Tiere auf den Galápagos Inseln
Der Traum vieler Menschen ist es, einmal im Leben die Galápagos Inseln zu besuchen und die einzigartige Tierwelt aus nächster Nähe zu erleben. Doch beim Betrachten der Fotos nach der Rückkehr ist es oft nicht einfach festzustellen, welche Vögel und Reptilien man auf den Galápagos Inseln tatsächlich gesehen hat. Aus diesem Grund habe ich eine umfassende Übersicht der Tierwelt auf den Galápagos Inseln zusammengestellt. Diese enthält nicht nur Fakten zu den Besonderheiten der Tiere, sondern auch Fotos, um deine Erinnerungen zu unterstützen.
Allen Tieren der Galapagos Inseln gemeinsam ist, dass sie keine Angst vor den Menschen zeigen. Wenn du mehr Informationen zu den einzelnen Inseln suchst, solltest du den Reiseführer durch die geheimnisvollen Inseln von Galápagos lesen. Den Reisebericht zu unserer Reise mit dem Katamaran durch die Galápagos Inseln gibt dir einen Einblick, wie so eine Kreuzfahrt abläuft. Bist du nicht sicher, ob eine Kreuzfahrt oder Inselhüpfen für dich die bessere Variante ist, lies den gleichnamigen Beitrag.
Tiere auf den Galápagos Inseln – Vögel
Flugunfähiger Kormoran (Phalacrocorax harrisi)
Der endemisch auf Galápagos vorkommende flugunfähige Kormoran, auch Galápagos Kormoran genannt, ist der einzige Kormoran weltweit, der seine Flugfähigkeit eingebüsst hat. Auf Galápagos kann man diese Vögel auf der Insel Ferdinandina und auf der Insel Isabela sichten. Er bewohnt die Felsenküsten und taucht ufernah nach Futter.
Gabelschwanzmöwe (Creagrus furcatus)
Die Gabelschwanzmöwe ist die einzige nachtaktive Möwe der Welt. Dank ihrer fantastischen Nachtsicht erkennt sie Tintenfische und kleine Fische, die nachts an der Wasseroberfläche schwimmen. Für die nächtliche Jagd entfernt sie sich bis zu 32 Kilometern vom Land. Fast alle dieser Vögel nisten auf den Galápagos Inseln. In Anpassung an ihre Nachtaktivität hat sie besonders grosse und lichtempfindliche Augen, die mit einem schicken roten Ring umrandet sind. Tagsüber ist sie an Land zu beobachten.
Lavamöwe (Leucophaeus fuliginosus)
Die schwarzgraue Lavamöwe ist eine seltene Möwe. Diese Vögel kommen auf den Galapagos Inseln endemisch vor. Auf den Galápagos Inseln gibt es etwa 400 Brutpaare dieser Tiere. Die Lavamöwe ist ein Allesfresser. Lavamöwen nisten einzeln. Sie bevorzugt sandige und kiesige Strände in der Nähe von Nahrungsquellen wie Seevogelkolonien oder Häfen.
Noddi (Anous stolidus)
Die Noddiseeschwalbe fliegt in Küstennähe oft in Trupps dicht über der Wasseroberfläche und sucht dort nach kleinen Fischen und anderen kleinen Meerestieren. Oft jagen die Noddiseeschwalben mit anderen Seevögeln zusammen. Häufig sind sie bei stosstauchenden Pelikanen anzutreffen. Sie suchen im durch den Aufprall des schweren Pelikans aufwärtsgeströmten Wassers nach Beute. Manchmal warten sie auch direkt auf dem Kopf des Pelikans sitzend, auf den Beifang, der mit dem Wasser aus dem Kescherschnabel herausfließt. Schnelle Manöver auf engstem Raum, senkrechtes Aufwärts-, Abwärtsfliegen, ja sogar Rückwärtsfliegen, sind für diese Vögel der Galapagos Inseln möglich.
