Zoo Zürich – eine Reise über die Kontinente
Eins meiner liebsten Ausflugsziele in Zürich ist der Zoo. Während ich diese Zeilen schreibe, überlege ich, ob man sich in der heutigen Zeit noch als Fan eines Zoos outen darf? Zu meiner Verteidigung: der Zoo Zürich ist nicht irgendein Zoo, sondern überzeugt mit seinen naturnahen Habitaten. Wenn man an die neu eröffnete Lewa Savanne oder an die Masoala Halle denkt, kann man nicht mehr von Gehege sprechen.

Ich denke, der Zoo ist ein Vermittler zwischen der Tierwelt und ihren Lebensräumen und den Menschen. Nur, was man kennt, erscheint einem auch schützenswert. Und nicht jeder kann überall hinreisen. Insofern ist diese Reise über die Kontinente im Kleinen wie ein kleiner Urlaub. Ausserdem engagiert sich der Zoo Zürich vielfältig in Zuchtprogrammen und finanzieller Unterstützung von Schutzprojekten. Damit ein Ausflug in den Zoo ein entspanntes Erlebnis wird, solltest du ein wenig planen, vor allem wenn du mit Kindern unterwegs bist. Der Zoo ist übrigens zu jeder Jahreszeit wirklich sehenswert.

Warum du deinen Zoo Besuch planen solltet?
Auf die Frage, warum du deinen Ausflug in den Zoo Zürich planen solltest, fallen mir jede Menge Gründe ein. Es fängt mit der Anreise an. Dazu später gleich mehr. Des Weiteren vermeidest du mit guter Planung Wartezeiten am Eingang. Der wichtigste Grund ist aber, der Zoo Zürich ist grossflächig. Wer mit dem Anspruch hingeht, alles zu sehen, hat am Ende des Tages alles und nichts gesehen. Nur wenn du dir Zeit nimmst und beobachtet, wird sich dir die bunte Welt der Tiere wirklich erschliessen.
Unser Tipp für das Ausflugsziel Zoo Zürich: Weniger ist mehr. Konzentriere dich auf einige Lebenswelten und lass dir dort dann viel Zeit.
Gab es früher feste Zeiten für Tierpräsentationen und Fütterungen, kann man heute alle Events eines Tages vor einem Zoobesuch auf der Zoo Website herausfinden. Einfach das Datum angeben und schon kommt eine Liste, was wann wo stattfindet. Alternativ kannst du dir die Zoo App für den Zoo Zürich im App Store herunterladen. Da wir den Ausflug in den Zoo als Ausflug in die Welt der Tiere jenseits des Alltags geniessen, bleibt das Mobiltelefon in der Tasche und wird maximal genutzt, falls man sich verloren hat. Insofern hatten wir nie das Bedürfnis nach der App.

Anreise zum Zoo Zürich
Als Erstes musst du abhängig von deinem Ausgangsort entscheiden, wie du zum Zoo kommst – mit dem ÖV oder dem Auto. Wir wohnen zwar Luftlinie gar nicht so weit vom Zoo entfernt, müssten aber x-Mal umsteigen. Insofern reisen wir meist mit dem Auto an.
Vor dem Zoo gibt es eine begrenzte Menge Parkplätze. An den Wochenenden und in Ferienzeiten sind diese Parkplätze aber schon vor Öffnungsbeginn belegt. Um die Anwohner vor dem unendlichen Parkplatz-Suchverkehr zu schützen, wird deshalb die Strasse zu den Parkplätzen vor dem Zoo geschlossen. Alle Autos werden zu einem weiter entfernten Parkplatz umgeleitet. Von da aus kann man in ca. 20 Minuten zu Fuss den Zoo erreichen. Alternativ fahren Shuttlebusse. Nach unserer Erfahrung ist man schneller beim Zoo, wenn man läuft. Die Shuttlebusse kommen nie, wenn man sie bräuchte. Es sind aber zusätzliche Laufstrecken zum ohnehin weitläufigen Zoo.
Deshalb unser Tipp, wenn du mit dem Auto anreist: Sei früh da und warte lieber vor dem Zoo auf den Beginn des Einlasses. Übrigens: montags bis samstags sind die Parkgebühren human, am Sonntag betragen sie aber ein Vielfaches. Je nachdem, wo du parkst, werden Münzen zum Bezahlen der Gebühr gebraucht.

