die aus Muschelkalk und Torf bestehen und sich durch eine artenreiche Flora und Fauna auszeichnen. Diese Böden dienen als Acker- und Weideland.

Die Machair Landschaften grenzen direkt an das Meer. An den scheinbar endlosen Sandstränden könnten wir ewig entlang laufen und uns durchpusten lassen. Zumindest eine Stunde gönnen wir uns das Vergnügen, dann geht es auch schon weiter.

Sehenswürdigkeiten auf der Äusseren Hebriden Insel South Uist
South Uist hat nicht nur wunderschöne Natur und strohgedeckte Häuser zu bieten. Nein, hier kann man auch tief in die Vergangenheit der Insel und ihre Besiedlung eintauchen. Es gibt aber auch Modernes zu bewundern. Architektur Interessierte sollten sich die moderne Kirche Our Lady of Sorrows nicht entgehen lassen. Sie steht auffällig neben der Strasse und sieht von jeder Seite anders aus.

Durch ein Dorf aus der Bronzezeit kann man in Cladh Hallan wandern. Diese archäologische Ausgrabungsstätte ist jederzeit frei zugänglich. Ein Sturm legte drei Häuser des unter Sand begrabenen Dorfs frei. Drei Tafeln erklären, wie das Dorfleben in der Bronzezeit wohl aussah. Man vermutet, dass das Dorf aus sechs bis sieben Häusern bestand, aber noch ist längst nicht alles ausgegraben.

Frankensteins Mumien sind allerdings nicht mehr da. Forscher vermuten, dass sie die Funktion eines Grundbuchs in der Bronzezeit hatten und mit den Ahnennachweisen und ihren Verbindungen Landansprüche abgesichert wurden.
Das Kildonan Museum dagegen beschäftigt sich mit Leben und Handwerk der etwas neueren Zeit auf South Uist. Das Museum kann man nicht verpassen, denn ein grosses Schiff, welches vor dem Museum steht, ist gut von der Strasse aus sichtbar. Zwei Exponate sind besonders interessant: ein Hochzeitsstein, durch welchen man sich die Hände als Zeichen eines Eheversprechens reichte und der gestohlene und Jahre später wiederentdeckte Clanrandald Stone. Fotografieren ist jedoch verboten. Das Café am Museum macht nicht nur leckere Kuchen, sondern auch gute Suppen.

Und schon führt der Weg über die Insel mit einem kurzen Abstecher von der Hauptstrasse zu einem Flora MacDonald Gedenkstein. Ob sie hier auf South Uist oder doch eher auf Benbecula geboren wurde, ist nicht so ganz klar. Auf Benbecula wuchs sie auf. Als Fluchthelferin von Bonnie Prince Charlie wurde sie jedoch zur Heldin der Highlands. Ihre Lebensgeschichte ist mehr als bemerkenswert. Das kann man vom Gedenkstein nicht gerade behaupten.

Auf dem Weg nach Howmor fahren wir zwar den Schlenker über Ormacleit Castle, aber die Geschichte zur Ruine ist besser als die Ruine, die einst ein Herrenhaus war und einen Clanchef beherbergt hat.
In Tobha Mòr oder Howmor findet man die Überreste frühchristlicher Kirchen und Kapellen. Die ältesten Reste stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Bevor wir unser Inselhopping auf den Äusseren Hebriden fortsetzen und nach Benbecula hüpfen, gibt es noch eine Sehenswürdigkeit zu besuchen. Our Lady of the Isles ist eine 9 m hohe Statue von Maria. Sie wurde im Kampf gegen den Bau einer Raketenbasis auf South Uist auf einem kleinen Hügel errichtet. Der Protest der Bevölkerung mit göttlichem Beistand hat den Bau verhindern können. Von hier oben geniesst man einen wunderbaren Blick über Loch Bi.


Benbecula – eine Insel der Äusseren Hebriden ohne Sehenswürdigkeiten
Nachdem es auf South Uist so viel zu sehen gab und wir schon recht spät dran sind, ist Benbecula für uns nur eine weitere Insel beim Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden, die wir über einen Damm erreichen und auch wieder verlassen. Wir überqueren sie ohne weitere Schlenker, da wir zur Schlüsselübergabe für unser gemietetes Haus auf North Uist eilen müssen.
Soweit ich weiss, gibt es ausser ein paar schönen Stränden auch keine besonderen Sehenswürdigkeiten auf Benbecula. Ihre Bedeutung liegt im Flughafen. Ausserdem hat die britische Armee hier einen Stützpunkt. Ich erwähne die Insel nur der Vollständigkeit halber.
North Uist – Vögel, Wasser, Moore und ein Steinkreis
Farbenfrohe Unwetter am Meer
Keine Sehenswürdigkeit im klassischen Sinn, aber eine Attraktion wegen der viele Besucher diese Insel auf den Äusseren Hebriden besuchen, ist das Balranald Naturschutzgebiet auf North Uist, in dem seltene Vögel zu beobachten sind.
Wir wohnen direkt mit Blick auf die Bucht, welche zum Balranald Naturschutzgebiet gehört. Beim ersten Versuch, das Naturschutzgebiet zu erkunden, erreichen wir gerade das Ende der Bucht, als überraschend ein Wolkenbruch auf uns niedergeht. Der Regen fühlt sich wie kleine Nadeln auf der Haut an. Bis wir zurück im Haus sind, sind wir komplett durchweicht und ich bin froh, dass wir einen Wäschetrockner haben. Beim zweiten Versuch fahren wir mit dem Auto zum Visitor Center, aber es dauert nicht lange bis ein weiterer Hagelschauer auf uns niedergeht.





