Unsere Highlights und andere Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Skye
Es hat einen Grund, warum die Isle of Skye zu den beliebtesten und meistbesuchten Orten Schottlands gehört. Dem rauen Charme dieser inneren Hebriden-Insel kann sich kein Schottland Liebhaber entziehen. Allerdings ist die Beliebtheit auch ein Fluch. Selbst Mitte April ist es schon voll an den bekannten Sehenswürdigkeiten der Isle of Skye, obwohl das Wetter sich von seiner schottischen Seite zeigt. In diesem Beitrag stelle ich dir unsere Highlights auf der Isle of Skye vor und gebe dir vorab einige Tipps für deine Urlaubsplanung. Ich sortiere die Sehenswürdigkeiten der Isle of Skye grob nach ihrer geografischen Lage. Den Anfang mache ich mit der dünn besiedelten Inselzunge Trotternish im Nordosten der Insel. Hier befinden sich viele der landschaftlichen Höhepunkte.
Weiter geht es mit der Ostküste der Insel Skye, wo es nicht so viele Highlights gibt. Im Nordwesten der Isle of Skye warten dann weitere Sehenswürdigkeiten und Naturschauspiele darauf, entdeckt zu werden. Im Süden gibt es ebenfalls einiges zu entdecken.

Obwohl wir nun zum zweiten Mal einige Tage auf der Isle of Skye verbringen, haben wir es immer noch nicht geschafft, alle Highlights zu sehen und zu erwandern.
Lass dich inspirieren und mach dir selbst ein Bild! Schau dir auch den Beitrag von «Edinburgh zur Isle of Skye» an. Sicher findest du noch Ideen für deine Reiseplanung. Falls du eine Alternative zur Isle of Skye suchst, können wir dir auch die zweitgrösste Insel der Inneren Hebriden, die Insel Mull empfehlen. Arran Island gilt für viele als Mini-Schottland. Wir haben uns spontan in die kleine Insel unweit von Glasgow verliebt. Vielleicht interessieren dich auch die Inseln der Äusseren Hebriden, dann findest du weitere Informationen im Teil 1 Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden – von Barra bis Berneray und im Teil 2 – Sehenswürdigkeiten von Lewis und Harris.
Allgemeine Tipps für die Urlaubsplanung
Der frühe Vogel fängt den Parkplatz
Für die Isle of Skye musst du dir Zeit nehmen. Nicht nur, weil es auf dieser ausgefransten Insel so unglaublich viel zu sehen und zu erwandern gibt, sondern auch, weil du hier viel mehr Zeit brauchst, um von A nach B zu kommen. Je mehr Menschen unterwegs sind, desto mehr Zeit brauchst du auf den Single Track Roads. Parkplatzprobleme bei den bekannten Sehenswürdigkeiten der Isel of Skye kannst du nur vermeiden, wenn du früh oder am späteren Nachmittag unterwegs bist. Wohnmobilfahrer können wenigstens immer schon in der Nähe ihres nächsten Ziels übernachten.
Buchst du dir eine Unterkunft, so wirst du immer fahren müssen. Die Isle of Skye ist ungefähr 80 km lang und 40 km breit. Die meisten versuchen eine Unterkunft in der Umgebung von Portree, dem zentral gelegenen Hauptort von Skye zu finden. Vielleicht hast du Glück und findest etwas, wenn nicht, ist es auch kein Beinbruch. Es gibt überall Unterkünfte, mit teilweise spektakulärer Sicht. Wir hatten ein hübsches Cottage in Stein auf der Waternish Halbinsel.
Falls du noch eine Übernachtung suchst und der Beitrag hilfreich für deine Urlaubsplanung ist, würden wir uns freuen, wenn du deine Unterkunft über unseren Link buchst. Wir erhalten dann eine kleine Provision.
Ein weiterer Grund, warum du dir für die Sehenswürdigkeiten der Isle of Skye Zeit nehmen musst, ist das Wetter.
Wasser oder wie gehst du mit dem Wetter um?
Wasser gibt es auf der Isle of Skye reichlich. Von oben als Regen oder als Nebel beziehungsweise als tief hängende Wolken. Der Name der Isle of Skye heisst nicht von ungefähr im Gälischen so viel, wie Insel des Nebels. Der Boden ist oft matschig, von Bächen und Flüssen durchzogen. Auch den einen oder anderen Wasserfall kannst du bewundern.

