Jahresrückblick 2024 – mein Weg zurück ins Leben

„Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, dann ist es der Glaube an die eigene Kraft.“  (Marie von Ebner-Eschenbach) Dieser Glaube an die eigene Kraft war es, der mich durch dieses schwierige Jahr getragen hat. Dennoch bin ich unglaublich froh, dass ich das Jahr 2024 in wenigen Tagen verabschieden kann. Es hat mir viele Erfahrungen beschert, auf die ich gern verzichtet hätte. Auf der anderen Seite habe ich so etwas wie eine Verlängerung der Lebenszeit bekommen, so dass dieses Jahr auch zu viel Klarheit geführt hat. Was ist wirklich wichtig? Welche Dinge kann man loslassen? Im Jahresrückblick 2024 erzähle ich dir, wie ich dieses steinige Jahr erlebt habe und was mir Kraft gegeben hat. Als Familie hat es uns enger zusammengeschweisst.

Unterschiedlich grosse Steine symbolisieren das steinige Jahr im Jahresrückblick 2024.

Das Jahresmotto 2024 – Resilienz und Freude

Nachdem ich im Oktober 2023 die Krebsdiagnose bekommen hatte, war klar, dass 2024 kein einfaches Jahr werden würde. Insofern bin ich stolz darauf, ein schwieriges Jahr erfolgreich gemeistert zu haben. Der Krebs ist besiegt! Die Bewältigung des Familienalltags, das Planen und Durchführen von Ausflügen und Reisen und die Fotografie haben mir geholfen, stets positiv und motiviert zu bleiben.

Der Weg war ein von Woche zu Woche, von Chemo zu Chemo, von Meilenstein zu Meilenstein hangeln und abhaken. Nun hiess das Jahresmotto: Resilienz und Freude. Wie bringt man Freude in die Wochen, wenn man zur Chemo fährt?

So wie die Wellen regelmässig an Land branden, kam jede Woche eine Chemo und überspülte mich.

Ich habe mir eine Aufgabe gesucht und im Januar mit einem kreativen Fotokurs begonnen. Meine Kamera hat mich Woche für Woche zur Chemo begleitet. Nach der Chemo ging ich in Zürich fotografieren. Anfangs noch mit Kamerarucksack, später dann nur noch mit Kamera, denn die Chemo hat körperlich unvorstellbar an meinen Kräften gezehrt. Die letzten vier Zyklen der Chemo streiche ich aus meinem Gedächtnis. Was andere schleichend in 30 Jahren als Alterung durchmachen, habe ich im Schnelldurchlauf innerhalb weniger Monate erlebt. Aber auch da habe ich fotografiert, zwar in der Woche der Blutkontrolle, also eine Woche nach der Chemo, aber immerhin. Es sind viele kreative Bilder in dieser Zeit entstanden. Eine kleine Auswahl zeige ich in der Ausstellung «Emotionen fotografieren«.

Freude habe ich mir ebenfalls bereitet, indem ich immer wieder kleine Ausflüge als Belohnung und Motivation geplant habe. So waren wir beispielsweise im Januar auf dem Lichterfestival in Luzern.

Als Belohnung fürs Durchhalten oder als Motivation zum Durchhalten ging es eine Woche nach der letzten Chemo in die Bretagne. Ob im Wald von Brocéliande, zwischen Auray und Quiberon, zwischen Concarneau und Pont Aven oder an der rosa Granitküste, die Reise gab mir unglaublich Kraft und Zuversicht. Nicht nur, weil ich meine Fitness auf unzähligen kleinen Wanderungen und Spaziergängen trainiert habe. Es gab endlich wieder zahllose neue Eindrücke.

Collage von Bildern aus der Bretagne im Jahresrückblick 2024

Geniessen konnte ich diese Auszeit auch, weil ich meinen Weg für die OP gefunden hatte. Zwischen Studienteilnahme und altem OP-Verfahren fand ich einen dritten Weg, der sich im Nachhinein als richtig erwiesen hatte. Sei es durch Chemo oder Immuntherapie, der Krebs war verschwunden. Nicht so die Gelenkschmerzen, vor allem in den Knien, die wohl durch die Immuntherapie ausgelöst wurden.

