Bern Ausflug im Herbst – zwischen Lichtshow und Zwiebelduft

Ein Bern Ausflug im Spätherbst kann überraschend vielseitig sein. Wir haben unseren Besuch so geplant, dass wir sowohl die Bern Lichtershow als auch den Zwiebelmarkt Bern erleben können. Die Lichtshow endet jeweils am Samstagabend, bevor auf dem Bundeshausplatz alles für den Zwiebelmarkt aufgebaut wird. So bleibt genügend Zeit, bei der Anreise das Sensorium in Rüttihubelbad zu besuchen, durch die Altstadt von Bern zu schlendern und eines der Museen in Bern zu entdecken, bevor wir abends den Ausblick vom Rosengarten zum Sonnenuntergang geniessen.

An unserem Herbstwochenende in Bern Ende November fällt der erste Schnee, der Himmel ist grau, die Luft kühl. Doch gerade dieses Wetter verleiht dem Bern Ausflug eine besondere Stimmung – ruhig, gedämpft, fast monochrom.

Bundeshaus Bern mit der Kuppel des Parlaments und dem Hotel Bellevue im Herbst, gesehen vom Marzilibad. - Bern Ausflug zum Zwiebelmarkt
Das Bundeshaus Bern
Bern Altstadt mit Münster und Aare unter grauem Himmel am ersten Schneewochenende im November. - Bern Ausflug zur Lichtshow
Münster und Münsterplatz an der Aare in Bern

In diesem Beitrag erfährst du die Wahrheit über den Zibelemärit in Bern. Ich erzähle dir etwas über das Nichts, auch wenn die aktuelle Sonderausstellung im Museum für Kommunikation jetzt eine andere ist und mindestens genauso spannend klingt. Und ich nehme dich mit auf Streifzüge durch Bern.

Sinnesreise im Sensorium Rüttihubelbad

Das Sensorium in Rüttihubelbad bei Walkringen hat sich ganz den fünf Sinnen verschrieben: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Neben der Dauerausstellung gibt es jährlich eine Sonderausstellung. 2025 heisst sie „Leben ist Schwingung“. Wir waren in der Ausstellung „Farbe erleben“, was natürlich den Hobbyfotografen in mir besonders angesprochen hat. Da optische Reize unser ganzes Leben beeinflussen, spielt der Sehsinn eine grosse Rolle. Wie es ist, wenn man seinen Augen nicht trauen kann, erlebt man im Wow Museum in Zürich, das ich in den Tipps für Schmuddelwetter in Zürich aufgenommen habe.

Ungefähr 70 Stationen fordern im Sensorium zum Ausprobieren und Mitmachen auf. Sehr spannend und für unsere fünf Sinne irgendwann überwältigend. Gut, dass man im Restaurant den Geschmackssinn bei einer Stärkung schärfen kann. Im Sommer kann man auch draussen sitzen, aber jetzt, Ende November mit erstem Schnee, sind wir froh, im Warmen zu bleiben.

Verschneite Hügel und Scheune im Emmental nahe dem Sensorium Rüttihubel bei Walkringen an einem grauen Novembertag.
Anfahrt zum Sensorium – Schnee
Vom kuschligen Inneren des Sensoriums in Rüttihubel blickt man durch grosse Fenster auf die verschneite Aussenanlage und die Bäume im Herbstkleid. Bern Ausflug zur Lichtshow
Blick von innen nach aussen

Die Architektur von Rüttihubelbad

Ein Spaziergang durch Rüttihubelbad lohnt sich. Die Anlage wurde in den 1980er-Jahren als soziales und kulturelles Zentrum gegründet. Die gesamte Anlage folgt den Gestaltungsprinzipien der organischen Architektur, die aus der anthroposophischen Bewegung hervorging – jener Richtung, die auch das Goetheanum in Dornach prägte.