Noddis jagen ausserdem oft mit Raubfischen zusammen, wobei das dem Fisch nicht immer passt wie im Bild dem Thunfisch. Dieser versucht durch Scheinangriffe die Noddiseeschwalben aus seinem Jagdrevier zu vertreiben. Beobachten kann man diese Vögel vor allem in den küstennahen Bereichen der Galápagos Inseln.
Bei der Balz spielt der helle Stirnfleck eine grosse Rolle. Mögliche Partner werden durch Kopfnicken aufmerksam gemacht. Daher kommt auch der Name, denn im Englischen heisst «to nod» mit dem Kopf nicken.
Lavareiher (Butorides sundevalli)
Der Lavareiher gehört ebenfalls zu den auf den Galápagos Inseln endemisch vorkommenden Vögeln. Er gehört zu den kleinsten Reiherarten und ernährt sich von kleinen Fischen, Weichtieren und Krabben. Meist steht er gut getarnt auf einem Lavafelsen in gebückter Haltung und ist gerade beim Fischfang. Kommt ein Beutetier in seine Reichweite, schnellt er blitzschnell vor und fängt es. Lavareiher sind ausserhalb der Paarungszeit Einzelgänger mit ausgeprägtem Revierverhalten.
Krabbenreiher (Nyctanassa violacea)
Der Krabbenreiher kommt auf dem ganzen amerikanischen Kontinent vor. In den kälteren Gebieten lebt er als Zugvogel, in den warmen Gebieten bleibt er ganzjährig im Gebiet. Ihre bevorzugte Nahrung sind Krebstiere und Amphibien. Während der Paarungszeit verfärben sich die Stirn und Wangen gelb und auf dem Hinterkopf wachsen lange, weiße Zierfedern.
Galápagos Pinguin (Spheniscus mendiculus)
Diese Pinguinart gehört auch zu den Tieren, die auf Galápagos endemisch sind. Darüber hinaus sind es die einzigen Pinguine, die am Äquator leben. Die meisten dieser Pinguine leben auf den Inseln Isabella und Ferdinandina. Sie sind keine ausdauernden Taucher. Sie können maximal bis zu 15 Metern Tiefe tauchen und 90 Sekunden unter Wasser bleiben.
Im Gegensatz zu ihren arktischen Verwandten haben sie nicht nur im Wasser, sondern auch an Land viele Feinde. Die Sumpfohreulen und der Galápagosbussard machen gelegentlich Jagd auf Pinguine. Auch die von Menschen eingeschleppten Hunde, Katzen und Ratten können für die Tiere und ihre Brutkolonien eine Gefahr darstellen. Im Wasser zählen verschiedene Arten von Haien, der Galápagos Seelöwe sowie der Galápagos Seebär zu ihren Fressfeinden. Küken und Eier sind zusätzlich durch einheimische Schlangen und die rote Klippenkrabbe gefährdet.
Sumpfohreule (Asio flammeus)
Sumpfohreulen sind ebenfalls endemische Vögel auf den Galápagos Inseln. Ihre Nahrung besteht aus Kleinvögeln und Jungvögeln. Sie fressen aber auch Ratten und Mäuse. Normalerweise sind Sumpfohreulen tagaktiv. In Gebieten, die sie sich mit dem Galápagosbussard teilen, ändern diese Vögel jedoch ihr Jagdverhalten und werden eher nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Sumpfohreulen leben auf allen Inseln verteilt. Mit ihrem Federkleid sind sie schwer im Gelände zu entdecken.
Galápagosbussard (Buteo galapagoensi)
Auch der Galápagosbussard ist ein Vogel, der nur auf den Galápagos Inseln vorkommt. Sein wichtigstes Beutetier ist die Lavaechse. Er frisst aber auch Vögel, Ratten und Aas. Normalerweise jagt er in Familienverbänden. Er brütet ganzjährig. Seine Nester sind mit einem Durchmesser von 80 – 100 cm gross. Zu finden ist er vor allem in unbewohnten Ecken der Galápagos Inseln. Die Menschen machen Jagd auf ihn, weil er auch Hühner schlägt. Neben dem Menschen droht ihm die grösste Gefahr von verwilderten Katzen. Während die Männchen ihrer Partnerin treu sind, paaren sich die Weibchen mit drei bis sieben verschiedenen Männchen. Sie legen drei Eier. Das Brüten und Aufziehen der Jungen erfolgt gemeinsam.