Weitere Bilder von 2024 findest du auch in der Fotoparade 2024.

Die Seele will Abenteuer erleben

Dies ist mir dieses Jahr noch viel bewusster geworden. So vergeht die Heilung nach der OP wie im Flug, denn das nächste Abenteuer wartet schon. Mit einer Reise nach Schottland feiern wir den Maturabschluss der Jüngsten als ganze Familie. Wir starten auf der Isle of Mull und erleben herrliche Tage. Besonders eindrücklich ist uns der Ausflug zu den Inseln Staffa und Lunga bei herrlichem Wetter in Erinnerung geblieben.

Collage von Bildern der Inseln Staffa und Lunga mit Puffins, Delfinen und Hexagonen im Jahresrückblick 2024

Vielleicht hätte ich mir nicht den Phönix als Tier für dieses Jahr 2024 suchen sollen. Aber, um aus der Asche wiederaufzuerstehen, musste ich mir bei einem Sturz noch die zweite Sehne im rechten Arm reissen und vorzeitig von Schottland nach Hause fliegen.

Erfahrungen, auf die ich gern verzichtet hätte

Zum Ersten

Wie nie zuvor ist uns bewusst geworden, wie privilegiert wir mit dem Gesundheitssystem in der Schweiz sind. Ja es ist teuer und wir ärgern uns über die von Jahr zu Jahr steigenden Krankenkassenkosten. Aber ein kostenloses Gesundheitssystem wie in England hat auch sehr viele Nachteile. Die Insel Mull hat eine Krankenstation, die mit einer diensthabenden Schwester besetzt ist, die eine erste Einschätzung vornimmt und dann entscheidet, was das richtige Vorgehen ist. Sie schickte uns direkt weiter nach Oban ins Spital mit einem Haufen Formulare und kündigte uns dort an.

Wir bekamen noch einen Platz auf der nächsten Fähre, obwohl die Tickets ausverkauft waren und in Oban achtete man darauf, dass wir die letzte Fähre zurück nach Mull erreichen.

Herrliches Wetter als wir von Mull nach Oben ins Spital mit der Fähre fahren. Jahresrückblick 2024

Die Schulter wurde nach einer Schnellbegutachtung durch einen Arzt in einem vorsintflutlichen Röntgengerät in Oban geröntgt. Eine andere Ärztin teilte uns mit, dass nichts gebrochen ist und wollte uns heimschicken. Erst als ich ihr mitteilte, dass ich den Arm nicht mehr heben kann, begutachtete mich der Arzt vom Anfang noch einmal. Da erst ein MRT darüber Auskunft geben kann, ob die Sehne gerissen ist, empfahl er mir sofort zurück in die Schweiz zu reisen. Obwohl Oban das Krankenhaus für die ganzen westlichen Inseln und Kintyre ist und die Leute lange Anfahrtswege haben, gibt es in Oban kein MRT. Das nächste befindet sich Glasgow und hat entsprechende Wartezeiten von 2 bis 3 Wochen.

Flug umbuchen und Fähre für den nächsten Tag buchen, war glücklicherweise am Abend noch möglich. Bevor wir am nächsten Morgen mit der Fähre aufs Festland fuhren und Jörg mich nach Edinburgh zum Flughafen brachte, rief ich noch schnell die Hausarztpraxis in der Schweiz an. So kam es, dass ich am nächsten Morgen schon einen Termin beim MRT hatte, während der Rest der Familie weiter Urlaub machte.

Das Ergebnis des MRT bestätigte meine Befürchtungen, dass ich um eine Schulter-OP nicht herum komme.

Zum Zweiten

So hatte ich nun nicht nur die Bestrahlung, sondern auch noch eine Schulter-OP vor mir. Da im Sommer auch die Schulterspezialisten Urlaub haben, verschob sich die OP in den September. Das war gut, denn die Bestrahlung war schwierig.