Wir beispielsweise waren fünf Nächte auf der Isle of Skye und sind auf unserem Weg mindestens sechsmal an der Sligachan Old Bridge vorbeigekommen. Fotografen diskutieren, ob die Brücke mit den Cuillins im Hintergrund schöner im frühen Morgenlicht oder doch im Abendlicht wirkt. Wir waren schon froh, die Berge überhaupt am Abreisetag zu sehen, denn die dicken Wolken und der Regen hielten sich hartnäckig über den Bergen. An ungefähr 300 von 365 Tagen im Jahr sind wolkenverhangene Cuillins der Normalzustand.
Der Spruch: «Wenn das Wetter dir nicht gefällt, warte eine Weile«, bewahrheitet sich bei den Cuillins nicht, sonst aber schon. Meist hing morgens der Nebel tief über dem Wasser. Während wir uns für den Tag fertigmachten, lichtete er sich dann mehrheitlich. Allerdings war dafür oft der Wind verantwortlich. Der pustet die Wolken zwar weg, ist aber auch unangenehm, wenn er zu stark weht.

Selbst, wenn es bei dir regnet, muss das nicht für eine andere Ecke der Isle of Skye zutreffen. Also am besten eine genaue Wettervorhersage anschauen und die Tagesplanung ein wenig danach richten, wann es wo regnet. Schützende Regenkleidung solltest du davon unabhängig immer dabei haben, denn die hilft auch gegen den Wind. Gute Wanderschuhe verstehen sich von selbst.
Essen oder warum Wohnmobil und Cottage die bessere Wahl sind
Nirgendwo schmecken die Hamburger oder lang geschmorten Braten des Tages besser als in einem Pub oder Restaurant in Schottland nach einem eindrucksvollen Tag. Nur ist es sehr schwierig geworden, abends einen Platz zu ergattern. Wir haben in Waternish am A der Welt fast neben einem Pub gewohnt und dennoch hätten wir zwei Tage vorher einen Tisch reservieren müssen, um dort etwas zu essen zu bekommen. Wenn man die Reiseplanung dem Wetter und dem Zufall überlässt, kann man sich schlecht zwei Tage im Voraus festlegen. Dennoch haben wir es zweimal spontan vergeblich versucht, dort etwas zu essen zu bekommen.
Ist das Restaurant ausgebucht, gibt es auch kein Take-away, da die Küche dann ausgelastet ist. Und das ist das Problem vieler Restaurants und Pubs in den Highlands. Sie haben durch den Brexit einen akuten Personalmangel. Dem begegnen sie damit, dass die Küche nur von 18.00 bis 20.00 Uhr geöffnet ist. Je nachdem wie viel Servicekräfte im Einsatz sind, werden einfach auch nicht alle Tische vergeben. Teilweise wird auch nur an bestimmten Tagen geöffnet.
Auf all unseren Schottlandreisen hatten wir noch nie solche Probleme, Abendessen zu bekommen, wie auf dieser Reise. Insofern waren wir froh, dass wir uns im Cottage selbst etwas kochen und morgens ein schönes Picknick für unterwegs packen konnten. Ab drei Nächten kannst du versuchen, ein Cottage zu mieten. Eine Auswahl von Ferienhäusern findest du hier.
Unsere Highlights auf der Isle of Skye – die Trotternish Halbinsel
Die Fairy Glens
Um es vorweg zu nehmen, wir sind nicht das erste Mal auf der Isle of Skye unterwegs. Bereits auf unserer Schottlandreise 2012 haben wir die Isle of Skye und einige der Sehenswürdigkeiten besucht. Aber mit kleinen Kindern reist man anders als mit Teenagern. Dennoch hat sich an unseren absoluten Lieblings-Sehenswürdigkeiten auf der Insel Skye nichts geändert. Damals wie heute begeistern uns die Fairy Glens. Von dieser hügeligen Landschaft mit den ausgeprägten Weidespuren können wir nicht genug bekommen.

Hatten wir damals nur wenig Zeit, haben wir uns dieses Mal vier Stunden Zeit genommen. Kurz vor dem Uig Hotel biegt eine Strasse ab. Das verwitterte Schild verweist auf «Shedar und Balnaknock». Parkte man damals irgendwo entlang der Strasse, gibt es heute viele kostenpflichtige Parkplätze. Die Parkautomaten kann man mit Kreditkarte bezahlen.

Geh am besten gleich den ersten Hügel vom Parkplatz hoch und folge den Pfaden ins Tal oder zu weiteren Hügeln. Du kommst unweigerlich wieder zur Strasse. Je nach Sonnenstand spiegelt sich dort der imposante Castle Ewen Felsen im kleinen See.
Dieser Felsen hat tatsächlich etwas von einer Burg. Wenn du ihn besteigst, wirst du wissen, was ich meine. Durch eine enge und steile Felsspalte kannst du Castle Ewen erobern. Du musst aber schwindelfrei und trittsicher sein. Oben wirst du mit einer schönen Rundumsicht belohnt.