Blaufusstölpel (Sula nebouxii)
Der Blaufusstölpel ist einer der bekanntesten Vögel auf Galapagos, wegen seiner unglaublich blauen Füsse. Sein Balztanz ist eine beeindruckende Abfolge von Tanzschritten und dem Überreichen kleiner Geschenke. Die blauen Füsse sind für einen männlichen Tölpel sehr wichtig. Er zeigt sie allen Damen und streckt sie auch bei der Landung gut sichtbar vor. Je blauer die Füsse, umso begehrter ist er in der Damenwelt. Dies ist verständlich, wenn man weiss, wie die blauen Füsse zustande kommen.
Ihre blaue Fussfärbung verdanken die Tiere einerseits der Einlagerung von Carotinoiden, die täglich über das Futter aufgenommen werden müssen und andererseits einer besonderen Anordnung von Collagen-Fasern in den Schwimmhäuten. Dies führt zu Lichtwellenüberlagerungen, bei der nur das blaue Licht optimal reflektiert wird. Schon nach zwei Tagen fehlender Aufnahme von Carotinoiden verringert sich die Blaufärbung der Füsse merklich. Wer will schon einen schlecht ernährten Partner zur Aufzucht seiner Jungen?
Rotfusstölpel (Sula sula)
Die Rotfusstölpel verdanken ihren Namen den karmesinroten Füssen. Diese Vögel gibt sie mit zwei verschiedenen Federkleidern auf den Galapagos Inseln. Normalerweise haben sie ein weisses Gefieder. Durch eine genetische Mutation findet man aber auch Exemplare mit bräunlichem Gefieder. Die Lebenszeit dieser Tiere ist aber geringer.
Der Rotfusstölpel brütet als einzige Art der Tölpel auf Bäumen oder Büschen. Dafür hat er spezielle Zehen an den Füssen, mit denen er trotz Schwimmhäuten in der Lage ist, Zweige zu umklammern. Seine bevorzugte Nahrung besteht aus fliegenden Fischen und Kalmaren. Er ist ein geschickter und ausdauernder Flieger. Schneller Flug wechselt sich mit langen Gleitphasen ab, bei denen sie häufig knapp über der Wasseroberfläche fliegen.
Fregattvögel traktieren die Rotfusstölpel mit Schnabelhieben auf Rücken und Kopf, damit sie ihre Jagdbeute wieder ausspucken.
Nazcatölpel (Sula granti)
Nazcatölpel wurden lange Zeit zu den Maskentölpeln gezählt. Sie sind aber deutlich kleiner und gelten heute als eigene Art. Im Gegensatz zu ihren berühmteren Artgenossen haben sie keine besonderen oder besonders gefärbten Füsse. Sie ernähren sich bevorzugt von fliegenden Fischen, Kalmaren und anderen Weichtieren.
Ihre Nester bauen Nazcatölpel am Boden. Im Abstand von neun Tagen werden zwei Eier gelegt. Man vermutet, dass dies eine Art Versicherung ist, falls mit dem ersten Jungtier etwas passiert, denn nur ein Jungtier wird grossgezogen. Normalerweise befördert das ältere und stärkere Jungtier das jünger aus dem Nest, wodurch dieses nicht mehr gefüttert wird. Es wird so zur leichten Beute von anderen Vögeln und Tieren auf Galapagos.
