Wandern im Morgenlicht im Horton Plains Nationalpark

Die Wanderung im Horton Plains Nationalpark gehört zu den Dingen, die wir auch auf einer weiteren Sri Lanka Reise wieder einplanen würden. Die Lichtstimmung am frühen Morgen ist einfach unglaublich. Folge uns in diesem Beitrag zu World’s End, Little World’s End und dem Bakers Fall und profitiere von unseren Reisetipps für deinen Besuch im Horton Plains Nationalpark.

Erste Sonnenstrahlen bringen Gräser rötlich zum Strahlen, während in den Tälern noch der Nebel liegt. Wanderung zum World's End, Mini World's End und den Baker's Falls im Horton Plains Nationalpark.
Morgenstimmung auf dem Weg zum Start der Wanderung

Der Horton Plains Nationalpark befindet sich auf einer Höhe von 2.100 bis 2.300 m. Uns haben Teile des Nationalparks an schottische Landschaften erinnert, andere wiederum an afrikanische Savannen. Die Waldgebiete sind lichter als die Nebelwälder Costa Rica’s, zählen aber auch zum Nebelwald. Im geschützten Nationalpark leben viele endemische Tier- und Pflanzenarten. Die Pflanzenvielfalt ist enorm. Die Tierwelt haben wir jedoch mehr gehört als gesehen.

Das Plateau bietet die unterschiedlichsten landschaftlichen Szenen: Graslandschaften, Hügel und Täler mit moorigen Bächen, Felsvorsprüngen und Wasserfällen. Bei Little World’s End und World’s End fällt das Plateau plötzlich steil ab und gibt die Sicht auf das flache Land bis zum Meer frei.

Anreise zum Horton Plains Nationalpark

Wie meine Grossmutter zu sagen pflegte: «Morgenstund hat Gold im Mund», bewahrheitet sich bei dieser Wanderung im Horton Plains Nationalpark einmal mehr. Zuerst müssen wir aber morgens 5.30 Uhr in einen ziemlich heruntergekommenen Toyota ohne Sicherheitsgurte einsteigen. Kleiner Spoiler: 5.30 Uhr ist schon zu spät.

Zu allem Überfluss hat das Auto glatte Ledersitze und keinerlei Haltegriffe. Unsere Begeisterung ob des Autos hält sich in Grenzen. Immerhin fahren wir jetzt mit diesem Fahrzeug von unserem Tea Plant Hotel in Nuwara Eliya über eine Stunde auf schmalen Strassen auf 2.150 m hoch zum Horton Plains Nationalpark.

So versuchen wir, uns zu entspannen und die Augen zu schliessen, so lange es noch Dunkel ist. Für den Sonnenaufgang halten wir kurz an, bevor es immer weiter nach oben geht.

Die Sonne geht auf, während wir auf dem Weg zum Horton Plains Nationalpark sind
Die Sonne geht auf
Sonnenaufgang: Der Himmel wird gelb und nur die Berge schauen aus dem Wolkenmeer.
Sonnenaufgang – Nur die Berge schauen aus dem Wolkenmeer.

Die Frage, warum wir nicht mit unserem Fahrer fahren, beantwortet der Guide erst einmal damit, dass der Toyota Bus zu gross wäre. Diese Aussage kann er dann so nicht mehr aufrechterhalten, als wir oben vor dem Ticketschalter warten, wo mindestens 50 solcher Toyota Busse, wie der unseres Fahrers, stehen. So kommt heraus, dass es wohl eher an der Versicherung des Fahrzeugs lag.

Je länger der Urlaub dauert, umso mehr nervt uns dieses Verhalten des Guides. Jedes Mal erzählt er etwas anderes und nie die ganze Wahrheit, es sei denn, es lässt sich nicht vermeiden.

Die Auswirkungen schlechter Reiseplanung auf unsere Wanderung

Wir müssen mittags unseren Zug nach Ella bekommen, was eine sehr ungeschickte Planung ist, denn so müssen wir uns gefühlt immer beeilen. Doch morgens steht am Schalter für die Tickets in den Horton Plains Nationalpark eine lange Schlange. Und weil wir nicht 5.00 Uhr aufgebrochen sind und so nicht ganz vorne in der Warteschlangen stehen, dauert es eben. Das macht Jörg wahnsinnig, der immer die verbleibende Zeit bis zur Mittagsabfahrt unseres Zuges im Auge hat.

Von nun an nervt der Göttergatte gewaltig und will keine Unterbrechungen für Bilder mehr. Und das alles ohne Kaffee, denn bei den Abfahrtzeiten gibt es immer nur ein Frühstückspaket. So werfen wir hinter der Zufahrt in den Horton Plains Nationalpark nur einen kurzen Blick auf die Herde Hirsche, die im ersten Licht des Tages grast. Einmal darf ich doch noch aussteigen, um das Panorama im Licht der aufgehenden Sonne zu fotografieren.

