Es ist Anfang Dezember als wir Luzern besuchen und über dem Vierwaldstättersee liegt ein zäher Hochnebel, der den Blick auf die Berge verhindert. Immerhin, die Wolken hängen nicht mehr ganz so tief, wie am Vortag als wir das Verkehrsmuseum erkundet haben. Von dem trüben Wetter lassen wir uns jedoch nicht abhalten, die Sehenswürdigkeiten von Luzern zu erkunden. Später am Tag reisst die Wolkendecke kurz auf, so dass sich Luzern von seiner schönsten Seite zeigt.

Wegen der momentan bestehenden Reisebeschränkungen können wir die Stadt ohne die vielen Touristen erkunden. (Ich übe mich im Positivdenken.) Nachfolgend stellen wir euch zehn Sehenswürdigkeiten von Luzern vor, die sich wunderbar an einem Tag besichtigen lassen. Auch wenn uns der Tod auf unserem Stadtrundgang immer wieder begegnet, laden wir euch ein, uns auf unserer Tour zu begleiten. Zwei Restaurantempfehlungen haben wir auch für dich.
Alles Glück erfordert ein gemütliches Frühstück
Kann man einen Tag in einer fremden Stadt besser beginnen, als frühstücken zu gehen? Bei unserer Suche nach einer Frühstückalternative zum Hotel sind wir auf das Mill’feuille gestossen. Tausend Blätter, tausend Facetten, so lautet der perfekt passende Werbespruch. Beim Betreten des Restaurants fesselt zuerst die Theke mit der Gebäckauslage den Blick. Es duftet wie beim Bäcker nach frischem Brot und Kaffee. Die Bedienung eilt geschäftig mit vollbeladenen Tabletts vorbei.
Dann lässt man den Blick auf der Suche nach einem freien Tisch kreisen und stellt enttäuscht fest, dass, so weit man sehen kann, nicht der allerkleinste Tisch frei ist. Leider haben wir nicht reserviert, so müssen wir etwas warten. Anstatt an der Theke zu warten und der Barista zuzuschauen, wie sie eine Kaffee-Kreation nach der anderen zaubert, vertreten wir uns lieber noch 10 Minuten die Füsse.

Zehn Minuten später werden wir tatsächlich durch das ganze Restaurant geführt. Das Restaurant ist viel grösser als man es von vorn vermuten würde. Unser Tisch steht vor einem Fenster mit einer bepflanzten Badewanne. Klar, die Plätze an der Reuss sind um diese Zeit alle belegt. Die Frühstückskarte ist unglaublich vielfältig. Es fällt schwer, sich zu entscheiden. Aber dann ist es entschieden und wir können unsere Aufmerksamkeit wieder der Geschäftigkeit im Lokal widmen. Die Küche scheint oben zu sein, denn die Speisen kommen im Aufzug angefahren. Das Publikum ist bunt gemischt: Studenten, Geschäftsleute, Familien mit Kindern, ältere Ehepaare. Ein Sortiment von Tageszeitungen wartet darauf, bei einem Kaffee gelesen zu werden. Trotz der Geschäftigkeit ist es unglaublich gemütlich und entspannt.

Unser bestelltes Frühstück hat kaum auf dem Tisch Platz und ist sehr geschmackvoll. Ein Frühstück im Mill’feuille solltest du bei deinem nächsten Besuch von Luzern unbedingt einplanen, bevor du dir die Sehenswürdigkeiten von Luzern anschaust. Alternativ könnte man hier auch zu Abend essen.
Highlights – Zehn Sehenswürdigkeiten in Luzern
Spreuerbrücke – wo die Skelette tanzen
Da das Mill’feuille am Mühlenplatz liegt, beginnen wir dort unseren Rundgang durch die Sehenswürdigkeiten von Luzern. Zuerst fällt das Kleinwasserkraftwerk am Mühlenplatz ins Auge. Bereits im Mittelalter wurden hier die Reussmühlen mit Wasserkraft betrieben. Heute ist von den Mühlen nichts mehr zu sehen. Einzig der Name des Platzes verweist noch darauf. Eine Fontaine fällt ins Auge. Je weiter sie spritzt, umso höher ist der Wasserdruck auf der Turbine. Für Fische und Biber hat man Treppen und Rampen gebaut.

