Zwischen Jura & Drei-Seen-Land: Die besten Ausflüge der Region
Das Jura und Drei-Seen-Land bietet eine faszinierende Vielfalt an Ausflugszielen. Finde die Balance aus unberührter Natur, historischem Charme und kulturellen Schätzen auf Ausflügen in dieser einzigartigen Region. In dieser zweisprachigen Region mit spürbarem französischem Flair erwarten dich spektakuläre Wanderungen, beeindruckende Naturwunder und einzigartige Sehenswürdigkeiten. Auch Feinschmecker kommen auf ihre Kosten, denn die regionale Küche hält zahlreiche Spezialitäten bereit.
Mit einer grossen Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten, von gemütlichen Hotels bis hin zu naturnahen Campingplätzen, lässt sich die Region in aller Ruhe erkunden. Unabhängig davon, ob du Ferien oder nur einen Ausflug ins Jura und Drei-Seen-Land planst, lass dich von unseren Highlights inspirieren. Nachfolgend stellen wir dir 6 Städte, 5 Naturwunder und 4 Museen vor, die du nicht verpassen solltest.
Jura & Drei-Seen-Land Ausflugsziele: Sechs Städte, die du nicht so schnell vergisst
Im Jura und Drei-Seen-Land sind Tradition und Geschichte fest verankert. Mittelalter, Barock und Jugendstil geben sich in den schön restaurierten Altstädten die Hand. Kulturschätze warten darauf bewundert zu werden. Und das Uhrmacherhandwerk prägt bis heute die Geschichte.
Von Nord nach Süd stelle ich dir 6 Städte mit ganz eigenem Charme kurz vor.
Hinweis: Wer im Jura und Drei-Seen-Land übernachtet, profitiert von der Gästekarte mit zahlreichen Vergünstigungen bei Eintritten und freiem Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Saint Ursanne – die Perle des Jura
Beginne deinen Jura Ausflug mit einem Highlight. Eingebettet zwischen Berghängen und den Ufern des Doubs liegt das Städtchen Saint Ursanne. Sobald du die Altstadt durch eines der drei historischen Tore betrittst, umfängt dich eine andere Zeit. Wie durch Zauberhand verfliegt die Hektik der modernen Welt und du findest dich in einem lebendigen Zeitportal wieder. Mit jedem Schritt über das Kopfsteinpflaster erwacht die Geschichte zum Leben – fast meint man, einen mittelalterlichen Markt vor sich zu sehen, das Hämmern der Handwerker zu hören und das Klappern von Pferdehufen auf den Gassen zu vernehmen.

Die Geschichte des Ortes reicht weit zurück. Gegründet wurde St. Ursanne in der Mitte des 7. Jahrhunderts als Abtei und Mönchsgemeinschaft unweit der Höhle, in der der Einsiedler, spätere Heilige und Namensgeber St. Urcinius lebte. Im 14. Jahrhundert erhielt der Marktfleck beim Kloster den Status einer Stadt mit dem Recht, Steuern zu erheben, und der Auflage, Wälle zu errichten und Bürgerversammlungen abzuhalten. So entstanden bald um das Kloster herum Handels- und Handwerksbetriebe.
Was Saint Ursanne zu einem faszinierenden Jura Ausflugsziel macht, ist sein perfekt erhaltener mittelalterlicher Charakter. Dies offenbart sich in seiner ganzen Pracht, wenn man sich dem Ort von der alten Steinbrücke über den Doubs nähert. Selbst an einem regenreichen Tag zieht die Silhouette der Stadt zahlreiche Besucher in ihren Bann.