Die meisten Besucher begnügen sich mit einem Blick auf die mystisch wirkende Steinspirale, die von den Einheimischen immer mal wieder entfernt wird. Ich empfehle dir, auch die Hügel hinter der Steinspirale zu erklimmen und das Gelände weiträumig zu erkunden.


Kommst du von den Fairy Glens zurück auf die Strasse nach Uig, solltest du kurz die Aussicht geniessen.

The Skye Museum of Island Life und alter Friedhof von Kilmuir
Wir fahren noch kurz am Fährhafen von Uig vorbei, denn dort findet man Toiletten. Von Uig kannst du mit der Fähre nach Tarbert auf die Äusseren Hebriden (Inselhüpfen auf den Äusseren Hebriden – Teil 1 von Barra bis Berneray, Teil 2 Lewis und Harris) fahren.
Nach dem kurzen Abstecher fahren wir jedoch zurück zum Abzweig auf die A855 und folgen dieser Strasse weiter um das Nordende der Trotternish Halbinsel im Uhrzeigersinn. Spektakuläre Aussichten und Einsamkeit belohnen dich.

Hinter Kilmuir (Achtung es gibt auf der Isle of Skye zwei Orte, die so heissen) kommt der Abzweig zum Skye Museum of Island Life. Dieses Museum gibt einen Einblick auf das bescheidene Leben auf der schottischen Insel Skye. Du kannst mehrere Cottages aus dem 19. und 20. Jahrhundert besichtigen und so einen Einblick in den Alltag von vor 100 Jahren erhalten.

Da wir es schon bei unserem ersten Besuch auf der Insel besucht haben, fahren wir dieses Mal direkt weiter bis zum Parkplatz für den alten Friedhof. Eigentlich könnte man vom Museum aus auch laufen, aber der Wind hat sehr aufgefrischt und ist richtig unangenehm.
Einst stand hier mit Blick nach Westen auf einer Anhöhe eine Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche gibt es nicht mehr, aber der historische Friedhof ist geblieben. Unübersehbar steht hier ein Denkmal am Grab von Flora McDonald, die zur Heldin der jakobitischen Revolution wurde, in dem sie Bonnie Prince Charlie nach der verlorenen Schlacht von Culloden bei der Flucht half.
Auf dem Friedhof von Kilmuir gibt es jedoch noch mehr zu sehen. Das vielleicht interessanteste Grabmal ist ein spätmittelalterliches Bildnis von Angus Martin. Er soll eine dänische Prinzessin geheiratet haben.


Du kannst auch nach dem unvollendeten Grabstein von Charles McArthur, dem letzten erblichen Pfeifer der McDonalds von Duntulm Ausschau halten. Da der Sohn auf See ertrank, bevor die Arbeiten am Grabstein fertiggestellt waren, stellte der Steinmetz die Arbeit ein, da er für diese Arbeit nun von niemandem mehr bezahlt wurde.
Duntulm Castle
Folgst du der Strasse weiter um das Nordende der Halbinsel Trotternish der Insel Skye, siehst du auf einer felsigen Landzunge die Reste einer einst mächtigen Festung – Duntulm Castle. Ein kurzer Spaziergang führt über eine Schafweide zur Ruine.

Die Ruine selbst kannst du nicht betreten, da sie und der Fels, auf dem sie erbaut wurde, einsturzgefährdet sind.
Man geht davon aus, dass Duntulm erstmals in der Eisenzeit befestigt wurde. Später wurde sie von den Nordmännern und dann von den McLeods von Skye befestigt. Die Burg muss einst mehrstöckig gewesen sein. Ein Turm ist 1990 einfach ins Meer gestürzt, während ein Teil der Steine wohl in anderen Bauwerken der Umgebung einen neuen Platz fand.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts übernahmen die McDonalds of Sleat die Burg. Die Burg wurde 1730 jedoch verlassen. Es wurde überliefert, dass ein Kindermädchen den Sohn des Clan-Chefs versehentlich aus einem Burgfenster fallen lies. Sowohl ihr Geist (sie wurde getötet) als auch der Geist von Hugh McDonald, der gegen den Clan-Chef aufbegehrte und im Kerker zu Tode gehungert wurde, sollen noch in der Ruine herumwandern.
Ich empfehle dir, dir die Ruine erst von oben anzusehen und dann nach unten zum Meer zu gehen. Aufgrund des starken Winds verweilen wir nicht zu lange.


Tipp: Falls in dir ein Schatzsucher steckt, solltest du als Nächstes den Strand von Flodigarry besuchen. Hier werden immer wieder versteinerte Fossilien gefunden. Diese kleine Strandwanderung auf Skye haben wir 10 Jahre zuvor gemacht. Durch die Rutschung vom oberen Quiraing kommen immer neue Felsbrocken mit Fossilien nach unten.

