Dambulla Höhlentempel und Markthalle
Der Höhlentempel von Dambulla zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Sri Lankas und beeindruckt mit seinen prachtvollen Buddhastatuen und Wandmalereien. Seit 1991 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe. Begleite uns auf den Weg nach oben, wo uns nach 320 Stufen der Eingang zu diesem faszinierenden Tempel in den Felsen erwartet. Tauche ein in die reiche Geschichte des Dambulla-Höhlentempels und bestaune die jahrhundertealten Statuen Buddhas. In diesem Beitrag erfährst du ausserdem mehr über weitere Highlights in Dambulla, wie die Markthalle, und wir klären die oft verwechslten Begriffe rund um den Höhlentempel und den Goldenen Tempel.»
Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mach dir dein eigenes Bild.
Besuch des Dambulla Höhlentempels
Tickets und Aufstieg
Tickets für den Dambulla Höhlentempel gibt es nur unten am grossen Parkplatz, wo auch saubere Toilettenhäuschen stehen. Von dort aus geht es auf einer Treppe nach oben zum Tempel in den Felsen. Auch wenn der Granitfelsen von Dambulla nur 170 m hoch ist und sich der Höhlentempel auf 110 m Höhe befindet, ist der Aufstieg anstrengend. Vielleicht stecken uns auch noch die 2.000 Stufen auf die Felsenfestung Sigiriya vom Vortag in den Knien. Die feuchte Wärme macht es auch nicht besser. So verschnaufen wir beim Aufstieg ein wenig im Schatten eines Baumes. Von dort geniessen wir die Aussicht. Währenddessen erzählt uns unser Guide schon einmal, was wir sehen werden.


Uns wären die erschlagenden Informationen lieber im Angesicht der Buddha Statuen im Dambulla Höhlentempel gewesen, doch unser Guide möchte lieber vor dem Tempel unsere Schuhe bewachen.
Rund um den Dambulla Höhlentempel gibt es jede Menge Affen. Auch, wenn diese Tiere auf den ersten Blick recht herzig aussehen, ist es besser ihnen nicht zu nahe zu kommen.

Geschichte des Höhlentempels von Sri Lanka
Die Höhlen scheint es schon immer in Dambulla gegeben haben. Aber erst als im Jahr 104 vor Christus eine Invasion von Tamilen stattfand und der König ein Asyl brauchte, wurden diese vergrössert. In der Folge der Invasion verliess König Vadagama (auch Vattagamani geschrieben) seine Hauptstadt Anuradhapura. Er suchte in den Felshöhlen von Dambulla Zuflucht. Hier verweilte er ganze 14 Jahre, in denen die Höhlen vergrössert wurden. Als er nach 14 Jahren Exil in seine Hauptstadt zurückkehrte, hinterliess er einen ganzen Höhlenkomplex von 80 Höhlen.
Heute können fünf Höhlen besichtigt werden. Die Lichtverhältnisse in diesen Höhlen sind allerdings sehr schlecht. Nur vereinzelt beleuchten Lampen die Hallen punktuell und werfen viele Schatten.

Bekleidung für den Tempelbesuch
Für den Aufstieg nach oben empfehlen wir dir mindestens feste Trekkingsandalen. Bevor es in den Tempel geht, müssen die Schuhe ausgezogen werden. Da Tempel heilige Stätten sind, wird erwartet, dass wenigstens Knie und Schultern von Kleidung bedeckt sind. Dies wird am Eingang kontrolliert.
Die Buddhisten kommen mit Blumensträussen in der Hand und weiss gekleidet zum Tempelbesuch des Dambulla Höhlentempels.
Da die Felsen im Tempel in der Sonne ziemlich heiss werden, empfehlen wir dir Socken einzupacken. Dann verbrennt man sich nicht sofort die Fusssohlen.
Devaraja Vihara – die erste Höhle
Vor der ersten Höhle, deren Name übersetzt der Tempel des Gott-Königs lautet, steht ein Trommler. Dieser schlägt in einem für unsere Ohren sehr merkwürdigen Rhythmus auf die Trommel ein.
Vor der Höhle müssen wir uns anstellen. Die erste Höhle ist auch die kleinste Höhle. Weiss gekleidete Buddhisten bringen Buddha Seerosen und spenden beim Trommler Geld. Die ganze Höhle wird von einem 15 m langen Buddha eingenommen. Diese Figur stellt den erleuchteten Buddha im Moment seines Todes und Einzug ins Nirwana dar.

