Auf der Strasse der Elefanten zur Safari im Hurulu Eco Park – Habarana
In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf eine spannende Safari im Hurulu Eco Park bei Habarana. Ursprünglich hatten wir eine Safari im viel grösseren Kaudulla-Nationalpark geplant, doch aufgrund unpassierbarer Wege blieb uns nur der Hurulu Eco Park, etwa 2 km nördlich von Habarana. Die Strasse dorthin haben wir für uns passenderweise in die «‹Strasse der Elefanten» umbenannt. Während wir im Hurulu Eco Park fast eine Stunde lang nach den majestätischen Tieren suchen mussten, begegneten wir ihnen auf der Strasse ganz unverhofft – und umso eindrucksvoller.
Also lass dich von diesem landschaftlich sehr reizvollen Hurulu Eco Park in Sri Lanka verzaubern und mache dir selbst ein Bild.
Elefanten zum Ersten
Es ist kurz vor 6.00 Uhr morgens, als wir unsere Baumhäuser an diesem 24. Dezember in Richtung Rezeption des Hotels Nice Place verlassen. (Ausführlicher beschreibe ich unser Hotel im Beitrag «Lion’s Rock – ein Besuch auf der Felsenfestung Sigiriya«). Im Vorbeigehen gibt es einen Kaffee und vier grosse Boxen mit Picknick. So begeben wir uns zum Treffpunkt für die Safari im Hurulu Eco Park. In Habarana sehen wir bereits die ersten Elefanten direkt neben der Strasse. Allerdings haben wir jetzt nicht viel Zeit, die Dickhäuter zu beobachten, denn wir müssen zum Treffpunkt, wo wir hinten auf einem Safari-Jeep Platz nehmen dürfen. Da es nicht regnet, nimmt der Fahrer noch die Plane vom Dach.
Wir fahren los, nur um gleich wieder anzuhalten, denn unser Fahrer für die Safari im Hurulu Eco Park braucht noch ein Frühstück. Er hält am Strassenrand in Habarana vor einem unscheinbaren Haus, ruft seine Wünsche aus dem Auto heraus dem Ladenbesitzer zu und wenig später kommt das Essen in einer Zeitung eingewickelt.
Die verlorene Zeit holt unser Fahrer auf, indem er ordentlich Gas gibt. So ganz wohl ist es uns nicht dabei. Ausserdem ist es ohne Plane ziemlich kalt. So sind wir sehr froh, als wir endlich am Ticketschalter des Hurulu Eco Parks hinter Habarana ankommen. Allerdings lassen sich die hinteren Türen des Jeeps nicht mehr öffnen, sodass wir jetzt stets über die Räder herunterklettern müssen.
Safari im Hurulu Eco Park
Mit den Tickets geht es zurück zur Strasse und nach ein paar Hundert Metern links ins Terrain. Niemand kontrolliert dort die Tickets.
Im Hurulu Eco Park leben neben einer grossen Elefantenpopulation auch endemische Affen, Lippenbären, Rostkatzen und vereinzelt Leoparden. Für unseren Fahrer zählen jedoch nur die Elefanten und das Offroad fahren. Die Wege im Park setzen einiges an Fahrkönnen voraus. Jetzt bekommen wir auch eine Vorstellung davon, wie es wohl in den gesperrten Parks aussehen muss. Die Wege haben sich in Seen und Flüsse verwandelt. Der Matsch spritzt meterhoch.
Auf der Suche nach den Dickhäutern treffen im Laufe der Zeit immer mehr Safari-Jeeps aufeinander, so kann man wenigstens sehen, wie tief das nächste Wasserloch ist, welches durchquert werden muss.
In Ermangelung von Tieren, die man bei der Fixierung auf Elefanten wahrscheinlich auch übersehen hätte, geniessen wir den Blick in die Landschaft, wobei das Fotografieren bei diesem Husarenritt sehr schwierig ist.
Endlich, nach einer über einstündigen Suche, treffen wir auf eine Elefantenherde. Diese bewegt sich im hohen Bewuchs langsam, aber sicher einen Hügel hoch.
Dahin können auch die Safari-Jeeps nicht folgen. Für unseren Safari-Fahrer scheint damit das Ziel der Safari erreicht zu sein. Nur durch Intervention erreichen wir, dass wir nicht gleich wieder zurückgefahren und ausgeladen werden. So fahren wir noch mit allen anderen Safari-Jeeps zum Fuss eines Felsens mit Aussichtsplattform, wo wir kurz unser Picknick inspizieren.