Die Spreuerbrücke ist eine düstere Holzbrücke aus dem Jahr 1408. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass die Luzerner von dieser Brücke Blätter und Spreu in die Reuss werfen durften. Ähnlich wie auf der berühmten Kapellbrücke sind in den Giebelfeldern der Brücke bemalte Holztafeln eingelassen. Auf den Bildern der Spreuerbrücke ist der Tod allgegenwärtig. Die ersten Bilder wurden 1616 aufgehängt.

Der Totentanz-Zyklus beginnt auf der anderen Brückenseite mit der Vertreibung aus dem Paradies. Er zeigt, dass der Tod keinen Unterschied in der sozialen Stellung, dem Beruf, dem Geschlecht oder dem Alter macht. Der Totentanz-Zyklus endet am Tag des Jüngsten Gerichts. Für die Luzerner der damaligen Zeiten hatten die Bilder wohl den einen oder anderen Wiedererkennungseffekt bei den dargestellten Personen.

Tipp: Wer mehr über den Totentanz-Zyklus auf der Spreuerbrücke erfahren möchte, kann sich für 5,- SFr einen Audioguide im Historischen Museum Luzern ausleihen. Der Audioguide führt in ungefähr 20 Minuten vom Historischen Museum über die Spreuerbrücke zum Mühlenplatz und wieder zurück.

Stirnnadelwehr, wo der Abfluss des Vierwaldstättersees reguliert wird
Wer von der Spreuerbrücke Richtung Vierwaldstättersee blickt, sieht das Stirnnadelwehr schon von Weitem. Wir passieren das Historische Museum unbesehen und schauen uns als Nächstes dieses einzigartige Wehr an.

In den Vierwaldstättersee fliessen neben der Reuss auch die Muota, die Engelberger Aa und die Sarner Aa. Nur die Reuss fliesst in Luzern auch wieder aus dem See. Insofern wird die Wasserhöhe des riesigen Vierwaldstättersees nur über die Reuss reguliert. Das hydrologische Einzugsgebiet umfasst inklusive See sagenhafte 2.240 km2. Der See ist so ausgedehnt, dass der Zufluss von 1 Mio. m3 Wasser den Seepegel nur um einen Zentimeter steigen lässt.

Die gesamte Reusswehranlage besteht aus dem Stirnnadelwehr, einem Längsnadelwehr in der Mitte der Reuss und dem Seitenwehr neben dem Kleinwasserkraftwerk am Mühlenplatz. Das Stirnnadelwehr dient seit der Instandsetzung der Reusswehranlage nur noch der Grobregulierung des Wasserstands. Die 3,50 m langen und bis zu 40 kg schweren Wehrnadeln müssen jedoch von Hand bedient werden. Über das Seitenwehr findet die Feinjustierung des Wasserstands mit einer hydraulisch bedienbaren Stauklappe statt. Die Konstruktion des Stirnnadelwehrs erfolgte schon 1861.

Der Rittersche Palast – stilvoller Sitz des Kantonsparlaments
Ein Hausdurchgang weckt meine Neugier, eine schmale Gasse und eine Ecke weiter stehen wir vor dem Luzerner Regierungssitz. Hier tagt auch der Kantonsrat. Wir stehen vor dem Ritterschen Palast.

Da wir in der Schweiz sind, fassen wir uns ein Herz und öffnen die Tür. Ja, diesen Palast darf jedermann ohne Sicherheitskontrollen betreten. Es ist eine von vielen Sehenswürdigkeiten in Luzern. Stolz wird dieses einzigartige Gebäude dem Besucher präsentiert. So geben Plakatwände im Inneren Auskunft über die Geschichte des Palastes.

