Familienspass im Rincón de la Vieja Nationalpark
Ungefähr 25 km von Liberia entfernt befindet sich der Rincón de la Vieja Nationalpark in Costa Rica. Der Nationalpark umfasst ein Schutzgebiet von 140 Quadratkilometern und ist bekannt für seine geothermalen Aktivitäten wie kochende Schlammtöpfe, Fumarolen und geothermale Quellen. Dichte Wälder und baumlose Areale sind Lebensraum zahlreicher Tiere. In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf eine Wanderung durch den Rincon de la Vieja Nationalpark und erzähle dir von unseren sonstigen Aktivitäten, die vor allem die Mädchen begeistert haben.
Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir selbst ein Bild.
Übernachten im Rincón de la Vieja Nationalpark
Vom himmelblauen Wasserfall des Rio Celeste am Vulkan Tenorio ist es nicht so weit zum Rincon de la Vieja Nationalpark. Insofern sind wir schon am Mittag in der Casa Rural Aroma de Campo, unserem Guesthouse für zwei Nächte. Auch, wenn der öffentliche Raum der Casa sehr gemütlich mit Sitzplätzen und Hängematten gestaltet ist und wir die gemeinsamen Mahlzeiten sehr geschätzt haben, war die Unterkunft für uns doch die falsche Entscheidung. Viele der Aktivitäten am Rande des Rincón de la Vieja Nationalparks starten nämlich von der 5 km entfernten Hacienda Guachipelin. Wenn du also die verschiedenen Aktivitäten von Reiten über Tubing in den Stromschnellen des Río Negro bis zum Klettern ausprobieren willst und dir ein wenig Trubel wie Abendmusik nicht zu viel ist, würden wir dir eine Übernachtung in der Hacienda empfehlen, die auch Wellness-Schlammbehandlungen und einiges mehr anbietet.
Wir mussten immer fahren, anstatt einfach aus dem Hotelzimmer zu fallen und zu Fuss zu den Aktivitäten zu laufen, was schade war. Sind unsere Informationen auf dem Blog hilfreich für dich, würden wir uns über deine Unterstützung freuen. Buchst du deine Übernachtungen über unseren Link, erhalten wir eine kleine Provision.
Ausritt und Tubing am Rincón de la Vieja Nationalpark
Sehr zur Freude der Mädchen buchen wir gleich nach Ankunft in unserer Casa Rural einen kombinierten Ausritt mit Tubing in den Stromschnellen des Río Negro ab der Hacienda Guachipelin. An der Hacienda bekommen wir einen Helm und schon geht es zu den Pferden. Die Pferde sind sehr gemütlich unterwegs und kennen den Weg allein, sodass wir ohne Begleitung von den Pferden zum Treffpunkt getragen werden. Anschliessend kehren sie von allein wieder um und laufen zurück zum Stall, wo sie abgesattelt werden.
Im Gegensatz zu ihren Eltern hatten die Mädchen viele Reitstunden und finden es sehr lustig, dass die Touristen von einer Art Rampe auf den Pferderücken klettern. Leider sind die Sättel sehr unbequem.
Am Treffpunkt werden wir für das letzte Stück noch in einen LKW geladen. Jetzt kommen drei Guides mit uns. Wir erhalten eine kurze Einweisung und noch eine Schwimmweste. Anschliessend schleppen wir (die Erwachsenen) die Reifen nach unten zum Fluss. Und schon geht es los. Auf einer Strecke von 5 km gibt es 25 Stromschnellen und kleinere Wasserfälle, die wir passieren.
Hinweis: In Ermangelung von Wasserschuhen waren wir mit unseren Trekking-Sandalen unterwegs. Das ging, aber man braucht Schuhe, die nass werden können und fest am Fuss sitzen.
Zwischen den Stromschnellen gibt es auch immer wieder ruhigere Abschnitte, wo man paddeln muss, wenn man aus der Strömung getrieben wurde. Immerhin, wir sind nicht gekentert. Mit einem höheren Wasserpegel ist dies sicher herausfordernder.
Bevor wir den Fluss verlassen, gibt es noch eine ordentliche Wasserschlacht. Dann müssen die Reifen wieder nach oben geschleppt und in den LKW verladen werden. Im LKW geht es zu unserem Auto zurück. Als wir erschöpft in unserer Casa Rural ankommen, riecht es schon fantastisch nach Abendessen. Inzwischen sind auch die anderen Gäste angekommen und alle Hängematten besetzt. So duschen wir uns noch mit dem stark nach Schwefelverbindungen riechenden Wasser und dann gibt es auch schon am grossen Tisch für alle Abendessen.
