Highlights an der Küste vom Phare de Saint-Mathieu bis Meneham

Felsige, windgepeitschte Küsten, beeindruckende Leuchttürme, Ruinen, Ausblicke und spektakuläre Granitfelsen erwarten dich in diesem Beitrag. Begleite uns von der Pointe de Saint-Mathieu entlang der Küste nach Saint-Pol-de-Léon. Für uns ist es ein Ortswechseltag. Insofern zeige ich dir unsere Highlights. In diesem Küstenabschnitt könnte man viele Tage verbringen, ohne dass es langweilig werden würde. Unser erster Stopp am Morgen an der Pointe de Saint-Mathieu ist bei herrlichem Wetter und fast ohne andere Besucher ein wahrer Traum. Allerdings können wir den Phare de Saint-Mathieu an diesem Tag nicht besteigen. So kommt es, dass wir eine reizvolle, kurze Wanderung zum Phare de Kermorvan unternehmen. Anschliessend werfen wir einen Blick auf die spektakuläre Côte des Abers. Kurz vor unserem Ziel wartet noch ein weiteres Highlight in Form der Küste von Meneham auf uns. Der Côte des Légendes, wie diese Küste auch genannt wird, müssen wir auch einmal mehr Zeit widmen. Lass dich von der Abendstimmung am Strand zwischen den Granitfelsen verzaubern!

Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir selbst ein Bild.

Der Phare de Saint-Mathieu weiss-grau geringelt mit roter Kuppel neben der Abteikirche vom Parkplatz aus gesehen.
Phare de Saint-Mathieu, Abteikirche, Semaphore und ein Leuchtfeuer vom Parkplatz aus gesehen

Pointe de Saint-Mathieu

Kloster Saint-Maur

Seit dem 6. Jahrhundert soll auf dem Kap von Saint-Mathieu schon ein Kloster gestanden haben. Der Legende nach soll es von Händlern mit den Überresten des Apostels Matthäus gegründet worden sein, nach ihrer wundersamen Rettung nach einem Schiffbruch. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde es von einem Benediktinerorden übernommen. Das Kloster Saint-Maur erlebte im Laufe der Jahrhunderte Höhen und Tiefen und wurde während der Französischen Revolution zerstört.

Die Ruine der Abbeye Saint-Mathieu de Fine-Terre neben dem Fuss des Leuchtturms (Phare de Saint-Mathieu)
Die Abteikirche – Abbeye Saint-Mathieu de Fine-Terre

Einzig die Chapelle Notre-Dame des Grâces hat die Zeiten überdauert. Bemerkenswert ist der gotische Portalvorbau einer älteren Kirche, den man durchschreitet, bevor man die Kapelle betritt. Allerdings ist die in wechselnden Farben angeleuchtete Maria etwas gewöhnungsbedürftig.

Die Ruinen der Abbeye Saint-Mathieu de Fine-Terre direkt neben dem rot-weissen Leuchtturm Phare de Saint-Mathieu sind sehr fotogen.

Vom Kloster ist auch noch ein hoch ummauerter Garten übrig, der heute aber nur aus Wiese besteht.

Phare und Semaphore de Saint-Mathieu

Der Standort des Leuchtturms im Kloster geht auf die Mönche zurück, die schon im Mittelalter Feuer entzündeten, um die Schiffe zu warnen. Der Phare de Saint-Mathieu aus dem Jahr 1835 ist 37 m hoch. Da der Leuchtturm je nach Jahreszeit nur an bestimmten Tagen zu besichtigen ist und bei unserem Besuch keiner dieser Tage ist, laufen wir als Erstes ein wenig auf dem Felskap. Die Klippen sind hier ungefähr 20 m hoch.

Auf diesem Bild vom Phare de Saint-Mathieu sieht man sehr schön, dass der Leuchtturm sich innerhalb der Klostermauern befindet.
Der Leuchtturm innerhalb der Klostermauern

Die Gewässer vor der Pointe de Saint-Mathieu, der Halbinsel Crozon sowie der nahegelegenen Pointe du Raz gehören zu den gefährlichsten Seegebieten der Bretagne. Stark wechselnde Winde, starke Strömungen und felsige Küstenabschnitte machten die Passage schwierig. Segelschiffe mussten oft tagelang auf günstige Wind- und Wetterbedingungen warten, um die gefährlichen Kaps zu umrunden. Eine Gedenkstätte mit Findlingen macht den Besucher auf die zahlreichen gesunkenen Schiffe aufmerksam.