Der reichste Mann Luzerns seiner Zeit, Schultheiss Lux Ritter, Söldnerführer für den französischen König, gab diesen Palast als Wohnhaus 1556 in Auftrag. Allerdings starb er vor seiner Fertigstellung. In der Folge übernahm die Stadt Luzern das Gebäude und stellte es fertig. Später übergab sie das Gebäude den Jesuiten, die im 16. Jahrhundert nach Luzern berufen wurden, um das Schulwesen zu erneuern. Diese bauten am Gebäude weiter. Nach Gründung des Kantons Luzern 1803 übernahm dieser das Gebäude dann. Seitdem ist der Rittersche Palast Sitz der Kantonsregierung. Später wurde noch ein Parlamentssaal auf der Südseite des Gebäudes angebaut.

Das Gebäude im Stil eines italienischen Palazzos mit Innenhof ist faszinierend. Wir begeben uns auf einer schmalen Treppe nach oben. Eine Gedenk-Bronze an den Erbauer schmückt eine weisse Wand. Anschliessend stehen wir ein weiteres Mal vor einem aus 8 Bildern bestehendem Totentanz-Zyklus.

Über ein breites Treppenhaus, welches mit grossen Gemälden geschmückt ist, gehen wir wieder hinunter und folgen der Strasse Richtung Reuss. So gelangen wir zur Jesuitenkirche.

Die Jesuitenkirche – eine Kirche, die dem Kanton gehört
Das Gebäude der Jesuitenkirche prägt heute markant das Stadtbild der Stadt Luzern. Direkt an der Reuss gelegen, ist der Bau dieser Kirche sehr auffällig, obwohl im Äusseren sehr schlicht gehalten. Wie die Kirche ohne die beiden Türme ausgesehen, hat, kann man sich heute gar nicht so richtig vorstellen. Dennoch wurden die beiden Türme erst Ende des 19. Jahrhunderts auf die bereits 1666/67 errichtete Kirche gebaut. Dafür wurde eigens eine Tombola durchgeführt. Mit 1,- SFr war der Preis eines Loses damals sehr teuer. Die Tombola brachte aber genug Geld für den Bau der Kirchtürme ein.

Bei der Jesuitenkirche handelt sich um den ersten sakralen Barockbau in der Schweiz, was vor allem im Inneren der Kirche sichtbar wird.

Bevor du die Kirche betrittst, solltest du einen Blick nach oben werfen. Denn über dem Portal steht die Statue des Heiligen Franz Xaver, dem diese Kirche geweiht ist. Er war als Missionar und Nuntius der katholischen Kirche in Indien unterwegs und einer der ersten, die sich dem Gründer des Jesuiten-Ordens, Ignatius von Loyola, anschlossen. Auch die Decke der Kirche ist mit Szenen aus seinem Leben bemalt. Die Stadt Luzern regelt mit der katholischen Kirche vertraglich die Nutzung der Jesuitenkirche.
Kapellbrücke und Wasserturm – das Fotomotiv von Luzern schlechthin
Als wir aus der Jesuitenkirche kommen, überrascht uns ein blauer Himmel. So in Szene gesetzt wirkt die Kapellbrücke mit dem Wasserturm noch einmal ganz anders. Sonst von Touristen überfüllt, geniessen wir diese Sehenswürdigkeit von Luzern jetzt fast menschenleer.

Das Wahrzeichen der Stadt wurde 1332 zur Verteidigung gegen Angriffe von der Seeseite erbaut. Der Wasserturm wurde bereits im 13. Jahrhundert zu diesem Zweck errichtet. Kann man doch vom 35 m hohen Turm gut die Schiffe auf dem Vierwaldstättersee beobachten. Der Wasserturm hat eine seltene achteckige Form.
In seiner langen Geschichte hatte er viele Nutzungen beispielsweise als Wachturm, Stadtarchiv, Schatzkammer und Gefängnis. Heute ist er das Vereinslokal des Artillerievereins. Mehr zur Geschichte und Anekdoten über den Wasserturm und Fotos aus seinem Inneren gibt es hier.
Die Kapellbrücke wurde Anfang des 17. Jahrhunderts ebenfalls mit einem Bilderzyklus ausgestattet. Diese Bilder wurden jedoch bei einem Brand der Brücke 1993 zum grossen Teil zerstört.

