Erholung, Gewürze und Weltkulturerbe Stonetown auf Sansibar
Sansibar, der Name der Insel klingt wie eine Geschichte aus 1001 Nacht. Derweil bedeutet der Name wahrscheinlich «Küste der Schwarzen». Bevor wir uns jedoch mit der Vergangenheit der Insel Sansibar und von Stonetown als Sklavenumschlagplatz beschäftigen, erholen wir uns erst einmal von den Strapazen der Safari und der Grippe. Dazu haben wir für ein paar Tage eine Villa am Meer im Norden der Insel gemietet. Am Ende unseres Aufenthaltes in Tansania haben wir noch etwas Zeit in Stonetown. Auf dem Weg besuchen wir noch eine Gewürzfarm und machen eine geführte Spicetour mit anschliessendem traditionellen Essen.
Relaxen im Norden
Unsere schöne Villa hat ein Käferproblem. Die Wettereskapaden haben zu einer Invasion von Tausenden von schwarzen Käfern geführt. Diese werden zwar eimerweise morgens und abends zusammengekehrt, aber leider sind sie überall. Zumal die Besonderheit unserer Villa ein geöffnetes Dach mit Sunset Terrasse zum Meer hin ist. Es ist unmöglich zu laufen, ohne auf einen Käfer zu treten. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Dennoch versuchen wir das Beste daraus zu machen. Die Safari mit Grippe und Fieber war sehr anstrengend. Das merken wir jetzt. Insofern verbringen wir viel Zeit mit Nichtstun, Lesen, Pool und einigen Spaziergängen zum Meer.
Auch andere Tieren kommen uns regelmässig im Dach besuchen. So schauen die Raben gefühlt alle Stunde mal vorbei und prüfen, ob wir wirklich alles aufgeräumt haben. Schliesslich könnte es ja sein, dass wir etwas Essbares verstecken. Abends fangen kleine Fledermäuse Insekten über unseren Köpfen. Die Buschbabies (kleine Affen) machen uns nur am Ankunftstag kurz ihre Aufwartung. In den folgenden Nächten sind sie nur zu hören. Während die Katzen aus der Umgebung auch immer mal wieder auf leisen Pfoten vorbeischleichen.
Das Meer ist ebenfalls eine Enttäuschung. Es hat Badewannentemperatur und bringt keinerlei Abkühlung. Selbst bei Flut ist der Küstenabschnitt sehr lange flach. Es lädt nicht zum Schwimmen oder gar Schnorcheln ein. Damit wir unsere Schnorchelmasken nicht umsonst mitgeschleppt haben, organisieren wir uns wenigstens eine Schnorcheltour.
Schnorchelausflug
Rund um die Insel Sansibar gibt es einige bekannte Schnorchel- und Tauchgebiete. Unsere Schnorcheltour findet jedoch mit einem Fischerboot in der Nähe unserer Unterkunft statt. Der Ausflug ist eine Empfehlung des Hausmanagers. Und der organisiert es so, dass das Geld in der Familie bleibt. Neben dem Kapitän und einem Angestellten begleitet uns überraschenderweise auch noch der Dorfschullehrer als Schnorchelbegleiter. Er unterhält sich lange mit den Mädels und begleitet uns beim Schnorcheln.
So wirklich spannend ist der Schnorchelausflug hier nicht. Das interessanteste Lebewesen ist ein kissenförmiges Weichtier. Leider wissen wir nicht, was es ist.
Zurück vom Schnorchelausflug darf ich auch noch feststellen, dass ich mir den Hintern schrecklich verbrannt habe. Wie ich das geschafft habe, ist mir schleierhaft.
Besuch im Minizoo des Ortes
Der Kapitän von unserem Schnorchelausflug unterhält im Dorf eine Art kleinen Zoo. Er sammelt im staatlichen Auftrag kleine Schildkröten ein und wildert sie im Alter von 10 Jahren wieder aus. Jörg und die Mädels raffen sich an einem Nachmittag auf und schauen mal vorbei. Neben verschieden farbigen Seegurken und einigen stattlichen Exemplaren von Krabben gibt es auch ein paar Dikdiks, Chamäleons, Aquarien und zwei Buschbabies zu sehen.
Die Haltungsbedingungen der Tiere sind wohl nicht ganz artgerecht.
Die faulen Tage im Norden der Insel Sansibars vergehen wie im Flug. Und schon bricht der letzte Abschnitt unseres Urlaubs an. Wir reisen nach Stonetown. Auch wenn wir froh sind, die Käfer hinter uns zu lassen, sind wir noch nicht richtig erholt. Auf dem Weg nach Stonetown besuchen wir eine Gewürzfarm.
