Dambulla Höhlentempel und Markthalle

Nach der enttäuschenden Safari im Hurulu Eco Park fahren wir direkt nach Dambulla weiter, um den Höhlentempel zu besichtigen. Dort springen wir direkt unterhalb des Ticketschalters aus dem Auto. Inzwischen ist es warm geworden. Aber bevor wir eine verdiente Pause bekommen, heisst es den Dambulla Höhlentempel zu besteigen. Als Bonus fährt uns der Fahrer noch zur grosse Markthalle. Die Markthalle von Dambulla ist die grösste im Land und an sieben Tagen die Woche geöffnet.

Besuch des Dambulla Höhlentempels

Auch wenn der Granitfelsen von Dambulla nur 170 m hoch ist und sich der Höhlentempel auf 110 m Höhe befinden, ist der Aufstieg anstrengend. Irgendwie stecken uns noch die 2.000 Stufen auf die Felsenfestung Sigiriya vom Vortag in den Knien. Und die feuchte Wärme macht es auch nicht besser. So verschnaufen wir beim Aufstieg ein wenig im Schatten eines Baumes. Von dort geniessen wir die Aussicht. Während dessen erzählt uns unser Guide schon einmal, was wir sehen werden.

Hellgrün leuchten die Reisfelder aus dem dschungelähnlichen Wald. Im Hintergrund erheben sich Hügel.
Ausblick beim Aufstieg zu den Höhlentempeln in Dambulla
Direkt gegenüber befindet sich eine solch bewaldete Bergspitze mit breiter Grasfläche.
Interessant mal einen solchen bewachsenen Hügel aus der nähe zu sehen, während wir uns kurz von unserem Aufstieg zum Dambulla Höhlentempel erholen.

Uns wären die erschlagenden Informationen lieber im Angesicht der Skulpturen im Höhlentempel gewesen, zumal wir dann noch Fragen stellen könnten. Doch leider möchte unser Guide lieber vor dem Tempel auf unsere Schuhe aufpassen. Der Höhlentempel von Dambulla ist einer der bekanntesten buddhistischen Tempeln Sri Lankas. Dazu beigetragen hat sicher auch der Rang eines UNESCO Weltkulturerbes.

Die Höhlen scheint es schon immer in Dambulla gegeben haben. Aber erst als im Jahr 104 v. Chr. eine Invasion von Tamilen stattfand und der König ein Asyl brauchte, wurden diese vergrössert. In der Folge der Invasion verliess König Vadagama (auch Vattagamani geschrieben) seine Hauptstadt Anuradhapura. Er suchte in den Felshöhlen von Dambulla Zuflucht. Hier verweilte er ganze 14 Jahre, in denen die Höhlen vergrössert wurden. Als er nach 14 Jahren Exil in seine Hauptstadt zurückkehrte, hinterliess er einen ganzen Höhlen-Komplex.

Heute können fünf Höhlen besichtigt werden. Die Lichtverhältnisse in diesen Höhlen sind allerdings sehr schlecht. Nur vereinzelt beleuchten Lampen die Hallen punktuell und werfen viele Schatten.

Unter dem Vorsprung eines überhängenden Felsen drängt sich ein weisser Vorbau. Beeindruckende Eingänge werden von einer überdachten Galerie mit offenen Fenstern verbunden.
Der Dambulla Höhlentempel

Devaraja Vihara – die erste Höhle

Vor der ersten Höhle, deren Name übersetzt der Tempel des Gott-Königs lautet, steht ein Trommler. Dieser schlägt in einem für unsere Ohren sehr merkwürdigen Rhythmus auf die Trommel ein.

Vor der Höhle müssen wir uns anstellen. Die erst Höhle ist auch die kleinste Höhle. Weiss gekleidete Buddhisten bringen Buddha Seerosen und spenden beim Trommler Geld. Die ganze Höhle wird von einem 15 m langen Buddha eingenommen. Diese Figur stellt den erleuchteten Buddha im Moment seines Todes und Einzug ins Nirwana dar.