Das Herzstück des Ortes bildet zweifellos die Stiftskirche mit Kreuzgang und Kloster. Im Kreuzgang finden während der Sommermonate abends Konzerte statt. Wir haben das unglaubliche Glück, dass während unserer Besichtigung der Pianist probte. Ein absoluter Gänsehaut-Moment. Wie muss es sich wohl anfühlen, wenn der Kreuzgang beim Abendkonzert im warmen Schein hunderter Kerzen erstrahlt, während die Musik erklingt?
Die Reisegruppen drängen sich vor allem um die Galluspforte. Dies ist die Pforte der Stiftskirche, die der des Basler Münsters nachempfunden ist.
Tipp: Niemand geringerer als John Howe, der Illustrator von Herr der Ringe hat einen geheimen Rundgang durch St. Ursanne entworfen.

Porrentruy – ehemaliger Sitz der Fürstbischöfe
Jenseits der grossen Touristenströme empfängt Porrentruy seine Gäste freundlich und stellt sogar einen grossen Parkplatz zur Verfügung. In Porrentruy (Pruntrut) gehen die Uhren noch anders, als in der Grossstadt, schliessen doch viele Einrichtungen zwischen 12 und 14 Uhr. Die Stadt der ehemaligen Fürstbischöfe wartet mit einigen Highlights wie der Schlossanlage, dem Botanischen Garten und zahlreichen Uhren auf. Vor dem Rathaus mit der schönen Barockfassade findest du die Skulptur eines Wildschweins, welches auch das Wappen von Porrentruy ziert. Dieses Wildschwein ist so etwas wie der gute Geist der Stadt. Übersprang es doch die Stadtmauern von Porrentruy «als wären sie nur ein Gartenzaun» und regte somit eine Erhöhung eben jener Mauern an. Ein mutiger Bewohner schleuderte seine Axt und tötete das Wildschwein allerdings, bevor es Schaden anrichten konnte.

Wir können dir den Secret Circuit durch Porrentruy wärmstens empfehlen, denn er führt dich zu Orten, die du sonst nicht besuchen könntest. Ob es nun ein Wasserreservoir, das alte Gefängnis, ein Turm oder ein Trockeneiskeller, eine direkte Verbindung zwischen Stadt und Schloss ist, dich erwarten neben aussergewöhnlichen Orten auch spannende Lichtinstallationen. Erfahre in unserem Beitrag, warum Porrentruy ein besonderes Jura Ausflugsziel ist!

Biel – eine Stadt mit versteckter Altstadt
An den Ausläufern des Jura wartet die Stadt Biel darauf entdeckt zu werden. Biel ist eines der Ausflugsziele im Jura und Drei-Seen-Land, deren Charme sich nicht auf den ersten Blick zeigt. Biel ist und war ein Zentrum der Uhrenindustrie. Noch heute befinden sich Produktionsstätten von Rolex und die Zentrale der Swatch Gruppe in Biel und zeigen mit moderner Architektur, wie erfolgreich Schweizer Uhren auf dem Weltmarkt sind.
Biel hat eine schöne Altstadt, die sich jedoch versteckt. Die Altstadt ist jung, frech und alternativ. Bummel unbedingt durch die Altstadt und lass dich vom kulinarischen Angebot überraschen. Die Altstadt erwacht samstags, wenn Markttag ist, zum Leben. Auch finden zahlreiche Events mit Künstlern während des Jahres in der Altstadt statt. Am First Friday kommt richtig Stimmung auf, dann bleiben die Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet und auch sonst locken Aktionen und Events Besucher in die Altstadt.

Rund um den Bielersee warten Schluchten und Weinberge darauf entdeckt zu werden. Die St. Peter Insel ist mit dem Schiff zu erreichen. Vielleicht willst du dich ja auch in die Zahl der illustren Gäste einreihen und dein Glück suchen wie Rousseau, Goethe oder Kaiserin Joséphine Bonaparte. In einem Strandbad am Bielersee kannst du Abkühlung an heissen Tagen finden.
Unsere Erlebnisse in Biel haben wir im Beitrag «Die versteckte Altstadt von Biel oder ein Sommernachtstraum» festgehalten.
Neuchâtel (Neuenburg) – mediterranes Feeling
Die nächste Stadt, die ich dir als Ausflugsziel im Jura und Drei-Seen-Land ans Herz legen möchte, ist Neuenburg am gleichnamigen Schweizer See. An Neuenburg haben wir unser Herz verloren, denn die entspannte mediterrane Atmosphäre ist Urlaubsfeeling pur. Bummle entlang der Uferpromenade. Wenn du Glück hast, entfaltet sich das ganze Panorama der Alpen hinter dem See. Einzigartige Sitzplätze laden ein zum Verweilen, zum Entschleunigen, zum Geniessen von Wind, Wellen und Farben.

