Verkehrshaus der Schweiz – mehr als nur Verkehr
Im Verkehrshaus der Schweiz erwartet dich eine faszinierende Entdeckungsreise! Dieses Museum überrascht mit einer Vielfalt an Erlebnissen, die weit über Autos, Schiffe und Züge hinausgehen, obwohl das äussere Erscheinungsbild eher auf Fahrzeuge hindeutet. Lass dich von unserem Erfahrungsbericht über den Besuch im Verkehrshaus Schweiz inspirieren! Freue dich auf alle Facetten von Mobilität und Kommunikation. Sogar der Weltraum, Kunst und Schokolade finden hier ihren Platz.
Ein Tag ist nicht genug – Plane deinen Besuch
Unter den Museen Luzerns ist das Verkehrshaus der Schweiz das umfangreichste Museum. Selbst, wenn du den ganzen Tag auf den Beinen bist, wirst du nur einen Bruchteil des Museums erkunden können. Um das Maximum aus deinem Besuch des Verkehrshauses in Luzern herauszuholen, empfehlen wir dir im Vorfeld Schwerpunkte zu setzen.
Planung leicht gemacht:
- Schau dir auf der Website des Verkehrshauses an, welche 3D-Filme und Shows im Planetarium dich interessieren und baue deinen Museumsbesuch drumherum. Bist du mit Kindern unterwegs, musst du viel Zeit zum Spielen und Ausprobieren einplanen.
- Lass dich von unserem Beitrag inspirieren!
- Spare Zeit und kaufe dein Eintrittsticket online. Der Museumsbesuch ist nicht ganz preiswert, aber wenn du weisst, was du willst, weisst du auch, ob du mit einem Tagesticket oder einzelnen Komponenten günstiger kommst. Ausserdem gibt es zahlreiche Vergünstigungen und Aktionen. Bist du länger in Luzern und möchtest weitere Luzerner Museen besuchen, lohnt sich vielleicht auch der Luzerner Museumspass. Allerdings musst du dann für die Shows noch zusätzliche Tickets erwerben.
Hinweis: Während deines Besuchs im Verkehrshaus Luzern bist du abwechselnd drinnen und draussen. Deshalb solltest du dir gut überlegen, was du anziehst. Es gibt zwar Schliessfächer am Eingang, aber die Wege sind weitläufig, so dass du da eigentlich nicht wieder vorbeikommst. Die meisten Leute schleppen in der kalten Jahreszeit ihre Jacken.
Eine Reise ins Weltall – Planetarium
Stell dir vor, du sitzt in einem bequemen Sessel und verlässt die Erde. Du fliegst zum Saturn und schaust dir sein Ringsystem an und bekommst eine Vorstellung vom Werden und Vergehen im Weltall. Du schaust mal kurz auf dem Mars vorbei und sagst der Venus hallo. Auf dem Rückweg zur Erde schaust du noch kurz beim Jupiter Mond Io vorbei. Das sind nur ein paar Highlights dieser unglaublichen Reise, die du unternehmen wirst, wenn du die Reise «Welten jenseits der Erde» besuchst.
Wir starten unseren Tag im Verkehrshaus gleich mit dieser fantastischen Reise ins Weltall. Auch wenn wir vorher gefühlt durch das halbe Verkehrshaus rennen müssen, um den Abflug nicht zu verpassen. Die Plätze mit der besten Aussicht liegen auf der gegenüberliegenden Seite vom Eingang.
Viel zu schnell endet die Reise wieder auf der Erde. Aber auch da gibt es einiges zu entdecken. In der anschliessenden Show über den aktuellen Nachthimmel kann der Moderator die Sonne nicht nur an- und ausschalten, er kann auch an der Uhr drehen.
Also für uns war die Show im Planetarium ein Highlight.
Ausstellungen im Verkehrshaus
Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit
Wir bleiben thematisch in der Luft und arbeiten uns von der Flugsicherung wieder ins Weltall vor. Sicher bist du auch schon einmal geflogen, aber hast du dich da jemals gefragt, wie die Flugsicherung funktioniert? Im Verkehrshaus wird die Komplexität der Flugsicherung unter anderem in einem Spiel erlebbar.