Die Bilder stellten gemalte Politik jener aussenpolitisch unruhigen Zeit dar. Die aussenpolitischen Bündnisse wechselten, während die Zeit innenpolitisch durch konfessionelle Streitereien zwischen den Kantonen geprägt war. So wird die ausführliche Darstellung des französischen Heiligen Leodegar als Hommage an den französischen König angesehen. Schliesslich standen viele Luzerner in seinen Diensten.
Tipp: Ausführlich hat sich der Historiker Heinz Horat mit den Bildern der Kapellbrücke in Luzern befasst. Seine Bücher sind jedoch nur noch antiquarisch erhältlich.
Die «Stadtheiligen» von Luzern
Du hast auch noch nie vom Heiligen Leodegar gehört oder vom Heiligen Mauritius? Ging uns genauso. Wer sind sie und was haben sie mit Luzern zu tun?
Ein wenig Recherche ergibt, dass die beiden zu «Stadtheiligen» aufgrund kirchlicher Beziehungen und vielleicht aus politischem Kalkül wurden. Leodegar war Bischof von Autun. Er wurde heiliggesprochen, obwohl sein Leiden (geblendet, der Zunge beraubt) und Sterben (geköpft) lediglich Folge seiner weltlichen Ränke war und mit der Kirche oder dem Glauben in keinerlei Zusammenhang stand. Beim Besuch der Hofkirche begegnen wir beiden Heiligen dann wieder. Die Legende von Mauritius ist noch älter und undurchsichtiger. Man weiss nicht einmal, ob es ihn wirklich gegeben hat. Eine gute Erklärung, warum er in Luzern verehrt wurde, haben wir nicht gefunden.
Wir lassen die Heiligen hinter uns und machen einen Abstecher zu der hinter dem Bahnhof befindlichen Tourist Information. Da wir unseren Luzern Besuch mit einem Besuch des Rigi krönen wollen, versuchen wir herauszufinden, ob und welche Schiffe fahren. Gut mit Informationsmaterial ausgestattet, folgen wir anschliessend dem Schweizerhofquai zur Hofkirche.
Die Hofkirche – ein Ruhepol in der Stadt

Als Schutzheiligen verehrt die Hofkirche den heiligen Leodegar. Am Eingangsportal sind aber sowohl Leodegar als auch Mauritius verewigt. Ein Grund dafür dürfte sein, dass an der Stelle, wo die Hofkirche heute steht, ab ca. 735 ein kleines Kloster stand, dessen Schutzheiliger der heilige Mauritius war. Das Kloster scheint in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, bis es 850 unter die Regeln des heiligen Benedikt gestellt wird. 1135 verliert das Kloster dann aber seine Selbständigkeit und wird dem Kloster Murbach unterstellt. Dieses bestimmt dann im 12. Jahrhundert den heiligen Leodegar als Schutzheiligen.

1633 brennt die alte Hofkirche ab, wird aber schnell neu aufgebaut. Bereits 1638 finden wieder Gottesdienste statt.
Die Hofkirche ist von Gräberhallen umgeben. Etwas, was wir in dieser Form noch nie vorher gesehen haben. Hier wurden die Mitglieder einflussreicher Luzerner Familien begraben. Einmal um die Hofkirche herumzugehen, ist nicht nur interessant, man lässt auch den Trubel der Stadt vollkommen hinter sich.