Die Tür im Jeep lässt sich immer noch nicht öffnen. Nur sieht der Jeep jetzt wie ein Erdferkel aus, was bei der Kletterei bald auf uns abfärbt. Es tut gut, sich die Beine zu vertreten und den Blick von oben auf die Landschaft zu geniessen.
Unser Fazit zur Safari im Hurulu Eco Park
Landschaftlich ist der kleine Hurulu Eco Park bei Habarana reizvoll. Allerdings verhindert die hohe Vegetation Tiersichtungen, wenn die Tiere nicht aufgrund von Trockenheit gezwungen sind, zu den Wasserlöchern zu kommen. Vergleichbar mit den wesentlich grösseren Kaudulla und Mineriya Nationalparks in Sri Lanka ist der Hurulu Eco Park wohl eher nicht. Auch der Tierbestand ist geringer. Da wir auf unserer Reise noch weitere Safaris im Yala Nationalpark und im Bundala Nationalpark geplant haben, betrachten wir diese Safari als Einstieg mit Steigerungspotential. Es war mehr eine Offroad Tour als eine Safari zur Tierbeobachtung.
Wir sind froh, als wir unseren sauberen Toyota Bus wieder erreichen, denn inzwischen regnet es auch noch.
Elefanten in Habarana
Nach der Safari im Hurulu Eco Park ist unser nächstes Ziel der Dambulla Höhlentempel. An der Strasse der Elefanten, die eigentlich die A6 durch Habarana ist, halten wir wieder Ausschau nach den Dickhäutern. Dieses Mal werden wir bei der Kompostieranlage fündig. Dort stehen zahlreiche Elefanten und fressen den Kompost. Hoffentlich wissen sie, dass die Plastiksäcke, welche da noch dazwischen liegen, nicht geniessbar sind.
Unser Fahrer erklärt uns, dass die Elefanten in Sri Lanka umherziehen können, wie es ihnen gefällt. Die Nationalparks sind offen und die Tiere gehen, wohin es ihnen beliebt. Für die Einwohner von Sri Lanka ist dies allerdings schwierig, denn sie können ihre Gärten nicht schützen. Käme ein Elefant zu Schaden, würden sie mit Gefängnisstrafen bestraft. Allerdings kommt der Staat auch nicht für Schäden auf.
Da die Strasse der Elefanten nicht weit von unserem Hotel ist, fahren wir die Strasse am Abend noch einmal entlang. Da spaziert ein Elefant mitten durch den abendlichen Verkehr.
Ein anderer Elefant frisst am Strassenrand und wird dann ziemlich wütend, weil ein Auto seine Komfortzone verletzt. So gemütlich sie aussehen, nicht jeder Elefant ist entspannt.
Eine grosse Herde steht wartend neben der Strasse und ist nur durch einen schmalen Streifen Gebüsch vor unmittelbaren Blicken geschützt. Um Elefanten zu sehen, hätten wir wohl keine Safari im Hurulu Eco Park gebraucht. Eine Fahrt durch Habarana hätte vollkommen ausgereicht.
Auch bei der Kompostieranlage haben sich wieder jede Menge Elefanten versammelt.
Weihnachten in Sri Lanka
Das Hotel hat sich an diesem speziellen Tag besonders viel Mühe mit dem Essen gegeben. Da auch für die Buddhisten der 24.12. ein wichtiger Tag ist, haben wir unseren Fahrer und Guide zum Weihnachtsessen eingeladen. Ihre Familien feiern mit Nachbarn.
Obwohl das Buffet unter der Last der Speisen fast zusammenbricht, gewinnen wir den Eindruck, dass Guide und Fahrer das Essen für die Touristen gar nicht schmeckt. Als dann noch eine 3-Mann-Band in Diskolautstärke im so schon hallenden Essraum aufspielt, flüchten wir in die Lobby. Die Weihnachtsmusik in Endlosschleife ist etwas leiser.
Nach der Unterhaltung zwischen Guide und Manager erhalten wir als «Weihnachtsgeschenk» vom Hotel eine Vogelbeobachtungs-Tour in den Weiten des Hotelgeländes. Das heisst dann leider, dass wir auch am nächsten Morgen sehr früh aufstehen müssen. Unser Guide und Fahrer feiern derweil den Rest der Nacht mit Arrak (einem Palmenschnaps) in der Fahrerunterkunft weiter. Nach dem Beobachten der Vögel geht unsere Rundreise weiter zu einem Gewürzgarten und anschliessend zum Botanischen Garten in Kandy, von wo aus wir dann mit dem Zug nach Nuwara Eliya ins Hochland fahren.
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