Fregattvögel (Fregata magnificens)
Als Piraten der Lüfte sind die Fregattvögel bekannt. Sie greifen andere Vögel an, um ihnen ihre Beute abzujagen. Für Seevögel haben sie nämlich ein Problem, ihr Gefieder ist nicht wasserabweisend. Deshalb können sie nur Fische, die sich an der Wasseroberfläche befinden, fangen. Wahrscheinlich haben sie sich deshalb auch auf Diebstahl spezialisiert. An Land erbeuten sie junge Schildkröten sowie Eier und Küken.
Auf den Galápagos Inseln kommen der grosse Fregattvogel und der prächtige Fregattvogel vor. Die Unterschiede sind klein. Der grosse Fregattvogel schimmert am Nackengefieder grün, der prächtige Fregattvogel dagegen violett.
Während der Balz bläst das Fregattvogel Männchen seinen roten Kehlsack zu einem Ballon auf, um die Weibchen zu beeindrucken. Dazu schlägt er mit den Flügeln, klappert mit dem Schnabel und wirft den Kopf nach hinten, sobald sein Auge eine Dame erblickt. Im Flug erkennt man sie gut an ihrem charakteristischen Aussehen. Sie brüten auf Büschen und ziehen jeweils ein Jungtier gross.
Fregattvögel können während des Fluges schlafen. Sie sind ausdauernde Flieger und können bis zu 3.000 km am Stück zurücklegen.
Braunpelikan (Pelecanus occidentalis)
Der Braunpelikan ist ein eleganter Flieger. Er kann 24 Stunden am Stück fliegen und erreicht dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 56 km/h. An Land wirkt er dagegen eher unbeholfen und watschelt. Er hat eine beeindruckende Flügelspannweite von bis zu 2,50 m. Das Gefieder ändert sich farblich in der Paarungszeit.
Seine Jagd auf Beute ist aussergewöhnlich. Er erbeutet seine Beute im Sturzflug. Aus einer Höhe von 10 bis 20 m stürzt er sich wie ein Pfeil geformt ins Meer. Luftsäcke unter den Augen dämpfen den Aufprall. Dennoch taucht der Pelikan bis zu einem Meter tief ins Wasser. Diese Form der Jagd müssen die Jungvögel erst erlernen. Er ernährt sich von einer Menge Fisch, denn 10 Prozent seines Körpergewichts muss er täglich fressen.
Seine Nester baut er auf Bäumen, Sträuchern und Mangroven. Die Weibchen legen meistens zwei Eier, die von beiden Partnern bebrütet werden. Auch die Aufzucht erfolgt durch beide Elternteile.
Galápagostaube (Zenaida galapagoensis)
Die Galápagostaube ist auch ein Tier, welches auf den Galápagos Inseln endemisch ist. Sie brütet auf dem Boden oder in Felshöhlen. Meist hält sie sich auf dem Boden auf, auch wenn sie fliegen kann. Die hübsche Taube hat ein braunes Gefieder und einen schicken blauen Ring um die Augen. Für den Opuntia Kaktus übernimmt sie die Rolle des Bestäubers. Wegen des Mangels an Bienen sind die Opuntia Kaktusstacheln im Laufe der Zeit weicher geworden, sodass die Galápagostaube die Pflanzen bestäuben, ihre Früchte fressen und die Samen verteilen kann.
Galápagos Spottdrossel (Nesomimus parvulus)
Auf den Galápagos Inseln kommen diese Vögel in vier Arten vor: die Hood Spottdrossel, San-Cristobal Spottdrossel, Galápagos Spottdrossel und Charles Spottdrossel. Auch wenn die meisten Menschen die Finken für die Evolutionstheorie von Darwin verantwortlich machen, so waren es doch eigentlich die Spottdrosseln, die in seinem Buch «Die Entstehung der Arten» erscheinen. Die Finken kamen erst viel später. Die Spottdrosseln wanderten vom Festland ein und passten sich dem Leben auf der Insel an.