Ausblick auf die Bergwelt auf dem Weg zum Start unserer Wanderung zu Worlds End, Mini Worlds End und dem Bakers Fall.
Diese Morgenstimmung ist zauberhaft
Sonnenbeleuchtete Gräser und Nebelfetzen in den Senken, die Morgenstimmung im Horton Plains Nationalpark ist traumhaft.
Das Licht ist toll

Mit seiner Anspannung vermiest er allen die Stimmung. Am Parkplatz kann ich dann noch ein wenig die wunderschöne Nebellandschaft fotografieren. Alles in allem brauchen wir mit der Wartezeit bei den Tickets 1,5 Stunden von Nuwara Eliya bis zum Parkplatz, ab dem die Wanderung beginnt.

Die Welt ist noch im Nebel verborgen. Die kräftigen Sonnenstrahlen brauchen nur noch Minuten, um ihn aufzulösen.
Blick vom Parkplatz
Ein Hirsch beim Äsen auf einer sonnenbeschienenen Waldlichtung
Dieser Hirsch lässt sich von den Besuchern nicht beim Essen stören

Rundwanderung im Horton Plains Nationalpark

Zuerst zu Little World’s End oder zu World’s End wandern?

Wenn du den ganzen Rundwanderweg von ungefähr 10 km Länge, inklusive Bakers Falls laufen willst, empfehlen wir dir, zuerst zu Little World’s End zu laufen. Am Abzweig nach links gehen. Auch wenn dort die Klippen nicht so steil abfallen. Diese erreichst du dafür schneller und hast damit noch eine bessere Sicht, denn sobald die Sonne scheint, wird es dunstig. Die Aussicht auf die Welt unterhalb der Klippen ist von World’s End und Little World’s End in Sri Lanka in der Ferne fast die gleiche, nur die Höhe der Klippen variiert. Ausserdem hast du den matschigen Aufstieg zu den Bakers Fall dann aufwärts, was einfacher als abwärts ist.

Karte des Rundwanderweges im Horton Plains Nationalpark. Wir laufen von Mini World's End zu World's End und weiter zu den Bakers Falls.
Rundwanderweg im Horton Plains Nationalpark

Bevor wir los wandern können, werden noch einmal die Tickets und die Rucksäcke kontrolliert.

Hinweis: Wasserflaschen können problemlos mit in den Park genommen werden. Allerdings sind die Tetrapaks mit Saft aus unserem Frühstückspaket verboten.

Nun kann die Wanderung endlich beginnen. Jörg ist entspannt, dafür machen die Mädchen jetzt Druck und wollen nicht, dass wir so viel fotografieren, weil wir ja einen Zug erreichen müssen. Familie könnte so schön sein! Da ich doch fotografiere und mich der Schönheit der Landschaft nicht entziehen kann, muss ich dann immer wieder joggen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Die Wanderung im Horton Plains Nationalpark führt an einem moorigen Bach vorbei. Die Gräser am Ufer leuchten in der Morgensonne. Wir eilen zu Little World's End.
Das frühe Licht des Tages verzaubert die Landschaft
Rhododendren wachsen wie Bäume an den Hängen der Hügel. In den Senken des Horton Plains Park hängt immer noch der Nebel. Ausblick auf der Wanderung zu Mini World's End.
Faszinierende Flora

Die Stille wird nur durch den Streit der hier lebenden Purpurgesichtigen Blattäffchen und ab und zu ein paar Vögel unterbrochen.

Wie diese Pflanzen, die hier auf der Grassteppe des Horton Plains Nationalparks auf dem Weg zu Little Worlds End wachsen, heissen, weiss ich nicht. Die haben kleine Stämme und am Ende der aufrechten Äste 5 Blätter.
Was wächst denn hier?

Der Weg zum Little World’s End wurde im Regen der vergangenen Wochen zu einem Flussbett. Jetzt wird er um so schwieriger und rutschiger, je näher wir dem Ziel kommen. Immer wieder muss man hoch und herunterklettern. Obwohl wir früh am Little World’s End Aussichtspunkt sind, ist die Sicht schon nicht mehr ganz klar, aber dennoch spektakulär.

Von Little World's End im Horton Plains Park könnte man bei guter Sicht bis zum Meer schauen. Jetzt ist es allerdings schon wieder sehr dunstig.
Aussicht von Little Worlds End

Von Little World’s End zu World’s End und den Bakers Falls

Der Weg von Little World’s End zu World’s End führt zuerst entlang eines schönen Hochtals und windet sich dann im Schatten von Bäumen nach oben. Teilweise ist der Weg wieder ordentlich ausgewaschen und verlangt einiges an Kletterei auf rutschiger Unterlage.