Tipp: Es gibt Führungen für die Hofkirche. Am besten, du befragst die Suchmaschine, wann die nächste Führung ist. Leider ist jedes Datum ein neuer Link.
Von der Hofkirche ist es nicht weit zu weiteren Sehenswürdigkeiten von Luzern, dem Bourbaki Panorama und dem Löwendenkmal.
Das Bourbaki Panorama – erlebbare Geschichte
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Luzern ist das Bourbaki Panorama. Es handelt sich um ein Rundbild von 112 m Länge und 10 m Höhe. In einer Ausstellung erfährt man vorher unter anderem Wissenswertes über geschichtliche Hintergründe. Erlebbar werden auch die Sehgewohnheiten des 19. Jahrhunderts in der interessanten Ausstellung zu optischen Phänomenen.

Im Panorama wird die geschlagene französische Armee während der Internierung in der Schweiz dargestellt. Im strengen Winter 1871 überschreiten mehr als 87.000 Soldaten der geschlagenen französischen Armee innerhalb von drei Tagen die Schweizer Grenze. Sie werden entwaffnet und in einem humanitären Kraftakt auf 188 Gemeinden verteilt. Durch grossen Einsatz der Zivilbevölkerung mit Unterstützung des Roten Kreuzes werden die Internierten versorgt und gepflegt. Dennoch sterben 1.700 Soldaten. Die Überlebenden können 6 Wochen später nach Frankreich weiterreisen.


Tipp: Wir empfehlen dir an der Kasse Tablets gegen Abgabe eines Ausweises zu leihen. Du verbringst dann zwar deutlich mehr Zeit in der Ausstellung, aber mit den Geschichten und Briefen wird das Bild erst so richtig eindrücklich.

Auf den Tablets führt der Maler Edouard Castres durch sein Bild. Er weist auf viele Einzelheiten hin, die wir andernfalls bestimmt übersehen hätten.
Besonders lebendig wird die Geschichte dadurch, dass ein Teil der gemalten Personen nicht anonym bleibt. Genauer gesagt, man erfährt etwas darüber, wie es sie auf den Feldzug verschlagen hat, ob sie den Krieg überlebt haben und was sie ggf. nach dem Krieg gemacht haben. Ferner erfährt man durch Briefe, wie die einheimische Bevölkerung die Internierung erlebt hat und welcher Tribut von ihr durch eingeschleppte Krankheiten bei Mensch und Tier zu bezahlen war.
Löwendenkmal – ein sterbender Löwe als Allegorie auf sterbende Schweizergardisten

Geschichtlicher Hintergrund
760 von 1000 Schweizergardisten finden am 10. August 1792 bei der Verteidigung des bereits verlassenen Tuilerienpalastes den Tod. Das Denkmal wird auf Initiative des in Paris stationierten, jedoch im Sommer 1792 seinen Heimaturlaub in Luzern verbringenden Gardeoffiziers Karl Pfyffer von Altishofen, zur Erinnerung an seine Kameraden errichtet. Die Namen der 26 gefallenen Offiziere sind unterhalb des Löwen in Stein gemeisselt.
Doch was machten Tausend Schweizergardisten in Frankreich? Um die Frage zu beantworten, muss man ein wenig in der Geschichte zurückreisen. Seit den siegreichen Schlachten bei Morgarten und Sempach gelten die Kämpfer aus der Innerschweiz als «unbesiegbar». Dies führt in der Folge dazu, dass die Schweizergarde als Eliteeinheit zum Personen- und Objektschutz begehrt ist. Die Gardetruppe der «Hundertschweizer» hat eine lange Tradition und geht nach einigen Quellen bereits auf Louis XI. zurück. Nach dem Vorbild der «Hundertschweizer» wurde später auch die Päpstliche Schweizergarde gegründet. Im Historischen Lexikon der Schweiz findet ihr weitergehende Ausführungen.
Zwischen 1400 und 1848 war es in der Schweiz weitverbreitet, seinen Lebensunterhalt in fremden Diensten zu verdienen.
Das Löwendenkmal und der Tourismus
Das Löwendenkmal ist heute die meist fotografierte Gedenkstätte der Schweiz mit jährlich 1,5 Millionen Besuchern. Das macht uns neugierig. Durch einen Parkeingang betritt man das Gelände und steht recht unvermittelt vor einem kleinen See, hinter dem sich die Wand eines Sandsteinbruchs erhebt. Direkt in diese Wand wurde das Denkmal nach einem Entwurf von Bertel Thorvaldsen in den Stein gehauen.
Der Ort strahlt jetzt am späten Nachmittag Ruhe aus. Ausser uns sind nur zwei junge Frauen hier, die vor dem Denkmal posieren. Während wir die Gesichtszüge des Löwen betrachten, kommen mir die Worte von Mark Twain wieder in Erinnerung. Demnach handelt es sich beim Luzerner Löwen, um «… das traurigste und bewegendste Stück Stein der Welt» (aus «Bummel durch Europa»).