Mein Bauchgefühl sagte nein zur Bestrahlung. Der Kopf hat sich überzeugen lassen und einen Deal ausgehandelt. 3 Wochen statt 5 Wochen, aber diese 3 Wochen waren schlimmer zu ertragen als Chemo und OP davor. Bis zur Bestrahlung ging es vorwärts auf dem Weg der Besserung. Das Ziel den Krebs zu besiegen vor Augen kämpfte ich mich Schritt für Schritt nach vorn. Nun hatte ich den Krebs besiegt, aber statt dass es weiter aufwärts ging, hatte ich den Rückwärtsgang eingelegt. Schmerzen, die der Vergangenheit angehören sollten, kamen wieder. Plötzlich bildeten sich Lymphödeme, in einer Form die ich bis dato nicht kannte und längst überwunden hatte.

Ein Schiffswrack, mit allem bemalt, wovor sich das Schiff fürchten könnte (Haifisch, nervige Passagiere, auf dem Meeresgrund - Jahresrückblick 2024

Die Hitze im Aussen mit über 30 Grad und im bestrahlten Gewebe wurde von Tag zu Tag unerträglicher. Nicht einmal fotografieren mit der Kamera konnte ich, weil ich den rechten Arm nicht mehr heben konnte. Einziger Lichtblick war das schöne Salzwasser Aquarium mit Korallen, Fischen und Seesternen im Warteraum vor der Bestrahlung.

Die wenigen Minuten der Bestrahlung erinnerten mich an eine Horrorshow. Bevor die Bestrahlung losging, verzogen sich die Bleilammelen der Apparatur und bildeten mit den Schlitzen ein Gesicht. Aus Augen und Mund kamen die unsichtbaren Strahlen. Bevor der Spuk vorbei war, öffnete sich der Mund mit einem röcheln der Mechanik.

Selbst 4,5 Monate nach der Bestrahlung kämpfe ich immer noch mit Nebenwirkungen. Das bestrahlte Gewebe heilt innerlich schlecht und Lymphödeme verursachen Schmerzen.

Trockene Blütenstengel auf der Struktur einer eigenwilligen Baumrinde, die in Fetzen hängt. Die Illustration erschien mir passend zur Bestrahlung. Jahresrückblick 2024

Zum Dritten

Schmerzen sind das Stichwort. Ich habe vergessen, wie es ist einen Tag ohne Schmerzen zu erleben. Die Immuntherapie hat Entzündungen der Gelenke verursacht, die während der Chemo durch die Kortisongaben sich in Grenzen hielten, danach mit Schmerzmitteln in erträglichem Mass gehalten wurden. Obwohl ich die Immuntherapie vor fast 3 Monaten beendet habe, sind die Schmerzen in den Knien trotz Kurkuma und Entgiftung geblieben.

Wer nun wen zur Folge hat, ist egal, seit unserem Ausflug nach Genf begleitet mich nun noch ein Fersensporn, der aller Gymnastik zum Trotz mit bisher treu geblieben ist.

Und auch eine Schulter-OP ist schmerzhaft, vor allem wenn man versucht die Beweglichkeit zurückzuerlangen und Blockaden zu überwinden.

Jetzt am Ende des Jahres schliesst sich der Kreis. Durch eine plötzliche Entzündung im bestrahlten Gewebe bekomme ich erneut Cortison. Meine Knie freut es.

Jahresrückblick 2024 – Was ich gelernt habe

Es ist wichtig, die Dinge Schritt für Schritt anzugehen. Statt Zeitmanagement betreibe ich inzwischen Energiemanagement. Ist die Energie da, gehen die Dinge wie von allein von der Hand, fehlt sie, fühlt es sich an als würde man sich in Kaugummi bewegen.

Meine Hobbies, wie die Fotografie und das Gärtnern, haben mir unglaublich Kraft gegeben, mich gefordert und gefördert. Man glaubt es ja nicht, aber am Ende der Chemo war es mir nicht mehr möglich aus eigener Kraft in die Hocke zu gehen oder gar ohne mich irgendwo hochzuziehen wieder hochzukommen. Insofern betrachte ich inzwischen meinen Alltag als Therapie. Pflanzen, jäten, ernten, da kommt man in Bewegung. Und jetzt nach der Schulter-OP sind Wäscheaufhängen, Geschirr aus der Spülmaschine in die Schränke räumen, Trainingseinheiten für die Schulterbeweglichkeit.