Den Wachtelkönig (auch Corncrake oder Crex Crex genannt), der hier brütet, den bekommen wir bei unserem Aufenthalt in North Uist nicht zu Gesicht. Dafür begegnet uns eine Sumpfohreule. Interessierst du dich für Vögel ist ein Ausflug auf die Insel Lunga (von Oban oder Mull) zwischen Mai und Juli ein Erlebnis. Neben unzähligen Papageientauchern brüten dort auch Trottellummen und Tordalks.
Die Insel North Uist ist durch eine Ringstrasse erschlossen. Eine kleine Strasse zerschneidet North Uist und schafft eine kürzere Nord-Süd-Verbindung.

Und hier in diesem Heidekrautgebiet begegnet uns die Sumpfohreule, die auf North Uist gar nicht so selten sein soll.

Traumstrände befinden sich rund um Malacleit. Das Meer, feinster Sandstrand und auf den Machair Landschaften die Schafe mit ihren Lämmern. April auf den Äusseren Hebriden kann so schön sein, auch wenn schon das nächste Unwetter über uns hereinbricht.

Das war nicht das letzte Unwetter an diesem Tag auf North Uist. Auf der Ringstrasse fahren wir zurück und halten noch kurz an der Strasse, um ein Bild vom Scolpaig Tower zu machen. Er befindet sich auf Privatgelände, aber obwohl wir auf der Strasse stehen, kommt ein ärgerlicher Mensch aus dem Tor auf uns zu gerannt und verscheucht uns sehr unfreundlich.

Rundwanderung mit Hügelgrab und Steinkreis auf North Uist
Diese Insel der Äusseren Hebriden wartet noch mit zwei richtigen Sehenswürdigkeiten auf, die man bequem auf einer Rundwanderung erkunden kann. Das Hügelgrab Barpa Langais liegt an der A867 nach Lochmaddy. Es gehört mit zu den am besten erhaltenen Hügelgräbern. Forscher sind sich sicher, dass das Klima zu der Zeit als das Grab vor 5.000 Jahren entstand, viel angenehmer auf den Äusseren Hebriden war und diese von grossen Waldlandschaften bedeckt waren.

Die Wanderung beginnt am Parkplatz mit den Axtskulpturen. Der Weg führt durch ein Tor und dann aufwärts. Vor dem Hügelgrab teilt sich der Weg, führt aber oben wieder zusammen. Die Aussicht von hier ist gigantisch, einzig der Wind ist einmal mehr sehr unangenehm.

Weiter geht es immer aufwärts. Wir lassen das Hügelgrab hinter. Der Weg ist jetzt durch Holzpfosten markiert. Oben markiert ein Betonstein den Gipfel. Das 360° Panorama ist einzigartig. Hier sind nur wir, der Wind und die Weite.

Nach dem Gipfel musst du dich rechts halten, wenn du zum Steinkreis laufen möchtest. Bald beginnt der Abstieg zur Langass Lodge. Er führt an Pobull Fhinn (Finn’s People) vorbei, dem einzigen Steinkreis auf North Uist. Bei guter Sicht sieht man ihn schon von weitem.


Ab der Hausruine wird der Weg besser. Er führt zur Langass Lodge. Von da ist es nicht mehr weit zurück zum Parkplatz.
Berneray – Seehunde und Traumstrände
Die Insel Berneray ist mit ein Grund, warum wir zum Inselhopping auf den Äusseren Hebriden aufgebrochen sind. Hatten wir diese Insel doch schon früher einmal auf einem Kurzausflug von der Isle of Skye aus besucht und uns verliebt.
Berneray erreicht man einfach über einen Damm von North Uist. Folgt man der Strasse, sieht man in den Buchten vor und nach dem Hafen unzählige Seerobben. Ihre Körperhaltung beim Relaxen ist immer wieder beeindruckend.



Das Highlight auf Berneray sind die Strände, die sich an die Machair Landschaften anschliessen. Es gibt einen südlichen und einen nördlichen Explorer Walk. Der südliche Weg führt durch Schafweiden zu einem Schiffswrack, über Sand und markante Felsen bis zu einer langen Sandbucht. In der Mitte führt ein Weg durch die Dünen zurück. Es sind zwar nur 4,5 km, aber es gibt so viel zu entdecken, dass die Zeit einfach verrinnt.






