Am Ende unserer Reise bleiben uns 3 Nächte in Muscat im Muscat Hills Resort in einer Robinson Hütte am Meer. Bereits am frühen Morgen ist es so warm, dass wir vor dem Frühstück eine Runde schnorcheln gehen. Dennoch besichtigen wir die Sehenswürdigkeiten in Muscat wie die Sultan Qaboos Moschee. Wir spazieren entlang der Küstenstrasse Mutrah Corniche und bummeln durch den Mutrah Souk. Auch auf das historische Muscat werfen wir einen Blick. Vergeblich versuchen wir, eine Führung durch das Königliche Opernhaus zu bekommen. Im Riyam Park können wir nur die Pflanzen geniessen, da der Aufstieg zur Aussichtsplattform am Weihrauchbrenner verschlossen ist.
Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir dein eigenes Bild.
Muscat – eine Aneinanderreihung von Orten
Muscat wird auch als Capital Area bezeichnet, denn aus dem einstigen namensgebenden Fischerdorf ist eine verwirrende Stadt aus mehreren Dörfern und neuen Stadtvierteln zusammengewachsen. Die Stadt ist heute eine moderne Metropole, begrenzt in ihrem Wachstum vom Hadjar Gebirge und dem Golf von Oman.
Auf dem Weg in die Muscat Hills, wo unser Hotel an einer Meeresbucht umgeben von Felsen liegt, folgen wir der Sultan Qaboos Road. Dies ist die Stadtautobahn, die neben dem Expressway die verschiedenen Stadtviertel miteinander verbindet.



Wohn- und Geschäftsviertel vermischen sich munter miteinander. Immer noch wird gebaut und das zum Teil sehr modern.


Auch die Architektur der Moscheen ist bis hin zur Farbgebung immer wieder erstaunlich vielfältig und beeindruckend.


Der Verkehr ist am frühen Nachmittag mitten in der Woche recht moderat, was sich abends aber dramatisch ändert. In den Buchten der Muscat Hills befinden sich viele Hotels und kleine Yachthäfen.

Die Sultan Qaboos Moschee
In Muscat gehört der Besuch der Sultan Qaboos Moschee quasi zum Pflichtprogramm. Diese unglaublich beeindruckende Moschee gehört zu den grössten Moscheen weltweit und öffnet ihre Türen auch für nicht-muslimische Besucher.
Die Sultan Qaboos Moschee ist täglich ausser freitags von 8.00 Uhr bis 11.00 Uhr für Besucher geöffnet. Es wird genau darauf geachtet, dass die Kleidervorschriften eingehalten werden. Das bedeutet für Mann und Frau, dass die Knöchel und Handgelenke von Kleidung bedeckt sein müssen. Zusätzlich müssen Frauen ihre Haare mit einem Kopftuch oder Schal verhüllen. Gruppen, die mit Guides die Moschee besichtigen, werden häufig vom Guide mit Kleidungsstücken zum «Überwerfen» ausgestattet.
Tipp: Besuchst du die Sultan Quaboos Moschee auf eigene Faust, besorge dir gleich am Eingang Audioguides, dann erfährst du alle interessanten Fakten zur Moschee.
Hinweis: Da du die Schuhe vor dem Betreten der Gebetsräume ausziehen musst, empfehlen wir dir, Schuhe anzuziehen, aus denen du schnell heraus schlüpfen kannst.
Unser Besuch in der Sultan Quaboos Moschee
Wir machen uns bei unglaublichen 35 Grad vor 9.00 Uhr morgens schon auf den Weg zur Besichtigung der Moschee. Bei einer Fläche von 416.000 Quadratmetern, auf der die imposante Moschee und ihre Gartenanlagen erbaut wurde, ist es nicht ganz einfach, den richtigen Parkplatz bzw. Eingang zu finden. Wir parken im Schatten hoher Bäume, müssen dafür dann aber ein Stück um die Ecke laufen.
Die grosse Sultan Qaboos Moschee ist ein Geschenk des Sultans an sein Volk. Diese Moschee der Superlative hat uns unglaublich beeindruckt. Nach sechs Jahren Bauzeit wurde die Moschee 2001 eröffnet. Auf dem Gelände der Moschee befindet sich auch eine Bibliothek und ein Institut für Islamische Wissenschaften. Mit allen Gebetsräumen, kleineren Hallen und Innenhöfen kann die Moschee bis zu 22.000 Gläubigen Platz bieten.
Die Moschee hat einen quadratischen Grundriss und wird von einer grossen, 50 Meter hohen Kuppel gekrönt. Fünf Minarette, die für die fünf Säulen des Islams (Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, soziale Pflichtabgabe, Pilgerfahrt nach Mekka) stehen, umgeben die Moschee. Das höchste Minarett ist 91,5 m hoch, die anderen vier Minarette haben eine Höhe von 45 m.