Geführte Tour über die Gewürzfarm mit anschliessendem Essen
Untypischer Weise regnet es bereits in der letzten Nacht in Strömen. Als wir abfahren, setzt der monsunähnliche Regen wieder an. Normalerweise regnet es im Januar und Februar überhaupt nicht auf Sansibar. Und bisher hat der Regen nicht wirklich gestört. Aber jetzt mit der geplanten Spicetour auf der Gewürzfarm könnte der Regen mal eine Pause machen.
Anfangs halten wir es erst für einen Irrtum als der Fahrer von der Hauptstrasse auf einen engen Weg mit jeder Menge Müll abbiegt und am Ende der Sackgasse meint, wir hätten unser Ziel erreicht.
Wir warten im Auto bis der Regen etwas nachlässt und begeben uns dann zu Fuss auf den matschigen Weg. Es geht vorbei an Ziegen und Hühnern. Schliesslich landen wir auf einem grossen Platz mit einem überdachten Verkaufsstand und einer überdachten Veranda. Von irgendwoher werden Regenschirme organisiert. Ein Guide kommt und so gehen wir im Regen auf die Gewürztour.
Von Kardamom, Ingwer, Zitronengras, Pfeffer, Nelken bis zu Vanille wächst hier wirklich alles. Wir können kosten, riechen und erfahren auch viel über die Verwendung als Medizin und in der Kosmetik. Die Tour ist sehr informativ und es ist sehr schade, dass der Regen noch an Intensität zulegt. Schliesslich bieten die Regenschirme keinerlei Schutz mehr. Die Wege verwandeln sich in schlammige Bäche. So müssen wir leider die Gewürztour abkürzen. Auf der Veranda wird bereits der Tisch für unser Mittagessen gedeckt.
Essen am Ende der Gewürztour auf der Gewürzfarm
Die Küche befindet sich direkt an der Veranda und verfügt über noch weniger Licht als die nach allen Seiten offene Veranda, die wenigstens im Halbdunkel noch ein wenig von der Umgebung erkennen lässt. In der Küche ist es stockdunkel. Wir sehen immer mal wieder die Taschenlampe eines Mobiltelefons die Küche erleuchten. Es kostet uns einiges an Überwindung, Gefallen an dem so zubereiteten Essen zu finden. Zumal es hier auch kein fliessendes Wasser gibt.
Da aber nun einmal für uns gekocht wird und die Agentur hier auf Sansibar der Meinung war, dass das Essen für Touristen geniessbar ist, probieren wir von allem etwas. Wir können uns aus Schüsseln bedienen. Neben Kürbissuppe und Fladenbrot gibt es Gewürzreis, eine Art Spinat, Bananencurry und Maniok. Am Ende wird noch Fisch gereicht, auf den wir aber gern verzichten. Die Speisen sind geschmacklich sehr gut. Zum Dessert gibt es noch Früchte.
Anreise nach Stonetown
Gesättigt fahren wir nach Stonetown weiter. Durch den Regen sind die Strassen in Newtown überflutet. Eine Kanalisation ist erst im Bau befindlich. Daran, dass auf den beiden zu Sansibar gehörenden Inseln 1,5 Mio Menschen ohne richtige Kanalisation leben, möchten wir in diesem Moment nicht denken. Auf manchen Strassen steht das Wasser so hoch, dass nichts mehr geht. Unser Fahrer wendet immer wieder und sucht andere Wege.
Für uns sehr überraschend und unvermittelt treffen wir auf eine ehemalige Prachtstrasse mit 6-geschossigen Plattenbauten aus den 60er Jahren, die die sozialistischen Freunde erbaut haben. Seit ihrer Erbauung haben diese Plattenbauten keinerlei Renovierung der Fassade erlebt. Dafür haben die Bewohner der Wohnungen nach Belieben Platten oder Teile von Platten entfernt und durch etwas Luftdurchlässigeres ersetzt. Auch die Wahl der Fenster ist sehr individuell von Wohnung zu Wohnung abhängig. Dass diese Häuser noch stehen, grenzt an ein Wunder.
Von dieser Prachtstrasse ist es nicht mehr weit bis ins Zentrum von Stonetown. Unser Hotel liegt direkt an der Wasserfront des Fährhafens und wirkt wie eine Mischung aus arabischem Palast und Hogwarts. Jörg behauptet, die Treppen würden nicht ihre Richtung wechseln, aber so oft, wie ich falsch laufe, kann ich das nicht glauben.