Die Quiraing – Erdrutsche mit Wow-Faktor
Schon wenn man die Trotternish Halbinsel umrundet, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. The Quiraing ist eine Felsformation, die durch grosse Erdrutsche entstanden ist. Hügel, Felsvorsprünge und Erhebungen sorgen für eine unvergleichliche Landschaft.

Da wir in den Quiraing bei besserem Wetter wandern wollten, fahren wir bei unserer Umrundung der Trotternish Halbinsel nicht bei Staffin ab, um zum Viewpoint zu gelangen, sondern folgen der Küstenstrasse weiter. Aber zu unserer Wanderung ist es dann doch nicht mehr gekommen, denn das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Hätten wir gewusst, dass dieser extrem stürmische Tag zu den besseren zählt, hätten wir uns wahrscheinlich anders entschieden. So haben wir einen Grund, wiederzukommen.

Kilt Rock und Mealt Falls Viewpoint
Der Kilt Rock ist eine weitere eindrucksvolle Felsformation und eine beliebte Sehenswürdigkeit auf der Isle of Skye. 60 m ragt der Fels über dem Meer auf. Man kann sehr schön die Basaltformation sehen, die auf weicherem Material sitzt. Allerdings braucht es viel Fantasie, um sich den Felsen als Kilt vorzustellen. Die Mealt Falls stürzen sich direkt neben der Plattform ins Meer und sind ein beliebtes Selfie-Motiv. Entsprechend gross ist der Andrang an diesem Teil der Plattform.

Auch, wenn wir bei jedem Besuch der Insel Skye hier anhalten, so doch nicht wegen der Felsen oder des Wasserfalls. Vielmehr hat man hier die Chance, Delfine oder Wale zu sehen. Allerdings hat man wohl eher im Sommer Glück, aber man weiss ja nie. Hier und da haben wir schon sehr unerwartet Delfine in Schottland gesehen.

Dinausaurier-Spuren und Schautafeln am Viewpoint verweisen darauf, dass am Grund der Felsen Dinosaurier-Spuren gefunden wurden.
Der Lealt Wasserfall
Der Lealt Wasserfall ist wahrscheinlich nur nach starken Regenfällen interessant. Am Parkplatz ist auch deutlich weniger los als am Kilt Rock. Am Rand des Parkplatzes führt ein markierter Weg bis zu einer Aussichtsplattform, die sich über die Schlucht erstreckt. Der Blick auf die Quiraing-Berge und den Old Man of Storr ist spektakulärer als der Wasserfall.

Der Blick von der zweiten Plattform auf das Meer und die Küste ist interessanter. Hier sind noch die Reste einer alten Fabrik zur Verarbeitung von Kieselgur zu sehen.

Die Fabrik war der östliche Endpunkt der Lealt Valley Diatomite Railway, die 1889 eröffnet wurde. Diese Schmalspurbahn folgte dem Lauf des Flusses Lealt bis zum Loch Cuithir, wo der Kieselgur abgebaut wurde. Ursprünglich wurde die Bahn durch Schwerkraft betrieben, später kam eine Dampflokomotive hinzu. Der grösste Teil des Kieselgurs wurde zur Herstellung von Dynamit verwendet.

Wanderung zum Old Man of Storr – der Klassiker
Der Aufstieg
Die Aussichten auf der Wanderung zum Old Man of Storr gehören eindeutig zu den Highlights auf der Isle of Skye. Hier gilt einmal mehr, früh da sein lohnt sich. Und selbst dann ist die Wanderung ein Gruppenerlebnis, obwohl wir am Tag unserer Wanderung wieder Wind mit 60-70 km/h hatten.

Der Weg zum Old Man of Storr geht stetig bergauf. Anfänglich schlängelt man sich über Serpentinen nach oben. Immer mal wieder stehenbleiben und umdrehen lohnt sich. Das Wetter ändert sich so schnell, dass die Ausblicke immer wieder anders aussehen. Von unten ist die Felsnadel des Old Man of Storr nicht erkennbar.

Später wollen viele Treppenstufen erklommen werden. Wer wenig fotografiert, schafft die 300 Höhenmeter wahrscheinlich schneller, aber eine Stunde solltest du einrechnen. Ich bin froh, schon beim Aufstieg viel fotografiert zu haben, denn auf dem Rückweg trifft uns erst einmal ein heftiger Regenschauer.