Typisch sind die geschwungenen Linien, asymmetrischen Formen und der bewusste Verzicht auf rechte Winkel. Fenster und Wände verlaufen sanft gebogen und Materialien wie Holz und Putz werden in warmen, erdigen Tönen eingesetzt. Das Ziel dieser Bauweise ist nicht funktionale Effizienz, sondern Harmonie zwischen Mensch, Raum und Natur.

Anreise und Öffnungszeiten im Sensorium

Wir reisen mit dem Auto an. Ob das schlau war, darüber lässt sich streiten, denn das Parken beim Berner Bundeshaus ist nicht ganz preiswert und die Altstadt befindet sich kurz vor dem Zwiebelmarkt im Ausnahmezustand.

Von Bern aus kann man den Ausflug ins Sensorium auch bequem mit dem ÖV gestalten. Man nimmt die Bahn bis Worb Dorf oder Walkringen und steigt dort in den Bus Nr. 791, der bis „Walkringen, Rüttihubelbad“ fährt. Alternativ lässt sich der Weg auch von Worb aus erwandern.

Drei schneebedeckte Stühle vor orangem Laub, Säule und Blick in die Landschaft vom Parkplatz des Sensoriums.

Bern Lichtshow am Bundeshaus

Am späten Nachmittag checken wir im NH Hotel The Bristol* ein. Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe des Bundeshauses, hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ein sehr gutes Frühstück. Die Berner Lichtshow am Bundeshaus endet am Samstag, bevor am 4. Montag im November der Zwiebelmarkt stattfindet. Das Lichtspektakel findet abends 19, 20 und 21 Uhr statt.

Jedes Jahr steht die Bern Lichtershow unter einem anderen Motto. 2025 geht es von Bern einmal um die ganze Welt. „Voyage“ heisst die Show und wird erstmals von Livemusik begleitet. Der Eintritt ist kostenlos.

Rund um den Bundeshausplatz stehen kleine Verkaufsstände, an denen Glühwein und Snacks angeboten werden. Ich empfehle dir, vor oder nach der Show zu essen und zu trinken, damit du die Hände freihast zum Fotografieren oder Filmen.

Hinweis: In der Schweiz gibt es in den Wintermonaten mehrere Lichtshows. Ende November startet die Saison mit der Bern Lichtshow. Die Illumination des Kloster-Einsiedeln findet erst 2027 wieder im Januar statt. Das Lichterfest Luzern verzaubert jeweils Mitte Januar die Stadt. Und beim Murten-Lichter-Festival leuchtet immer Ende Januar der ganze Ort geheimnisvoll. Jede Lichtshow ist auf ihre Art eindrücklich.

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Altstadtbummel Bern

Auch wenn die Schweiz offiziell keine Hauptstadt kennt, ist Bern mit dem Regierungssitz in der Landesmitte die Bundesstadt. Egal, wie man sie nennt – Bern gehört zu den schönsten Städten des Landes. Mit der UNESCO-Altstadt, den Laubengängen, Brunnen, Grünflächen, der türkisfarbenen Aare, den Aussichtspunkten und der landschaftlichen Umgebung hat die Stadt unglaublich viel zu bieten.

Bei einem Bern Ausflug im Herbst fallen natürlich die Sommeraktivitäten wie das Schwimmen in der Aare weg. Dafür bieten die Berner Museen für jeden Geschmack etwas.

Wer keine Sehenswürdigkeit verpassen will, kann an einer öffentlichen Altstadtführung teilnehmen. Wir lassen uns lieber treiben. Die Altstadt liegt in einer Aareschleife. Von unserem Hotel geht es am Bundeshaus vorbei zur Kirchenfeldbrücke, wo wir den Blick auf das Berner Münster und das Mattenquartier geniessen. Das Bernische Historische Museum mit seiner auffälligen Schlossarchitektur schauen wir uns nur von aussen an.

Eines der Berner Museen - das bernische Historische Museum in Schlossoptik mit Türmchen. Bern Ausflug im Herbst
Bernisches Historisches Museum

Kreuz und quer bummeln wir durch die Altstadtgassen, am Münster vorbei und wieder zurück zum Bundesplatz, wo wir uns abends die Berner Lichtshow ansehen.