Wenn du von der Naturkulisse genug hast, kannst du gemütlich durch die Altstadt bummeln. Cafés, Bars und Restaurants buhlen mit einem bunten Angebot um Gäste. Und die kleinen Läden mit ihren Spezialitäten machen den Schaufensterbummel erst so richtig interessant. Spatzen verstecken sich in der Bepflanzung der Brunnen. Es gibt so viel zu entdecken, nicht zuletzt bemalte Fassaden.

Wenn du dich nicht nur treiben lassen möchtest, sondern mehr über die Geschichte von Neuenburg erfahren willst, solltest du mit einer besonderen, self-guided Stadtführung ins Neuenburg der Belle Epoque eintauchen. Bei der Tourist-Information im alten Postgebäude am Hafen bekommst du den Führer und den Schlüssel. Wir sind den Spuren der Belle Epoque gefolgt und haben über unsere Erlebnisse im gleichnamigen Beitrag geschrieben.
Murten – Ringmauer und Nidelkuchen
Murten gehört zu den Ausflugszielen im Drei-Seen-Land, die man mehr als einmal zu unterschiedlichen Jahreszeiten besuchen kann. Dieses malerische Städtchen zählt nicht von ungefähr zu den beliebtesten Reisezielen in der Region. Gerade wegen seiner Beliebtheit empfehle ich dir, einen Besuch an Wochenenden zu vermeiden.
Das absolute Highlight Murtens ist zweifellos die vollständig erhaltene und begehbare Ringmauer. Von hier oben eröffnen sich atemberaubende Perspektiven über die rotbraunen Ziegeldächer der verwinkelten Altstadt und die Umgebung. Während deines Spaziergangs durch die kopfsteingepflasterten Gassen mit ihren prächtigen Fassaden und einladenden Laubengängen wirst du verstehen, warum Murten zu den schönsten Ausflugszielen im Drei-Seen-Land zählt.


Flaniere durch Murten und lass dich von einem der zahlreichen Restaurants oder Cafés kulinarisch verführen. Probiere unbedingt den Nidelkuchen. Du kannst dir ein Stück einpacken lassen und damit zur Aussichtsterrasse der französischen Kirche gehen. Dort mit Blick über den Murtensee, schmeckt es besonders gut.
Die Kalorien kannst du anschliessend auf einem der Spaziergänge, die sich von Murten aus anbieten, wieder verbrennen. Beispielsweise kannst du zum Bodenmünzi oder am Seeufer entlang laufen. Museen für Geschichts- und Kunstinteressierte warten ebenfalls auf Gäste. Ein besonderes Highlight ist das Murten Licht-Festival, welches das nächste Mal vom 21.01. bis 01.02.2026 stattfindet. Du willst mehr über Murten erfahren, dann schau in unseren Beitrag: «Murten erleben – Geschichte atmen«!
Yverdon-les-Bains – Stadt der Bäder
Dein erster Eindruck von Yverdon könnte durchaus gemischt ausfallen, egal ob du mit dem Auto oder der Bahn anreist. Der Industriestreifen zwischen der Altstadt und dem Neuenburgersee ist städtebaulich herausfordernd, obwohl bereits Anstrengungen unternommen wurden, dieses Gebiet aufzuwerten. Dennoch ist die Stadt unser Geheimtipp unter den Ausflugszielen im Jura und Drei-Seen-Land.
Yverdon wird oft als kleine Schwester von Lausanne bezeichnet, das nur etwa 30 km südlich am Genfersee liegt, während Yverdon selbst an der Südspitze des Neuenburgersees thront. Im Gegensatz zum weltoffenen, internationalen Lausanne mit seinen prestigeträchtigen Hochschulen und dem Olympischen Komitee zeigt Yverdon ein authentischeres, bodenständigeres Gesicht der Westschweiz. Die Stadt überrascht mit einem charmanten Stadtzentrum und einladender Fussgängerzone. Hinter den historischen Fassaden verbergen sich bezaubernde Innenhöfe und Gärten. Hier in Yverdon-les-Bains herrscht eine persönliche Atmosphäre. Man trifft sich, kennt sich, hält einen Schwatz oder geniesst einen Kaffee in einem der gemütlichen Cafés. Diese Authentizität macht die Stadt besonders liebenswert. Ein kulturelles Highlight im Herzen der Stadt ist das einzigartige Science-Fiction-Museum. Das Maison d’Ailleurs widmet sich Utopien und imaginären Reisen. Jules Verne ist mit einem eigenen Raum vertreten.