Alles, worauf man sich freuen kann, ist wichtig. Ich schenke auch den kleinen Momenten wieder mehr Aufmerksamkeit.

Mit Beginn der Chemo haben wir uns über eine Agentur eine Putzfrau gegönnt, um die Familie zu entlasten. Schliesslich sollte man die Kraft auf Dinge, die Spass machen verwenden und putzen gehört für mich definitiv nicht dazu. So richtig wussten wir nicht, was auf uns zukommt, aber entlastend war es zumindest für micht nicht. Ich war gebunden und musste mich stets nach der Putzhilfe richten.

Putzen kann man nur, wenn aufgeräumt ist und irgendwie ist das schon die halbe Miete. Also habe ich die Familienmitglieder an diese lästigen Tätigkeiten erinnern dürfen. Dann jedes Mal aufs Neue der Putzfrau zu erklären, dass man Türklinken und Treppengeländer, Fussbodenleisten und Ecken, Spinnweben und Staub auch gerne putzen oder entfernen darf. Dass die Terrasse und der Eingangsbereich auch zum Haus gehören und man sich den Dreck sofort ins Haus holt, wenn man ihn dort nicht beseitigt war ermüdend.

Auch scheint man in anderen Ländern ein anderes Verhältnis zu Wasser zu haben. Alles unter Wasser zu setzen und es dann einigermassen trocken zu wischen ist nicht bei allen Fussböden und Möbeln ideal. Nasse Putzlumpen auf dem Klavier zwischenzulagern – es war nicht einfach vorherzusehen, was ihr als nächstes einfallen würde. Nach Beendigung der Chemo haben wir auch das Thema Putzfrau beendet. Wir putzen seit dem mit neuem Bewusstsein wieder selber.

Ein Eimer aus dem Wasser auf den Holzfussboden läuft, ein Teddy in der Pfütze auf dem Holzfussboden - von chatgpt erstellt.
Erstellt mit chatgpt

Nächstes Jahr wird alles anders

Im Jahr des Schmetterlings

2024 war ein Jahr der Prüfungen. Ich hake es ab und buche es unter Lebenserfahrungen. Immerhin ist mir sehr bewusst geworden, dass Lebenszeit und Gesundheit sehr wertvoll und nicht selbstverständlich sind. Mit der Heilung vom Krebs, die Onkologen sprechen noch von Remission, als würden sie es noch nicht glauben, weshalb man auch sehr engmaschig überwacht wird, wurde mir Lebenszeit geschenkt. Und allen Wehwehchen zum Trotz ruft das Abenteuer laut und deutlich meinen Namen. 2025 kann und wird es nur besser werden.

Ich weiss, so wie ich dem Ruf des Abenteuers folge, wird mein Körper zu seiner alten Form finden und die Schmerzen werden der Vergangenheit angehören.

Ich sehne mich nach der Unbeschwertheit des Seins, nach der Freiheit für den Augenblick zu leben, nach Abenteuern, nach einer tiefgreifenden Metamorphose, in der ich all das Kranksein und die Schmerzen zurück lassen kann. Insofern wird der Schmetterling mich im nächsten Jahr mit dem Jahresmotto «Freiheit und Leichtigkeit» begleiten.

Und Freiheit werden wir auf zahlreichen Reisen und Ausflügen erleben. Aber auch sonst nehme ich mir die Freiheit alles etwas lockerer anzugehen.

Alles auf dem Prüfstand

Mehr Freiheit, das bedeutet auch: alles muss auf den Prüfstand.

Der Blog und der ewige Kampf mit Google

Hat mir der Reiseblog am Anfang des Jahres viel Freude und stetig steigende Zugriffszahlen beschert, änderte sich das im Laufe des Jahres. Mit viel Elan bauten wir die Website komplett neu auf, da unser Theme nicht mehr auf dem Stand der Zeit war. Jörg arbeitete sich in Kadance ein und ich überlegte, wie das Design aussehen soll. Mitte Februar war es so weit und die neue Website war im Netz.

