Iguazú Wasserfälle – Naturwunder zwischen Argentinien und Brasilien
Die Iguazú Wasserfälle, die sich zwischen Argentinien und Brasilien erstrecken, sind ein absolutes Highlight jeder Südamerika-Reise. Um deine Reise zu diesem beeindruckenden Naturwunder besser zu planen, beantworte ich dir die wichtigsten Fragen in diesem Beitrag: Welche Seite der Iguazú Wasserfälle solltest du besuchen? Wodurch unterscheidet sich das Erlebnis in Brasilien von dem in Argentinien? In welchem der beiden Länder solltest du übernachten? Wie gelangst du zu den Iguazú Wasserfällen? Ausserdem berichte ich dir von unseren Erlebnissen an den Iguazú Wasserfällen und gebe dir nützliche Tipps. Lass dich von unserem Besuch inspirieren, lerne aus unseren Erfahrungen und mache dir dein eigenes Bild. Doch zunächst lass dich einstimmen auf das unvergessliche Erlebnis.
Ungezähmt, wild tosend, beeindruckend – die Iguazú Wasserfälle
Stell dir vor, es ist unglaublich schwül, die Hitze lässt schon am Morgen deine Kleidung am Körper kleben. Dennoch folgst du aufgeregt dem Weg durch den Dschungel. Ein Schmetterling, Pilze, der Geruch – alles wirkt fremd auf dich. Dann raschelt es plötzlich im Gebüsch neben dir und du siehst einen dieser possierlichen Nasenbären. Aber Achtung, die niedlichen Tierchen sind alles andere als harmlos.Wenn es um Essen geht, werden sie aggressiv.
Und dann ist es so weit, du stehst am Grenzfluss zwischen Argentinien und Brasilien, am Rio Iguazú an einem der 20 grossen von etwa 275 Wasserfällen und staunst. Scheinbar überall strömt das Wasser herab. Eingerahmt werden die Ströme von tropischen Bäumen, die mit Lianen und Bromelien bewachsen sind. Das alles nimmst du wahr, während sich das Wasser tosend nach unten stürzt und alles in Gischtnebel einhüllt. Ein Tukan fliegt schimpfend davon, ein Schmetterling sucht Salz auf deiner Haut. Du bist in einer anderen Welt, mit so unglaublich vielfältigen Sinneseindrücken. Der Besuch der Wasserfälle von Iguazú wird deine Sicht auf Wasserfälle für immer prägen. Die Geräusche des Dschungels, das Rauschen des Wassers, das geheimnisvolle Grün, der Geruch nach feuchter Erde und Pilz. Alles vermischt sich zu einem Konzert der Sinne.
Die Iguazú Wasserfälle gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe und ergiessen sich über eine Länge von 2,7 km. In Brasilien spricht man von Foz do Iguaçu und in Argentinien von den Cataratas del Iguazú. Sie sind das Werk eines eifersüchtigen Gottes, wenn man der Legende der Guarani glaubt. Die Erklärung der Geologen führt Jahrmillionen zurück zu Lavaschichten und Eiszeiten. Doch, wenn du vor diesem (be)rauschenden Wunder stehst, erscheint dir die göttliche Entstehung fast naheliegender. Iguazú steht in der Sprache der Guarani für «grosse Wasser», welch Untertreibung!
Häufige Fragen zum Besuch der Wasserfälle von Iguazú
Welche Seite der Iguazú Wasserfälle solltest du besuchen?
Die Antwort lautet, besuche unbedingt beide Seiten! Plane wenigstens zwei, besser drei Tage Zeit ein.
Auf der argentinischen Seite der Wasserfälle gibt es verschiedene Wege. Vor allem morgens kannst du Glück haben und Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Die Insel San Martin ist nur bei niedrigem Wasserstand erreichbar. Zum Teufelsschlund der Iguazú Wasserfälle kannst du mit einem offnene Zug fahren. Je nach Wasserstand kannst du auch mit einem Boot auf dem Fluss zu den Wasserfällen heranfahren. Dies ist allerdings ein recht nasser Spass. Die Tickets kann man online kaufen. Auf der Website für die Cataratas del Iguazú (Argentinien) siehst du auch die Spezialangebote wie beispielsweise Vollmondspaziergänge.