Die bemalten Füsse des erleuchteten Buddhas im Moment seines Todes fallen als erstes auf. Der Buddha liegt auf der Seite, ein Arm ausgestreckt, der andere Arm unter dem Kopf ist nicht zu sehen.
Höhle 1 – Buddha im Moment des Eingangs ins Nirwana – Dambulla Höhlentempel

Die alten Malereien stammen wahrscheinlich aus dem 15. und 18. Jahrhundert. Sie haben damals noch ältere Gemälde ersetzt.

Der Lieblingsschüler Buddhas, der Ehrwürdige Ananda sitzt zu Füssen seines ins Nirwana eingehenden Lehrers im Schneidersitz mit den Fusssohlen und Handflächen nach oben ausgerichtet.
Der Lieblingsschüler Buddhas, der Ehrwürdige Ananda sitzt zu Füssen seines ins Nirwana eingehenden Lehrers

Am Kopfende des Buddhas steht eine Statue des Hindu Gottes Vishnu. Die Gemälde an den Wänden und Decken sind schon sehr verblasst.

Maha Raja Vihara – die zweite Höhle

Der Tempel des grossen Königs lautet die Übersetzung des Namens der zweiten Höhle. Sie beeindruckt allein schon durch ihre Grösse. Auf einer Länge von 60 m und einer Breite von 30 m finden 53 grosse und ungefähr 100 kleinere Figuren Platz. Allerdings finden Restaurierungsarbeiten statt, so dass einige Statuen verhüllt sind.

Sechs meditierende Buddhas sitzen vor einer sehr farbig gestalteten Wand- und Deckenbemalung.
Meditierende Buddhas in Höhle 2 des Dambulla Höhlentempels
Im Vordergrund sitzt ein grosser Buddha auf einem Thron. Daneben steht ein Buddha mit erhobenen Händen. Die rechte Handfläche ist offen, die linke geballt.
Sitzender Buddha in der 2. Höhle des Höhlentempels von Dambulla
Buddha liegt den Kopf auf eine Hand und Sofarolle gebettet.
Grosser liegender Buddha in Höhle 2 des Dambulla Höhlentempels
Fünf stehende Buddha-Statuen. Die mittlere Figur trägt ein rotes Gewand, während die anderen goldene Gewänder tragen. Die rechte Hand ist erhoben, die Handfläche offen und mit roter Farbe bemalt.
Stehende Buddha-Statuen
Deckenmalerei und Buddha-Figuren in Höhle 2 des Dambulla Höhlentempels
Deckenmalerei und Buddha-Figuren in der zweiten Höhle des Dambulla Höhlentempels
Statue von König Valagamba. Der König ist klein, faltet die Handflächen der erhobenen Hände gegeneinander. Er trägt einen Vollbart und eine Krone.
Statue von König Valagamba

Rechts vom Eingang befindet sich eine schöne Stupa bzw. Dagoba, die mit vier Buddha-Figuren verziert ist. Besonders ist, dass die Buddhas von drei-köpfigen Kobras beschattet werden.

Allerdings müssen wir die Höhlen verlassen, bevor wir alles entdecken konnten. In den Höhlentempeln von Dambulla wird der Buddhismus aktiv praktiziert. Die Zeremonien finden jedoch hinter verschlossenen Türen statt. So haben wir 20 Minuten Zeit um unsere Umgebung genauer zu betrachten. Jedoch haben nicht alle Touristen mitbekommen, dass es sich nur um eine 20-minütige Schliessung handelt, denn der Besucherstrom verebbt.

Vom Berg tropft Wasser, welches in einer einfachen Schüssel aus Plastik für heilige Waschungen aufgefangen wird. Ausserdem sehen wir, wie die Affen versuchen, durch den Haupteingang hereinzuspazieren als wären sie Touristen. Die Aufseher vertreiben sie aber schnell. Das Gelände des Höhlentempel ist durch Elektrozäune vor den Affen geschützt. Ebenso haben wir jetzt Zeit, den mit Gebetsfähnchen geschmückten heiligen Baum zu bewundern. Der heilige Baum der Buddhisten ist eine Pappel-Feige (Ficus religiosa) .

