Wie bereits im Beitrag „Costa Rica – eine Sprachreise nach Sámara“ erwähnt, war ich in Costa Rica, um weiter Spanisch zu lernen. In diesem Beitrag stelle ich euch die Sprachschule Intercultura in Sámara vor, die ich während meines Sprachaufenthalts in Costa Rica besucht habe. Neben dem Unterricht gehe ich auch auf Unterkunftsmöglichkeiten und Freizeitangebote ein.

Eine Sprachschule buchen
Wenn ihr die Suchmaschinen nach Sprachschulen oder Sprachaufenthalten in Costa Rica befragt, habt ihr die Qual der Wahl. Ich habe die ersten drei geplanten Wochen meines Sprachaufenthaltes in Sámara über Boalingua gebucht.
Von Boalingua hatte ich bereits Gutes gehört und war vor allem von der kostenfreien Beratungsstunde, die sie anbieten, angetan. Während dieser ersten unverbindlichen Beratungsstunde konnte ich all meine Fragen klären und bekam auch ein klareres Bild über die verschiedenen Standorte der Sprachschulen in Costa Rica. Kurz darauf habe ich mich für eine Buchung entschieden. Durch den gesamten Prozess bin ich äusserst freundlich und kompetent beraten worden. Anfangs hatte ich mich für drei Wochen entschieden, wusste aber, dass es auch kurzfristig möglich sein würde, vor Ort zu verlängern, oder auch den Standort zu wechseln.
Die Sprachschule Intercultura ist sehr flexibel. Einzig beim Visum und den obligatorischen Versicherungen solltet ihr von Anfang an einen längeren Zeitraum planen, wenn ihr stressfrei verlängern wollt. Mein Visum war für 56 Tage (bis Auslauf meiner Versicherung) gültig. Dank der Corona-Politik konnte ich den Flug bei Edelweiss kostenlos umbuchen. So flexibel eingestellt habe ich dann vor Ort tatsächlich drei weitere Wochen direkt bei der Sprachschule gebucht. Dort wurde sehr entspannt damit umgegangen. Teilweise habe ich erst am Donnerstag bei einem geplanten Abflug am Montag noch alles zu- und umgebucht.
Die Gastfamilie wird direkt über die Sprachschule bezahlt. Ich habe für eine Woche Sprachschule (20 Stunden) mit Unterkunft in der Gastfamilie etwas mehr als 500 USD direkt per Kreditkarte in der Sprachschule bezahlt.
Unterkünfte während des Sprachaufenthaltes in Costa Rica
Die Sprachschule Intercultura bietet sowohl Unterkünfte in Gastfamilien als auch in der schuleigenen Residenz an. Die Gastfamilien sind in Sámara verteilt, alle in Geh- oder Fahrrad-Distanz zur Schule. Die Familien beherbergen meist schon seit vielen Jahren Studenten und kennen sich sehr gut mit deren Bedürfnissen und Tagesabläufen aus. Frühstück und Abendessen sind im Preis inbegriffen und finden meist zu fixen Zeiten statt (Frühstück um sieben, Abendessen je nach Familie zwischen sechs und sieben).
Die Residenz der Schule bietet Einzel- oder Doppelzimmer, sowie eine Gemeinschaftsküche und einen hübschen Aussenbereich mit Hängematten und Mangobäumen. Praktisch ist auch, dass die Residenz direkt hinter dem Schulcampus liegt, und damit nicht nur wenige Sekunden vom Meer entfernt, sondern auch nahe am Dorfzentrum liegt.
Ich habe die kompletten sechs Wochen meines Sprachaufenthaltes in Costa Rica in der gleichen Gastfamilie gewohnt. Im täglichen Austausch mit ihnen haben nicht nur meine Spanischkenntnisse profitiert, sondern auch mein Verständnis der Costa-Ricanischen Kultur. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich mich nicht selbst ums Kochen kümmern musste, sondern immer etwas Leckeres vorgesetzt bekam. In den sechs Wochen habe ich nie zweimal das Gleiche zu Abend gegessen! Da meine Gastmutter früher in einem Restaurant gearbeitet hat, wurde ich während meiner Zeit dort geradezu kulinarisch verwöhnt.
Auch die Wäsche wurde für mich gemacht, wann immer ich es brauchte. Mein Zimmer und eigenes Bad waren in gutem Zustand und gemütlich. Einzig die Hellhörigkeit war etwas störend, zumal meine Gastfamilie eine Art Hotel betrieben hat. Schlussendlich verbrachte ich aber sowieso sehr wenig Zeit in meinem Zimmer, so dass ich mich weniger daran störte.
Es gibt auch Hotels und Hostels in Sámara, aber damit habe ich keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Das Blue Iguana liegt nicht weit von der Schule entfernt, und eine Klassenkameradin von mir verbrachte eine Woche im Sámara Inn.