Die grosszügig begrünten Aussenanlagen vervollständigen das Bild der imposanten Moschee.

Beim Bau der Moschee wurden Stilelemente verschiedener Epochen islamischer Tradition harmonisch verbunden.



Gebetshalle für Frauen
Um die Gebetshallen betreten zu dürfen, müssen alle die Schuhe ausziehen und in dafür vorgesehenen Schuhfächern abstellen. Die Mädchen überlegen sich angesichts der zahllosen Schuhregale, dass es ziemlich schwierig sein dürfte, seine Schuhe wiederzufinden, wenn hier mehrere Tausend Gläubige ihre Schuhe ausziehen. Vor allem die hier üblichen Männersandalen erscheinen auf den ersten Blick recht ähnlich.
Wir werfen zunächst einen Blick in die für 750 Gläubige Platz bietende Gebetshalle für Frauen. Diese Gebetshalle ist sehr viel einfacher gehalten als die grosse Gebetshalle für die Männer. Eine Erklärung für die geringe Kapazität lautet, dass Frauen eher zu Hause beten.
Gebetshalle für Männer
Durch ein grosses Holzportal betreten wir anschliessend die grosse Gebetshalle für die Männer, die bis zu 6.500 Gläubigen Platz bietet. Hier hören wir den Erklärungen der einen oder anderen Reisegruppe ein wenig zu, da wir den Stand mit den Audioguides am Eingang verpasst haben.
Der über 4.200 Quadratmeter grosse Teppich mit einem Gewicht von 21 Tonnen wurde von über 600 Knüpferinnen während drei Jahren im Iran hergestellt. Anschliessend wurde der Teppich in 58 Teilstücken in den Oman transportiert und dann in monatelanger Kleinarbeit eingepasst. Der runde Teil des Teppichs liegt direkt unter der Kuppel.

Der grosse Swarovski Lüster, der von der Kuppel hängt, hat einen Durchmesser von 8 m und eine Höhe von 14 m. Er wiegt unglaubliche 8 Tonnen. Eine Million Swarovski Kristalle werden von 1.222 Lämpchen zum Leuchten gebracht.


Bleiglasfenster lassen weiteres Licht in die Gebetshalle fallen, auch wenn die Fenster von Aussen durch eine Gitterverzierung teilweise beschattet werden. Die Wände sind in Weiss gehalten. Umso mehr kommt die Gestaltung der nach Mekka ausgerichteten Gebetsnische zur Geltung. Die Gebetsnische ist wie ein Tor geformt und weist so den Weg zu Allah.


Willkommenscenter der Sultan Qaboos Moschee
Als wir aus der Gebetshalle kommen, werden wir zum Willkommenscenter der Moschee gebeten. Bei Datteln, kaltem Wasser und Kaffee werden Fragen zur Moschee, zum Islam und zum Koran beantwortet.
Leider bekommen wir eine französisch-sprachige Frau zugeordnet, da die Schweiz offensichtlich mit Französisch in Verbindung gebracht wird. So müssen wir uns sehr anstrengen, ihren Ausführungen zu folgen.
Die Mädchen interessiert besonders das Thema Gleichberechtigung der Frau. Der Ehevertrag wird zwar von den Familien verhandelt und Treffen mit dem anderen Geschlecht finden nur in Gegenwart einer Anstandsperson statt, aber die Frauen haben im Oman doch einige Freiheiten. So steht ihnen mit Eheschliessung eine monatliche Geldzahlung durch ihren Ehemann zu, die nichts mit dem Haushalt zu tun hat. Sie dürfen Auto fahren, studieren und arbeiten. Ihr Einkommen gehört allein ihnen.
Insofern erklärt sich die Werbung der Banken, welche mit speziellem Banking für Frauen werben. Im Islam herrscht das Zinsverbot und das Gebot, der Gesellschaft Gutes zu tun. Die Frau erklärt uns, dass bei Sparkonten ohne Abhebungen im Laufe eines Jahres am Jahresende ein Prozentsatz für Wohltätigkeit abgebucht wird. Kreditkarten, mit denen man Schulden machen kann, sind übrigens auch nicht islamkonform. Karten, die mit einem Guthaben (pre-paid) aufgeladen sind, allerdings schon.
Bevor die Sultan Qaboos Moschee schliesst, erhalten wir noch Informationsmaterialien in Deutsch.
Sehenswürdigkeiten von Muscat
Corniche – Küstenstrasse in Mutrah und der Souk