Beim Betreten der Schweizkarte wirst du zu einem Flugzeug mit einem Flugplan. Dein Flugzeug wird entsprechend dem Flugplan über einen Farbcode und Markierungen am Boden zum Ziel gelotst. Allerdings hat die Flugsicherung bei all den Kindern, die über das Spielfeld rennen, mächtig zu tun, um Kollisionen zu vermeiden.
Bis wir im Weltraum ankommen, haben wir noch allerlei Spannendes zur Rega, der Schweizer Rettungsflugwacht, erfahren und abenteuerliche Fluggeräte gesehen. Wohnst du in der Schweiz, kannst du auch schauen, wann die Rega Station in deiner Nähe einen Tag der offenen Tür hat.
Der Wettlauf im Weltall
Der Wettlauf im Weltall war wohl nie so deutlich wie im Wettlauf um die erste Mondlandung. Seit damals hat sich viel getan. Nicht nur die Raketen haben sich verändert. Mich haben die fragil wirkenden Modelle der Raumstation Mir genauso wie die Modelle der Satelliten begeistert.
Ein besonderes Highlight in der Space Ausstellung ist der Space Transformer. Dahinter verbirgt sich ein drehender Würfel, ein sogenannter Multi-Axis-Trainer, der das Trudeln in einer Weltraumkapsel simuliert.
In der Ausstellung werden viele Fragen zur Raumfahrt beantwortet. Der Mars nimmt einigen Raum in der Ausstellung ein. So kann man die Mars-Rover in Originalgrösse bewundern. Aber auch futuristische Überlegungen, wie Siedlungen auf dem Mars aussehen könnten, haben Platz.
Satelliten zwischen Weltraumschrott und funktionierendem Internet
Stellt man sich neben eine halbe Weltkugel, startet eine Multimediashow zum Thema Satelliten. Seit 1957 der erste künstliche Satellit Sputnik ins All gebracht wurde, hat sich viel getan. Satelliten umkreisen die Erde in festen Umlaufbahnen unterschiedlicher Höhe und nehmen verschiedenste Aufgaben war, ob sie nun bei der Wettervorhersage helfen, Fernsehprogramme übertragen oder militärisch genutzt werden, ihre Anzahl ist gigantisch.
Von der Erde aus betrachtet, scheinen Satelliten still zu stehen. Dennoch bewegen sie sich kontinuierlich auf ihrer Umlaufbahn. Dies kann man mit blossem Auge bei den Starlink Satelliten von Elon Musk am Himmel beobachten. Sie überziehen die Erde wie ein Netz. Dank ihrer geringen Höhe von ca. 550 km, kann man sie gut erkennen. Sie erscheinen wie die Perlen einer Kette am Nachthimmel.
Tipp: Auf der verlinkten Website kannst du nachschauen, wann die Starlink Satelliten in deiner Gegend vorbeikommen.
Logistik – ein komplexes Ausstellungsthema im Verkehrshaus
Ein Mausklick im Internet und schon ist die Ware im Warenkorb und kommt zu uns nach Hause. Hinter dem Warenhandel im Zeitalter der Globalisierung steckt eine komplexe Logistik. In einem Wasserbecken mit schwimmenden Kontinenten und den wichtigsten Containerhäfen der Welt, können Kinder mit einem Tretboot Warenströmen nach fahren. Das ganze Wasserbecken ist rundherum mit Europaletten gestaltet.
Diese Europaletten sind erstaunlich vielseitig einsetzbar. In den letzten Jahren sieht man sie in Gärten als fantasievolle Gartenmöbel, Raumteiler sowie Vertikalbeete. Mit einem Eigengewicht von 20 bis 24 kg (je nach Feuchtigkeit) können sie bei gleichmässiger Belastung bis zu 1.500 kg Gewicht tragen.
Frachtcontainer dienen als interaktive Ausstellungsräume. Beispielsweise kann man nachvollziehen, was eine Banane so erlebt, bis sie von Costa Rica in einen Supermarkt in der Schweiz kommt und dort auf Kundschaft wartet.
Testosteron, Sammlerstücke und Boliden im Verkehrshaus
Das ist definitiv die Ausstellungshalle, die die Herzen des männlichen Geschlechts höher schlagen lässt. In dieser Halle ist es voll. Bereits das Äussere der Halle verrät es, hier geht es um Autos und den Strassenverkehr.