Wie verläuft nun eine typische Woche in der Sprachschule Intercultura?
Am ersten Schultag legt man einen Einstufungstest ab, der nur aus einem kurzen Gespräch mit einem der Lehrer besteht. Darin wird evaluiert, von welchem Klassenniveau du am meisten profitieren würdest. Ich wurde anfangs eher tief eingestuft, damit ich mich erst wieder an die Sprache gewöhnen konnte. Nach der ersten Woche konnte ich dann einige Niveaus überspringen und mich langsam wieder an das Sprachlevel heranarbeiten, das ich am Ende meiner Schulzeit besessen hatte.
Klassen bestehen aus höchstens sechs Schülern, was den Unterricht sehr aktiv und kurzweilig gestaltet. Vier Stunden pro Tag, jeweils alternierend am Morgen und am Nachmittag, können sich dennoch in die Länge ziehen. Es ist ja nichtsdestotrotz Schule, und direkt vor der Tür wartet das Meer. Zwei Pausen von 15 Minuten ermöglichen den Austausch mit Schülern aus anderen Klassen und das Geniessen von selbstgemachten Empanadas, die direkt vor der Schule verkauft werden.

Am Freitag jeder Woche wird eine „Prüfung“ abgelegt. Dabei handelt es sich mehr um eine Lernkontrolle. Der Stoff der Woche wird abgefragt und je nach Level schreibt man auch einen kleinen Aufsatz. Wenn du während der Woche gut mitgekommen bist, hast du nichts zu befürchten. Sonst wiederholst du den Stoff einfach in der nächsten Woche. Wenn du die Prüfung bestehst, steigst du in der darauffolgenden Woche auf. Dann bekommst du einen neuen Lehrer und oft auch neue Mitschüler.
Am letzten Freitag deines Aufenthaltes wird dir bei der „Graduation“ ein Zertifikat überreicht, auf dem das Niveau deiner letzten Klasse verewigt ist.
Welche Freizeitgestaltungen sind über die Sprachschule Intercultura möglich?
Auf dem Campus der Schule finden sich ein Wasserspender (ein Lebensretter), diverse Hängematten, Sitzgelegenheiten, Schliessfächer, WLAN, ein Gemeinschaftskühlschrank, sowie Umkleidekabinen und Duschen. Daher bietet sich die Schule nicht nur perfekt als Ausgangspunkt für alle möglichen Ausflüge ins und ums Meer an, sondern auch als Versammlungsort für ein paar gemütliche Stunden.
Auf dem Campus finden ausserdem die kostenfreien Kurse statt, die jede Woche von der Schule angeboten werden. Kochen, Kunst, Yoga und Tanzen werden Anfang der Woche ausgeschrieben, und alle Schüler können sich spontan eintragen. So habe ich beispielsweise gelernt, wie man Empanadas kocht, ein Armband flicht, und wie man die Grundschritte des Salsa tanzt. Yoga war mir leider zu früh am Morgen. Doch ich habe mir sagen lassen, dass auch dieser Kurs viel Spass machen soll. So haben Schüler der Sprachschule Intercultura nicht nur das gesamte Freizeitangebot Sámaras zur Auswahl, sondern auch noch zusätzliche Möglichkeiten, sich kreativ und sportlich auszuleben.
Weiterhin bietet die Schule Wochenendausflüge an – zur Zeit nach Monteverde via La Fortuna und nach Rincon de la Vieja.
Mein Fazit
Spanisch lernen mit der Sprachschule Intercultura in Sámara ist eine grossartige Erfahrung. Die Lehrer sind kompetent und freundlich. Je mehr Leute an der Sprachschule sind, umso mehr Angebote seitens der Sprachschule finden statt. Es sind immer viele Schweizer vor Ort, oft auch einige US-Amerikaner oder Holländer. Die Woche vor Ostern ist die Sprachschule geschlossen, weshalb in diesem Zeitraum der grosse Schülerwechsel stattgefunden hat. Viele sind in der Woche vor Ostern ab- oder weitergereist und die neuen Schüler sind erst im Verlauf des Wochenendes eingetroffen.