Es ist fast Mittag als wir die Küstenstrasse Corniche erreichen. Sie führt vom Fischmarkt bis zum historischen Muscat. Verlässt man den Fischkreisel nach links kommt man zum Fischmarkt, wo aber um diese Zeit nichts mehr los ist. Deshalb fahren wir nach rechts und suchen einen Parkplatz. Gleich nach dem Kreisel werden wir fündig, nur ist leider die Parkuhr kaputt. Ein Taxifahrer hilft uns aus der Bredouille und bezahlt per Handy die Parkgebühr für uns, die wir ihm daraufhin bar erstatten.

Das erste, was ins Auge fällt, sind die beiden grossen Yachten des Sultans, die hier vor Anker liegen.


Auf der Suche nach dem Eingang in den Souk hüpfen wir von Schatten zu Schatten. Inzwischen sind es über 40 Grad und die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel. Insofern erfrischen wir uns noch mit kalten Getränken, bevor es weitergeht. Dabei beobachten wir, wie Frauen mit riesigen Einkaufstaschen beladen in per Handy herbeigerufene Autos steigen.



Im Halbdunkel des Souks versuchen die Verkäufer mit saftigen Rabatten noch Käufer für ihre Waren zu finden, bevor der Souk wegen des in zwei Tagen beginnenden Ramadan seine Tore schliesst. Hier gibt es von Stoffen, Schals, Bekleidung, Schmuck, Teppichen, Töpfen bis Weihrauch fast alles. Das reichhaltige Angebot der vielen kleinen Geschäfte ist beeindruckend.
Ungeachtet der grossen Auswahl und des angenehmen Halbdunkels haben wir irgendwann genug gesehen. Mit dem Auto fahren wir weiter auf der Küstenstrasse, vorbei an der Festung Mutrah und am Riyam-Park zum historischen Muscat.


Das historische Muscat mit Sultanspalast Al Alam
Bevor man das historische Muscat erreicht, fährt man durch das neue Stadttor, in dem sich das Muscat Gate Museum befindet.

Durch den Ort selbst führt ein Labyrinth aus Einbahnstrassen. Wir parken das Auto an der Moschee und machen uns zu Fuss auf den Weg. Vom historischen Muscat ist nicht viel übrig. Im Mittelalter galt der Hafen wegen seiner geografischen Lage als ein sicherer Hafen, da die Muscat umgebende Bergkette vor Angriffen aus dem Landesinneren schützte und die Klippen im Meer vor starken Winden. Nach einem Überfall der türkischen Flotte wurden die beiden Festungen Mirani und Jalali auf beiden Seiten der Hafeneinfahrt erbaut. Diese beiden Festungen sind heute Überbleibsel des historischen Muscat, können aber nicht besichtigt werden.
Der Al Alam Palast mit seiner 200-jährigen Geschichte wurde 1972 grundlegend umgebaut und auch in der Folgezeit mehreren Erneuerungen unterzogen. Zuletzt im Jahr 2005 wurden die noch vorhandenen Häuser abgerissen und durch Neubauten entlang dem Labyrinth aus Einbahnstrassen ersetzt.


Während wir fotografieren, versuchen die Mädchen, die Palastwache etwas zu fragen. Da der Wachsoldat kein Englisch spricht, entschuldigt er sich, indem er beiden je eine Rosenblüte aus dem Garten des Sultanspalastes schenkt.