Die alten Malereien stammen wahrscheinlich aus dem 15. und 18. Jahrhundert. Sie haben damals noch ältere Gemälde ersetzt.

Am Kopfende des Buddhas steht eine Statue des Hindu Gottes Vishnu. Die Gemälde an den Wänden und Decken sind schon sehr verblasst.
Maha Raja Vihara – die zweite Höhle
Der Tempel des grossen Königs lautet die Übersetzung des Namens der zweiten Höhle. Sie beeindruckt allein schon durch ihre Grösse. Auf einer Länge von 60 m und einer Breite von 30 m finden 53 grosse und ungefähr 100 kleinere Figuren Platz. Allerdings finden Restaurierungsarbeiten statt, so dass einige Statuen verhüllt sind.






Rechts vom Eingang befindet sich eine schöne Stupa bzw. Dagoba, die mit vier Buddha-Figuren verziert ist. Besonders ist, dass die Buddhas von drei-köpfigen Kobras beschattet werden.
Allerdings müssen wir die Höhlen verlassen, bevor wir alles entdecken konnten. In den Höhlentempeln von Dambulla wird der Buddhismus aktiv praktiziert. Die Zeremonien finden jedoch hinter verschlossenen Türen statt. So haben wir 20 Minuten Zeit, um unsere Umgebung genauer zu betrachten. Jedoch haben nicht alle Touristen mitbekommen, dass es sich nur um eine 20-minütige Schliessung handelt, denn der Besucherstrom verebbt.
Vom Berg tropft Wasser, welches in einer einfachen Schüssel aus Plastik für heilige Waschungen aufgefangen wird. Ausserdem sehen wir, wie die Affen versuchen, durch den Haupteingang hereinzuspazieren als wären sie Touristen. Die Aufseher vertreiben sie aber schnell. Das Gelände des Höhlentempel ist durch Elektrozäune vor den Affen geschützt. Ebenso haben wir jetzt Zeit, den mit Gebetsfähnchen geschmückten heiligen Baum zu bewundern. Der heilige Baum der Buddhisten ist eine Pappel-Feige (Ficus religiosa) .


Maha Alut Vihara – die dritte Höhle
Nach den 20 Minuten Schliessung des Höhlentempels begeben wir uns zur dritten Höhle. Diese wird Maha Alut Vihara genannt, was soviel wie grosser neuer Tempel bedeutet. Diese Höhle ist durch eine Mauer von der zweiten Höhle getrennt. Früher wurde sie als Lagerraum genutzt.
Die dritte Höhle ist ein Schreinraum für Kirti Sri Rajasinha, der die buddhistische Kirche im 18. Jahrhundert reformierte. Die meisten der neueren Gemälde und Renovierungen des Tempels werden diesem letzten grossen Wohltäter Dambullas zugeschrieben. Links vom Eingang befindet sich eine Figur dieses Königs in seinen Staatsgewändern. Die Gewänder ähneln denen der Könige der Nayakkar-Dynastie, die das Land bis zur britischen Besetzung 1815 regierten.






Die Decken und Wände dieser Höhle sind ebenfalls in satten Farben bemalt. Die künstlerische Tradition dieser Höhle ist die der kandyanischen Periode.
Die 4. und 5. Höhle der Höhlentempel von Dambulla
Die vierte Höhle wird Paschima Viharaya oder auch Westlicher Tempel genannt. In dieser Höhle soll Königin Somavathi beigesetzt worden sein.
Die fünfte Höhle ist klein und wirkt vollgestellt mit Buddha Figuren und hinduistischen Statuen. So ganz ohne Erklärung können wir wenig damit anfangen. Deshalb verlassen wir den Tempel und suchen unseren Guide und unsere Schuhe.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Dambulla
Der Goldene Tempel
Jetzt nehmen wir einen anderen Rückweg. Wir laufen oben über den Bergrücken. Dieser Weg führt uns direkt von hinten zum Goldenen Tempel, einer weiteren Sehenswürdigkeit von Dambulla. Ungefähr auf der Hälfte des Weges kann man den Ausblick auf den Sigiriya und den Pidurangala Felsen geniessen.