Am Sonntag bleibt Zeit für einen langen Museumsbesuch. Abends geniessen wir vom Rosengarten Bern den schönsten Ausblick über die Stadt. Zurück geht es über das Alte Tramdepot, wo wir in besonderem Ambiente sehr gut essen. Am Bärenpark, dessen Bewohner längst in der Winterruhe sind, geht es über die Nydeggbrücke wieder in die Altstadt.

Blick über die Aare auf die Aussichtsterrasse am Münster und den Münster sowie das Mattenquartier bei Sonnenschein.
Aare, Mattenquartier und Münster mit Aussichtsterrasse
Sonnenuntergang von der Aussichtsterrasse des Berner Rosengartens. Der Himmel leuchtet in gelb, blau und orange. Auffällig ragt die Silhouette des Münsters in den Himmel. Bern Ausflug im Herbst.
Vorteil vom Bern Ausflug im Herbst. Der Sonnenuntergang ist früher
Ausblick vom Weg unterhalb des Berner Rosengartens auf die beleuchtete Altstadt zur blauen Stunde.
Blaue Stunde
Der Zytglogge Turm hell erleuchtet in der Dunkelheit. Bern Ausflug im Herbst
Wer mehr Zeit hat, kann den Zytglogge Turm besichtigen

Praktische Hinweise für Bern

Das mittelalterliche Bern mit seinen zahlreichen Brunnen und Laubengängen lässt sich gut zu Fuss erkunden, vor allem, wenn du in einem der zahlreichen Hotels in der Altstadt* übernachtest. Das NH Hotel The Bristol* können wir empfehlen. Bern hat aber für jeden Geschmack und Geldbeutel die passende Unterkunft. Eine besondere Unterkunft ist das One Suite Hotel Zollhaus* in einem ehemaligen Zollhaus an der Nydeggbrücke.

Die Gästekarte Bern bietet freie Nutzung des ÖV. Du erhältst sie ab einer Übernachtung. Sie ist praktisch, wenn du vom Hotel zum Rosengarten oder zu den Berner Museen fahren möchtest.

Die letzten Blätter leuchten orange in der Berner Altstadt mit ihren Laubengängen.
In der Berner Altstadt

Möchtest du noch die Auswahl an Unterkünften haben, solltest du so früh als möglich für dein Wochenende mit Zwiebelmarkt buchen.

Bern kurz vor dem Zwiebelmarkt Bern ist voll. In den Altstadtgassen sind bereits viele Verkaufsstände aufgebaut, und wer nicht im Voraus einen Tisch reserviert, hat abends kaum Chancen auf einen Platz.

Museen Bern

In Bern gibt es zahlreiche Museen. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir entscheiden uns für das Museum für Kommunikation, ein interaktives Museum mit immer wieder spannenden Sonderausstellungen. Eine Ausstellung zum Nichts klingt erst einmal paradox, aber war sehr spannend.

Eingang des Berner Museums für Kommunikation mit moderner Architektur. Bern Ausflug Herbst

Nichts ist unmöglich, nichts geht mehr, nichts ist gut genug, nützt es nichts, schadet es nichts, ein Radiergummi macht vor nichts halt, null ist nicht nichts, nichts Neues, nichts als Stille, nichts mehr wert, – die Liste liesse sich noch lange fortsetzen.

Spannend auch die Betrachtungen zum Loch. Tucholsky sagt: «Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist.»

Aber erst der Rand macht das Loch sichtbar. Ohne Rand gäbe es kein Loch – nur ein Nichts, das niemand bemerken würde. Wir kennen so viele Löcher, dass man meinen könnte, sie seien die Grundpfeiler unserer Gesellschaft: das Haushaltsloch, das Januarloch, das Ozonloch, das Bohrloch, das Funkloch, das Schlagloch, das Schlüsselloch, das Knopfloch, das A…loch.

