Anfahrt des Grauens
Die Nacht im Big Game Safari Camp war wenig erholsam. Der Geruch und die Kälte im Lauf der Nacht lassen uns erleichtert aufstehen, als der Wecker klingelt. Die Entfernung zum Bundala Nationalpark ist darüber hinaus zu gross. Nur einen halben Kilometer vom eigentlichen Nationalpark entfernt gibt es ein weiteres Safari-Zelt-Camp. In Sichtweite des Bundala Nationalparks liegen auch die Flamingo Cottages. Es hätte durchaus Alternativen gegeben.
Wir jedoch finden uns 4.45 Uhr im Rezeptionszelt ein, trinken noch einen Kaffee, nehmen unsere Picknickboxen und besteigen ein heruntergekommenes und schmutziges Safari Auto. Die Essensreste der Vorgänger liegen noch auf den Sitzen und dem Fussboden im Wagen.
Im Safari Auto gibt es keine Kopfstützen und keine Gurte zum Anschnallen! Dies steht im krassen Gegensatz zum Safari Auto, welches uns für die letzten 2 km des Weges zum Camp eingesammelt hat und einen guten Eindruck machte. Jetzt haben wir für 50 km Fahrt bis zum Eingang des Bundala Nationalparks so ein ungepflegtes und uraltes Safari Auto. Die Scheibe zum Fahrerhaus ist auch mehrfach gesprungen, so dass man nicht nach vorn fotografieren kann.
In Kataragama tankt unser Fahrer dann erst einmal in aller Ruhe. Offensichtlich hatte er am Vorabend besseres zu tun, als das Auto zu putzen oder zu tanken. Dafür gibt er aber nach dem Tanken so richtig Gas. Mit 80 km/h rasen wir durch die Dunkelheit. Und diese Geschwindigkeit bei all den Tieren auf der Strasse. Eine Notbremsung und wir landen sonst wo. Super – zu Hause fahren wir mit Helm Fahrrad. Darüber darf man nicht nachdenken.
Von den Hindu Tempeln erklingt eine schaurige Musik durch die Dunkelheit. Langsam graut der Morgen. Fix und Fertig und einfach nur dankbar, es heil überstanden zu haben, erreichen wir kurz vor 6.00 Uhr den Eingang zum Bundala Nationalpark.
Vogelbeobachtung im Bundala Nationalpark
Der Bundala Nationalpark ist ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Zugvögel und von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgewiesen. Der Nationalpark umfasst fünf grosse, flache, brackige Lagunen mit drei Salzpfannen. Von den 197 hier lebenden Vogelarten sind 58 Zugvogelarten.

Neben Vögeln kann man mit etwas Glück auch Elefanten, Zirbelkatzen, Mungos, Amphibien, Affen und viele weitere Tiere sehen.
Am Parkeingang steigt ein Ranger zu uns auf die Ladefläche, der uns während der Fahrt erzählt, welchen gefiederten Freund wir sehen und uns auch auf den einen oder anderen Vogel aufmerksam macht. Der Fahrer wird durch Klopfzeichen informiert, wenn er anhalten soll.

Gleich nach dem Eingang fahren wir kurz zu einer riesigen Lagune. Leider ist es noch recht dunkel. Auf verschlungen Wegen fahren wir anschliessend durch Graslandschaften, Buschland, Wald- und Sumpfgebiete. Für das Picknick halten wir mit Blick aufs Meer an.




Während des sehr leckeren Picknicks können wir die Hummerfischer mit ihren schlanken Auslegerbooten beobachten.

Anschliessend geht es noch zu einer Art Staudamm. Eigentlich hätten wir noch ewig im Park umherfahren und dabei Vögel beobachten können. Leider ist die Zeit um. So fahren wir zum Ausgangspunkt zurück und amüsieren uns noch über einen Hundewelpen. Auf den Toiletten werden wir von Mücken angefallen. Im Park hatten wir trotz des vielen Wassers dieses Problem nicht.








Bundala Nationalpark oder Yala Nationalpark?
Der Bundala Nationalpark hat uns richtig gut gefallen. Mit uns warteten nur 4 Safari Fahrzeuge und ca. 20 Fischer mit ihren Mopeds und Aussenbordmotoren auf Einlass. Erst bei der Ausfahrt begegnet uns ein einfahrendes Fahrzeug. Durch die Begleitung von einem Ranger haben wir doch mehr gesehen und interessante Infos zu Vögeln und Pflanzen erhalten. Auch wenn ich mir leider nicht alles merken konnte.

Wer Freude an Vögeln hat, sollte dem Bundala Nationalpark unbedingt einen Besuch abstatten. Reicht die Zeit allerdings nur für einen Nationalpark, dann würden wir wahrscheinlich zum Yala Nationalpark tendieren. Dort sieht man aufgrund der unterschiedlichen Habitate ebenfalls viele Vögel, hat aber die Chance noch weitere Tiere zu sehen. Die Begleitung von einem Ranger oder ein erfahrener Fahrer empfiehlt sich jedoch unabhängig vom Nationalpark.
Rückweg zum Safari Camp
Für den Rückweg bitten wir den Fahrer, langsamer zu fahren. Auch wenn es ihn amüsiert, kommt er unserer Bitte nach. Mit all dem Verkehr, der jetzt auf der Strasse herrscht, hätte er wahrscheinlich sowieso nicht viel schneller fahren können.
Im Feuchtgebiet ausserhalb des Parks geht die Safari erst einmal weiter. Neben Vögeln auf der Futtersuche liegen dort lauter Krokodile und sonnen sich.


Das Big Game Safari Camp erreichen wir rechtzeitig zum Auschecken. Bevor wir jedoch zum Übergabepunkt mit unserem Fahrer und Guide gebracht werden, müssen wir noch einen Bewertungsfragebogen ausfüllen. Da unsere Bewertung des Camps nicht positiv ausfällt, müssen wir die Bewertung auch noch mit dem Diensthabenden besprechen. Ob wir nun die ersten sind, die nicht begeistert über den Geruch im Zelt und den abgewohnten und löchrigen Zustand von Vorhängen, Decken und Teppichen waren oder die inquisitorische Befragung Methode hat, wir empfinden die Art und Weise der Befragung als Unverschämtheit.
Das Big Game Safari Camp liegt hinter uns. Jetzt kann es fast nur noch besser werden. Unser nächstes Ziel ist Tangalle, wo wir noch 3 Nächte zur Erholung in einem Hotel am Meer verbringen wollen. Zum Ärger unserer Töchter, die jetzt nur noch ans Meer wollen, stimmen wir jedoch noch einem kurzen Besuch des Kataragama Tempels Wedihiti Kanda zu.
Hier findest du die Reise- und Besichtigungstipps zu Sri Lanka.