Der Wanderweg im Horton Plains Nationalpark von Mini World's End zu Worlds End führt durch ein Hochtal. Die gegenüberliegende Seite liegt in der Sonne.
Wandern entlang des Hochtals

Als wir oben ankommen, ist es noch dunstiger, sodass wir keine wirkliche Sicht mehr haben. Insofern war es gut, zuerst zu Little World’s End zu laufen.

Bei World's End Sri Lanka muss man gut aufpassen, damit man beim Fotografieren nicht die Klippen hinab stürzt.
Die vier Urlauber am Ende der Welt

Von World’s End geht es dann erst einmal sanft bergab. Anschliessend windet sich der Weg durch liebliche Landschaft, bevor es hoch- und heruntergeht.

Der schwierigste Teil des Weges ist in einem bewaldeten Hügel, dessen aufgeweichter lehmiger Boden einfach nur rutschig ist. Hier treffen wir dann auch erstmals auf jede Menge Gegenverkehr. Die Leute, die diesen Teil des Weges absteigen müssen, haben es noch schwerer, auf den Beinen zu bleiben. Erst muss man den Berg erklimmen, nur um dann Treppen zu den Bakers Falls abzusteigen.

Die hügelige Graslandschaft nach Worlds End im Horton Plains Nationalpark wird von einem Flüsschen durchflossen. Hier könnte man herrlich eine Pause einlegen, aber wir müssen uns beeilen.
Liebliche Graslandschaft
Hier erkennt man den Hügel, den man für die Bakers Falls im Horton Plains Nationalpark erklimmen muss.
Der Hügel ist der schwierigste Teil der Wanderung
Der Bakers Fall ergiesst sich über rund ausgewaschene, treppenartig abfallende Steine. Zu beiden Seiten grüner Wald.
Der Bakers Fall

Bakers Fall – Parkplatz – Hotel

Vom Bakers Fall zum Parkplatz

Der Weg vom Baker’s Fall zurück zum Parkplatz ist die meiste Zeit eigentlich recht einfach zu laufen, wenn man von ein paar Stellen absieht, wo man nicht so recht weiss, wie man am besten durch den Matsch kommt. Allerdings zieht sich der Weg erstaunlich in die Länge. Inzwischen scheint die Sonne unbarmherzig vom Himmel und es ist ordentlich feuchtwarm.

Der Weg vom Bakers Fall zum Parkplatz im Horton Plains Nationalpark führt lange in einem Tal neben einem kleinen Fluss entlang und bietet keinen Schatten.
Jetzt machen sich Hitze und Tempo bemerkbar

Für den 3-stündigen Wanderweg haben wir im Endeffekt 2,5 Stunden gebraucht. Total erschlagen und verschwitzt erreichen wir das Auto wieder. Während der Rückfahrt untersuchen wir die Frühstückspakete, die wir bis auf die Getränke im Auto gelassen hatten. Die Bananen sind noch das Beste.

Alles in allem sind wir glücklich 11 Uhr wieder im Hotel, können uns noch duschen und umziehen, bevor es mit unserem Fahrer zum Bahnhof geht. Dass wir uns so beeilen mussten, war wirklich schade. Im Horton Plains Nationalpark selbst gibt es auch Bungalows, die über das Department of Wildlife Conservation (Seite lädt langsam) gebucht werden können. In der Nähe des Horton Plains Nationalpark gibt es zwei weitere Unterkünfte: die Lodge Hill Safari und das einfache Forest Cynicam Homestay.

Unsere Tipps für dich für die Wanderung zu World’s End

Um den Nationalpark, eventuell auch den Sonnenaufgang und die Sicht auf das flache Land, welches sich vom Ende der Klippen bietet, geniessen zu können, musst du wirklich früh aufstehen. Der Nationalpark öffnet 6:00 Uhr. Besser ist es, wenn du schon vorher am Gate stehst. Also solltest du spätestens 5.00 Uhr in Nuwara Eliya abfahren. Dieser Reisetipp ist der wichtigste für eine gelungene Besichtigung des Horton Plains Nationalpark.

Trage festes Schuhwerk! Der Weg kann sehr herausfordernd sein, wenn es vorher geregnet hat. Vergiss nicht, wärmende Sachen anzuziehen, die du Schicht für Schicht ausziehen kannst. So wie die Sonne höher steigt, wird es schnell warm. Hast du empfindliche Ohren, nimm eine dünne Mütze mit, die du anziehen kannst, falls der Wind pfeift. Auch Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenbrille, Sonnenhut) einzupacken, ist eine hervorragende Idee.

Nimm ausreichend Wasser mit. Im Nationalpark gibt es keine Möglichkeit, während der Wanderung einzukehren oder etwas zu kaufen. Wir hätten gern unterwegs ein wenig gegessen, um die Energiereserven aufzufüllen.

Plane genug Zeit für deine Wanderung im Horton Plains Nationalpark ein.

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