Am fotogensten ist der Old Man of Storr, wenn du an der Felsnadel vorbeigehst und den nächsten Hügel erklimmst. Bei dem starken Wind sind die letzten Meter gar nicht so einfach. Auf dem Hügel bist du dann den Elementen schutzlos ausgeliefert. Aber der Blick ist es wert.

Der Abstieg
Für den Rückweg kannst du hinter der Felsnadel vorbeigehen und sie etwas näher betrachten. Hier erwischt uns allerdings ein starker Regenguss und macht den Abstieg bis zum regulären Weg sehr rutschig. Auch wenn es nicht regnet, solltest du besser nicht lange zwischen den Felszacken verweilen, so reizvoll es auch sein mag. Die Gefahr von Steinschlag ist unübersehbar, allgegenwärtig.

Als wir wieder weiter unten sind, hört der Regen auf. Hier fallen überall die silbern glänzenden Baumreste ins Auge. Als wir vor 10 Jahren hier waren, stand der Wald noch.


Die Mühe für den Weg nach oben zahlt sich aus. Gehörst du zu denen, die den Old Man of Storr lieber von unten betrachten, so hasst du von Portree kommend die besten Ausblicke. Allerdings ist es keine gute Idee, auf der teilweise einspurigen Strasse anzuhalten, um zu fotografieren.
Tipp: Bevor der eigentliche Parkplatz für die Wanderungen zum Old Man of Storr kommt, gibt es eine Parkmöglichkeit vor einem Wasserfall. Du kannst das Tor öffnen und den Fluss überqueren. Allerdings war der Boden komplett aufgeweicht, sodass ich darauf verzichtet habe.

Die Sehenswürdigkeiten der Isle of Skye an der Ostküste
Portree – die «Hauptstadt» der Isle of Skye
Portree ist bunt, fröhlich und überfüllt. Aufgrund der zentralen Lage ist die Stadt ein beliebter Übernachtungsort auf der Isle of Skye bei Touristen. Vom relaxten Fischerort, den wir 2012 kennengelernt haben, ist nicht mehr viel übrig. Der alte Fischereihafen ist auch Ausgangspunkt von Schiffstouren. Parkplätze gibt es vor allem vor der eigentlichen Innenstadt. Näher dran, aber zeitlich begrenzt, ist der Parkplatz beim Eighteen Twenty an der alten Kirche, wo Fish and Chips serviert werden.

Tipp: In Portree gibt es nicht nur den winzigen Co-op Food an der A855, sondern auch einen grossen an der A87 vor der Innenstadt. Dort gibt es auch ausreichend Parkplätze. Scheinbar drängeln sich aber alle Touristen in den Mini-Laden, wo man kaum aneinander vorbeikommt und der mit dem Nachfüllen der Regale gar nicht so schnell nachkommen kann, wie sie leergekauft werden. Weitere gute Einkaufsmöglichkeiten gibt es im gut sortierten Supermarkt neben der Tankstelle in Broadford. Die Tankstelle in Broadford hatte bessere Preise für Diesel als die Tankstellen auf dem Festland.
Die Sligachan Old Bridge – eine Wegkreuzung mit Aussicht
Da, wo die A87 nach Portree eine scharfe Rechtskurve macht und die A863 Richtung Dunvegan abbiegt, steht eine Steinbrücke von 1820 über dem Sligachan River. Neben der Strasse sticht vor allem ein grosses Hotel ins Auge. Die Brücke mit den Cuillin im Hintergrund ist ein schönes Fotomotiv. Und obwohl wir auf unseren Wegen kreuz und quer über die Insel mehrfach daran vorbeigefahren sind, haben wir die Berge nie gesehen. Aber dann, am Abreisetag, hat sich alles gefügt. Wir waren kurz nach 8.00 Uhr bei der Brücke und ausser einem weiteren Fotografen war niemand unterwegs.

Die Sligachan Old Bridge ist für Fussgänger begehbar. Hier kannst du auch zu einer Tageswanderung zum Sligachan Wasserfall aufbrechen. Für uns kommt dies am Abreisetag jedoch nicht mehr infrage.

Vor mehr als 130 Jahren begannen zwei Männer ein jahrelanges Abenteuer, um die berühmten Black Cuillin von Skye zu entdecken, zu besteigen und zu kartieren. Im späten 19. Jahrhundert tat sich der Chemiker Prof. Norman Collie mit dem aus Skye stammenden Bergführer John Mackenzie zusammen, um die Cuillin zu erkunden. Mackenzie, der in der kleinen Siedlung Sconser geboren wurde, hatte den Sgurr nan Gillean zum ersten Mal bestiegen, als er gerade 10 Jahre alt war. Beiden Männern wurde hier vor einigen Jahren ein Denkmal gesetzt.