Fazit: Das Museum für Kommunikation Bern ist ein Highlight. Beim nächsten Bern Ausflug steht das Zentrum Paul Klee ganz oben auf unserer Liste.

Blick aus dem Fenster vom Berner Museum für Kommunikation auf das Bernische Historische Museum.
Viele Berner Museen findet man im Museumsviertel nah beieinander

Zwiebelmarkt Bern – nichts für Zartbesaitete

Jährlich am vierten Montag im November findet in Bern der Zwiebelmarkt statt. Den Zibelemärit, wie er heisst, gibt es schon seit dem 15. Jahrhundert. Damals war er noch Teil des Martinimarkts, aus dem sich später ein eigener Zwiebelmarkt entwickelte. Heute hat er Volksfestcharakter.

Kunstvoll mit Trockenblumen geflochtene Zwiebelzöpfe liegen zum Verkauf auf dem Berner Zwiebelmarkt aus.

Wenn du jetzt gähnst und denkst: Zwiebelmarkt, was soll da schon besonders sein? Dann kann ich dir nur sagen, man muss es erlebt haben.

  1. Der Markt fängt früh an. Offiziell um 6 Uhr, inoffiziell ab 4 Uhr. Weil wir es nicht glauben konnten, starten wir unseren Besuch um 5 Uhr. Unglaublich, aber da tanzt schon der Bär.
  2. Der Geruch nach Zwiebeln und Knoblauch ist nichts für Zartbesaitete. Um diese Uhrzeit werden schon warme Zwiebel- und Knoblauchbrote, Zwiebelkuchen verkauft und begeistert gegessen. Morgens 5.00 Uhr bilden sich an diesen Ständen schon lange Schlangen und je später der Morgen, desto länger die Schlangen.
  3. Dazu fliesst statt Kaffee Glühwein.
  4. An rund 200 Ständen werden überwiegend Zwiebelprodukte, aber auch Honig, Käse, Keramik und Konfetti verkauft.
  5. Ab 6.30 Uhr ist kein Durchkommen mehr auf den Gassen. Man wird geschoben.
  6. Ab kurz nach 7.00 Uhr muss man beginnen, die Passanten genau anzusehen. Alles, was nach Schulkindern aussieht, bedeutet Gefahr. Wir lernen es auf die harte Tour, nachdem zwei volle Ladungen Konfetti auf uns herabgeregnet sind. Noch Tage später kamen aus Jacken und Rucksäcken vereinzelte Konfetti zum Vorschein.
  7. Echte Berner schmücken sich mit farbigen «Zwiebelketten», wahrscheinlich aus Bonbons. Oft sieht man auch Leute mit einem Licht auf dem Kopf.
5 Uhr morgens auf dem Zwiebelmarkt - die Gebäude um den Bundesplatz sind erleuchtet, frierende Besucher sammeln sich vor den Essständen.
5.00 Uhr morgens auf dem Berner Zwiebelmarkt

Nach gut drei Stunden auf dem Zwiebelmarkt haben wir genug gesehen. Es wird voller und lauter. So kehren wir ins Hotel zurück und geniessen das Frühstück – ganz ohne Zwiebeln.

Was für ein Bern Ausflug, was für ein Wochenende: ein Angriff auf die Sinne im Sensorium Rüttihubelbad, die Berner Lichtshow, die das Bundeshaus verwandelt, der Sonnenuntergang im Berner Rosengarten, das Museum für Kommunikation, das definitiv nicht nichts ist und zum Schluss der Zwiebelmarkt Bern, alles kombiniert mit einer Portion Sightseeing in der Altstadt.

Termine im Überblick

Termine 2025
Bern Lichtshow „Voyage“ – 19.10. bis 22.11.2025, täglich 19.00 / 20.00 / 21.00 Uhr, Bundesplatz
Bern Zwiebelmarkt – Montag, 24.11.2025, Altstadt Bern

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