Der alte heilige Gebetsbaum im Dambulla Höhlentempel ist mit bunten Fahnen geschmückt.
Der alte heilige Gebetsbaum im Dambulla Höhlentempel ist mit bunten Fahnen geschmückt.
Mit Blüten geschmücktes steinernes Wasserbecken. Die Blüten decken folgen der ovalen Form des Wasserbeckens gelb, weiss, blau, weiss und in der Mitte wieder gelb.
Mit Blüten geschmücktes Wasserbecken im Dambulla Höhlentempel

Maha Alut Vihara – die dritte Höhle

Nach 20 Minuten begeben wir uns zur dritten Höhle. Diese wird Maha Alut Vihara genannt, was soviel wie grosser neuer Tempel bedeutet. Diese Höhle ist durch eine Mauer von der zweiten Höhle getrennt. Früher wurde sie als Lagerraum genutzt.

Die dritte Höhle ist ein Schreinraum für Kirti Sri Rajasinha, der die buddhistische Kirche im 18. Jahrhundert reformierte. Die meisten der neueren Gemälde und Renovierungen des Tempels werden diesem letzten grossen Wohltäter Dambullas zugeschrieben. Links vom Eingang befindet sich eine Figur dieses Königs in seinen Staatsgewändern. Die Gewänder ähneln denen der Könige der Nayakkar-Dynastie, die das Land bis zur britischen Besetzung 1815 regierten.

Eingang zur dritten Höhle des Dambulla Höhlentempels zeigt ein grosse Holztür. Neben der Tür befinden sich Säulen und Steinfiguren, die die Tür umrahmen.
Eingang zur 3. Höhle des Dambulla Höhlentempels
Wandbemalung und drei sitzende Buddha-Statuen sind auf dem Bild zu sehen. Der linke Buddha ist weiss gekleidet, die übrigen golden. Über ihren angedeuteten Thronen erhebt sich ein Baum.
Wandbemalung und sitzende Buddha-Statuen in Höhle 3 des Dambulla Höhlentempels
Farbige Statuen im Kandy-Stil. Die Buddhas sind eher gelb als golden. Im Vordergrund sitzen die Buddhas im Hintergrund stehen sie. Ein kleiner sitzender Buddha wird von einer dreiköpfigen Kobra beschirmt.
Farbige Statuen im Kandy-Stil in Höhle 3 des Dambulla Höhlentempels
Der Liegender Buddha in Höhle 3 weisst eine grosse Ähnlichkeit zum liegenden Buddha in Höhle 1 des Dambulla Höhlentempels auf.
Der liegende Buddha in Höhle 3 weisst eine grosse Ähnlichkeit zum liegenden Buddha in Höhle 1 des Dambulla Höhlentempels auf
Buddha-Statuen im farbigen Kandy-Stil in Höhle 3 des Dambulla Höhlentempels
Buddha-Statuen im farbigen Kandy-Stil in Höhle 3 des Dambulla Höhlentempels
Die Deckenbemalung in Höhle 3 weisst orange Figuren und orange, weiss und hellblaue Muster auf.
Deckenbemalung in Höhle 3 des Dambulla Höhlentempels

Die Decken und Wände dieser Höhle sind ebenfalls in satten Farben bemalt. Die künstlerische Tradition dieser Höhle ist die der kandyanischen Periode.

Die 4. und 5. Höhle der Höhlentempel von Dambulla

Die vierte Höhle wird Paschima Viharaya oder auch Westlicher Tempel genannt. In dieser Höhle soll Königin Somavathi beigesetzt worden sein.

Die fünfte Höhle ist klein und wirkt vollgestellt mit Buddha Figuren und hinduistischen Statuen. So ganz ohne Erklärung können wir wenig damit anfangen. Deshalb verlassen wir den Tempel und suchen unseren Guide und unsere Schuhe. Anschliessend geht es weiter zum Goldenen Tempel.

Der Goldene Tempel

Jetzt nehmen wir einen anderen Rückweg. Dieser führt uns direkt von hinten zum Goldenen Tempel von Dambulla. Ungefähr auf der Mitte des Weges kann man den Ausblick auf den Sigiriya und den Pidurangala Felsen geniessen.

Beim Abstieg zum goldenen Tempel sieht man den  Sigiriya- und Pidurangala-Felsen
Beim Abstieg zum goldenen Tempel sieht man den Sigiriya- und Pidurangala-Felsen

In der Nähe des Goldenen Tempels begegnen uns die ersten bettelnden Menschen in Sri Lanka. Während wir eine Spende heraussuchen, erklärt uns der Guide vorwurfsvoll, dass sich die Kinder traditionell um ihre Eltern kümmern müssten. Er gibt nichts und schimpft auf die Kinder.