Schmale Treppen führen von Stockwerk zu Stockwerk und verzweigen sich dabei immer wieder. Es gibt Innenhöfe, mal klein mit Brunnen, mal gross mit Pool. Das schmale Haus ist lang nach hinten gebaut. Von unserem Balkon sehen wir auf den Pool und viele Fassaden anderer Häuser.
Die Kinder bekommen ein schönes Twinbed-Zimmer. Wir Eltern haben weniger Glück und landen ganz oben in einem Raum, der offensichtlich an die Hochdruckwasserpumpe grenzt. Ein Tausch war nicht möglich, da das Hotel voll besetzt ist.
Bevor wir uns auf eigene Faust auf eine erste Stadtbesichtigung begeben, ruhen wir uns erst einmal etwas aus, wobei das bei dem Geräusch, welches wie eine abpumpende Waschmaschine klingt, nicht ganz einfach ist. Nachts suchen wir Zuflucht im Zimmer der Kinder. Die Twinbeds sind genauso breit oder schmal wie unser Doppelbett.
Spaziergang durch Stonetown
Wir schlagen den Weg Richtung Hafen ein.
Als wir eine grosse Strasse erreichen, die vom Hafen in Richtung Stadt führt, folgen wir dieser. Hier werden wir immer wieder freundlich von Leuten angesprochen, die ihre Dienste als Stadtführer anbieten wollen. Auch wenn jeder einzelne freundlich und nicht aufdringlich ist, sind wir etwas genervt, als wir den Markt voller Menschen erreichen. Wir laufen in die Richtung, in der wir das Wasser vermuten und suchen uns zwischen den schmalen Häusern einen Weg. Dabei müssen wir ganz schön aufpassen, um nicht von kleinen Mopeds überfahren zu werden. Immer wieder tauchen sie unvermittelt an Kreuzungspunkten in den schmalen Gassen mit hoher Geschwindigkeit auf. Gut, dass man ihr Kommen hört.
Wir erreichen das Wasser und sind einmal mehr über den Müll am und im Wasser erstaunt. Obwohl hier mit Weinbars, B & Bs und Geschäften eher die Touristen angesprochen werden. In einem Strandrestaurant gönnen wir uns auf einer Terrasse eine Erfrischung mit Blick auf das Meer und den Strand, an dem die Einheimischen Fussball spielen und zwischen den allgegenwärtigen Plastikflaschen schwimmen gehen.
Es ist schon Abend, als wir uns auf den Rückweg zu unserem Hotel machen. Jetzt ist richtig Leben im Park neben der Strasse. Essensstände werden aufgebaut. Junge Männer, die abgepackte Nüsse verkaufen, klappern laut mit Steinen oder Münzen und machen so auf sich aufmerksam. Jungs springen von einer hohen Mauer ins Hafenbecken.
Stadtführung durch Stonetown
Marktbummel
Am nächsten Morgen treffen wir uns zu einer offiziellen Stadttour mit einem Guide. Anton von Sansibar (nicht aus Tirol) begleitet uns durch die Stadt. Einmal mehr sind wir über die unglaubliche Sprachfähigkeit der Guides erstaunt. Auch er spricht mehrere (sieben) Sprachen fliessend, dabei Exoten wie Mandarin, Russisch und Deutsch. Anfangs laufen wir auf den gleichen Wegen, wie wir allein gelaufen sind. Nur, dass wir mit Anton noch tiefer ins Gewirr der Gassen eindringen. Wir kommen am neu erbauten und noch nicht geöffneten Markt vorbei und gehen anschliessend ins Innere des auch noch nicht so alten, aktiven Marktes.
Wir laufen durch den Markt, da wir noch ein paar Gewürze kaufen wollen. Allerdings müssen wir dazu den Gang mit den Fischen durchqueren. Obwohl ich so schnell laufe, wie es mir möglich ist, bringt mich der Gestank fast um. Bottiche mit Tintenfischen in beginnender Selbstauflösung werden hier neben Fischen in allen Grössen und Formen verkauft. Rechts geht der Fischverkauf weiter, links hängt das Fleisch der Metzger ungekühlt zum Verkauf.
Wir erreichen frische Luft bevor wir uns ins Halbdunkel des überdachten Gewürzmarktes begeben. Ein Stand befindet sich neben dem nächsten. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie viel verschiedene Mischungen für alles und jedes angeboten werden. Je weiter wir in den Markt vordringen, umso dunkler wird es. Neben Gewürzen werden hier auch Gemüse und Hülsenfrüchte verkauft.