Das Seeufer, welches nach der Jura-Gewässer-Korrektur heute ein paar Hundert Meter von der Stadt entfernt liegt, lädt zum Entspannen, Schwimmen und zu anderen sportlichen Aktivitäten ein. Wenige Meter weiter befindet sich das grösste Feuchtgebiet der Schweiz. Das Naturschutzgebiet la Grande Cariçaie beherbergt eine riesige Artenvielfalt der Flora und Fauna. Garten und Naturliebhaber kommen im Pro Natura Zentrum rund um Schloss Champs Pittet voll auf ihre Kosten.

Aber am erstaunlichsten sind wohl die Menhire von Clendy, die man auf einer Waldlichtung bewundern kann. Dabei handelt es sich um eine der bedeutendsten neolithischen Fundstätten der Schweiz. Auch wenn sie nicht so spektakulär sind wie der Ring of Brodgar oder die Callanish Standing Stones, sind sie doch eindrücklich. Und das beste an Yverdon ist: Wer einigermassen gut zu Fuss ist, kann alles zu Fuss erlaufen. Natürlich würde Yverdon-les-Bains das Bad nicht im Namen tragen, wenn es nicht seit Römerzeiten für seine schwefelhaltigen Thermalquellen schweizweit bekannt wäre.

Mehr zu den Ausflugszielen in Yverdon und Umgebung findest du auf unserem Blog im gleichnamigen Beitrag. Mit diesen sechs Städten als lohnenswerte Ausflugsziele im Jura und Drei-Seen-Land wenden wir uns der spektakulären Natur zu.
Ausflugsziele Jura &Drei-Seen-Land – 5 Naturwunder
Hügelige Landschaft, spektakuläre Aussichten, tiefe Schluchten, geheimnisvolle Wälder und schöne Seen – das Jura und Drei-Seen-Land hat viel intakte Natur mit Wow-Momenten für spektakuläre Ausflüge und Wanderungen zu bieten. Die Kelten nannten das Gebiet des Jura übrigens Jor, was so viel wie Wald oder Waldland bedeutet. Mach dich zu Fuss auf den Weg und erkunde die wunderschöne Natur im Jura und Drei-Seen-Land. Lass dich von unseren Ausflugszielen inspirieren.

Wanderung zum Felsgrat Les Sommêtres – überraschende Aussicht
Wenn du eine wirklich überraschende Aussicht geniessen willst, solltest du zum Arête des Sommêtres wandern. Der Arête des Sommêtres ist ein Felskamm mit 1.079 m Höhe. Du kannst den Grat durch eine kleine Wanderung durch Wytweiden, Wälder und über in den Felsen gehauene Treppenstufen von Saignelégier, Muriaux oder Le Noirmont erreichen. Oben angekommen, erwartet dich eine spektakuläre 360° Panoramasicht auf die Hochebene von Maîche im benachbarten Frankreich sowie auf die Freiberge und den Doubs. Das macht die Wanderung schon zu einem speziellen Jura Ausflugsziel.