Verkäufer von geschältem Obst und Blumen stehen mit ihren Ständen am Wegrand und versuchen ihre Ware an die Besucher zu verkaufen. Kein Wunder, dass die Affen die Obstverkäufer mit Argusaugen beobachten.

Ceylon-Hutaffe
Ceylon-Hutaffe

Die 30 m hohe Buddha Figur des Goldenen Tempels ist weithin sichtbar. Im Schatten eines Baumes mit Blick auf den Tempel liefert unser Guide uns nun nachträglich noch einige Informationen zum Buddhismus. Anschliessend suchen wir unseren Fahrer, der uns vorschlägt, noch die Markthalle von Dambulla zu besuchen.

Der Goldene Tempel wird von einem 30 m hohen sitzenden Buddha überragt. Der Eingang stellt ein Löwenmaul dar. Das Geländer sind die Beine mit Pfoten. Auf drei Etagen, die mit blau, weiss und rosa farbenem Dekor geschmückt sind, thronen noch zwei Türmchen.
Der goldene Tempel mit der von Weitem sichtbaren 30 m hohen Buddha-Figur.

Markthalle in Dambulla

Rund um Dambulla werden alle Arten von Früchten und Gemüse angebaut. Diese werden 24 Stunden an sieben Tagen der Woche in der grossen Markthalle von Dambulla zum Verkauf geboten.

Bananenstauden stehen für den Abtransport bereit und warten nur noch auf den Träger vor der Markthalle in Dambulla.
Bananenstauden stehen für den Abtransport bereit und warten nur noch auf den Träger.

An beiden Seiten der beiden grossen Hallen gibt es feste Geschäfte, die sich spezialisiert haben. In manchen Geschäften werden auch viele Sorten Trockenfisch feil geboten. Diese sind vor allem bei den abgelegen wohnenden Bauern beliebt, da der Trockenfisch lange haltbar ist.

Trockenfische. Es werden auch grössere getrocknete Fische in der Markthalle verkauft.
Trockenfische. Es werden auch grössere getrocknete Fische verkauft.

LKWs und TukTuks werden von Trägern be- oder entladen. Dazwischen laufen Verkäufer herum, die Kichererbsen-Snacks oder Betelnüsse verkaufen.

Betelnüsse werden auch nach der Palme, auf der sie wachsen Areca-Frucht genannt. Diese in Sri Lanka legale Droge soll beim Kauen eine ähnliche Wirkung wie Nikotin hervorrufen. Demzufolge soll sie einen Energiekick liefern, entspannend wirken und das Hungergefühl unterdrücken. Bei Hunden und Rindern wird es sogar zur Entwurmung angewendet.

Wir schlängeln uns jedoch ohne etwas zu kaufen durch die Waren und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es gibt so viele unbekannte Wurzeln, Gemüse und Früchte. Für jede Krankheit gibt es ein Heilessen, weiss unser Fahrer zu erklären.

Wurzeln zur Behandlung von Hämorrhoiden in der Markthalle von Dambulla
Wurzeln zur Behandlung von Hämorrhoiden

Im Früchtehimmel der Markthalle von Dambulla bekommen wir sogar Ananas und Mangos geschenkt. Überdies dürfen wir grosse Beeren verkosten, die alle fünf Geschmacksrichtungen beinhalten. Im ersten Moment sind die Beeren einfach nur sauer und sehr bitter. Doch je länger man sie kaut, um so süsser werden sie. Salzig und umami sind am wenigsten zu schmecken. Auf jeden Fall haben die Verkäufer ihren Spass an unseren Gesichtern.

Ein Haufen Ananas am Boden der Markthalle Dambulla
Ein Haufen Ananas am Boden der Markthalle Dambulla
Schlangengurken auf einem LKW, der auf die Einfahrt in die Markthalle von Dambulla wartet.
Das grüne meterlange Gewächs sind Schlangengurken.
Spargelbohne - Markthalle Dambulla
Spargelbohne


Hier findest du die Reise- und Besichtigungstipps zu Sri Lanka.

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