Sonstige Sehenswürdigkeiten im Osten der Isle of Skye
Wenn du von Portree kommend das Loch Sligachan passiert hast und in Richtung Sconser fährst, siehst du die Hinweisschilder auf die Fähre nach Raasay. Die Isle of Raasay muss eins der unglaublichsten Ökosysteme Schottlands beherbergen. Wir haben es leider nicht geschafft, überzusetzen, obwohl Jörg sehr neugierig auf die dortige Gin- und Whisky-Destillerie war. In den Pubs auf der Isle of Skye kannst du den Raasay While we wait Whisky probieren. Wie der Name es sagt: Während der Malt auf der Isle of Raasay reift, gibt es diese Abfüllung, die dem zukünftigen Produkt nahekommen soll.
Am nächsten Loch, dem Loch Ainort gibt es auf der Landseite direkt in der Kurve einen schönen Wasserfall, der nach Regen recht ordentlich aussieht. Etwas oberhalb auf der Meeresseite gibt es einen Parkplatz.
Broadford ist der zweitgrösste Ort der Insel. Das Ortsbild entlang der 2 Kilometer langen Hauptstrasse ist nicht spektakulär. Tankstelle und Supermarkt waren jeweils willkommene Stopps.
Highlights im Nordwesten der Isle of Skye
Dunvegan Castle – das Schloss mit der Feenfahne
Wir haben das Schloss und seine Gartenanlagen 2012 besucht. Allein schon wegen der Legende um die Feenfahne wollten wir diese Sehenswürdigkeit auf der Isle of Skye damals sehen und haben viel über die Geschichte der MacLeods erfahren. Allerdings hatten wir nicht das Bedürfnis, das Schloss ein weiteres Mal zu besichtigen. Zumal der Parkplatz am Schloss vor lauter Autos überquoll, was wohl dem Regen geschuldet war. Wobei das Regenwetter für die Gartenanlagen des Schlosses auch nicht ideal ist.

Die Feenfahne ist der wichtigste Schatz der MacLeods, die hier seit über 800 Jahren ihren Stammsitz haben. Doch was hat es mit diesem verblichenem Stück Stoff auf sich? Der Legende nach verliebte sich einst ein MacLeod unsterblich in eine junge Frau. Doch diese Frau war keine normale Frau, sondern eine Feenprinzessin. Ihr Vater stimmte einer Ehe für ein Jahr zu. Kurz vor Ablauf des Jahres gebar die Feenprinzessin einen Erben.
Ihr Mann musste ihr beim Abschied versprechen, dafür zu sorgen, dass sein Sohn niemals allein wäre und weinte, denn das würde die junge Mutter nicht aushalten. Da der MacLeod nach dem Verlust seiner Frau sehr traurig war, gaben die Clanmitglieder ein Fest, um ihn aufzuheitern.
Als der Kleine schlief, schlich sich sein Kindermädchen zum Fest. Und so kam es, dass das Kind aufwachte, allein war und weinte. Das Kindermädchen fand eine Frau, die sich über die Wiege beugte und den Kleinen tröstete, als sie zurückkehrte. Nachdem die Mutter ihn in ein Tuch gewickelt hatte, verschwand sie wieder.
Später, als der Junge reden konnte, erzählte er seinem Vater von jener Nacht. Das Tuch konnte dreimal verwendet werden, wenn die MacLeods in Gefahr waren. Im Laufe der Zeit wurde das Tuch in eine Fahne umgedeutet. Zweimal hat die Fahne schon die MacLeods vor grossem Schaden und Leid bewahrt. Bis heute ist das Bild der Flagge ein beliebter Talisman der MacLeods.

Coral Claigan Beach – ein Korallenstrand ohne Korallen
Wir fahren dieses Mal am Dunvegan Schloss vorbei und folgen der Single Track Road noch einige Kilometer bis zum Ende, um den Coral Beach ein weiteres Mal zu besuchen. Wir hatten den Strand bereits bei unserem Besuch 2012 bei herrlichem Sonnenschein gesehen und tolle Erinnerungen an diesen Abstecher. Irgendwie hatten wir auch die Hoffnung, dass der Regen auf dem Weg weniger werden würden. Zumindest hatte die Wettervorhersage dies versprochen. Man braucht ungefähr 20 Minuten, um vom Parkplatz zum Strand zu laufen. Statt weniger Regen nahm die Intensität des Regens jedoch zu. Dennoch war der Parkplatz ziemlich voll.

Der Unterschied zwischen Regenwetter und schönem Wetter ist dramatisch.

Der Strand besteht nicht aus Sand, sondern vielen kleinen zerbrochenen und rundgeschliffenen Korallenteilen. Bei schönem Wetter ist dieser Ort wunderbar. Auf der anderen Seite des Hügels gibt es noch einen weiteren Strand. Wir jedoch begnügen uns auf dieser Regenwanderung mit einem kurzen Blick.