Ihre Ernährungsweise änderte sich im Laufe der Zeit, so fressen sie auf Galápagos häufig Aas. Gelegentlich erbeuten sie auch noch lebende Nestlinge. Sie sammeln vom Rücken der Meeresleguane Zecken ab und trinken sogar das Blut verwundeter Tiere. Auch die Brutbiologie zeigt deutliche Abweichungen. Sie leben in Gruppen, die ein gemeinsames Revier verteidigen. Bei drei der vier Arten wird das dominante Paar von den anderen Gruppenmitgliedern in den Brutbemühungen unterstützt. Bei diesen sogenannten Bruthelfern handelt es sich überwiegend, jedoch keineswegs ausschliesslich um Nachkommen früherer Bruten.
Die Galápagos Spottdrossel ist ein endemischer Vogel auf den Galápagos Inseln und ist leicht zu erkennen. Neugierig kommt sie immer wieder zu den Besuchern der Inseln gehüpft. Ihre Nester baut sie in Kakteen und Bäumen.
Darwinfinken
Die Darwinfinken sind eine Gruppe von 14 Singvögeln, die mit Ausnahme der Kokosfinken nur auf den Galápagos Inseln vorkommen. Sie stammen von Artgenossen ab, die einst vom Festland kamen und haben sich im Laufe der Zeit auf den verschiedenen Inseln zu eigenständigen Arten entwickelt.
Die Bezeichnung Darwinfinken wurde durch den Ornithologen David Lack eingeführt, der sich intensiv mit den Finken auseinandersetzte. Wobei die Bezeichnung Finken irreführend ist, da die Darwinfinken nicht zur Familie der Finken (Fringillidae), sondern zu den Tangaren (Thraupidae) gehören.
Die vom Festland auf die Galápagos Inseln ausgewanderten Tiere waren vermutlich körnerfressende Vögel. Da sie auf den einzelnen Inseln unterschiedliche ökologische Nische besetzten, passten sie sich den vorhandenen Nahrungsquellen an und entwickelten einen für die Nahrung zweckmässigen Schnabel. Die Form des Schnabels ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen den Arten. Um Samen zu knacken, ist ein breiter, kräftiger Schnabel hilfreich. Wer sich dagegen von Kaktusfrüchten oder Pollen ernährt, benötigt einen eher spitzen Schnabel.
Darwin Finken können sich innerhalb von zwei Generationen an Veränderungen im Nahrungsanbot anpassen, was nicht zuletzt an der Schnabelform abgelesen werden kann.
Sonstige Vögel auf den Galápagos Inseln
Tiere auf den Galápagos Insel – Reptilien
Bei den Reptilien gibt es Arten, deren Alter deutlich älter als das Alter der ältesten Galápagos Inseln geschätzt wird. Dazu gehören die Riesenschildkröten und die Land- sowie die Meerechsen. Man schätzt, dass die Galapagos Echsen 10 Millionen Jahre alt sind. Die ältesten der heutigen Inseln sind maximal drei Millionen Jahre alt. Die Forscher erklären sich das so, dass durch die vulkanischen Aktivitäten Inseln im Laufe der Zeit gesunken sind, während neue Inseln entstanden, die dann auch fortlaufend besiedelt wurden. Vor allem die verschiedenen Echsen sind allgegenwärtige Tiere auf den Galápagos Inseln.
Galapagos Riesenschildkröten (Chelonoidis nigra)
Das spanische Wort Galápagos, nach dem das Archipel benannt wurde, wird mit «Wulstsattel» übersetzt und beschreibt den besonderen Panzer der Tiere. Insgesamt lebten auf den Galápagos Inseln 15 verschiedene Arten der Riesenschildkröten. Fünf Arten gelten heute als ausgestorben. Die bekannteste Galápagos Riesenschildkröte war «Lonesome George«, der letzte seiner Art. Alle Kreuzungsversuche mit ähnlichen Arten scheiterten. Heute ist er in der Darwin Forschungsstation auf Santa Cruz präpariert zu bewundern. Im Jahr 2015 wurden allerdings einige Exemplare einer seit 150 Jahren als ausgestorben geltenden Art wiederentdeckt.
