Ein Besuch der St. Beatus-Höhlen
Die St. Beatus-Höhlen sind ein Höhlensystem am Nordufer des Thunersees, ungefähr 10 km von Interlaken entfernt. Sie befinden sich im Niederhorn-Massiv, welches selbst ein beliebtes Ziel für Wanderer ist. Obwohl sich die Höhlensysteme auf eine Länge von 14 km erstrecken, ist nur ein Teil für Besucher erschlossen. In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie es dazu kam, dass wir die St. Beatus-Höhlen besucht haben. Du erfährst, ob sich der Besuch der Höhle lohnt und was du vor deinem Besuch wissen solltest. Ausserdem findest du Tipps zu weiteren Ausflugsideen in der Umgebung. Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir dein eigenes Bild.

Anreise zu den St. Beatus-Höhlen
Mit dem Auto
Unsere erste Ausfahrt mit dem eigenen Wohnmobil führt uns an den Thunersee. Es waren lehrreiche Tage mit Katastrophen-Einlagen. Dennoch haben wir es geschafft, uns bei herrlichem Wetter Thun und Spiez anzusehen. Auf die Nordseite des Thunersees zieht es uns, weil ich Bilder vom Eingangsbereich der St. Beatus-Höhlen gesehen hatte, die ich mit eigenen Augen sehen wollte. Diese Bilder erinnerten mich an Höhlenklöster in Europa, aber auch den Höhlentempel in Dambulla in Sri Lanka. Unser eigentliches Ziel war der Zentralberg von Interlaken – Harder Kulm. Doch Pläne ändern sich.

Das Nordufer des Thunersees ist deutlich schmaler. Insofern ist auch die Strasse eher schmal. Über die vielen Tunnel und Kurven sind wir dann doch etwas überrascht. Gut, dass die Strasse so leer ist. Mit der Höhe unseres Wohnmobils ist es uns am Anfang doch noch ganz lieb, wenn wir in den schmalen Tunneln nicht ganz am Rand entlang schrammen müssen.
Von Thun kommend lassen wir die Schlösser Hünegg und Oberhofen unbeachtet und fahren zum ersten Parkplatz «Chrutbach» unterhalb der St. Beatus-Höhlen, wo wir per Zufall gleich einen freien Parkplatz finden. Dazu muss man wissen, dass unser Wohnmobil 5,20 kurz, aber hoch ist. Alternativ dazu gäbe es noch den Parkplatz «Seestrasse». Viele Parkplätze stehen aber für den Individualverkehr nicht zur Verfügung. Deshalb empfehlen wir dir, mit dem öffentlichen Nahverkehr anzureisen.

Mit Bahn, Bus oder Schiff
Übernachtest du am Thunersee, kannst du den öffentlichen Nahverkehr mit der Gästekarte rund um den See kostenlos nutzen, was wir dir empfehlen würden. Zwischen Thun Bahnhof und Interlaken Bahnhof fährt die Buslinie 21 regelmässig. Wir jedoch befinden uns auf der Rückreise, weshalb wir dieses Mal nicht mit dem Bus fahren.

Bei schönem Wetter bietet sich auch eine Schifffahrt auf dem Thunersee an. Aussteigen musst du an der Haltestelle Beatus-Höhlen Sundlauen. Von da dauert der Aufstieg 20 bis 25 Minuten bis zum Höhleneingang.
Um zu wissen, wie das Wetter wird, musst du dir den Niesen anschauen. Ist Hausberg von Spiez am Abend wolkenfrei, gibt es am nächsten Tag schönes Wetter. Oder du schaust dir aktuell die Webcam von Thun an (für neue Bilder musst du die Seite neu laden).

Sind unsere Beiträge hilfreich für deine Planung und suchst du noch eine Übernachtung, so würden wir uns freuen, wenn du deine Unterkunft über unseren Link buchst. Wir erhalten dann eine kleine Provision.
Im Höhlenlabyrinth der St. Beatus-Höhlen
Lohnt sich ein Besuch der St. Beatus-Höhlen?
Die Werbung für die St. Beatus-Höhlen spricht von gigantischen Tropfsteinformationen und magischen bzw. faszinierenden Höhlen. Meiner Meinung nach hat die Werbung wohl den Mund etwas voll genommen. Für uns, die wir bereits verschiedene Tropfsteinhöhlen auf der ganzen Welt gesehen haben, waren die St. Beatus-Höhlen eher enttäuschend. Wer noch keine Vergleiche zu anderen Tropfsteinhöhlen hat, wird dagegen beeindruckt sein. Etwa 1 km führen die Wege ins Innere des Berges. Das Rauschen der beiden Flüsse gibt den Höhlen ein gewisses Etwas. Man läuft viel neben oder über fliessendem Wasser. Leute mit Platzangst sollten die Höhlen allerdings meiden. Die «Decke» über den Wegen ist oft niedrig. Insofern waren wir froh, als wir wieder in der Sonne standen und wir nicht mehr den Berg auf unseren Schultern spürten.
Hinweis: In der Schweiz gibt es weitere Tropfsteinhöhlen, die noch auf unserer Bucket List stehen. Dazu gehören die Grotten von Réclère im Jura und die Grotten von Vallorbe, die man gut mit einem Besuch von Yverdon-les-Bain verbinden kann.





Hinweis: In der St. Beatus-Höhle ist fotografieren nur ohne Stativ erlaubt, was es bei der Belichtung schwierig macht. Wer ein Stativ mitbringt, muss es an der Kasse lassen. Insofern sind meine Bilder mit recht hohen ISO Werten entstanden.
Wissenswertes zu den St. Beatus-Höhlen
Den Namen haben die Höhlen von einem Einsiedler, der hier gestorben sein soll, erhalten. Beatus, der ursprünglich Suetonius hiess, schloss sich in Rom Petrus an und sollte das Evangelium verbreiten. Der Legende nach lebte er als Einsiedler am Thunersee und bekämpfte erfolgreich einen bösen Drachen. Auf seinen Wunsch wurde er in der Nähe der Höhle beigesetzt. Seine Anrufung beziehungsweise der Besuch seines Grabes soll Krankheiten geheilt haben.
Die St. Beatus-Höhlen sind von Mitte März bis Mitte November täglich geöffnet. Informationen über Preise, Events und Öffnungszeiten findest du auf der Website. Dort kannst du auch Plätze für das Restaurant Stein und Sein reservieren. Die Aussicht ist grandios. Bei den Höhlen gibt es auch ein Museum, welches wir nicht besucht haben.

Hinweise: In den Höhlen herrscht immer eine Temperatur von 8° – 10° C. Dazu kommt, dass es recht feucht ist. Vergiss also deine Jacke nicht!
Anschliessend fahren wir nach Interlaken weiter. Dort gibt es zwar am Kasino Wohnmobil-Parkplätze, nur weiss der Parkautomat nicht, dass Wohnmobile nur eine Tagespauschale laut Anschlag bezahlen müssen. So fahren wir weiter zum Brienzer See, wo wir den schönen Herbsttag ausklingen lassen. Im Sommer verbringen wir am Brienzersee zwei spektakuläre Tage. Darüber schreibe ich in der Sommereskapade am Brienzersee.