Das Google Update im April überstanden wir. Zwar hatten wir auch frustrierende Einbusen bei den Zugriffen, aber die Zahlen erholten sich langsam bis zum Sommer. Vor allem die Zugriffe aus der Schweiz auf Schweizer Inhalte stiegen jetzt. Dagegen wurden die deutschen Zugriffe weniger, als würden meine Inhalte in Deutschland nicht mehr ausgespielt.

Im Herbst erfolgten weitere Google Updates und kosteten Leser. Hilfreicher Inhalt ist der, der möglichst viele Backlinks hat. Deshalb sind die Tourismusorganisationen ganz vorn, denn Städte, Kantone sowie die Dachorganisationen sind untereinander verbandelt und können sich so untereinander verlinken. Reiseblogger, die von authentischen Erlebnissen berichten, scheint es in vielerlei Hinsicht nicht mehr zu brauchen.

Da wäre zum einen die KI zu nennen. Sie hat sich in diesem Jahr unglaublich entwickelt. Zum anderen steigen Google, Amazon und Co in Amerika bereits ins Reisegeschäft ein. In der Reiseblogger Szene sind viele müde vom ewigen Kampf um Sichtbarkeit.

Social Media – quo vadis?

Facebook, Instagram, Pinterest ist ein steter Kampf gegen den Algorithmus, der Zeit kostet. Ich habe ein wenig herumprobiert, um herauszufinden, was zu mir passt. Instagram macht zwar Spass, vor allem wenn man auf Reisen ist, aber wirklich Besucher auf die Website bringt es nicht. Also lasse ich es laufen und poste, wenn ich etwas zu sagen habe. Keine aufwändige Contentplanung mehr. Dennoch bleibe ich so mit vielen Online-Bekanntschaften in Verbindung, was auch sehr schön ist.

Reisetipps auf Facebook zu geben, bringt zwar einige Besucher, aber Facebook und ich werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr. Ob und wie ich es jenseits von Instagram bespiele, weiss ich noch nicht. Kommt Zeit, kommt Rat.

Was bleibt, ist vielleicht Pinterest als Alternative zu Google. Deshalb nahm ich an der Pinterest-Jahresend-Challenge im September teil. Ich gewinne einige neue Erkenntnisse und lasse mich nicht davon abschrecken, dass Pinterest kein Sprint, sondern der Iron Man ist. Eine dieser Erkenntnisse ist, dass man vorausschauend pinnen soll. Was interessiert die Leute in 3 Monaten?

Seit ich eine gewisse Routine habe, erstelle ich mit zunehmender Freude Pins, aber bis diese dann geplant sind, das kostet wertvolle Zeit, aber ich gebe Pinterest eine Chance.

Bloggen oder nicht bloggen?

I want AI to do my laundry and dishes so that I can do art and writing, not for AI to do my art and writing so I can do my laundry and dishes.“ (Ich möchte, dass KI meine Wäsche und den Abwasch macht, so dass ich Kunst machen und Schreiben kann, nicht dass die KI meine Kunst macht und schreibt, sodass ich meine Wäsche und den Abwasch machen kann.) Joanna Maciejewska

Diese Aussage kann ich zu Einhundert Prozent unterschreiben.

Es gibt viele gute Gründe, immer wieder infrage zu stellen, was man tut. Ein einschneidendes Erlebnis, wie eine schwere Krankheit, stellt alles auf den Prüfstand. Als ich anfing zu bloggen, war das die Schnittmenge von drei Lieblingsbeschäftigungen: Reisen, Fotografieren und Schreiben. Ich wollte sehen, wo es mich hinbringt, verbunden mit der Hoffnung ein Business daraus zu machen. Doch wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Mit dem Bloggen Geld zu verdienen, diese Zeiten sind endgültig vorbei. Auch suchen die meisten Besucher nur nach Inspirationen und scrollen durch den Beitrag. Die Lesegewohnheiten haben sich geändert. Natürlich passt man sich im Schreiben an und versucht alles in mundgerechten Stückchen zu servieren. Andererseits hat mich die Website und das Bloggen durch dieses schwere Jahr getragen.

