Der himmelblaue Wasserfall des Rio Celeste in Costa Rica
Etwas abgelegen der üblichen Reiserouten durch Costa Rica liegt der Nationalpark am Vulkan Tenorio im nördlichen Teil des Landes, in der Provinz Alajuela, nahe der Grenze zu Nicaragua. Hauptanziehungspunkt im Nationalpark ist der Wasserfall des Rio Celeste. Bereits der Name des Flusses deutet es an, denn Celeste bedeutet übersetzt himmelblau oder azurblau. Und tatsächlich könnte der Kontrast von grünem Dschungel und dem himmelblauen Wasser des Rio Celeste nicht grösser sein.
Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir unbedingt selbst ein Bild. Allerdings brauchst du für den Besuch des Tenorio Nationalpark in Costa Rica einen eigenen fahrbaren Untersatz. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der himmelblaue Wasserfall schwer zu erreichen.
Unsere Anreise zum Rio Celeste
Wir fahren von La Fortuna zum Rio Celeste. Da an diesem Tag die Wolken nicht ganz so tief hängen, können wir noch einmal den Vulkan El Arenal in seiner ganzen Schönheit bewundern. Wir folgen der Strecke entlang der Laguna de Arenal und geniessen die schöne Strecke entgegen der Empfehlung unseres Navigationsgerätes.
Doch schon bald nehmen drei Werbeschilder am Strassenrand unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Eines der Schilder machte Werbung für ein Restaurant, welches unter die Top 5 in Costa Rica gewählt wurde. Ein weiteres Schild preist eine Toad Hall mit gratis Kaffee an und das dritte Schild wirbt für eine German Bakery. Nachdem wir bereits seit fast sieben Wochen auf unserer grossen Südamerika Rundreise sind, die uns schon durch Argentinien und Chile geführt hat, lässt dieses Werbeschild die Herzen der Mädchen höher schlagen. So kommen wir kurzzeitig von unserem Ziel, dem blauen Wasserfall des Rio Celeste etwas ab.
Das Schild führt uns in einen schönen, gepflegten Ort. Tom’s Pan German Bakery findest du auf Google Maps. Hier gibt es richtig gutes Brot. Wir lernen, dass die Leute weite Anfahrten dafür auf sich nehmen. Daneben gibt es eine grosse Auswahl an deutschen Kuchen und für die, die das Essen ihrer Heimat vermissen, gibt es auch deftige Gerichte von der Weisswurst mit Paulaner bis zum Schnitzel. Wir machen uns über das Kuchenangebot her und unterhalten uns beim Essen mit einem ehemaligen Marine.
So gestärkt geht es weiter. Da wir nicht der empfohlenen Route gefolgt sind, führt uns der Navi nun 21 km auf einer Schotterpiste entlang. Da die Landschaft malerisch ist, nehmen wir die weitere Entschleunigung unserer Anreise zum Tenorio Nationalpark gern in Kauf.
Wieder auf einer geteerten Strasse machen uns die LKWs, die aus den Feldern kommen, viel Spass. Man riecht ihre Fracht nämlich schon, bevor man sie sieht. So begleitet uns der betörende Duft von reifen Ananas auf unserem Weg zum himmelblauen Rio Celeste und seinem Wasserfall.
Untergebracht sind wir am Rand des Tenorio Nationalparks und etwas entfernt vom Wasserfall des Rio Celeste in der zauberhaften Tenorio Lodge. Die Bungalows sind sehr grosszügig und vom Bett haben wir eine hervorragende Sicht in die Natur. Einzig die Vögel fangen morgens ab 6.00 Uhr an, lautstark gegen die Scheiben zu picken. Die Besitzerin meint, sie würden dort Insekten finden.
Falls unsere Beiträge für dich hilfreich sind und du eine Unterkunft suchst, buche doch über unseren Link, dann erhalten wir eine kleine Provision.
Ausflug zum himmelblauen Wasserfall des Rio Celeste
Da wir Dank der Vögel sehr früh wach sind und die Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit immer noch bei 30° liegen, starten wir früh am Tag in den Regenwald des Tenorio Nationalparks.
Auf dem Parkplatz steht eine Frau mit Sammelbüchse für ein Schulprojekt. Sie versucht sich nützlich zu machen, indem sie die Leute auf einen Parkplatz einwinkt. Wir parken wie die anderen 5 Autos vor uns rückwärts ein. Dabei folgen wir den Blick auf ihr Winken gerichtet, bis wir mit der Stossstange einen Baum touchieren. Die Frau winkt wahrscheinlich immer noch. Entsprechend grummelig beginnt unsere Wanderung immer bergauf durch den Urwald.
Der Wasserfall ist unglaublich. Ich glaube, wir haben nie etwas Faszinierenderes gesehen. Und wir leben in der Schweiz, da gibt es einige Seen mit Gletscherwasser, die in leuchtendem Türkisblau für Stimmung sorgen, wie beispielsweise der Brienzersee oder der Lac de Moiry.
Leider haben die Mädels nach den Treppen zum Wasserfall keine Lust mehr, weiterzulaufen und der matschige Weg macht es auch nicht besser, obwohl es gar nicht weit zur Lagune und den Wasserblubbern ist. Der Weg durch den Matsch trägt nicht dazu bei, die Stimmung zu heben.
Wie die himmelblaue Farbe des Rio Celeste entsteht
Lange Zeit nahmen die Forscher an, die Ursache für die blaue Farbe des Rio Celeste liege in einer chemischen Reaktion, die beim Zusammenfluss der beiden Flüsse Buenavista und Quebrada Agria passiert. Beide Flüsse sind glasklar und erst nach dem Zusammentreffen, wird der Rio Celeste blau. Entnimmt man jedoch dem Rio Celeste Wasser, erscheint dieses ebenfalls farblos. Des Rätsels Lösung ist wohl das Aluminium Silikat, eine weisse Substanz, welche den Boden des Rio Celeste überzieht. Durch eine Art optischen Effekt, bei dem das Sonnenlicht die Partikel streut, wird das Licht in einem blauen Farbton reflektiert. Für uns ist es ein Wunder der Natur und wir sind dankbar, dass wir diese unglaubliche Farbkombination im Nationalpark des Vulkan Tenorio sehen konnten.
Bei den Wasserblasen «Los Borbollones» ist der Rio Celeste noch nicht blau.
Wissenswertes für deinen Besuch im Nationalpark Vulkan Tenorio
Seit unserem Besuch beim himmelblauen Wasserfall des Vulkan Tenorio hat es einige Veränderungen gegeben. Nicht nur die Zufahrtsstrassen in den Nationalpark sind besser geworden und jede Menge Hotels sind entstanden, es wird jetzt auch Eintritt verlangt. Der Park ist täglich geöffnet. Eintritt ist von 8 bis 14 Uhr. Der Nationalpark schliesst um 16 Uhr. Zum Schutz der Flora und Fauna soll die Anzahl der täglichen Besucher in der Hauptreisezeit begrenzt werden. Schau am besten auf der offiziellen Website des Parque Nacional Volcán Tenorio nach, was aktuell gerade gilt, bevor du dich auf den Weg machst.
Wir reisen weiter zum Rincón de la Vieja Nationalpark weiter und freuen uns auf Fumarolen, Geysire und Schlammtöpfe.