Kommst du mit dem ÖV, findest du die beste Verbindung über die ZVV oder SBB Website.
Eintritt in den Zoo Zürich
Die Eintrittspreise in den Zoo sind nicht ganz günstig, auch wenn sie im weltweiten Vergleich sicher nicht teuer sind. Es gibt jedoch einige Sparoptionen.
Für alle, die mehr als einmal im Jahr den Zoo besuchen wollen, bietet sich eine Jahreskarte bzw. Familienjahreskarte an. Für Studenten und Personen ab 64 Jahren gibt es montags Tickets zu reduzierten Eintrittspreisen. Beim Online-Kauf der Tickets spart man nicht nur Zeit, sondern auch 1 SFr auf den Einzeleintritt bzw. 2 SFr auf das Familienticket.
Darüber hinaus gibt es für Inhaber der Zürich Card 10 % Ermässigung. Für Schweizer gibt es weitere Sparoptionen. Kunden der ZKB erhalten beispielsweise 20 % Ermässigung sowohl auf Einzeleintritte als auch auf Jahreskarten. Auch andere Unternehmen bieten ihren Kunden Rabatte auf den Zoo-Eintritt. Eine Liste der Vergünstigungen findest du hier.

Den Rundgang durch den Zoo planen
Der Zoo verfügt über zwei Eingänge, den Haupteingang und den Eingang, der in die Masoala Halle führt. Im Winter beginnen wir unsere Runden stets in der Masoala Halle und parken dann auch möglichst in der Nähe des Eingangs. Aus dem Auto kommend, sind die Kameras noch warm, sodass sie im feucht tropischen Madagaskar Klima nicht beschlagen und erst ewig getrocknet werden müssen.
Von der Masoala Halle kommt man jetzt auf kurzen Wegen in die Lewa Savanne und von da aus weiter in den Kaeng Krachan Elefantenpark.
Vom Haupteingang aus erreicht man auf kurzen Wegen das Pantanal oder Australien. Zur besseren Orientierung für den Ausflug in den Zoo Zürich verlinken wir den Übersichtsplan.
Im Zoo gibt es mehrere coole Spielplätze, die vor allem kleinere Kinder schnell den eigentlichen Grund des Zoobesuchs vergessen lassen. Als Inhaber einer Jahreskarte stellt dies kein Problem dar. Wir haben uns früher einfach eine Tierart oder einen Lebensraum ausgesucht und anschliessend einen Spielplatz ausgewählt. Trotzdem haben unsere Kinder scheinbar eine «Überdosis» Zoo im Laufe der Jahre bekommen. Als sie älter wurden, kamen sie nur noch mit, wenn sie alleine durch den Zoo gehen durften und wir eine feste Rückkehrzeit vereinbarten. Heute im Teenager Alter muss schon ein neues Habitat eröffnet worden sein, damit sie Lust haben, uns mal wieder in den Zoo zu begleiten.
Lebensräume im Zoo Zürich
In den folgenden Kapiteln stelle ich dir ein paar Lebensräume vor damit du deinen Ausflug etwas planen kannst. Die Auswahl ist von meinen individuellen Vorlieben geprägt und soll dir einfach Lust auf einen Zoo Besuch machen.
Masoala Regenwald
Seit der Masoala Regenwald 2003 eröffnet wurde, gehört dieses Habitat zu meinen absoluten Favoriten, wahrscheinlich, weil der Regenwald am authentischsten ist. Nach dem Passieren der Schiebetüren betrittst du eine vollkommen andere Welt. Nicht nur die häufig sehr feuchte Luft und hohen Temperaturen weisen darauf hin. Es sind vor allem die Geräusche. Die roten Varis veranstalten oft einen grossen Lärm, während die Flughunde lautlos über dich hinwegfliegen. Ein Wasserfall rauscht, aber die Pflanzen sind so hochgewachsen, dass du genau schauen musst, um ihn zu sehen. Papageien und andere Vögel rufen.




Hier im Regenwald braucht man Zeit, viel Zeit. Denn die eigentlichen Stars sind die kleinen Tiere. Geckos und Chamäleons verraten sich kaum durch Bewegung. Da muss man die Büsche entlang des Weges schon genau anschauen, um sie zu entdecken. Noch schwieriger ist es einen Blattschwanzgecko zu entdecken. Am Boden kann man auch viele Vögel entdecken.