Das wohl bekannteste Schiffsunglück zwischen der Pointe de Saint-Mathieu und der Pointe du Raz war das Tankerunglück der Amoco Cadiz im Jahr 1978.

Aus dem Jahr 1806 stammt das erste Semaphore an der Pointe de Saint-Mathieu. Es diente der Kommunikation vor der Erfindung des Telegrafen. Entlang der Küste gab es zahlreiche Semaphore, sodass Nachrichten mit Hilfe schwenkbarer Arme und Flaggen schnell übermittelt werden konnten. Der helle Turm (Semaphore) wurde 1906 näher an die Küste gebaut und dient heute der Überwachung der Schifffahrt.

Blick von der Küste aus auf die Pfarrkirche, den Phare de Saint-Mathieu, die Abteikirche und das Semaphore.
Pointe de Saint-Mathieu

Memorial

An der Spitze der Pointe de Saint-Mathieu befindet sich eine Gedenkstätte (Cénotaph Mémorial aux marins morts pour la France) aus dem Jahr 1927 für die verschollenen Marine Infanteristen. Kenotaph, aus dem griechischen stammend, bedeutet leeres Grab. Im alten Fort befindet sich eine Ausstellung mit Fotografien der vermissten Seeleute und Schiffe.

Wer hier angestrengt auf das Meer hinaus blickt, entdeckt vielleicht die Ile de Ouessant und die Einfahrt zum Ärmelkanal.

Vom Pointe de Saint-Mathieu sieht man den Phare de Kermovan und viel Wasser.
Der Leuchtturm von Kermovan und irgendwo hier muss die Einfahrt in den Ärmelkanal sein

Wanderung zum Phare de Kermorvan

Der Zöllnerpfad GR 34 führt von der Pointe de Saint-Mathieu weiter zum Phare de Kermorvan. So viel Zeit haben wir leider nicht, so fahren wir direkt zum Parkplatz, von wo aus man zum Leuchtturm laufen kann. Wir nehmen den Pfad links, der uns entlang der Küste, mit Blick auf den Hafen von Le Conquet bis zum Leuchtturm von Kermorvan führt.

Der Hafen von Le Conquet liegt geschützt in einer Bucht neben der Pointe de Kermorvan, wo auch der Leuchtturm steht.
Der Hafen von Le Conquet

Schon bald, nachdem man die Landspitze umrundet hat, sieht man den Phare de Kermorvan und die Ruinen des alten Forts.

Felsen ragen ins Meer. Dahinter erhebt sich der viereckige Phare de Kermorvan. Ausserdem sieht man die Ruinen einer alten Befestigungsanlage.
Der Phare de Kermorvan

Den Phare de Kermorvan erreicht man durch die Festung. Früher war der Leuchtturm vom Leuchtturmwärter bewohnt. Die komfortable Einrichtung sieht man, wenn man nach oben steigt. Heute wird der Phare de Kermorvan voll automatisch betrieben. Er wurde 1849 erbaut und ist seitdem ein wichtiger Navigationspunkt für Schiffe, die in die Bucht von Brest und in den Hafen von Le Conquet einlaufen. Der Leuchtturm besteht aus einem rechteckigen Turm aus Granit, der etwa 20 Meter hoch ist.

Von oben, vom Phare de Kermorvan, hat man eine herrliche Aussicht, hier auf Le Conquet und den Hafen.
Blick von oben

Bei klarem Wetter sieht man vom Phare de Kermorvan Le Conquet, den Phare de Saint-Mathieu, das Molène-Archipel, ein Seeschutzgebiet für Vögel sowie die Île d’Ouessant.

Auf dem Rückweg laufen wir die geteerte Strasse zurück zum Parkplatz. Von oben kann man die Surfer am Plage des Blancs Sablons beobachten.