Schule und Sklavenmarkt in Stonetown
Auf dem Weg zur Kirche werden wir eingeladen, einen Blick in die Schule zu werfen. Ein Lehrer erklärt uns, dass die staatlichen Schulen in zwei Schichten unterrichten. Die einen Kinder haben vormittags, die anderen nachmittags Unterricht. In einer Art Schulzimmer dürfen kleine Kinder in einem heruntergekommenen Raum ihr mitgebrachtes Essen verspeisen. Da sind unsere Kinder doch einmal mehr froh, in der Schweiz die Schule zu besuchen.
Als wir aus der Schule herauskommen, regnet es endlich mal wieder. Da die Wettervorhersage dieses Wetter vorhergesagt hatte, haben wir uns im Hotel zwei grosse Regenschirme ausgeliehen, was sich jetzt als Vorteil erweist.
Obwohl Sansibar überwiegend muslimisch ist, steht auf dem Platz des ehemaligen Sklavenmarktes eine Kirche, die wir als nächstes besichtigen. Dafür müssen wir uns einer pro forma Sicherheitskontrolle unterziehen. Unter der Kirche sind niedrige, fast fensterlose Räume, die sehr gut einen Eindruck vermitteln, unter welchen Bedingungen Sklaven hier früher gehalten wurden. Während wir in der Kirche sind, steigert der Regen seine Intensität, so lassen wir uns Zeit in der Ausstellung über die Geschichte der Sklaverei auf Sansibar.
Anschliessend waten wir durch Wasser, welches auf den Wegen steht, weiter durch Stonetown. Unser Guide erklärt uns, was es mit den Dornen an den schönen alten Holztüren auf sich hat. Diese Türen sind vor allem bei Häusern anzutreffen, die von Indern erbaut wurden. Die Dornen sollten die Elefanten von den wertvollen Türen abhalten. Häuser indisch-stämmiger Erbauer haben Balkone, die von arabisch-stämmigen Erbauern haben eher Innenhöfe.
Bevor die Tour endet, kommen wir auch noch am Wohnhaus von Freddy Mercury vorbei. Eine kleine Schautafel erinnert an den berühmten Bewohner Stonetowns.
Fast in Sichtweite des Hotels laufen wir wieder am alten Fort vorbei. Dieses Mal kommen wir über den Innenhof auf die Strasse. Im Inneren befindet sich ein kleines Amphitheater und Geschäfte.
An das Fort schliesst sich der Palast der Wunder an. Dies war das erste Gebäude in Afrika mit elektrischem Strom und einem Aufzug, fliessend Wasser und Wasserklosetts. Obwohl der Palast der Wunder Teil des Weltkulturerbes ist, kann er schon seit 3 Jahren nicht mehr besichtigt werden, da ein Teil des Dachs eingestürzt ist. Die Regierung hat bisher auf die nötigen Reparaturen verzichtet.
Nach dreieinhalb Stunden Stadtbesichtigung in Stonetown kehren wir wieder ins Hotel zurück. Wir nutzen unser Tageszimmer und ruhen uns erst einmal aus.
Rückflug von Sansibar mit Hindernissen
Jörg hat nicht so die Ruhe, da wir unsere Flüge nicht einchecken können. Bei einem weiteren Versuch existiert der erste Flug ab Sansibar plötzlich nicht mehr. Stattdessen finden wir uns auf einem Nachtflug nach Nairobi wieder. Damit wäre in Paris unser Anschluss nach Zürich aber weg. Nun ist es vorbei mit der Ruhe.
Nachdem wir so viel Werbung für Upgrades von Kenia Air erhalten haben, verzichten sie auf die Mitteilung, dass unser Flug ersatzlos gestrichen wurde. Kenia Air ist in Sansibar nicht erreichbar. Da der nächste Flug auch erst nachts geht, ist es nicht verwunderlich. Im Büro in Dar-es-Salaam kann man uns leider nicht helfen. Auf den versprochenen Rückruf warten wir heute noch. Inzwischen haben wir uns einen Überblick über die abgehenden Flüge von Sansibar verschafft und der ist ernüchternd. Am Nachmittag fliegen nur noch zwei Flieger von der Insel.