Jetzt muss ich grinsen. Gleichzeitig frage ich mich, ob den 1,5 Millionen Touristen der geschichtliche Hintergrund klar ist. Wie kann ein historisches Denkmal zu einer so stark besuchten Sehenswürdigkeit von Luzern werden, einer Stadt, in der es so viel zu sehen gibt? Die Kommerzialisierung des Löwen hat es irgendwie geschafft, den Löwen von seiner Geschichte zu trennen. Anders kann ich mir manche Beschreibung im Netz nicht erklären. Was bitte ist an einem Denkmal romantisch?
Museggmauer – Aussicht auf die Stadt von April bis Ende Oktober
Kurz bevor es Dunkel wird, begeben wir uns noch zur Stadtmauer, einer weiteren Sehenswürdigkeit von Luzern.

Erbaut wurde die ursprünglich 910 m lange Mauer von 1370 bis 1420. Heute stehen noch 9 der ursprünglich 10 Türme. Vier der Türme können von April bis Ende Oktober von der Öffentlichkeit besichtigt werden.
Dazu gehört der Männliturm. Er ist gut an der eisernen Figur zu erkennen. Ebenso ist der Wachtturm zu besichtigen. In ihm wurde unter anderem auch Pulver gelagert. Dies wurde ihm bei einem Blitzschlag 1701 zum Verhängnis. Er explodierte und wurde später wiederaufgebaut. Auch der Zytturm gehört zu den Türmen, welche besichtigt werden können. Er beherbergt die älteste Uhr der Stadt Luzern aus dem Jahr 1535. Die Uhr hat das Privileg 1 Minute vor allen anderen Uhren in der Stadt zu schlagen. Als vierter Turm ist der Schirmerturm zu besichtigen. Wer damals durch das gleichnamige Stadttor die Stadt verliess, stand auf dem Land. Dort hörte damals die Stadt Luzern auf.
Auch wenn wir die Türme nicht besichtigen konnten, haben wir es nicht bereut, hergekommen zu sein. Die Stimmung hat etwas.
Durch den Durchgang beim Schirmerturm gelangen wir auf die zur Stadt hin liegende Parkanlage auf der Südseite der Mauer. Inzwischen ist es zu dunkel, um zu fotografieren, aber von hier aus sieht man auch auf die Stadt und den Vierwaldstättersee.

Am Ende eines anregenden Tages
Nach all den vielen Sehenswürdigkeiten von Luzern wandern wir durch die weihnachtlich erleuchtete Stadt und erfreuen uns am pulsierenden Leben. Viele Restaurants haben ihre Gartentische mit Fellen und Decken in Betrieb. So sitzen die Menschen eingemummelt bei einer Tasse Glühwein.


Uns zieht es jedoch zu einem griechischen Restaurant, welches wir heute beim Stadtrundgang entdeckt haben. Für alle Fans der griechischen Küche können wir das Ammos nur empfehlen. Eine grosse Auswahl an Vorspeisen und Vorspeisekombinationen und eher unbekannte Hauptgerichte, da fällt die Auswahl wirklich schwer. Mit einem guten Essen geht ein schöner Tag in Luzern zu Ende.
Vermisst du weitere Museen bei den von uns aufgezählten Sehenswürdigkeiten von Luzern, so haben wir diese in einem eigenen Beitrag zusammengefasst.