Spektakulär: Der Glenveagh Nationalpark
Glenveagh ist der zweitgrösste Nationalpark in Irland und befindet sich im Herzen des Donegal. Inmitten der wilden Landschaft der Derryveagh Mountains zieht sich das schmale Glenveagh Tal mit dem langgestreckten See Lough Veagh, der auf manchen Karten auch als Lough Beagh bezeichnet wird. Der Nationalpark umfasst verschiedene Lebensräume von offenen Graslandschaften über Moorlandschaften, Wald, Felslandschaften sowie Seen und Wasserläufe. Doch nicht nur eine spektakuläre Landschaft mit zahlreichen Wanderwegen wartet im Glenveagh Nationalpark auf den Besucher, sondern auch abwechslungsreiche Schlossgärten und ein zinnenbewehrtes Castle. In diesem Beitrag nehme ich dich an einem trockenen Tag mit in den Glenveagh Nationalpark, was hier gar nicht so selbstverständlich ist. Oft hüllen sich die Berge in dicke Wolken, aus denen es immer wieder regnet.
Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir dein eigenes Bild. Zuletzt im Juni 2024 aktualisiert.

Im Glenveagh Nationalpark
Lakeside Walk zum Glenveagh Castle
Auch wenn das Donegal gern als «Forgotten County» (vergessene Grafschaft) bezeichnet wird, wird man auf dem riesigen Parkplatz des Glenveagh Nationalparks eines Besseren belehrt. So vergessen kann die Grafschaft nicht sein. Die ganze Infrastruktur ist darauf ausgelegt, viele Gäste zu empfangen. Das dicht beim Parkplatz gelegene Besucherzentrum beantwortet alle Fragen der Gäste. Geöffnet hat der Glenveagh Nationalpark das ganze Jahr. Von März bis Oktober ist er von 9.15 Uhr bis 17.15 Uhr geöffnet, im Rest des Jahres ab 10.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, einzig die Besichtigung des Schlosses kostet eine Gebühr.
Etwas im Gegensatz zur rauen Bergwelt ist der Lakeside Walk zwischen Besucherzentrum und Glenveagh Castle mit breiten Kieswegen so gar nicht wild. Neben dem Weg führt noch eine Strasse zum Glenveagh Castle, auf der ein Shuttle Bus verkehrt.

Im Park lebt eine Rotwildherde, nach der wir vergeblich Ausschau halten. Auch wurden im Jahr 2001 Steinadler ausgewildert. Und obwohl wir oft in den Himmel schauen, sehen wir keine Adler kreisen. Der Lakeside Walk bis zum Schloss ist ungefähr 3 km lang, aber landschaftlich sehr abwechslungsreich.




Die Glenveagh Castle Gardens
Wir nähern uns dem Glenveagh Castle durch einen Landschaftspark. Ein schöner alter Baumbestand bildet den Rahmen für Skulpturen. Es gibt viel zu entdecken.


Unerwartet landen wir im Walled Garden. Das wilde Miteinander von streng gezogenen Obstbäumen mit Blumen und Gemüse ist eine Augenweide. Türen in der alten Mauer führen durch den angrenzenden Park.


Folgt man der Ausschilderung zum Aussichtspunkt oberhalb des Glenveagh Schlosses kommt man durch weitere Gärten. Uns sprechen vor allem die wilden Teile des Parks an, da sie Raum für viel Fantasie lassen. Mit den Terrassen im italienischen oder griechischen Stil können wir weniger anfangen.
Vom Glenveagh Castle zum Aussichtspunkt
Es ist egal, ob man den Walled Garden durch das linke oder rechte Tor verlässt, denn der Weg zum Aussichtspunkt ist ein Rundweg. Wir starten den See im Rücken durch das linke Tor. Von oben hat man eine herrliche Aussicht auf den Lough Veagh und Glenveagh Castle. Unser Rückweg in den Walled Garden führt durch einen urtümlichen Wald.




Der Fluch auf Glenveagh Castle
Während wir uns gemütlich im Glaspavillon stärken, lesen wir mehr über die Geschichte von Glenveagh Castle, welches eher an eine mittelalterliche Burg erinnert, obwohl es erst im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Sein Erbauer John George Adair war ein rücksichtsloser irischer Adliger. Er kaufte unzählige Ländereien zusammen und vertrieb die Pächter und Bewohner brutal. Eine der vertriebenen Bewohnerinnen verdammte ihn zu ewiger Kinderlosigkeit. Dieser Fluch scheint sich auch auf die nachfolgenden Besitzer ausgewirkt haben, denen der Kauf des Glenveagh Castle kein Glück brachte.