Wandern im Rincon de la Vieja Nationalpark
Nach einer wenig erholsamen Nacht mit einem komische Geräusche von sich gebenden Ventilator und dem Geruch von Rauch in der Luft werden wir früh geweckt. Der grüne Papagei imitiert mit durchdringender Stimme den Ruf eines kleinen Jungen nach seinem Papa. Auch, wenn der Papagei sonst den ganzen Tag den Schnabel hält und maximal nach den Gästen hackt, morgens erwacht er zum Leben.
Bei der Hitze ist es jedoch gar nicht schlecht, früh unterwegs zu sein. Heute wollen wir den Rincón de la Vieja Nationalpark auf einer Wanderung erkunden. Der Nationalpark ist in zwei Sektoren eingeteilt. Maria und Las Pailas. Wir nehmen den in der Nähe unserer Unterkunft befindlichen Eingang Las Pailas.
Hinweis: Der Rincón de la Vieja Nationalpark hat montags geschlossen. Das solltest du bei deiner Reiseplanung berücksichtigen.
Nach Ankunft im Nationalpark müssen wir uns beim Ranger registrieren und die Eintrittsgebühr bezahlen. In diesem Teil des Rincón de la Vieja Nationalparks gibt es verschiedene Wanderungen. Der Ranger empfiehlt uns, mit den Mädchen den Sendero Cirular Las Pailas zu laufen. Der Weg zum Wasserfall, in dem man baden könnte, ist uns zu lang. Und der Weg zum Kratersee ist sowieso gerade gesperrt.
Eindrücke vom Rundweg Las Pailas
Wir beginnen unsere Runde durch den dichten Urwald, begleitet von den Rufen der Brüllaffen, die wir nur als Schemen oben in den Bäumen zu Gesicht bekommen. Die alte rostige Hängebrücke überqueren wir einzeln, um sie nicht zu überfordern. Nachtrag: Inzwischen wurden die Wege wohl ausgebaut und führen nicht mehr über die Hängebrücke.
Es ist bedeckt und zwischenzeitlich regnet es, aber das wird alles vom dichten Blätterdach über uns abgefangen. Ein lustiges Nagetier lässt sich längere Zeit von uns beobachten.
Der Urwald und die Bäume sind spektakulär.
Schliesslich erreichen wir die ersten Fumarolen und Minigeysire.
Die Fumarolen und Schlammlöcher sind für uns eher enttäuschend, da wir die vulkanischen Aktivitäten aus Island kennen. Wer diese geothermalen Aktivitäten aber erstmals sieht, wird fasziniert sein. Jeder Schlammtopf ist ein wenig anders und macht auch andere Geräusche.
Der Rundweg führt im weiteren Verlauf über eine offene Grasfläche durch den Rincón de la Vieja Nationalpark. Inzwischen brennt auch die Sonne wieder unbarmherzig vom Himmel.
Hinweis: Im Rincón de la Vieja Nationalpark kann das Wetter schnell wechseln. Sonnenschutz und Regenbekleidung solltest du neben Trinkwasser im Rucksack haben.
Tubing zum Zweiten
Komplett überhitzt kommen wir von unserer kleinen Wanderung im Rincón de la Vieja Nationalpark wieder beim Auto an. Vorher haben wir uns natürlich noch beim Ranger abgemeldet. Deshalb halten wir auf dem Rückweg erneut bei der Hacienda an und buchen noch eine Tubingtour. Allerdings ohne Ausritt dieses Mal. Und obwohl es eigentlich die gleiche Tour ist, ist das Erlebnis komplett anders. Zum einen sind wir deutlich mehr Personen und haben dennoch nur drei Guides. Die Engländer bilden eine grosse Gruppe, die im Wesentlichen unter sich bleibt. Zum anderen werden die Mädchen bei diesem Tubing immer wieder aus der Strömung getrieben, sodass wir schwer beschäftigt sind, den Anschluss an die Gruppe nicht zu verpassen. Die Guides kümmern sich nicht.
Bei einem Wasserfall steht heute auch ein Fotograf. Deshalb sind die Guides bei dieser Tubingtour den Leuten etwas behilflich. Dennoch kentert eine Engländerin, die nach mir den Wasserfall herunterkommt. Sie kommt kurz an die Wasseroberfläche und schreit mir nur zu, dass sie nicht schwimmen kann. Also war es an mir, die panische Frau festzuhalten, zu beruhigen und sie an ihren Schwimmreifen zu hängen. Von den Guides fühlte sicher keiner berufen, zu helfen. Erst im flacheren Wasser ist es mir und ihrem Ehemann, der inzwischen herbeigeeilt kam, gelungen, sie wieder in den Schwimmreifen zu setzen.
Auch die Wasserschlacht fand nicht statt, was die Mädchen sehr enttäuscht hat. So unterschiedlich kann eine Erfahrung mit ein und derselben Aktivität sein.
Damit endet unser Aufenthalt im Rincón de la Vieja Nationalpark in Costa Rica. Wir haben uns jetzt erst einmal ein wenig Erholung verdient und fahren am nächsten Morgen an den Pazifik.