Seit 2013 gibt es auch noch einen Baumwipfelpfad, der einen Blick von oben auf die 11’000 Quadratmeter Regenwald ermöglicht. Futterstellen von Papageien und Flughunden bieten dem Besucher die Möglichkeit, diese Tiere aus der Nähe zu betrachten. Wer geduldig ist, wird viele Vögel entdecken.

Die Tierwelt ist aber nur ein Teil der Faszination Regenwald, der andere Teil sind die Pflanzen. Bäume mit spannenden Wurzeln, grosser Bambus, Orchideen und überall faszinierende Blüten. Das komplette Verzeichnis der Pflanzen in der Masoala Halle mit ausführlicher Beschreibung kann als PDF heruntergeladen werden.

Tipps: Ein Besuch der Masoala Halle hilft gegen aufkommende Depressionen bei Schmuddelwetter. Es macht viel Spass im Restaurant der Masoala Halle morgens zu frühstücken und durch die grossen Glasscheiben das Leben in der Halle zu beobachten, bevor man dann gestärkt in das feuchtwarme Universum tritt. Ein besonderes Feeling erlebt man zur langen Nacht der Museen im Masoala Regenwald. Wie im richtigen Regenwald verändern sich die Geräusche mit einsetzender Dunkelheit.
Ein Stück Kenia – die Lewa Savanne
Mit der Lewa Savanne hat der Masoala Regenwald starke Konkurrenz bekommen. Die 5,6 Hektar grosse Savanne wurde während des Lockdowns fertiggestellt. Ein Besuch in der Savanne ruft Erinnerungen an Namibia und Tansania wach. Nur, dass der Kreislauf von fressen und gefressen werden hier unterbrochen wird. Die Hyänen sind nämlich in einem abgegrenzten Teil der Landschaft untergebracht.

Die Aasfresser fehlen auch. Dafür sieht man die Grasfresser friedlich über die Savanne ziehen. Nashörner weiden das Gras ab. Netzgiraffen stehen an den kleinen Bäumen. Strausse und Perlhühner gehen ihre Runden. Wunderhübsche Grevyzebras und Säbelantilopen ergänzen das friedliche Bild. In den zerklüfteten Felsen wohnen die Stachelschweine und Felsschildechsen. In einem eigenen Areal kann man die Erdmännchen beobachten.

Überragt wird die Savanne von grossen, aber künstlichen Baobabs. Auf Schirmakazien hat man verzichtet. Jungtiere sind die Stars der Anlage. Spass macht es auch, den Graupapageien hautnah in der Voliere zuzuhören, die ein unerschöpfliches Repertoire an Tönen zu haben scheinen.

Und auch eins der hässlichsten Tiere kann hier in seinem Höhlensystem bestaunt werden. Die Höhlensysteme des Nacktmulls sind verglast. Beschäftigt man sich mit den Lebensgewohnheiten der Tiere, kommt man fast ins Philosophieren. Die Königin ist das aggressivste Tier und stresst die anderen so, dass sie ihre Fortpflanzungsfähigkeit verlieren. Dem Alter entsprechend müssen die Tiere der Kolonie spezielle Arbeiten übernehmen. Die Jungtiere müssen sich um die Geschwister kümmern, erwachsene Tiere arbeiten wie am Fliessband im Tunnelbau oder bei der Bewachung.
In der Savanne werden viele Morgen- bzw. Nachtspaziergänge angeboten. Diese musst du aber weit im Voraus buchen.
Da der Besuch der riesigen Anlage müde macht, gibt es ein breites Angebot an Sitzplätzen und Speisen. Aufgemacht ist das ganze wie im afrikanischen Busch.
Kaeng Krachan Elefantenpark
Kennt man die alte Elefantenanlage im Zoo Zürich, ist der Kaeng Krachan Elefantenpark ein 5-Sterne-Hotel. Vor allem die Dachkonstruktion der Innenanlage beeindruckt Besucher des Zoos Zürich. Highlights für die Besucher ist eine Futterstelle im Inneren, wo man dem Elefanten als Besucher ins Maul schauen kann und das Schwimmbad. Leider ist es uns noch nie geglückt, die Elefanten schwimmen zu sehen.

Bei Tierpräsentationen in der Aussenanlage wird gezeigt, wie die Elefanten trainiert werden, damit sie auch medizinisch versorgt werden können, ohne dass Pfleger in die Anlage müssen.