Baubeginn für das Schloss war 1870. Da John George Adair bereits 1885 verstarb, blieb ihm nicht viel Zeit, sein Schloss zu geniessen.
Der nächste Eigentümer, der Amerikaner Arthur Kingsley Porter, der das Anwesen nach dem Tod von Adairs Witwe erwarb, verschwand gar unter ungeklärten Umständen und wurde für tot erklärt. Daraufhin wurde das Castle von Henry Plumer Mc Ilhenny, einem Kunstsammler, gekauft, der hier Hof hielt. Nach ihm ging das Anwesen an den irischen Staat. Alle Besitzer waren kinderlos. Damit scheint der Fluch endgültig in Erfüllung gegangen zu sein.
Auch, wenn es im Glenveagh Nationalpark noch weitere Wanderungen gegeben hätte, machen wir uns auf den Rückweg und schaffen es ins Auto, bevor der Regen einsetzt. Die Landschaften und Gärten im Nationalpark machen Glenveagh zu einem besonderen Ausflugsziel. Weitere besondere Ausflugsziele im Norden Irlands sind der Wild Atlantic Way und die Causeway Coastal Route (UK).
Dunlewey auf der anderen Seite des Glenveagh Nationalparks
Hätten wir uns in diesem kleinen Ort nicht ein Haus gemietet, wären wir wohl an Dunlewey vorbeigefahren. Der Ort liegt zu Füssen des Mount Errigal, der sich aber meistens mit Wolken umhüllt. Am Ende des gleichnamigen Sees steht eine Kirchenruine, die man besichtigen kann. Zum Seeufer selbst kommt man nicht, denn alles Land befindet sich in Privatbesitz. Allerdings kann man ein ganzes Stück in Richtung Poison Glen wandern, der noch zum Glenveagh Nationalpark gehört. Durch den dauernden Regen hat sich der Weg jedoch in ein Bachbett verwandelt.


So ganz ideal war Dunlewey als Ausgangspunkt für die Erkundung des Wild Atlantic Way im County Donegal nicht, da es doch sehr abgelegen liegt und wir zum Einkaufen oder Essengehen immer fahren mussten. Landschaftlich dagegen ist die Ecke sehr reizvoll, wenn das Wetter mitspielt.
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Hallo, liebe 4 U Family,
heute sind wir zufällig auf eure tollen Reiseberichte mit den schönen Fotos gestoßen,
die uns darüber hinweggetröstet haben, dass unsere Tour durch den Norden Irlands über Ostern
geplatzt ist. Genau heute hätten wir den Glenveagh Nationalpark besucht und morgen Glencolumbkille.
Es besteht die (geringe!) Hoffnung, dass die Reise im Oktober nachgeholt werden kann. So wird es wohl noch länger dauern, bis mein Mann und ich wieder auf die Insel kommen können, um unseren
37.Aufenthalt in 42 Jahren zu genießen.
Großes Lob und liebe Ostergrüße
Johanna
Hallo Johanna,
wir fühlen mit euch. Wir wären jetzt auf dem Weg nach Schottland, um uns wieder erden und ordentlich durchpusten zu lassen. Normalerweise würde ich mich mit dem Planen der nächsten Reise trösten, aber in diesen besonderen Zeiten kann man ja leider nichts wirklich planen. Also üben wir uns in Geduld und Zuversicht und drücken euch die Daumen, dass ihr eure Reise nachholen könnt. Unsere jüngere Tochter ist gerade dabei ein Auslandsschuljahr in Irland zu planen und hofft auch sehr, dass alles wie geplant stattfinden kann. Wenn es klappt, sind wir nächstes Jahr wieder auf der Insel und reisen ein wenig herum bevor wir sie abholen. Hast du nach 37 Irland-Reisen Geheimtipps bzw. Empfehlungen für uns? Es hat mich sehr gefreut von dir zu hören und natürlich auch, dass dir meine Website gefallen hat. Liebe Ostergrüsse zurück.
Susan