Die Riesenschildkröten übernehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Die Tiere werden deshalb auch als «Gärtner» der Galápagos Inseln bezeichnet, da sie auf den Inseln über grosse Entfernungen Samen verbreiten. Daher hängt von ihren Wanderungen das Überleben vieler Baum- und Pflanzenarten ab.
Galápagos Landleguan bzw. Drusenkopf (Conolophus subcristatus)
Landleguane sind grosse, schwere Echsen. Diese vorsintflutlich anmutenden kleinen Drachen fressen mit Vorliebe Opuntien, eine stachlige Kaktusart. Grosse Stacheln entfernen sie, indem sie mit den Vorderfüssen das Kaktusstück auf dem harten Boden herumrollen. Die Kaktusfrüchte verschlucken sie in wenigen Bissen. Mit den Opuntien können die Leguane in Trockenzeiten problemlos ihren Wasserbedarf decken.
Manche dieser Landleguane müssen bis zu 10 km wandern, um geeignete Böden für die Eiablage zu finden. Die Opuntien wachsen oft auf harten Lavaböden, wo die Leguane keine Mulden oder Höhlen graben können. Sie können die Eier, so auf ihrer Insel vorhanden, auch in Sand oder unter Laub legen. Ein Gelege besteht aus bis zu 25 Eiern. Die Jungtiere schlüpfen nach drei bis vier Monaten.
Meerechsen (Amblyrhynchus cristatus)
Morgens sieht man die schwarzen Reptilien auf den Felsen an der Küste in der Sonne liegen. Sie wärmen sich auf, denn sie sind wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt. Die Meeresleguane sind die einzigen Eidechsen der Welt, die sich aus dem Ozean ernähren. Sie fressen Algen und Tang. Mit ihrer Nahrung nehmen sie auch viel Salz auf. Um das wieder loszuwerden, stossen sie Salzkristalle durch eine Drüse in der Nase aus. Dazu niesen die Meerechsen die konzentrierten Salzkristalle in Form von einem weissen Puder in die Luft. Daher haben auch manche Tiere einen weisslichen Kopf.
Die Grösse der Meeresechsen variiert von Insel zu Insel. Genauso die Farbveränderung zur Paarungszeit, die ab Dezember/Januar beginnt. Man vermutet als Ursache für die unterschiedlichen Farben, unterschiedliche Mineralienzusammensetzung der Nahrung. Weibchen scheint aber eher die Grösse als die Farbe des Partners zu beeindrucken. Sie legen etwa fünf Wochen nach der Paarung jeweils ein bis sechs Eier in Sandhöhlen. Die Jungen sind ab dem Zeitpunkt des Schlüpfens selbständig.
Zur Nahrungsaufnahme können die Leguane bis zu 45 Minuten tauchen. Je älter die Tiere sind, umso länger und umso tiefer können sie tauchen. Jüngere Tiere suchen ihre Nahrung bei Ebbe. Grössere Tiere verlieren ihre Körperwärme nicht so schnell, weil ihre Körperoberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen klein ist. Die ungewöhnliche Lebensweise der Meeresleguane wird durch dicht gebaute, also schwere Knochen unterstützt. Da der Auftrieb im Wasser dann geringer ist, können sie besser tauchen.
Galápagos Lavaechsen (Tropidurus Microlophus)
Lavaechsen sieht man überall in der Sonne sitzen. Ihre Feinde sind Vögel wie der Galápagosbusshard oder die Sumpfohreule und Schlangen. Sobald ein «Feind» wahrgenommen wird, verschwinden sie blitzschnell. Auf Galápagos gibt verschiedene Arten dieser Lavaechsen, einige sind endemisch. Die Grösse und die Körperzeichnung der Lavaechsen variiert sehr stark und ist abhängig von ihrem Lebensraum. So sind Lavaechsen, die auf Vulkangestein leben deutlich dunkler als Lavaechsen, die auf sandigem Gelände leben.