Ich gestehe, den Elefantenpark haben wir bisher vor allem mit Gästen besucht. Da man auf dem Weg durch die Lewa Savanne jetzt automatisch vorbeikommt, werden wir wohl öfter mal vorbeischauen.
Felsgebirge
Läuft man vom Elefantenpark weiter in Richtung Haupteingang, befindet sich auf der anderen Seite des Weges das Felsgebirge, in welchem die Dscheladas (Blutbrustpaviane) wohnen. Es macht viel Spass, die Jungtiere bei ihren wilden Verfolgungsjagden und Saltos in den Felsen zu beobachten. Meist hat man unten am Wasser den besten Blick auf die Affenbande. Im Winter hocken sie eher aneinander gekuschelt in den Felsnischen.
Pantanal
Eigentlich bei jedem Ausflug in den Zoo Zürich werfe ich wenigstens einen kurzen Blick ins Pantanal. Dieses südamerikanische Feuchtgebiet ist zu jeder Jahreszeit spannend. Hier leben die Tapire, der Ameisenbär (den würde ich mir manchmal gern für einen Spaziergang in meinem Garten ausleihen) und die Capybaras. Bei schönem Wetter auch die Papageien. Die Flamingos sind ebenfalls ganzjährig zu bewundern. Es geht nichts über Flamingos im Schnee. Bei schönem Wetter ist die Affeninsel geöffnet. Dann kann man den possierlichen Kapuzineräffchen sehr nahekommen. Im Wasser schwimmen Schwarzhalsschwäne.



Tipp: Das Gehege der Brillenbären ist nicht weit entfernt. Manchmal ist da richtig Action, beispielsweise wenn ein Jungtier sich mal wieder nicht vom Baum traut. Einen Blick lohnt sich.
Australien
Der Eröffnung dieser Anlage haben wir förmlich entgegengefiebert. Wir lieben Australien und hatten das Glück als Familie bereits zwei Mal für längere Zeit durch Down Under zu reisen. Wir waren im Norden Australiens, sind durchs Outback gefahren, waren im Westen und im Süden, wo man öfter Koalas sieht.

Warum erzähle ich das? Um zu erklären, warum wir mit dieser Anlage nichts anfangen können. Keine der vielen Landschaften, die wir gesehen haben, können wir mit dieser Anlage in Verbindung bringen. Kennt man beispielsweise den Cleland Wildlife Park in den Adelaide Hills und seine tierischen australischen Bewohner, hat man einen Massstab vor Augen. Wir werden irgendwie nicht mit dieser Anlage warm.

Aquarium, Mongolische Steppe, Zoolino, Raubkatzen
Der Zoo ist so viel mehr als die bisher vorgestellten Lebensräume. Auf kleinem Raum bietet er eine grosse Vielfalt an Tieren. Hier leben ca. 380 Tierarten.
Das Aquarium besuchen wir im Winter ganz gern zum Aufwärmen. Die Mongolische Steppe mit den Yaks liegt irgendwie immer auf dem Weg. Ob kleiner Panda, Schneeleopard, Tiger oder Löwe – sie alle wohnen im Zoo und erfreuen sich grosser Beliebtheit, vor allem wenn Nachwuchs da ist. Etwas abseits wohnen zahlreiche Vögel in mehr oder weniger grossen Volieren. Die verschiedenen Eulen zu entdecken, ist manchmal gar nicht einfach. In der Nähe des Haupteingangs gibt es ein Feuchtbiotop mit zahlreichen Wasservögeln und Störchen. Viele Störche sparen sich inzwischen die weite Reise nach Afrika und überwintern im Zoo oder auch am Greifensee.
Kinder erfreuen sich oft auch am Zoolino. Hier leben Schweine, Seidenhühner, Esel und andere Haustiere. Ein besonderes Gewächs ist der Nuggy Baum.

Im Winter ist ein Besuch in der Auffangstation für Fledermäuse zur Fütterung sehenswert.

Es gibt viele Gründe für einen Besuch des Zoo Zürich. Suchst du weitere Ausflugsziele in Zürich? Vielleicht wäre ein Besuch der Villa Patumbah, des Botanischen Gartens oder der Sukkulentensammlung etwas für dich? Schreib mir doch gern in die Kommentare, was deine Lieblings-Ausflugsziele in Zürich sind.