Also rufen wir KLM in der Schweiz an, denn diese Nummer steht auf der Buchungsbestätigung. Mit dem Mobiltelefon ist das auch nicht ganz einfach, denn der Computer am anderen Ende der Leitung erkennt unsere Zahleneingabe nicht. Von wegen, «wenn Sie eine Frage zu ihrem Flug haben, wählen Sie die 1…». Nach drei Durchläufen gibt die Maschine auf und stellt uns durch. Danach geht alles richtig schnell. Noch während Jörg das Dilemma erklärt, werden wir auf Qatar Air umgebucht. Die neuen Tickets kommen auf der Mail an, bevor das Gespräch beendet ist. Während Jörg uns noch ein Taxi an der Rezeption bucht, renne ich nach oben zu den Kindern. Wir haben genau 10 Minuten, um uns umzuziehen und die Taschen zu packen.
Der Flughafen in Sansibar
Weil wir es eilig haben, stehen wir auf dem Weg zum Flughafen von Sansibar noch im Stau. Allerdings ist der Stau im Vergleich zur Schlange am Eingang des Flughafens harmlos. Ein Mann kontrolliert die Pässe sämtlicher Passagiere, die in einem grossen Pulk versuchen, die Engstelle möglichst schnell zu überwinden. Da wird rechts und links um jeden Zentimeter gekämpft.
Dies ist aber nur die erste Hürde auf dem Weg zum Abflugschalter. Als nächstes muss das Gepäck durchleuchtet werden. Vier Schlangen stehen zur Auswahl. Da ein Gerät kaputt ist, wird wahllos immer eine Schlange freigegeben und nach einer Anzahl Passagiere wieder gesperrt. Das System folgt keiner Logik. Inzwischen ist es richtig warm bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Immer mit der Ruhe, das ist Afrika. Gwen steht kurz vor einem Kreislaufkollaps wegen Unterzuckerung. Und ausser Wasser haben wir nichts dabei. Es musste ja schnell gehen und irgendwie dachten wir, dass wir am Flughafen von Sansibar noch Zeit haben etwas zu kaufen. Bevor es ganz kritisch wird, nehmen wir die Hürde der Gepäckdurchleuchtung. Jörg möchte jetzt noch schnell sicherstellen, dass mit Qatar Air alles passt. Da niemand am Schalter steht, stürmen wir also zuerst dorthin und erhalten unsere Bordkarten. Anschliessend werden die Taschen von Hand gewogen und auch die Rucksäcke müssen sich einer Gewichtsüberprüfung unterziehen, bevor sie ein Bändchen erhalten. Es hätte uns auch nicht gewundert, wenn wir uns als nächstes auf die Waage hätten stellen müssen, denn alle Zahlen werden säuberlich in Listen getragen.
Nun können wir im kleinen exorbitant überteuerten Supermarkt unserem Kind etwas Essbares kaufen. Dann heisst es, sich in die nächste Schlange einreihen. Für die Immigration müssen wieder Zettel ausgefüllt und abgegeben werden.
Kaum sind wir in der Wartehalle, erfolgt der Aufruf für unsere Reihe im Flugzeug. Das war knapp.
Fazit unserer Reise nach Tansania und Sansibar
Das Fazit unserer Reise nach Tansania und Sansibar fällt durchwachsen aus. Mit unserem heutigen Wissen würden wir die Safari anders gestalten. So würden wir den Arusha NP weglassen und dafür einen Tag länger in der Serengeti bleiben. Auch wäre es besser gewesen, schon früh morgens am Lake Manyara zu sein. Dazu hätten wir aber dort vorher übernachten müssen. Den Weg in die Serengeti über das Ndutu Gebiet hätten wir auch abgekürzt. Gern hätten wir eine Nacht am Lake Ndutu zugebracht.
Wir wissen, viele Leute fahren gern und immer wieder nach Sansibar. Unsere Insel war es nicht. Da es auch auf dem Festland von Tansania schöne Strände und Unterkünfte gibt, würden wir auf dem Festland bleiben. Insgesamt finden wir, dass in Tansania das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt. Auch im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern, die wir bereist haben, bittet Tansania die Touristen extrem zur Kasse.
Mit der Korruption haben wir auch so unsere liebe Mühe. Wir waren sicher nicht das letzte Mal in Afrika. Die Serengeti zur richtigen Reisezeit am richtigen Ort, genauso wie der Ngorongoro Krater, sind ein Erlebnis, aber Tansania als Land hat unsere Herzen nicht erobert.
Planst du selber eine Reise nach Tansania und Sansibar, sind vielleicht auch unser Reisespickzettel für Tansania und nützliche Informationen für deine Reiseplanung Tansania für dich interessant.