Tiere auf den Galápagos Inseln – Raubtiere
Galápagosseelöwe (Zalophus wollebaeki)
Die Seelöwen sind allgegenwärtige Tiere auf den Galápagos Inseln. Sie kommen sogar an Bord und ruhen sich ein wenig auf dem Schiff aus, wenn es ankert. Sie liegen im Schatten von Bushaltestellen, auf den Stegen im Hafen und natürlich überall auf den Inseln am Strand. Die an Land so träge wirkenden Tiere sind im Wasser unglaublich wendig und elegant und auch neugierig. Beim schnorcheln kommt schon mal der eine oder andere jüngere Seelöwe vorbei und schaut sich die Touristen aus der Nähe an, bevor er blitzschnell wieder verschwindet. Seelöwen gehören zur Familie der Ohrenrobben. Sie können in Wassertiefen von bis zu 200 m tauchen und nutzen dabei ausschliesslich die Vorderflossen.
Nach der Geburt der Jungen verschwindet die Seelöwenmutter erst einmal im Wasser, um sich zu stärken. Die unglaublich niedlich aussehenden Jungen warten am Ufer auf die Rückkehr der Mutter. Die Mutter erkennt ihr Junges nur am Geruch. Deshalb darfst du dich unter keinen Umständen dazu hinreissen lassen, ein solch süsses Seelöwenbaby anzufassen. Mit einem fremden Geruch wird das Baby von der Mutter nicht mehr gefüttert und muss verhungern.
Galápagos Seebär (Arctocephalus galapagoensis)
Die endemischen Galápagos Seebären leben an den westlichen Felsküsten der Galápagos Inseln, welche sie nur verlassen, um zu jagen. Ihr ganzes Leben bleiben sie in der Nähe der Inseln. Die Seebären ernähren sich vorwiegend von Fisch und Weichtieren. Jagen gehen sie nachts.
Erwachsene Seebären verteidigen in der Paarungszeit ein Stück Küste, auf dem möglichst viele Weibchen wohnen, mit aller Kraft gegen andere Männchen. Dies ist energie- und zeitaufwendig. Deshalb verlieren die Männchen in dieser Zeit viel Gewicht. In El Niño Jahren, wenn die Wassertemperatur des Meeres ansteigt und deshalb nur wenige Nährstoffe im Wasser sind, es also auch weniger Fische gibt, kann dieser Gewichtsverlust für die Seebären Männchen tödlich enden. Wir treffen diese knuffigen Tiere der Galápagos Inseln im Ruhemodus an. Ihr Treiben im Wasser erinnert an eine Ballettaufführung. Diese Tiere gehören mit zu unseren absoluten Favoriten auf den Galápagos Inseln.
Tiere auf den Galápagos Inseln – Krabben
Rote Klippenkrabbe (Grapsus grapsus)
Die rote Klippenkrabbe oder auch Felskrabbe, wie sie manchmal genannt wird, sieht man überall auf den Galápagos. Sie hat die Fähigkeit, sich so fest an die Felsklippen zu klammern, dass Wellen sie nicht wegreissen können. Insofern ist ihr bevorzugter Lebensraum auch in der Brandung. Interessant ist auch die Fähigkeit, Gliedmassen zu regenerieren, wenn sie verloren gehen.
Sie ernährt sich hauptsächlich von Algen. Dabei benagt sie die Felsen, um den dünnen Algenbewuchs oder Meeresorganismen abzugrasen. Gelegentlich verspeist sie aber auch Aas.
Geisterkrabbe (Ocypode gaudichaudii)
Geisterkrabben sind mit 3,4 Meter pro Sekunde die schnellsten Läufer aller Krebstiere. Das macht es schwierig, sie zu fotografieren. Ihre Augen ermöglichen es ihnen, 360ᵒ zu sehen, um potenzielle Raubtiere und Beutetiere zu erkennen. Ihre Sicht ist so präzise, dass sie Insekten aus der Luft holen können. Sie fressen organische Stoffe wie Algen und tierische Abfälle aus dem Sand sowie tote Fische, Insekten und Meeresorganismen.