Der Blog war auf dem Prüfstand, aber ich habe mich entschieden weiterzumachen, nicht mehr auf die Zahlen zu schauen und wieder am Spass an der Freude zu schreiben, wenn ich Lust dazu habe.

Ich werde mehr Zeit für meine Fotoprojekte, für das Lesen von Büchern und für das Reisen verwenden. Und ich werde wieder mehr schreiben, aber so wie mir der Schnabel gewachsen ist. Ich habe einige Ideen für Kurzgeschichten gesammelt. Mal sehen, wohin dies führt.

Bye, bye Newsletter

Regelmässig am 15. flattert ein Newsletter ins Haus der Abonennten. Und da er nur einmal im Monat erscheint, gebe ich mir Mühe, interessante Themen aufzugreifen, passende Bilder zu suchen und mit den Lesern des Blogs, die das wollen, in Kontakt zu bleiben. Auch habe ich versucht, Anreize durch einen Download Bereich zum Abonnieren des Newsletters zu schaffen und dieses Jahr sogar zwei Themenhefte versuchshalber zum Download angeboten.

«Arbeit dehnt sich in genau dem Mass aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.” (Cyril Northcote Parkinson)

Ich habe dem Newsletter zu viel Zeit eingeräumt. Neben Zeit kostet er auch Geld und im vergangenen Jahr auch sehr viel Nerven. Obwohl wir unser Newsletter Formular im abgelaufenen Jahr, um ein verstecktes Feld erweitert haben, hatte ich jeden Monat Hunderte Spamanmeldungen mit steigender Tendenz. Die Bots werden klüger. Die meisten fallen raus, weil sie die Anmeldung nicht bestätigen, aber in letzter Zeit kommen immer mehr Fakeanmeldungen aus den USA durch.

Unser Newsletter Anbieter empfiehlt, mit den Captcha Bildern zu arbeiten. Du weisst schon, «Klicke alle Fahrzeuge, Ampeln, Fahrrädern auf dem Bild an». Nur sind diese nicht wirklich mit dem Datenschutz in Europa konform. Ausserdem werden diese Bildchen von der KI wahrscheinlich auch schon ausgelesen. Das Löschen kostet wiederum Zeit und Ärger, denn nur 500 Löschungen im Monat sind im bezahlten Preis enthalten.

So habe ich lange überlegt, was ich mit dem Newsletter mache. Die Entscheidung ist gefallen, der Newsletter gehört zu den Dingen von denen ich mich gerne verabschiede. Der Dezember Newsletter war der letzte Newsletter, den ich versendet habe. Wir können auch so in Kontakt bleiben über Kommentare oder sonstige Nachrichten.

Für mich ist es ein Schritt zu mehr Leichtigkeit, auch wenn es noch einige Zeit dauert bis alle Newsletter Formulare in den Beiträgen gelöscht sind.

Ein Blumentopf mit einer kleinen Rose steht in einem Haufen Schnee - symbolisch für einen Berg Arbeit, der jetzt wegfällt.

Das Wohnmobil

Das Wohnmobil steht vor der Tür und schaut mich vorwurfsvoll an, denn in 2024 ist es aufgrund meiner körperlichen Verfassung nicht zum Einsatz gekommen. Nächstes Jahr haben wir mehrere grössere Reisen geplant, aber entweder sind die Reiseziele zu weit entfernt oder wir reisen als Familie, so dass das Wohnmobil eher auf verlängerten Wochenenden in der Schweiz zum Einsatz kommen wird. Zuerst muss meine Schulter ihre volle Funktionsfähigkeit und Kraft zurück erlangt haben.

2026 wird dann wieder ein Wohnmobiljahr mit einer längeren Reise. Am Wohnmobil hängt unser Herz. Im Jahresrückblick 2021 habe ich beschrieben, wie wir spontan zum Wohnmobil gekommen sind und im Jahresrückblick 2023 schreibe ich kurz über unseren 7-wöchigen Roadtrip durch Schottland, denn du im Logbuch detailliert nachlesen kannst.