Für eine ganze Umrundung der Insel Berneray und den Besuch beim Standing Stone, der einzigen Sehenswürdigkeit auf dieser Insel, reicht die Zeit wieder nicht. Mit der Fähre nach Leverburgh geht es mit dem Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden weiter. Insel Lewis und Harris, wir kommen. Dahin nehme ich dich mit im 2. Teil der Serie Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden.
Liebe Susan
Vielen herzlichen Dank für deinen ausführlichen und super informativen Reisebericht der äusseren Hebriden.
Wir bereisen genau eure beschriebene Strecke. Aktuell sind wir auf North Uist bei Balranald und haben noch weitere 10 Tage vor uns. Gerne folgen wir deinen Empfehlungen:-)
Priska und Patrik aus der Schweiz
Liebe Priska,
da habt ihr ja definitiv mehr Zeit für euer Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden. So ein klein bisschen neidisch bin ich jetzt schon, denn tagelangen Regen, wie zur Zeit Zuhause hatten wir auf den Inseln nie. Noch dazu waren die Unwetter oft sehr farbenfroh und eindrücklich und nicht dieses Grau in Grau. Auf jeden Fall freue ich mich, wenn mein Beitrag hilfreich für euch war und wünsche euch noch eine gute Reise und wundervolle Erlebnisse. Ich darf auch bald wieder nach Schottland:-)
Liebe Grüsse
Susan
Liebe Susan,
was für ein super informativer Beitrag! Jetzt kann ich mir endlich ein Bild von den äußeren Hebriden machen und habe durch deine Bilder wunderschöne Eindrücke davon gewonnen. Schottland steht schon lange auf meiner Reiseliste. Vielleicht wagen wir es im April endlich mal. Ich habe ja etwas Sorge wegen des Linksverkehrs, aber die Hebriden sehen so einsam aus, dass ich mir das direkt zutraune würde…
Danke fürs Mitnehmen!
Liebe Grüße
Angela
Hallo Angela,
für uns war der Linksverkehr in Schottland bisher nie ein Problem, da wir bisher immer zu 4. mit Mietwagen unterwegs waren und da sitzt man einfach auch verkehrt. Nach dem man ungefähr 5 Mal den Scheibenwischer statt des Blinkers bedient hat, weiss man das auch.
Wir werden es aber wahrscheinlich nächstes Jahr auch mal mit unserem Wohnmobil versuchen. Wir freuen uns schon ein Loch in den Bauch, endlich mal länger nur zu zweit zu reisen. In Schottland kann man so toll freistehen. Zwischen 5 und 6 verschwinden die Wohnmobile von den Strassen und suchen sich einen schönen Stellplatz an einem Parkplatz mit Aussicht und da gibt es einige, an denen ich morgens gern mal aufwachen würde.
Liebe Grüsse
Susan
Wow! Danke für diesen tollen Artikel, Susan 🙂 Wir überlegen gerade, ob wir Anfang Februar nach Schottland reisen. So gerne würde ich auch auf die Äußeren Hebriden. Wieviel Zeit muss man insgesamt dafür einplanen?
Liebe Grüße, Julia
Liebe Julia,
Februar ist die Zeit der Winterstürme auf den Äusseren Hebriden. Im April hatten wir schon dramatisches Wetter und viel Wind, aber das war noch nichts zu den Winterstürmen, von denen uns die Bewohner auf Nord Uist erzählt haben. Wir waren 9 Tage auf den Äusseren Hebriden plus 3 Nächte für An- und Abreise. Ob das ausreichend Zeit oder zu wenig Zeit ist, hängt ganz massiv vom Wetter ab und wie viele Inseln du besuchen willst. Den 2. Teil der Serie über Lewis und Harris werde ich am Donnerstag veröffentlichen. Da gibt es richtig viel zu sehen und zu unternehmen. Aber hinter Februar mache ich ein grosses Fragezeichen.
Liebe Grüsse
Susan
Liebe Susan,
vielen Dank für den ausführlichen Artike zu den Hebriden! Bisher war Skye die einzige schottische Insel, die ich besucht habe (glücklicherweise vor dem großen Boom). Und in diesem Jahr habe ich es nur in die beiden schottischen Metropolen geschafft. Nächstes Jahr ist aber eine Mutter-Töchter-Reise in Schottland fest eingeplant und ich liebäugle mit Inselhüpfen. Dein Artikel ist schon gebookmarkt!
Liebe Grüße
Elke
Hallo Elke,
dann solltest du Teil 2 der Serie nicht verpassen, denn da stelle ich Lewis und Harris vor. Auf diese Insel möchte ich auch noch einmal, dann mit hoffentlich besserem Wetter. Wir überlegen auch nächstes Jahr mit dem Wohnmobil nach Schottland zu reisen und dann endlich auch die Orkneys und Shetlands mitzunehmen.
Liebe Grüsse
Susan
Meeega! Das würde mir auch gefallen, auch wenn es ja ganz schön usselig (frisch) aussieht ;). Bis Oban sind wir auch schon gekommen. Nächste Mal also Fähre auf die Äußeren Hebriden. Danke für den Tipp. LG, Nadine
Hallo Nadine, ja ab auf die Fähre, wenn du ein Fan von traumhaften Sandstränden und Moorlandschaften bist und dann die Daumen drücken, dass das Wetter mitspielt.
Liebe Grüsse
Susan