Neist Point – Leuchtturm und Sonnenuntergang
Ein krönender Abschluss jedes Besuchs der Isle of Skye ist ein Sonnenuntergang am westlichsten Punkt der Insel. Obwohl wir bei unserem Besuch der Isle of Skye dieses Mal nicht von der Sonne verwöhnt wurden, kam sie am Abend nach dem ersten Versuch, Armadale Castle zu besuchen und der Fahrt zum Elgol Beach im Regen noch heraus. So kam es, dass wir relativ spontan von unserem Cottage auf Waternish noch einmal zu diesem Highlight auf der Isle of Skye aufbrachen, um am westlichsten Punkt der Insel einen Sonnenuntergang zu erleben.

Wir waren nicht die einzigen und auch nicht die letzten, die es gerade so noch zum Sonnenuntergang schafften. Den von den Brüdern Stevenson 1909 erbauten Leuchtturm hatten wir bereits 2012 bei Tage besucht. Die Landzunge mit ihren steil abfallenden Klippen streckt sich den Äusseren Hebriden entgegen.

Deshalb nehmen wir jetzt den rechten Weg vom Parkplatz und steigen direkt zum Moor des Stiers auf. Wer Gummistiefel hat, möge sie anziehen. Wir hüpfen mit unseren Wanderschuhen an den besonders matschigen Stellen von Stein zu Stein und von Grasbüschel zu Grasbüschel, bis wir eine schöne Stelle gefunden haben, um das Stativ aufzubauen.

Es geht unglaublich schnell, dass die Sonne verschwindet. Doch es lohnt sich, an einem wolkigen Tag noch ein wenig abzuwarten.

Tipp: Bist du mit Wohnmobil oder Zelt unterwegs, kannst du am Neist Point übernachten und musst dich nicht auf den langen Heimweg in der Dunkelheit machen. Auch sonst lohnt es sich, früh da zu sein. So kannst du erst in Ruhe die Wanderung zum Leuchtturm unternehmen und anschliessend einen schönen Platz für den Sonnenuntergang suchen. Perfekt wird der Ausflug mit einem Picknick im Gepäck.
Als wir die Waternish Halbinsel erreichen, bietet sich uns von oben dieser spektakuläre Ausblick.

Eigentlich hätten wir den Sonnenuntergang auch vom Garten vor unserem Cottage beobachten können.
Weitere Highlights im Nordwesten der Isle of Skye
Da wäre zum einen die Talisker Destillerie bei Carbost und die Talisker Bay zu nennen. Die Talisker Bay ist nicht an der Destillerie zu finden. Die Bay erreichst du, wenn du dich an der Kreuzung vor der Ortseinfahrt nach Carbost links hältst! Wir waren bei einem früheren Besuch da.

Was wir jedoch wieder nicht geschafft haben, ist die Wanderung zu den Fairy Pools. Die Strasse zum Parkplatz biegt vor Carbost bei Merkadale von der B8009 ab.
Sehenswürdigkeiten im Süden der Isle of Skye
Armadale Castle – Schlossruine und Parkanlage
Armadale Castle gehört zu den Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Skye, die wir zum zweiten Mal besuchen, weil uns der Park in so toller Erinnerung geblieben ist. Allerdings mussten wir feststellen, dass die Vegetation deutlich gegenüber unserem ersten Besuch 2012 zurück war. Einerseits wollten wir ein Foto der Mädchen mit abgefallenen Rhododendron Blüten im Haar nachstellen. Obwohl wir jetzt nur 3 Wochen früher im Park von Armadale Castle sind, war noch nicht mal die Farbe des Rhododendrons zu erkennen.
Zum anderen hatte ich mich auf die Teppiche der blauen Glockenblumen gefreut. Um dir zu zeigen, was ich meine, muss ich auf die Bilder von 2012 zurückgreifen, denn von den Glockenblumen waren noch nicht einmal Blütenansätze zu sehen.

Auch sonst hat sich einiges geändert. Die Schlossruine ist jetzt weiträumig abgesperrt. Ich kann nicht genau sagen, ob es mit der Vegetation oder mit den Absperrungen zu tun hat, aber vor 10 Jahren haben wir Armadale Castle deutlich romantischer in Erinnerung gehabt.

Wir besuchen Armadale Castle, bevor wir auf die Fähre nach Mallaig gehen, um anschliessend den Harry Potter Zug über das Glenfinnan Viadukt fahren zu sehen und eine der schottischen Traumstrassen zu fahren.