Damit endet der Jahresrückblick 2024. Es war schon der 4. Jahresrückblick, den ich im Rahmen der Challenge von Judith geschrieben habe. Der nächstes Jahr wird wieder spannender und handelt nicht mehr von Krankheit und Schmerzen, sondern von vielen Abenteuern und Reiseerfahrungen. Ich verabschiede 2024 mit einem Lächeln, das alles geraderückt und freue mich, wenn du auch im neuen Jahr immer wieder einmal auf meiner Website vorbeischaust.

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14 Comments

  1. Liebe Susan,
    es ist sehr ergreifend von deinem Jahr und deinen Erfahrungen zu lesen. Ich finde es sehr inspirierend dies so ausführlich zu lesen und es relativiert doch so manchen Alltagsstress, den ich die letzten Wochen zum Jahresende hatte.
    Danke für deinen Mut und die Inspiration, die von dem Beitrag ausgeht.
    Ich wünsche dir für dieses Jahr viel Kraft und dass dann 2026 ein schönes Jahr mit vielen tollen Wohnmobilreisen wird.
    Herzliche Grüße
    Sonja

    1. Liebe Sonja,
      du hast ja einen netten Beitrag zum Thema «Reisen ab 50, was ändert sich». Ja, der Körper spielt vielleicht nicht mehr so mit, wie wir das gerne hätten, aber dafür geniessen wir die schönen Momente intensiver und bewusster. Im Kopf und im Herzen sind wir doch jung geblieben. Das Abenteuer ruft und sicher bereut man manchmal eine Aktivität im Nachhinein, aber noch mehr hätte man es wohl bereut, wenn man es nicht gemacht hätte. Ich bin davon überzeugt, dass 2025 ein fantastisches Reisejahr wird. An den Plänen wird es nicht scheitern. Schliesslich will die Seele Abenteuer erleben.
      Liebe Grüsse
      Susan

  2. Oh wow, was für ein Jahr, was für eine Achterbahn. Ich kann mir vorstellen, dass viele Tränen geflossen sind. Aber ich bewundere deine Stärke, du hast soviel geschafft! Ich sehe, dass ihr in der Bretagne wunderschönes Wetter hattet, da beneide ich euch ein bisschen, bei unserer Wohnmobiltour hat es so viel geregnet, das war echt schon lästig! Auf jeden Fall wünsche ich Dir 2025 vor allem Gesundheit, das Reisen kommt dann schon von selbst… Alles Liebe, Gudrun

    1. Hallo Gudrun,

      vielen Dank für deine guten Wünsche! Ja, es war tatsächlich ein turbulentes Jahr und ich bin froh, dass es vorbei ist. Das Wetter in der Bretagne war wirklich ein kleines Geschenk – Sonne, Meer und frische Luft haben richtig gutgetan! Wir verzichten beim nächsten Bretagne Urlaub auch wieder auf das Wohnmobil, denn im zeitigen Frühjahr muss man mit viel Wind und Regen rechnen. Ausserdem ärgern mich die ganzen Höhenbegrenzer in der Bretagne. Dann wird es ganz schnell nervig!
      Ich wünsche dir für 2025 ebenfalls vor allem Gesundheit und viele schöne Erlebnisse.
      Liebe Grüsse
      Susan

  3. Liebe Susan,

    was für ein bewegender Jahresrückblick! In Zeiten, in denen dein Leben auf dem Spiel steht, deinen Blog trotz Google Update und anderer Querelen nicht völlig zu vernachlässigen, beeindruckt mich.

    Und ich halte es für eine wichtige und richtige Entscheidung, sich auch gegen etwas zu entscheiden wie in deinem Fall der Newsletter. Denn wie sagst du schön: Zeitmanagement ist Energiemanagement! Das unterschreibe ich zu 100 % Unsere Hobbies sollen uns Freude und Leichtigkeit bringen, nicht Energie rauben.