Gleich am Eingang kann man an einem Crashtest teilnehmen und anschliessend sein Gesicht beim Aufprall bewundern. An weiteren Stationen könnte man seine Reaktionsfähigkeit und sein Wissen überprüfen, wenn nicht schon jede Menge anderer Leute darauf warten würden.
Die gegenüberliegende Seite der Halle nimmt ein Hochregallager voll mit Motorrädern und Autos ein. Im Autotheater wird dann das eine oder andere Schmuckstück und seine Besonderheiten vorgestellt.
Ich gestehe, bei all den schönen Karosserien hat mich am meisten ein Hologramm gefesselt. Der Typ mit den Flügeln schien tatsächlich mit den Besuchern zu interagieren. Allerdings, wenn man lange genug zuschaut, sieht man, dass es sich um eine Endlosschleife handelt. Die Reaktionen der Leute auf das Hologramm zu beobachten, wenn es sich materialisiert und der Typ den irritierten Besucher mit einem „He du, ja dich meine ich …“ anspricht, war köstlich.
Die Ausstellung Red Bull World of Racing ist dann für viele grosse und kleine Jungs das i-Tüpfelchen in dieser Halle. Vor lauter Selfie fotografierender Fans, konnte man kaum einen Blick auf diese motorisierten Seifenkisten werfen. Irgendwo in der Menge steht auch ein Racing-Simulator.
Kurz vor Ende unserer Aufnahmekapazität nehmen wir noch überrascht zur Kenntnis, dass es in der Schweiz eigene Fahrzeugmarken gab. Am Ende flüchten wir kurz vor Schliessung des Verkehrshaus in die Hans Erni Ausstellung.
Alles fliesst – Hans Erni im Verkehrshaus Luzern
Erstaunlicherweise haben wir die Hans Erni Ausstellung für uns allein, wenn man vom netten Museumswächter absieht. Die Exponate sind so vielfältig wie der Luzerner Künstler selbst. Im Untergeschoss des Pavillons nehmen vier grosse Wandteppiche die Aufmerksamkeit des Betrachters in Beschlag. Sie wurden 1969/70 im Auftrag der PTT für die Eingangshalle der Generaldirektion entworfen. Die Wandteppiche «Der Brief», «Die Luftpost», «Die Satelliten» und «Die Monteure» sind jeweils in zwei bis drei Farbtönen pro Teppich gehalten.
Tipp: Fotografiere den QR Code an der Eingangstür. Mit dem QR Code kannst du die App zum Hans Erni Museum herunterladen. So bekommst du zu einigen Bildern in der oberen Etage Erklärungen. Allerdings hatten wir mit iOS Probleme, während es mit Android super funktioniert hat.
Die vielfältige Schaffenskraft dieses Künstlers, der bis zu seinem Lebensende mit 106 Jahren täglich malte, ist unglaublich. Das Wandbild «Panta rhei» (alles fliesst) im Auditorium hat uns am meisten zu denken gegeben und beschäftigt uns immer noch. In diesem Bild an beiden Seiten des Auditoriums hat er die Persönlichkeiten gemalt, die seiner Meinung nach am meisten zum Wandel der Menschen und Dinge beigetragen haben. Er beginnt mit Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte und damit das Handeln und Denken auf eine neue Stufe stellte. Das Gemälde endet auf der anderen Seite mit der Büchse der Pandora.
Dieses Bild hallt immer noch in uns nach. Gelegentlich sind wir noch dabei herauszufinden, warum einzelne Persönlichkeiten einen Platz im Bild erhalten haben und andere nicht. So schliessen wir dann auch ein paar Bildungslücken.
Resümee zu unserem Besuch im Verkehrshaus der Schweiz
Kurz vor Schliessung des Verkehrshauses, verlassen auch wir todmüde und erschöpft dieses grossartige Museum mit vielen Eindrücken und Gesprächsstoff. Uns ist bewusst, dass wir ganze Hallen nicht gesehen haben. Wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch im Verkehrshaus. Auch die Stadt Luzern besuchen wir immer wieder gern. Suchst du noch Inspirationen für weitere Luzerner Museen oder einen Besuch der Stadt im Winter, so findest du viele Ideen im Beitrag «Ein Wintertag in Luzern – unsere Top 10 Sehenswürdigkeiten«. Dem Hochnebel kann man entfliehen, indem man beispielsweise zum Rigi fährt.