Du erreichst den imposanten Grat durch eine reizvolle Wanderung über Wytweiden, durch schattige Wälder und über kunstvoll in den Felsen gehauene Treppenstufen. Belohnt wirst du oben jedoch nicht nur mit einer spektakulären Aussicht, sondern auch mit einem elektronischen Gipfelbuch. Also, wenn du dich schon immer einmal in einem Gipfelbuch verewigen wolltest, hast du hier relativ einfach die Möglichkeit dazu.
Dieses aussergewöhnliche Jura Ausflugsziel verbindet mässige Wanderanstrengung mit einem grandiosen Naturerlebnis. Wir haben schon auf dem Weg so viele Fotomotive entdeckt, dass wir uns beim Fotografieren verbummelt haben. Mehr Bilder findest du in unserem Beitrag: «Wanderung zum Sommètre Grat».
Le Chasseral – atemberaubende Aussicht und Blumen
Der Chasseral ist der höchste Berg des Berner Jura und ist Namensgeber des gleichnamigen Naturparks, der immerhin ein Prozent der Fläche der Schweiz einnimmt. Durch die Sendeantenne, welche ein wenig an einen Raketenstart erinnert, ist der Chasseral auch aus weiter Ferne auszumachen. Für uns ist er immer eine Orientierungshilfe.
Vom Chasseral blickt man vom Jura auf das Drei-Seen-Land mit seinen zahlreichen Ausflugszielen und dahinter eröffnet sich bei gutem Wetter ein atemberaubendes Panorama auf die Schweizer Alpen vom Mont Blanc bis zum Säntis. Die Aussicht auf dieses Panorama ist einer dieser Wow-Momente, die man so schnell nicht vergisst. Einfach nur sein, die Seele baumeln lassen und die Aussicht geniessen, wenn es nicht zu windig ist oder sich im Restaurant zu stärken, der Chasseral ist ein beliebter Ausflug im Jura. Vermeide den Ausflug an den Wochenenden, dann ist die schmale und kurvige Zufahrtsstrasse von strampelnden und gasgebenden Zweiradfahrern voll.

Natürlich führen auch viele Wanderwege zum Chasseral. Neben der fantastischen Aussicht kannst du hier auch die wunderschöne Flora des Schweizer Jura bestaunen. Durch die Südausrichtung und den hohen Kalkgehalt der Böden kannst du im Frühsommer viele einheimische Orchideen entdecken. Im Frühjahr blühen hier unter anderem Krokusse, Narzissen und Enzian (hier geht es zum Beitrag).

Einen Ausflug zum Chasseral kannst du gut mit einem der zahlreichen Genüsse des Schweizer Jura verbinden. Zwei Anregungen dazu findest du in der letzten Rubrik unserer Empfehlungen für Ausflugsziele im Jura und Drei-See-Land. Du kannst aber einfach auch in einen der Berggasthöfe einkehren. Steht dort auf der Speisekarte eine «Assiette Chasseral«, kannst du sicher sein, dass alle Produkte aus dem Naturpark Chasseral stammen.
Wanderung durch die märchenhafte Areuse Schlucht
Schluchten, die sich als Ausflugziele im Jura und Drei-Seen-Land anbieten, gibt es einige im Jura, denn unzählige kürzere und längere Schluchten durchziehen die Region. Wir empfehlen dir wenigstens einmal im Leben, die Wanderung durch die märchenhafte Areuse Schlucht mit ihren spektakulären Felsformationen zu unternehmen. Willst du die ganze Areuse Schlucht mit ihren 11 km Länge entlang wandern, startest du in Noiraigue beim Bahnhof und folgst der Ausschilderung. Die Wanderung endet in Boudry, von wo aus du mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückfahren kannst. Die meisten Wanderer gehen in dieser Richtung, weil man dann weniger Steigungen zu bewältigen hat. Allerdings gibt es auch Wanderer in der Gegenrichtung, so dass es dann zu Wartezeiten bei den engen Treppen kommt, deshalb vermeide besser die Wochenenden.


