Wir verlassen den Buduruwagala Tempel in der Gewissheit, dass wenn wir den Startpunkt für unsere ausserplanmässige Safari in den Yala Nationalpark vor 14 Uhr erreichen, der Safari nichts im Weg steht.
Rückblick – warum wir den Yala Nationalpark nicht im Programm hatten
Jetzt fragt ihr euch vielleicht, warum wir den Yala Nationalpark nicht von vornherein eingeplant hatten. Im Internet wird der Yala Nationalpark als sehr überlaufen beschrieben. Wir hatten Bilder gesehen, wo eine endlose Safari Fahrzeugkolonne sich durch den Park zieht. Darauf hatten wir keine Lust, weshalb wir uns für eine Safari im Bundala Nationalpark entschieden haben.
Dass wir jetzt doch in den Yala Nationalpark fahren, hängt einerseits mit der plötzlich gewonnen Zeit zusammen. Unser Guide und Fahrer hatten so Stress gemacht, dass wir unsere Tee Tour auf dem Amba Estate vorverlegt haben. Andererseits hat es wohl eine gesetzliche Änderung gegeben. Heute sollen nur noch 200 Fahrzeuge pro Tag im Nationalpark erlaubt sein. Insofern haben wir Glück, dass wir die spontane Safari Idee überhaupt umsetzen können.
Ausgangspunkt für die Safari
Dass wir gut in der Zeit liegen, merken wir daran, dass unser Fahrer sogar Zeit hat, kurz beim Debarawewa Lake herauszufahren, um uns Bäume voller Flughunde zu zeigen.


Überhaupt scheinen sich Guide und Fahrer zu freuen, dass sie uns eine Safari verkaufen konnten – ohne, dass die Agentur davon weiss. Sicher fällt neben dem Mittagessen noch eine gute Provision für beide ab. Dies macht es wohl auch wett, dass sie uns nicht zu weiteren, auf der Liste der Agentur vermerkten Verkaufsstellen schleppen können. Wir nehmen an, dass dies der eigentliche Grund für den plötzlichen Stress war. Am Ende der Reise lassen sie sich dann von uns noch bestätigen, dass wir kein Interesse an den Verkaufsstellen hatten.

Was hat unser Fahrer über den Weg zum Amba Estate geschimpft, jetzt ist der schlechte Weg zum Treffpunkt gar kein Problem. Unsere Safari startet im Coconut Garden Hotel und Restaurant. Wenn ihr ein schönes Hotel als Ausgangspunkt für Safaris in den Yala Nationalpark sucht, schaut euch mal das Coconut Garden Hotel an. Gartenanlage, Pool, Unterkünfte und das Essen machen einen sehr guten Eindruck. Im Hotel kann man auch selbst Safaris organisieren.

Wir erreichen das Hotel bereits 13.00 Uhr und haben so noch eine Stunde Zeit eine Kleinigkeit zu essen und uns etwas auszuruhen. Fahrer und Guide werden hier von allen Seiten freudig begrüsst und werden bis kurz vor Ankunft des Safari Jeeps nicht mehr gesehen.
Fahrt zum Yala Nationalpark
Pünktlich zur verabredeten Zeit kommt der schönste aller Safari Jeeps in diesem Urlaub angefahren. Er ist sauber, hat Kopfstützen und sogar Anschnallmöglichkeiten. Wir bezahlen den vereinbarten Preis bar auf die Hand und los geht es.
Bis zum Eingang des Yala Nationalparks sind es ein paar km. Die Fahrt ist aber sehr abwechslungsreich.

In einer Art Kanal baden ganze Familien. Der Schwimmausflug wird auch gleich zum Haarewaschen mit Shampoo genutzt. Wer nicht badet, macht entlang des Kanals ein Picknick. Auch viele Pilgerreisende ruhen sich hier aus.
Bereits vor dem Eingang in den Nationalpark gibt es Wasserbüffel, Krokodile und jede Menge Vögel zu sehen.




Während wir darauf warten, dass die Eintrittsformalitäten erledigt werden, beobachten wir im Gebüsch neben der Strasse schon einmal Vögel und Libelle und wechseln aufs Teleobjektiv.

Auf der Suche nach dem Leoparden
Auch wenn am Eingang ungefähr 20 Fahrzeuge parken, verteilen sich die Fahrzeuge recht schnell im Park. Die Landschaften im Park sind sehr unterschiedlich. Neben Auenlandschaften, gibt es auch Wald, Strand und Felslandschaften.

Wir sehen unglaublich viele Vögel im Yala Nationalpark.







durch die Reisfelder schallt

Auch Hirsche, einen schnellen Mungo, ein Bärenjunges und ein Wildschwein sehen wir. Leider bremst der Fahrer für den jungen Bären zu spät, so dass es hinter dem Wagen die Strasse überquert und verschwunden ist, bevor wir es näher bestaunen können.