In der Nähe des Goldenen Tempels begegnen uns die ersten bettelnden Menschen in Sri Lanka. Während wir eine Spende heraussuchen, erklärt uns der Guide vorwurfsvoll, dass sich die Kinder traditionell um ihre Eltern kümmern müssten. Er gibt nichts und schimpft auf die Kinder.
Verkäufer von geschältem Obst und Blumen stehen mit ihren Ständen am Wegesrand und versuchen ihre Ware an die Besucher zu verkaufen.
Die 30 m hohe Buddha Figur des Goldenen Tempels ist weithin, auch von der Hauptverkehrsstrasse sichtbar und sitzt auf dem Buddhistischen Museum. Du siehst, der Höhlentempel und der Goldene Tempel sind zwei verschiedene Sehenswürdigkeiten in Dambulla.

Markthalle in Dambulla
Rund um Dambulla werden alle Arten von Früchten und Gemüse angebaut. Diese werden 24 Stunden an sieben Tagen der Woche in der grossen Markthalle von Dambulla zum Verkauf geboten. Auch, wenn der Dambulla Market nicht unbedingt eine Sehenswürdigkeit ist, solltest du dir diesen Ort nicht entgehen lassen. Du wirst zahlreiche unbekannte Gemüse und Wurzeln entdecken. Hier sind wir erstmals froh, über die Erklärungen unseres Guides.

An beiden Seiten der beiden grossen Hallen gibt es feste Geschäfte, die sich spezialisiert haben. In manchen Geschäften werden viele Sorten Trockenfisch feil geboten. Diese sind vor allem bei den abgelegen wohnenden Bauern beliebt, da der Trockenfisch lange haltbar ist. In der Mitte der Halle werden scheinbar Früchte und Wurzeln direkt vom Lieferwagen gehandelt.

LKWs und TukTuks werden von Trägern be- oder entladen. Dazwischen laufen Verkäufer herum, die Kichererbsen-Snacks oder Betelnüsse verkaufen. Betelnüsse werden auch nach der Palme, auf der sie wachsen Areca-Frucht genannt. Diese in Sri Lanka legale Droge soll beim Kauen eine ähnliche Wirkung wie Nikotin hervorrufen. Demzufolge soll sie einen Energiekick liefern, entspannend wirken und das Hungergefühl unterdrücken. Bei Hunden und Rindern wird es sogar zur Entwurmung angewendet.
Wir schlängeln uns jedoch, ohne etwas zu kaufen, durch die Waren und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Für jede Krankheit gibt es ein Heilessen in Sri Lanka.

Im Früchtehimmel der Markthalle von Dambulla bekommen wir sogar Ananas und Mangos geschenkt. Überdies dürfen wir grosse Beeren verkosten, die alle fünf Geschmacksrichtungen beinhalten. Im ersten Moment sind die Beeren einfach nur sauer und sehr bitter. Doch je länger man sie kaut, um so süsser werden sie. Salzig und umami sind am wenigsten zu schmecken. Die Verkäufer amüsieren sich prächtig über unsere Gesichter.



Weitere Empfehlungen
Im Umland von Dambulla gibt es weitere Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise den Lion’s Rock mit der Felsenfestung Sigiriya und den Pidurangala-Felsen. Ebenso hast du Möglichkeiten, für Safaris im Kaudulla, Mineriya oder Hurulu Eco Park. Willst du Elefanten sehen, musst du einfach nur die Strasse nach Habarana fahren.
Seltene Vögel beobachten kannst du als Gast des Hotel Nice Place in Dambulla auf dem Hotelgelände. Der Direktor des Hotels ist Hobbyornithologe und führt bei Interesse gerne Gäste. Das Hotel bietet darüber hinaus einige Baumhäuser als Übernachtungsoption an und verfügt über Fahrerunterkünfte. Du weisst nicht, was es mit den Fahrerunterkünften auf sich hat, dann lies unserem Beitrag «Verkehrsmittel in Sri Lanka«.
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