Auch wenn man am Fuss der Festung Mirani, direkt an der Küste, den schönsten Blick auf den Palast und die Hafenbucht von Muscat bekommen soll, verzichten wir in Anbetracht der Hitze auf den Weg.

Das Royal Opera House
Da in unserem Reiseführer fälschlicherweise stand, dass das Opernhaus täglich von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr besichtigt werden kann, machen wir uns am Freitagmorgen auf den Weg, nur um dann festzustellen, dass auch die Oper am Freitag geschlossen ist.


So bekommen wir leider nur einen ersten Eindruck. Auf dem Gelände der Oper befindet sich auch ein omanisches Restaurant der gehobenen Preisklasse. Die Speisekarte liegt vor dem Eingang zur Ansicht.
In der Opera Galleria kann man das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden: Bankgeschäfte erledigen, Parfüm, Diamanten oder edle Garderobe für seine Liebste kaufen und sich in Restaurants oder Cafés von den Anstrengungen erholen.
Das Opernhaus ist das erste auf der arabischen Halbinsel und bietet ein breites Spektrum an Veranstaltungen, wie ein Blick in den Spielplan zeigt. Wir bedauern es sehr, dass es dieses Mal nicht mit einer Führung geklappt hat. Wer weiss, vielleicht besorgen wir uns beim nächsten Mal Eintrittskarten für eine Veranstaltung.
Riyam Park
Nachdem es ja nicht mit einer Führung durch das Opernhaus geklappt hatte, fahren wir zum Riyam Park weiter. Auch wenn es schon wieder sehr heiss ist, wollen wir die Aussicht von der Terrasse des Weihrauchbrenners geniessen. Leider ist uns auch hier kein Glück beschieden, denn der Aufstieg zur Aussichtsterrasse ist mit Gittern versperrt. So geniessen wir das Grün im Park und bewundern die Pflanzen.



Muscat Hills Resort
Ganz bewusst suchten wir bei der Planung der Reise nach einer Unterkunft am Meer in Muscat. Schliesslich verbringen wir hier unsere letzten Urlaubstage. In Muscat hat man die Qual der Wahl, denn man findet vom Holiday Inn, Ibis, Crown Plaza, Hyatt bis zum Ritz Carlton alles und noch viel mehr an Hotels, was Rang und Namen hat, wie das wunderschöne The Chedi. Auch orientalische Hotels wie das Mysk Al Mouj Hotel sind im Angebot. Den Preisen nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
Schlussendlich haben wir uns von den noch verfügbaren Möglichkeiten für das Muscat Hills Resort entschieden. Das Hotel verfügt über ein eigenes Tauchcenter und bietet Schiffstouren zu den Delfinen an. In einfachen, aber klimatisierten Hütten mit Freiluftbad bekommt man fast eine Art Robinsonfeeling. Über das Preis-Leistung-Verhältnis könnte man streiten. Es sind nur ein paar Schritte vom Bett ins Meer. Am flachen Ufer und entlang der Felsen kann man viele Fische beobachten. Vor allem morgens ist das Wasser noch klar.
Ein besonderes Exemplar schwimmt den Mädchen im flachen Wasser vor die Füsse. Diesen Sepia beobachten wir bestimmt 15 Minuten bei der Jagd. Pfeilschnell schiessen seine Fangarme hervor und schon ist der kleine Fisch verschwunden. Seine Bewegung erinnert an den Wimpernschlag des Pantoffeltierchens.


Das Haupthaus des Muscat Hills Resort überzeugt mit modernem Design. Vor allem am Abend wirken die klaren Formen im Licht der LED Beleuchtung. Speziell sind auch die beleuchteten Felshöhlen.



Als Nachteil erweist sich die Speisekarte des Restaurants, denn es gibt nur ein Gericht, welches nicht Fisch als Bestandteil hat. Für uns, bedeutete dies, dass wir jeden Abend mindestens 20 Minuten fahren müssen, um zu einem Restaurant zu kommen. Dafür sind die Restaurants in der Stadt auch deutlich günstiger als das Essen im Hotel, aber doch zwei bis drei Mal so teuer wie in Salalah.