Hinweis: Sparangebote sind oft nur für die Einwohner der Nachbarländer.
Für die brasilianische Seite der Iguazú Wasserfälle solltest du ebenfalls einen Tag einplanen, auch wenn du in 2 bis 4 Stunden alle Highlights gesehen haben kannst. Du bekommst in Brasilien einen besseren Überblick über die Iguazú Wasserfälle, auch wenn sich nur 20 Prozent der Wasserfälle hier befinden. Ein Hop-on-hop-off-Bus verkehrt zwischen dem Eingang und einzelnen sehenswerten Stationen. Wir sind direkt ans Ende gefahren und dann zurück Richtung Eingang gelaufen. Dadurch haben wir die Highlights, direkt neben einem der Iguazú Fälle zu stehen und uns von unten dem Teufelsschlund zu nähern, direkt am Anfang der Besichtigung gesehen.
Die Tickets für den Iguazú Nationalpark kannst du online auf der Website Iguazú Argentinien oder Brasilien kaufen.
Tipp: Besuche den Parque das Aves in Brasilien, der sich ganz in der Nähe der Iguazú Wasserfälle befindet. Du erlebst Tukane und Aras hautnah, während du durch die grossen Volieren läufst.
Auf welcher Seite der Iguazú Fälle solltest du übernachten?
In welchem Land du übernachtest, hängt sicher von deinem Reiseverlauf ab. Beide Länder haben einen Flughafen in der Nähe der Iguazú Wasserfälle. Wir fliegen direkt von Salta nach Iguazú und haben uns deshalb für ein Hotel in Puerto Iguazú (Argentinien) entschieden. Möchtest du in Brasilien übernachten, findest du zahlreiche Unterkünfte in Foz do Iguaçu.
Würden wir die Reise allerdings noch einmal planen, würden wir wenigstens eine Nacht auf der brasilianischen Seite im Hotel das Cataratas übernachten. Die Unterkunft hat zwar ihren Preis, aber dafür übernachtet man direkt im Nationalpark und darf auch ausserhalb der regulären Besuchszeiten die Iguazú Wasserfälle ohne Tagesbesucher geniessen.
Wenn unsere Beiträge für dich hilfreich sind, würden wir uns freuen, wenn du deine Übernachtungen über unseren Link buchst. Wir bekommen dann eine kleine Provision.
Wie komme ich am besten zu den Iguazú Wasserfällen?
Am einfachsten und schnellsten ist die Fahrt mit dem Taxi. Wir verabreden mit dem Taxifahrer, der uns vom Flughafen zum Hotel fährt, einen Fixpreis und lassen uns morgens zur vereinbarten Zeit sowohl zu Iguazú Wasserfällen in Brasilien als auch zum Iguazu Nationalpark in Argentinien fahren. In Brasilien verabreden wir eine Zeit für die Abholung vom Parque das Aves, den wir als erstes besuchen. Von den Iguazú Wasserfällen in Brasilien lassen wir uns dann nach Schliessung des Parks abholen. In Argentinien rufen wir an, als wir genug haben, aber da hat das Wetter einfach überhaupt nicht mitgespielt.
Der kleine Grenzverkehr zwischen Argentinien und Brasilien bei den Wasserfällen von Iguazú ist unproblematisch.
Natürlich gibt es auch Busverbindungen. Aber bei vier Personen ist der Fixpreis, den wir mit dem Taxifahrer in US-Dollar vereinbart haben, nur minimal teurer, dafür aber viel bequemer.
Hinweis: Da in Argentinien die Inflation galoppiert und durch die diversen Staatsbankrotte die Menschen nicht ausserhalb des Schwarzmarktes an Devisen kommen, kannst du gute Preise vereinbaren, wenn du in US-Dollar bezahlst.
Wann ist die beste Reisezeit, um die Wasserfälle von Iguazú zu besuchen?
Hauptsaison für die Besichtigung der Wasserfälle ist von Ende November bis Mitte März. Allerdings sind von Mitte Dezember bis in den Februar hinein die Sommerferien in Südamerika. Da kann es dann recht voll werden. Von den Temperaturen kann man die Wasserfälle von Iguazú eigentlich ganzjährig besuchen. Es sind eher die Niederschläge, die recht störend bei einem Besuch sein können. Wir waren auf unserer Südamerika Rundreise in der Nachsaison im April da und hatten mit starken tropischen Regenfällen zu kämpfen.
Unser Besuch der Iguazú Wasserfälle in Argentinien
Wasser, Wasser und noch mehr Wasser
Bereits am Morgen ist der Himmel bedeckt, als wir zum Frühstück gehen. Und besser sieht es auch nicht aus, als uns das Taxi am Eingang des Iguazu Nationalparks absetzt.
Kaum haben wir jedoch die ersten Wasserfälle erreicht, als ein tropischer Regen auf uns niedergeht. Innerhalb von 2 Minuten, die wir brauchten, um einen Unterstand zu finden, sind wir bis auf die Unterhosen nass. Mit vielen anderen Besuchern warten wir im überdachten Eingangsbereich einer Amtsstube ab, bis der Regen etwas nachlässt. Wir haben es versäumt, uns am Eingang mit Regenpelerinen einzudecken. Die sind auch nützlich, wenn es nicht von oben regnet, denn das Wasser kommt am Teufelsschlund der Iguazu Fälle von allen Seiten in Form von Sprühnebel.
Der Teufelsschlund der Iguazú Wasserfälle
Der Regen hört genauso plötzlich auf, wie er begonnen hat. Also laufen wir als nächstes zur Haltestelle des Zuges, der die Besucher zur Garganta del diabolo (Teufelsschlund) bringt. An der Haltestelle finden wir einen Kiosk, wo wir uns noch Regenumhänge besorgen können.
Am anderen Ende der Bahnstation führt der Weg dann auf Stegen über das Wasser. Wahrscheinlich ist dieser Weg unglaublich schön, wenn die Sonne scheint. Jetzt ist er einfach nur voll. Wir amüsieren uns über eine entgegenkommende Reisegruppe in weissen Regenmänteln. Sie haben gewisse Ähnlichkeiten mit Bildern vom Ku-Klux-Klan.
Das Wasser des Rio Iguazú ist braun gefärbt, obwohl der Fluss eigentlich ein sogenannter Klarwasserfluss ist. Wir dachten, es würde mit dem Regen zusammenhängen. Dies ist aber nur indirekt der Grund. Ein hoher Pegelstand in Verbindung mit der Abholzung des Regenwaldes ist für das Mitführen der Sedimente verantwortlich.
Der Teufelsschlund ist eine U-förmige 150 m breite und ungefähr 700 m lange Schlucht, in welche sich das Wasser von drei Seiten stürzt. Die Gischt der herunterstürzenden Wassermassen ist unglaublich. Dort, wo man wirklich die Bedeutung des Wortes Hexenkessel versteht, leben Vögel, die etwas grösser als Schwalben sind. Sie stürzen sich immer wieder in die Gischt und lassen sich dann von den aufsteigenden Winden nach oben tragen. Leider fängt es jetzt auch wieder an zu regnen. Die Temperaturen kühlen merklich ab. Auch, wenn es immer noch warm ist, fangen wir in unseren nassen Kleidern an, zu frieren.
Die kalten, grossen Wassertropfen entwickeln sich in kurzer Zeit zu einer tropischen Sturzflut. Wo vorher Wege waren, bilden sich jetzt Flüsse. Ans Fotografieren ist gar nicht mehr zu denken. Deshalb rufen wir unser Taxi für den Rückweg früher als gedacht. Um warmzuwerden, vertreiben wir uns die Wartezeit mit dem Springen in Pfützen. Am Nässezustand von Schuhen und Kleidung ändert das auch nichts mehr.
Als der Taxifahrer seine triefende Fracht sieht, holt er Planen aus dem Kofferraum, welche er zum Schutz über die Sitze legt. Auf dem Heimweg sehen wir mit Verwunderung, dass die Strassen sich in Flüsse verwandelt haben. Aus den Gullys kommen Fontänen gesprudelt. So langsam verstehen wir die Bordsteinhöhe.
Den Rest des Tages sind wir mit dem Trockenföhnen der Schuhe beschäftigt.
Unser Besuch der Wasserfälle von Iguazú in Brasilien
Das Glück ist mit uns Reisenden. Argentinien befindet sich am heutigen Tag in einem Generalstreik. So kommt das öffentliche Leben zum Erliegen. Wie praktisch, dass wir für diesen Tag den Besuch der Iguazu Wasserfälle in Brasilien geplant haben. Unser Taxifahrer holt uns pünktlich am Hotel ab. Die Grenzbeamten arbeiten, sodass wir im kleinen Grenzverkehr zwischen Argentinien und Brasilien schnell und unbürokratisch unsere Pässe abstempeln lassen können und schon sind wir in Brasilien und damit schon im dritten Land auf unserer Südamerika Rundreise. Bevor wir die Iguazu Fälle besuchen, halten wir am Parque das Aves.
Besuch im Vogelpark
Liebst du Papageien und Tukane? Wenn ja, dann solltest du dir den Parque das Aves keinesfalls entgehen lassen. Das Besondere am Park sind für uns die grossen Volieren, wo man den Vögeln hautnah begegnen kann. Wir sind überrascht, wie viele Arten von Tukanen es gibt. Dazu kommt, dass die Vögel recht neugierig sind. Wer beobachtet hier wohl wen?
In der grossen Voliere der Aras wird es dann schrecklich laut. Diese Papageien sind ein sehr zänkisches Volk und nehmen bei ihren Streitereien auch keine Rücksicht auf Kollateralschäden. Bei einer Verfolgungsjagd muss man halt den Kopf einziehen, wenn man keine Kollision wünscht.
Wir könnten im Parque das Aves Stunden verbringen, nur leider wartet unser Taxifahrer, der uns noch zum Eingang des Nationalparks bringen möchte, damit wir die Iguazu Wasserfälle auch noch von der brasilianischen Seite sehen können. Beim nächsten Mal würden wir sehr viel mehr Zeit einplanen.
Erlebnisse in Brasilien
Mit dem Bus fahren wir vom Eingang gleich ganz ans Ende. Dort wartet gleich das erste Highlight in Form einer Plattform direkt neben dem Wasserfall. Über zwei Etagen kannst du dich von der Kraft des Wassers überzeugen.
Bereits von oben kannst du auch einen Blick in den Teufelsschlund der Iguazu Wasserfälle werfen.
Unten angekommen, kannst du auf einem Steg über das Wasser gehen und versuchen, einen Blick in den Teufelsschlund zu erhaschen. Dies ist jedoch alles andere als einfach. Die Gischt zieht in grossen Schwaden über den Steg. Dieses Mal sind wir aber besser vorbereitet und ziehen uns gleich die Regenpelerinen über, sodass wir trocken bleiben.
Anschliessend folgen wir dem Uferweg, der sehr abwechslungsreich ist. Neben den Wasserfällen wollen auch Schmetterlinge, Käfer und Raupen bewundert werden. Auch den Nasenbären begegnen wir immer wieder. Erst ganz zum Schluss begegnet uns ein respektloser Nasenbär, der versucht, einem anderen Kind, welches isst, die Tüte abzunehmen.
Was es sonst noch in der Nähe der Iguazu Wasserfälle zu sehen gibt
Der grosse Itaipu Staudamm am Fluss Paraná zwischen Brasilien und Paraguay mit seiner 8 km langen und 197 m hohen Staumauer hätte uns wirklich interessiert, zumal man auf einer Führung auch ins Innere des Staudamms kommt. Leider hatten die Mädchen das Mindestalter noch nicht erreicht, sodass wir einen guten Grund haben wiederzukommen.
Stattdessen besuch wir noch einige Jesuiten-Missionen in der Provinz Misiones, bevor es dann nach Buenos Aires geht. Die Saltos del Mocona sind Wasserfälle über 3 km parallel zum Flussbett. Allerdings ist diese Attraktion nur bei niedrigem Wasserstand zu erlben.