Der Weg führt mal rechts und mal links, mal auf Höhe der Wasserlinie und mal oberhalb des Flusses entlang. Wir kürzen die Wanderung ab und beginnen unsere Wanderung in Champ-du-Moulin mit dem Besuch der Ausstellung zu den Ruderfusskrebsen. Sie gehören nämlich zum Schatz der Schweizer Tierwelt und haben sich seit 20 Millionen Jahren an die veränderten Lebensbedingungen angepasst und in der Areuse Schlucht überlebt.
In Champ-du-Moulin gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich zu stärken. Wenn du allerdings Picknicks liebst, solltest du dir lieber eine Brotzeit einpacken, denn unterwegs gibt es so schöne Stellen am Fluss, die geradezu nach einer Picknick-Pause verlangen. Eine ausführlichere Beschreibung findest du im Beitrag Wanderung durch die Areuse Schlucht.
Amphitheater mit Aussicht – der Creux du Van
Der Creux du Van wird manchmal als Grand Canyon der Schweiz bezeichnet, obwohl diese Bezeichnung eher für die Rheinschlucht gilt. Beim Creux du Van handelt es sich eher um eine Felsarena, die durch die Erosion von Wasser, Eis und Wind entstanden ist. Von oben überblickst du die Areuse Schlucht, den Neuenburgersee und bei guter Sicht die Alpenkette. Der Creux du Van ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel, welches auf einer Wanderung oder mit dem Fahrzeug bis zum Restaurant Le Soliat erreicht werden kann. Entsprechend voll wird es an den Wochenenden oder in den Ferien. Nur wenn du früh morgens oder später am Abend kommst, kannst du Glück haben und Steinböcke und Gämsen beobachten. Also vergiss das Fernglas nicht!

Durch den Besucherandrang ist die fragile Natur, welche seit 1972 unter Naturschutz steht, stark unter Druck. Noch kannst du weitestgehend ohne Beschränkungen oder Sicherungen am Rand der Felsarena entlang gehen. Allerdings halten sich einige Besucher leider nicht an die geschützten Bereiche. Deshalb wird schon länger diskutiert, ob und wie der Zugang erschwert oder gesichert werden kann. Deshalb unsere Bitte, wenn du unseren Ausflugszielen im Jura und Drei-Seen-Land folgst, sei rücksichtsvoll mit der Natur.
Der Creux du Van ist immer wieder einen Ausflug wert, wenn man im Jura unterwegs ist.
Saut du Doubs – der höchste Wasserfall des Jura
Es ist egal, ob du dich vom kleinen Ort Les Brenets zu Fuss oder mit dem Schiff auf den Weg zum höchsten Wasserfall des Jura machst. Bist du ausserhalb der Ferienzeiten und Wochenenden unterwegs, kannst du die Einsamkeit dieser fjordähnlichen Landschaft geniessen.

Der Doubs bildet hier die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz, die du heute ganz unbürokratisch mit einer kleinen Brücke über den Doubs überqueren kannst. Das lohnt sich, denn der höchste Wasserfall des Jura wirkt von beiden Ländern aus betrachtet höchst unterschiedlich. In früheren Zeiten war es nicht so einfach, die Seiten zu wechseln, was die Schmuggler aber nicht davon abhielt.
Zu verdanken haben wir die an einen Fjord erinnernde Landschaft einem Felssturz vor ungefähr 14.000 Jahren. Dieser staute den Doubs auf, bevor er sich am Ende wieder in einen Fluss verwandelt und später 27 m in die Tiefe stürzt. Je nach Wasserstand ist er mehr oder weniger beeindruckend. Es kann sogar passieren, dass der Fluss ganz austrocknet, da im Sommer manchmal mehr Wasser in den Kalksteinen versickert als zufliesst. Solltest du also einen Ausflug zum Saut du Doubs planen, checke vorher den Wasserstand, denn ein Wasserfall ohne Wasser ist eine traurige Angelegenheit.