Tipp: Auf dem Weg zu Armadale Castle kommst du an einer weiteren Destillerie vorbei. Jörg hat sich den Besuch der Torabhaig Destillerie für einen anderen Besuch der Isle of Skye vorgemerkt. Auch diese Destillerie ist noch jung und wartet auf die Reife der ersten Destillate, bis sie nach frühestens 3 Jahren als Whisky verkauft werden können. Falls du auch ein Whisky Fan bist, solltest du dir den Beitrag Whisky und Schottland nicht entgehen lassen.
Kylerhea – Wildtiere beobachten
Da es nach unserer Wanderung zum Old Man of Storr nur im Süden der Isle of Skye trocken bleiben soll, beschliessen wir, uns auf die Suche nach dem Seeotter oder Black Beast zu begeben. Das Otter-Versteck bei Kylerhea ist ein ausgezeichneter Ort, um Tiere zu beobachten.
Allein die Fahrt ist ein Highlight. Von Portree auf der A87 kommend zweigt kurz hinter Ashaig eine Single Track Road zur Fähre Kylerhea – Glenelg ab. (Die Fähre fährt von Ostern bis Oktober nach Bedarf). Die Strasse nach Kylerhea mäandert wild durch die Landschaft und führt dich auf manche Hügelspitze, ohne dass du siehst, ob die Strasse irgendwo weitergeht.
Tipp: Meide die Zeit des Feierabends, denn dann ist auf der Strasse ordentlich Verkehr.

Bevor du dein Ziel nach ungefähr 10 Kilometern erreichst, führt die Strasse steil abwärts zur Meerenge von Kyle, wo es nur sehr wenig Ausweichmöglichkeiten gibt.

Noch vor dem Ort biegt links ein ausgeschilderter Weg zum Parkplatz ab. Von da führt ein hübscher Weg mit tollen Ausblicken auf die Meerenge und das Festland zum Otter Versteck. Auf der Hälfte des Weges gibt es sogar eine Toilette.

Der Seeotter braucht Frischwasser zur Reinigung seines Fells, deshalb solltest du immer bei solchen Flussmündungen in Meeresbuchten nach Ottern Ausschau halten. Auch hier beim Otter-Versteck mündet ein Bächlein ins Meer. Das Otter-Versteck ist übrigens eine verglaste Schutzhütte, von wo aus du geschützt vom Wetter das Ufer beobachten kannst und viele Informationen über die Tiere, welche du hier sehen könntest, bekommst.

Und das sind neben Ottern und Wasservögeln auch Robben, Wale und Delfine. Wir jedoch haben kein Glück. Niemand lässt sich blicken. Dennoch begeistert uns dieser Ausflug und kommt wie die Fairy Glens auf die Liste unserer Highlights auf der Isle of Skye.
Fahrt nach Elgol
Folgst du in Broadford der B8083 kommst du am Ende der Strasse nach Elgol. Dir muss klar sein, dass der Weg das Ziel ist. Unterwegs wartet die Ruine der Church of Killchrist darauf, besucht zu werden.


Bevor du Loch Slapin umrundest, kannst du am Ufer hinter Torrin nach Seeottern und Seevögeln Ausschau halten. Wir haben den Seeotter noch für einen kurzen Moment gesehen, bevor er sich von zwei Autos zu sehr beobachtet fühlte und verschwand. Auch brüten hier die Kiebitze. Du siehst sie, wenn du den lauten Rufen mit dem Teleobjektiv oder Fernglas folgst.

In Elgol kannst du verschiedene Bootstouren buchen oder vorher im Internet reservieren. Schau dir dort an, wie toll die Bergwelt bei Sicht aussehen kann. Der Hafen besteht aus ein paar Containern, in welchem die Touranbieter residieren. Unter anderem werden Bootstouren zum Loch Coruisk angeboten. Parkplätze gibt es oberhalb und direkt unten am Hafen.

Wir sind erstaunt, dass doch einige Leute den Weg nach Elgol bei diesem typisch schottischen Wetter gefunden haben. Das Speedboot, welches wir von oben sehen, dreht ein paar schnelle Runden bevor es ausser Sichtweite verschwindet. Ein weiteres Boot sticht wenig später in See. Die tolle Bergwelt ist in den Wolken verschwunden.
Der Strand am Hafen von Elgol besteht aus unzähligen Steinen und wäre eher unspektakulär, wenn es da nicht den Wabenfelsen geben würde. Aus der Nähe betrachtet, sind die Strukturen erstaunlich.


Während wir uns noch nach einem Kaffee umschauen, reissen die Wolken etwas auf und die gegenüberliegenden Berge kommen zum Vorschein.

Weitere Inseln die wir in Schottland empfehlen können: