Erlebniswelt MoMö in Arbon, wo sich alles um den Apfel dreht

Die Bodenseeregion ist mit ihrem milden Klima ein üppiger Obstgarten. Insofern wundert es nicht, dass hier einige Mostereien und Brennereien beheimatet sind. Eines dieser Unternehmen ist die Mosterei und Brennerei Möhl, deren Produkte aus Supermärkten und Getränkeläden der Schweiz nicht wegzudenken sind. Der Name MoMö lässt zunächst Assoziationen zum MoMA (Museum of Modern Art) aufkommen, aber beim MoMö dreht sich alles um den Apfelsaft, der aus den zahlreichen Apfelsorten der Bodenseeregion gepresst wird. Werden doch hier seit über einhundert Jahren die Äpfel der Bodenseeregion zu Apfelsaft, Most, Cider und weiteren Produkten weiterverarbeitet.

Die Geschichte des traditionsreichen Unternehmens wird im modernen Museum lebendig. Gleichzeitig erfährt man viel über die Herstellung und Weiterverarbeitung des Apfelsaftes und der Handwerke, die damit verbunden sind.

Zwei Mühlsteine mit Handrädern, ein Schütttrichter aus Holz, so einfach präsentiert sich die Saftpresse vergangener Tage vor dem Eingang des MoMö, wo sich alles um den Apfel dreht.
Saftpresse vergangener Tage vor dem Eingang des MoMö

Während wir anstehen, um die Eintrittstickets zu bezahlen, summt es laut um unsere Köpfe. Suchend blicken wir uns nach dem Insekt mit dem tiefen Sound um. Es stellt sich heraus, das Summen kommt aus dem Verstärker und gibt einen Hinweis auf einen weiteren Schwerpunkt der Erlebniswelt des MoMö. Ohne Bienen gäbe es keine Äpfel zum Saften. Deshalb wurde für sie ein bienenfreundlicher Garten gestaltet. Doch der Reihe nach. Warst du noch nie da, wird sich dein Besuch der Erlebniswelt des MoMö in drei Etappen gliedern: Museum, Verkostung und Garten.

Vom Apfelbaum auf den Tisch

Zur Einstimmung solltest du das Museum besuchen. Das moderne Museum lässt nicht nur die Geschichte lebendig werden, sondern gibt auch einen Einblick in das Leben der Apfelbauern und die verschiedenen Produkte, die aus dem Apfelsaft gefertigt werden. Natürlich kommt der Star der Ausstellung, der Apfel, auch nicht zu kurz.

Am Beispiel einer sympathischen Bauersfamilie zeigt das Museum auf, welche Arbeitsschritte innerhalb eines Jahres von der Pflege der Apfelbäume bis zur Ernte und Anlieferung der Äpfel in der Mosterei notwendig sind.

Die Verwandlung des Apfels in unterschiedliche Produkte beginnt mit dem Waschen der Äpfel und dem Pressen des Apfelsaftes. Danach trennen sich die Wege je nachdem, ob noch ein Gärungsprozess oder die Lagerung in riesigen Eichenfässern für den typischen Geschmack eines Produktes notwendig sind.

Ein Film zeigt auch die Herstellung der Eichenfässer mit einem Volumen von 21.000 Litern. Am Ende werden die Produkte in verschiedene Flaschen für den Verkauf abgefüllt. Im Keller kann man die grossen Fässer sehen. Wer mag, kann sich zum Schluss im Kino noch eine kleine Zusammenfassung ansehen.

Angefangen hat die Familie Möhl mit einem Restaurant. Es ist interessant, die wichtigsten Stationen der einzelnen Generationen auf dem Weg zum modernen Unternehmen zu beobachten.

Im grossen Keller des MoMö lagen hölzerne Fässer mit leckerem Inhalt.
Apfelsaftfässer im MoMö

Heute stellt die Firma Möhl neben Apfelsaft viele weitere Produkte aus den Äpfeln der Bodenseeregion her. Vor allem im Bereich der Cider ist die Firma sehr experimentierfreudig.

Genuss für die Sinne

Der Besuch des Museums macht durstig, weshalb sich eine Verkostung der MoMö Produkte im Anschluss anbietet. Gern lassen wir uns an der Bar die Unterschiede der verschiedenen Cider Sorten erklären. Anschliessend entscheiden wir uns für einen rosa Cider aus Redlove Äpfeln und einen Cider mit Grapefruitsaft. Jetzt weiss ich, dass ich mit den Redlove Äpfeln meines Apfelbaums mehr als nur leckeres rötliches Apfelmus zubereiten könnte. Wo könnte man die Getränke besser geniessen als im Garten? Zum Cider lassen wir uns noch eine Wähe schmecken.

Blick auf die Terrasse des MoMö und einen Teil des Gartens, wo man gemütlich einen Apfelsaft oder Cider aus der Bodenseeregion verkosten kann.
Blick vom Parkplatz auf die Terrasse des MoMö

Bevor es frisch gestärkt auf eine Besichtigungstour in der Altstadt von Arbon weitergeht, drehen wir noch eine kurze Runde durch den bienenfreundlichen Garten mit dem grossen Kinderspielplatz. Auf dem Bienenpfad lernen wir, dass es tatsächlich Wildbienenarten gibt, die ihre Nester in leeren Schneckenhäusern bauen. Viele Gäste kommen auch einfach nur her, um die Leckereien aus Keller und Küche zu geniessen.

Tipp: Falls du auf der Suche nach einem ausgefallenen Geschenk bist, so wirst du im Museumsshop fündig. Es ist unglaublich, was alles rund um das Thema Apfel und Apfelsaft für Geschenkideen gibt. Willst du dir aber einen Vorrat der degustierten Getränke für warme Sommerabende mit Freunden mitnehmen, solltest du noch kurz im Getränkemarkt der Firma vorbeischauen.

Alle Informationen zu Öffnungszeiten und Events findest du auf der Website des MoMö. Du kannst den Besuch des MoMö beispielsweise mit einem Besuch des einzigen Hundertwasser Hauses in der Schweiz verbinden. Zwischen Arbon und Kreuzlingen findest du in Altnau nicht nur den längsten Steg im Bodensee sondern auch verschiedene Apfelwege mit Stationen für Kinder. Besonders im Frühling zur Apfelblüte sind die Wege ein Traum, weshalb ich sie in die besonders schönen Frühlingswege der Schweiz aufgenommen habe.

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