Auch im April stehen bereits zahlreiche Surfer im Wasser und warten auf die perfekte Welle am Plage des Blancs Sablons.
Ganz schön viel los im Wasser für April

Ein Stück entlang der Côte des Abers

Die Côte des Abers erstreckt sich im Wesentlichen von Le Conquet im Westen bis nach Plouguerneau im Osten. Dieser Küstenabschnitt umfasst mehrere Abers. Abers, das sind tief ins Landesinnere reichende Buchten und Flussmündungen. Zufällig sehen wir, wie Wellen den Leuchtturm der Ile d’Yoc’h überspülen. So halten wir das erste Mal spontan an der Landspitze gegenüber der Presqu’ile du Vivier und hoffen, dass sich das Spektakel wiederholt.

Wellen in der ansonsten ruhigen See überspülen den Fuss des Leuchtturms in der Ferne. Côte des Abers
Ganz so spektakulär wiederholt sich das Ereignis nicht

Nachdem wir uns eine ganze Weile umgeschaut haben, während wir darauf warten, dass das Wasser noch einmal richtig nach oben spritzt, fahren wir auf der D127 weiter entlang der spektakulären Küste.

Spannende Felsformationen ragen entlang der Cõte des Abers bei Landunvez aus dem Meer und werden von den Wellen umspült.
Hier würden wir gern entlang wandern

Immer wieder halten wir an, steigen kurz aus und machen ein paar Fotos. Aber dann müssen wir leider weiterfahren. Wir merken uns aber diesen Küstenabschnitt (Côte des Abers) für eine weitere Reise in die Bretagne vor. Schliesslich ist Plouguerneau bekannt für die Aussicht auf den Phare de l’Île Vierge, den höchsten Steinleuchtturm Europas.

Zahlreiche Riffe weit draussen im Meer bringen die Wellen zum Brechen. Kein Wunder steht auch noch ein Leuchtturm da, um die Schiffe zu warnen. Cõte des Abers
Bei stürmischer See, geht es hier wohl hoch her

Mit dem Entschluss, hierher zurückzukehren, fällt es uns einfacher, die Welt der Abers zu verlassen und in Richtung Roscoff zu fahren. Allerdings gestatten wir uns noch einen kurzen Abstecher nach Menez Ham oder Meneham geschrieben.

Meneham

Meneham ist ein bretonisches Fischerdorf inmitten der wilden Felsküste der Côte des Légendes. Graue Granitfelsen, durch die Erosion von Jahrmillionen geschliffen, schaffen eine faszinierende Küstenlandschaft.

Bunte Boote liegen auf den flachen Granitfelsen, die von Gruppen höherer Felsen flankiert werden. Der Sandstrand von Meneham ist weiss.
Küstenspaziergang in Meneham

Ursprünglich als Weiler für Fischer, Seetangsammler und Bauern gegründet, wurde es später zu einem militärischen Außenposten, als während des 17. Jahrhunderts eine Küstenwache stationiert wurde, um die Küste vor Eindringlingen zu schützen. Ein besonders bekanntes Gebäude ist das Maison des Douaniers.

Das Haus der Zöllner liegt eingeklemmt innerhalb grosser Granitfelsen. Meneham
Das Haus der Zöllner

Das Haus der Zöllner ist heute Bestandteil des Ecomusée de Meneham, einem grossen Freilichtmuseum. Hier kann man erkunden, wie die Zöllner, Bauern, Fischer und Seetangsammler früher wohnten. Als wir ankommen, schliesst das Museum gerade, aber damit haben wir die spektakuläre Felsküste fast für uns allein. In der Abendsonne sitzen wir etwas am Strand und beobachten, wie die Wellen sich an den Granitfelsen brechen. Hier, bei so schönem Wetter, zu picknicken und die Wellen zu beobachten, ist ein Traum, den wir auf der nächsten Bretagne Reise verwirklichen werden.

Ein Granitfelsen mit den Augen und der Kopfform einer Schlange. Dahinter brandet eine Welle nach der anderen am Strand von Meneham an.
Der Felsen erinnert uns ein wenig an den Kopf einer Schlange

Übernachtungstipp

Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu unserem kleinen Cottage mit eigenem Garten und Barbecue in Saint-Pol-de-Léon, ganz in der Nähe von Roscoff inmitten von Artischockenfeldern. Für Leute mit Auto können wir die Unterkunft sehr empfehlen.

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