Auch im Herbst, wenn sich die Mischwälder sehr schön bunt färben, ist dieser Ausflug im Jura eine gute Idee. Und im Winter friert der Lac des Brenets häufig zu und lädt dann zum Schlittschuhlaufen ein. Mehr Bilder aus dem Frühling findest du in unserem Beitrag zum Saut du Doubs.
Ausflugsziele im Jura und Drei-Seen-Land – vier ganz unterschiedliche Museen
Zu den Ausflugszielen im Jura und Drei-Seen-Land gehören mehr als 120 Museen, die darauf warten, entdeckt zu werden. Die thematische Spanne reicht von Uhren, Weinbau, Käse, Schokolade, Absinth, Kunst und Natur bis zu Geschichte. Nachfolgend stellen wir dir kurz vier Museen vor, die uns begeistert haben.

Das Tête de Moine Museum in Bellelay
Wenn du diesen extravaganten Käse, der in Rosetten geschabt serviert wird, magst, solltest du dem Tête de Moine Museum in Bellelay einen Besuch abstatten. Du erfährst im kleinen Museum interessante Fakten zur Geschichte des Käses und kannst dich am Ende deines Besuches, wenn du nachfragst, auch durch die verschiedenen Reifegrade des Käses kosten. In dem kleinen Shop kannst du nette Mitbringsel finden, die dich an deinen Ausflug im Jura erinnern.

Ausserdem liegt das Käsemuseum umgeben von einer schönen Landschaft mit Wandermöglichkeiten und in einem historischen Weiler. Wenn du im Käsemuseum fragst, händigen sie dir einen Schlüssel für die Klosterkirche und eine Broschüre mit Erklärungen zu den Gebäuden des Klosterweilers aus, die du auf einem Rundgang selbständig entdecken kannst.

Du kannst den Besuch des Tête de Moine Museums gut mit einem Ausflug zum Chasseral kombinieren, so wie wir das gemacht haben. Nachlesen kannst du dies im Beitrag «Alpenpanorama vom Chasseral und Tête de Moine«. Die Kühe für die Milch des Käses weiden im Naturpark Chasseral.
Besuch bei der grünen Fee – Maison de l’Absinthe Môtiers
Das Val de Travers ist der Ursprung des zuerst als Medizin gebrauten Getränks. Aus Kunst und Filmen ist die grüne Stunde sicher jedem ein Begriff, aber hast du schon einmal Absinth probiert? Wenn es dir wie uns geht und du diese Frage verneinst, solltest du dem informativen Museum definitiv einen Besuch abstatten. Bereits beim Kauf der Eintrittskarten kannst du mitteilen, ob du im Anschluss an den Museumsbesuch stilecht Absinth verkosten möchtest oder nicht.
Das Museum verfügt über eine grosse Sammlung verschiedener Destillate. Jeder Destillateur hat nämlich sein eigenes Rezept. Die Grundzutat besteht aus fünf Pflanzen: kleiner und grosser Wermut, Melisse, Pfefferminze und Ysop. Teilweise kommen aber bis zu 20 verschiedene Pflanzen in den Rezepten vor. Darunter auch Anis, Fenchel oder Koriander. Lass dich ein auf das geschmackliche Abenteuer. Wäre der Absinth ohne die ganzen Rituale rund um seinen Genuss so erfolgreich geworden?