    In diesem Sinne auf ein besseres 2025

    Viele Grüße
    Miriam

    1. Liebe Miriam,
      gerade in bewegten Zeiten ist es wichtig etwas zu haben, was einerseits Struktur gibt und andererseits Kreativität zu leben. So kann man das, «was, wäre, wenn – Kopfkino» wunderbar in andere Bahnen lenken. Ausserdem hilft es, ein Ziel zu haben. Ich nenne es immer die Karotte, hinter der ich herlaufen kann. Für mich ist es die Südamerika Reise in diesem Jahr. Dafür lohnt es sich all die Strapazen auf sich zu nehmen, um wieder fit zu werden, sodass mir auch Höhen von über 4.000 m keine Probleme mehr bereiten.
      Wie ich in deinem Jahresrückblick gelesen habe, hast du ja auch Wege gefunden, dich freizuschwimmen und es dir an manchen Stellen einfacher zu machen.
      Liebe Grüsse
      Susan

  4. Liebe Susan,
    so ein schöner Satz: Die Seele braucht Abenteuer! Ich bin ganz bezaubert. Ja, meine Seele auch, habe ich sofort gedacht. Bei deinen Reisebildern wird mein Herz ganz weit.
    Was für eine mutige Frau du bist, habe ich beim Lesen deiner Krankheitsberichte gedacht. Und welche Klarheit bei den Entscheidungen zu Blog und NL.
    Viel Gesundheit und Erfolg für 2025. Und Freiheit. Und Leichtigkeit. Und eine KI, die putzt und bügelt (die nähme ich auch)!
    Herzliche Grüße
    Eva

    1. Liebe Eva,
      vielen Dank für deine guten Wüschen! Gesundheit, Freiheit, Leichtigkeit und eine KI, die putzt und bügelt sowie das eine oder andere Abenteuer für die Seele – klingt nach einem fantastischen 2025.
      Aspekte deine Arbeit wie das biografische Schreiben oder neue Erkenntnisse durch das Erstellen von Genogrammen finde ich unglaublich spannend. Vielleicht sollte ich mich da wirklich einmal intensiver damit beschäftigen – es könnte sicher einiges in Bewegung bringen.

      Ich wünsche dir ebenfalls ein grossartiges Jahr voller Abenteuer für die Seele!

      Liebe Grüsse
      Susan

  5. Liebe Susan,
    da hast du ja wirklich einiges durchgemacht im letzten Jahr! Manchmal muss man ja durch tiefe Täler gehen, um zu verstehen, was wichtig ist im Leben. Und schön, wenn euch die Krankheit als Familie noch mehr zusammengeschweißt hat! Ich wünsche dir von Herzen, dass die Leichtigkeit zurückkommt und 2025 ein rundum großartiges Jahr für dich wird.
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,
      danke für deine guten Wünsche. Keine Frage, 2025 wird ein grossartiges Jahr ohne Wenn und Aber! Ich bin durch und durch optimistisch.
      Liebe Grüsse
      Susan

  6. Was für ein berührender Jahresrückblick, Susan. Ich wünsche Dir für 2025, dass Du voller Energie (und natürlich gesund) wieder viele schöne Reisen unternehmen kannst!

    1. Liebe Daniela,
      2025 wird mein Reisejahr. Ich habe das neue Jahr schon in Oslo begrüsst. Auf der «Tanzkarte» stehen für 2025 schon Bretagne, Schweden und Südamerika und natürlich die Schweiz. Ich freue mich auf 2025. Deinem Jahresrückblick entnehme ich, dass Simbabwe wieder eine Reise wert ist, da werde ich mich auf deinem Blog mal festlesen.
      Liebe Grüsse
      Susan

  7. Du hast wirklich ein bewegtes Jahr hinter dir. Ich drücke die Daumen, dass 2025 viel Gesundheit für dich im Gepäck hat. Erst wenn man krank ist, wird einem bewusst, dass Gesundheit ein wahrhaft hohes Gut ist.
    Ich wünsche dir Erfolg für das Jahr.
    Liebe Grüße
    Liane

    1. Liebe Liane,
      danke für deine guten Wünsche und die Verlinkung meines Jahresrückblicks auf deinem Blog. 2024 habe ich mit Freuden auf einer Reise nach Oslo gebührend verabschiedet. Lasershow und Feuerwerk an Silvester waren eindrücklich, wie die Stadt selbst. Am Nachmittag fing es noch an zu schneien und das Winterwunderland war perfekt.
      Ich freue mich auf 2025 und all die Dinge, die ich schon ins Auge gefasst habe.
      Liebe Grüsse
      Susan

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