Besonderen Spass machen uns die vielen Wasserbüffel im Park.



nichts dagegen beklettert zu werden.
Je länger die Safari dauert, umso abenteuerlicher werden die Strecken, die unser Fahrer auf sich nimmt, um doch noch einen Leoparden zu finden. Durch Wasser und Matsch geht es in Felsenlandschaften, aber kein Leopard lässt sich finden.



Scheinbar erwarten die meisten Touristen, die den Yala Nationalpark besuchen, einen Leoparden zu Gesicht zu bekommen. Es sollen hier zwar 45 Leoparden leben, aber auf die Grösse des Parks gesehen, ist das nicht viel. Da wir Anfang des Jahres bereits in Tanzania zur Safari in der Serengeti und Ngorongoro Krater waren, ist uns der Leopard nicht so wichtig. Wir geniessen es einfach, die Tiere zu beobachten.


Nach über 3 Stunden Safari treffen sich immer mehr Safari Fahrzeuge und verzweifelte Fahrer auf der Suche nach dem Leoparden. Inzwischen wird auch das Licht immer schlechter.

Am Ende der Tour sehen wir auch das Meer wieder.

Allerdings leben hier Krokodile.

Die Tour dauert länger und bis wir dann zurück am Coconut Garden Hotel sind, ist es bereits fast dunkel.
Durch die Dunkelheit
Leider können wir nicht im Coconut Garden Hotel bleiben. Nicht einmal in Tissamaharama können wir bleiben. Wir müssen einen Teil des Weges zurückfahren, denn unser Safari Camp befindet sich hinter Kataragama. Auch wenn Kataragama als Ausgangspunkt für den Yala Nationalpark nicht schlecht ist, ist es für den Besuch des Bundala Nationalparks, den wir am nächsten Morgen besuchen wollen, eine schlechte Wahl. Da das Camp in beide Nationalparks Safaris anbietet, hat die Agentur es wohl für eine gute Idee gehalten.
Kataragama ist selbst in der Dunkelheit bunt. In dieser Stadt wird alles angeboten, was den gleichnamigen Gott Kataragama erfreut. Die Stadt pulsiert mit all den Pilgern.
Der Weg zum Safari Camp Big Game ist so schlecht, dass wir an einem kleinen Schrein hinter Kataragama samt Gepäck einem Safari Jeep vom Camp übergeben werden. Die letzten 2 km Weg zum Camp fordern wirklich die volle Aufmerksamkeit des Fahrers und Kenntnis der Strecke, um einen Achsbruch zu vermeiden. Im Licht der Scheinwerfer sehen wir Hasen.
Das Safari Camp Big Game
In einem offenen Zelt werden wir von der Managerin empfangen. Sie ist von unserer späten Ankunft wenig begeistert. Statt uns kurz frisch machen zu können, redet sie die ganze Zeit auf uns ein. Zuerst versucht sie uns zu einer Safari in den näher gelegenen Yala Nationalpark zu überreden. Nachdem wir aber auf der Bundala Nationalpark Safari am nächsten Morgen bestehen, versucht sie uns als nächstes zu überzeugen, mit Gepäck auf Safari zu gehen.
Prinzipiell hätten wir nichts dagegen, die Fahrerei abzukürzen und uns mit unserem Fahrer in Tissamaharama zu treffen. Nur haben uns die bisherigen Safari Erfahrungen in Sri Lanka davor bewahrt, das Gepäck mitzunehmen. Das hebt die Laune der Managerin in keiner Weise.
Bevor wir endlich unsere Zelte sehen, müssen wir noch alle Esswaren abgeben.
Auf schmalen, notdürftig mit Ölkännchen erhellten, verschlungenen Wege folgen wir dann unseren Taschen zu den Zelten. Die Zelte sind eine herbe Enttäuschung. Runtergekommen und nach Moder stinkend! Das Big Game wird bei booking.com mit dem Prädikat fabelhaft bewertet. Das können wir allerdings in keiner Weise nachvollziehen. Vielleicht haben wir einfach Pech gehabt und die ältesten Zelte erwischt. Im Moment haben wir keine Zeit uns darüber Gedanken zu machen, denn wir müssen sofort wieder los. Das Abendessen wird schon serviert.
Den Weg zum Essenszelt zu finden, erweist sich in der Dunkelheit als Herausforderung. Glücklicherweise haben wir unsere Stirnlampen dabei. Sie leisten uns auch beim Essen im spärlich beleuchteten Zelt gute Dienste. Serviert wird für alle das gleiche – Suppe, BBQ (fettes Schwein und Huhn) mit Beilagen und Dessert.
Kaum steht die Suppe auf dem Tisch, rennt eine behaarte, grosse Spinne über das weisse Tischtuch. Sie verschwindet auf der Unterseite des Tischs, womit sie zwar aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn ist. Auf jeden Fall können wir dem Essen nicht so viel abgewinnen und gehen im Anschluss direkt ins Bett und versuchen, den Modergeruch ignorierend, ein wenig zu schlafen.
Hier findest du die Reise- und Besichtigungstipps zu Sri Lanka.