Zuerst tauchst du aber filmisch und mit Ausstellungsgegenständen ein in die Zeit, als der Absinth seinen Siegeszug um die Welt beginnt. 1880 war es, als die Massenproduktion des Absinth beginnt. Durch die sinkenden Preise wird der Absinth für alle Klassen erschwinglich. Damit wird der Absinth zur Konkurrenz für die Weinindustrie. Diese schaut nicht tatenlos zu, sondern startet eine Kampagne zur Kriminalisierung des Absinth. Der Absinth wird in ein Licht von Drogenkonsum und Begünstigung von Gewaltverbrechen gestellt. Ab 1912 beginnt die Verbotswelle in den USA, die in den Folgejahren nach Europa schwappt.
Natürlich weiss das Museum auch zu berichten, wie die Zeiten waren, als Absinth schwarz destilliert wurde. Abgerundet wird der Besuch mit einer Sonderausstellung, in der sich zeitgenössische Künstler dem Thema Absinth annähern.
Hat dich ein Jura Ausflug nach Môtiers geführt, so warten dort noch weitere Museen: ein Aborigines Kunstmuseum und ein Rousseau Museum.
Die Magie der Tiefe – Unterirdische Mühlen am Col de Roches
Was tun, wenn das Land zu sumpfig ist, um Mühlen zu bauen? Hier am Col de Roches kamen unsere Vorfahren im 17. Jahrhundert auf die Idee, in einer natürlichen Kalksteinhöhle mit einem in die Tiefe fallenden Fluss hydraulische Mühlen zu betreiben. Anfangs waren es drei. Im Laufe der Zeit wurden die Höhlen vergrössert, so dass es schliesslich fünf Wasserräder waren. Diese trieben neben Getreidemühlen auch eine Dresch-, Öl- und Sägemühle an. Dazu wurden unterirdische Kanäle für das Wasser, Tunnel und Treppen u.a. für die Wartung gebaut.


Wenn du diese in Europa einzigartige Sehenswürdigkeit bei einem Ausflug im Jura erkundest, erfährst du einiges über die wechselvolle Geschichte der Mühlen. Es sind drei Jahrhunderte Industriegeschichte. Bevor die Bedeutung der unterirdischen Mühlen erkannt wurde, nutze man die Kalksteinhöhlen ab 1898 als Abfallentsorgung für ein Grenzschlachthaus. Es waren viele Jahre harte Freiwilligenarbeit notwendig, um die Mühlen in ihren heutigen Zustand zu versetzen. Die Dauerausstellung zum Thema Brot wird um temporäre Ausstellungen ergänzt. Der Besuch der unterirdischen Mühlen ist sehr eindrücklich.
Hunderte Sommervögel in Aktion – das Papiliorama in Kerzers
Hast du Freude an Schmetterlingen? Dann solltest du unbedingt das Papiliorama in Kerzers besuchen. Sommervogel, Butterfly, Papillon, Mariposa, Farfalla – der Schmetterling hat in jeder Sprache einen mehr oder weniger klingenden Namen. Das Wort Schmetterling leitet sich übrigens vom Wort Schmetten ab, was so viel wie Schmand oder Rahm bedeutete. Offensichtlich wurden Schmetterlinge vom Butterschlagen angezogen.

Im Papiliorama erwarten dich neben unzähligen bunten Schmetterlingen, die eifrig hin- und her flattern und den Nektar der bunten Blüten trinken, auch ein ganzer Tropenwald mit einer Art Baumwipfelpfad. Hier kannst du unter anderem Tukane hautnah beobachten. Ein Nocturama, in dem du nachtaktive Tiere im Dunkeln erleben kannst, rundet das spannende Angebot ab. Es gibt auch eine schöne Aussenanlage mit einem Schmetterlingsgarten und verschiedenen Tieren. Nur, so richtig geniessen konnten wir es nie, weil wir das Papiliorama meist besuchen, wenn das Wetter mies ist.

Dieses Ausflugsziel im Jura und Drei-Seen-Land wird neben dem Zoo Zürich mit der Masoala Halle von unseren Gästen am meisten bestaunt. Und wir selbst gehen auch immer wieder gern hin.
Schreibe uns doch in den Kommentaren, welches deine Highlights im Jura und Drei-Seen-Land sind.
Suchst du weitere Ausflugsideen in der Westschweiz, so können wir dir unsere Highlights im Frühling am Genfersee, die Ausflugsziele mit Genuss am Genfersee oder auch die Stadt Genf wärmstens empfehlen.