Muscat – unterwegs in der Hauptstadt des Oman
Muscat ist gleichermassen eine Stadt der Moderne und der Tradition. Wer von Muscat oder Maskat spricht, meint immer die auch als Capital Area bezeichnete Fläche. Entstand doch im Laufe der Zeit aus dem einstigen namensgebenden Fischerdorf eine verwirrende Stadt, die aus mehreren Dörfern und neuen Stadtvierteln zusammengewachsen ist. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Sehenswürdigkeiten von Muscat über die Capital Area verteilen. In diesem Beitrag nehme ich dich mit zur grossen Sultan Qaboos Moschee und zum Königlichen Opernhaus. Wir werfen einen Blick auf das historische Muscat, bummeln durch den Riyam Park und schauen uns Mutrah Corniche und den Souk von Mutrah an. Da Muscat am Ende unserer Reise liegt, kommt auch das Relaxen in den Muscat Hills nicht zu kurz.
Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir selbst ein Bild.
Auf der Sultan Qaboos Road in die Muscat Hills
Auf dem Weg in die Muscat Hills, wo unser Hotel, das Muscat Hills Resort (siehe am Ende des Beitrags), an einer Meeresbucht umgeben von Felsen liegt, folgen wir der Sultan Qaboos Road. Dies ist die Stadtautobahn, die neben dem Expressway die verschiedenen Stadtviertel miteinander verbindet. Während des Tages ist der Verkehr auf der Stadtautobahn moderat, aber abends, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Temperaturen langsam angenehm werden, wird es voll.
Omans Hauptstadt Muscat ist heute eine moderne Metropole, nur begrenzt in ihrem Wachstum vom Hadjar Gebirge und dem Golf von Oman.
Wohn- und Geschäftsviertel vermischen sich munter miteinander. Immer noch wird gebaut und das zum Teil sehr modern.
Auch die Architektur der Moscheen ist bis hin zur Farbgebung immer wieder erstaunlich vielfältig und beeindruckend.
In den Buchten der Muscat Hills befinden sich Hotels und kleine Yachthäfen. Einige Hotels stelle ich dir am Ende des Beitrags vor.
Die beste Reisezeit für den Oman liegt, wie in unseren Reisetipps für den Oman ausgeführt, zwischen November und März, denn dann sind die Temperaturen angenehm warm, aber nicht zu heiss. Wir besuchen den Oman jedoch in unseren Frühlingsferien im April/Anfang Mai und kämpfen mit Temperaturen von 43 Grad. Das erschwert den Besuch der Sehenswürdigkeiten von Muscat etwas.
Sehenswürdigkeiten von Muscat
Die Grosse Sultan Qaboos Moschee
In Muscat gehört der Besuch der Sultan Qaboos Moschee, auch Qabus geschrieben, quasi zum Pflichtprogramm. Diese unglaublich beeindruckende Moschee gehört zu den grössten Moscheen weltweit und öffnet ihre Türen auch für nicht-muslimische Besucher. Sie ist die erste Sehenswürdigkeit in Muscat, der wir einen Besuch abstatten.
Die Grosse Sultan Qaboos Moschee ist täglich ausser freitags von 8.00 Uhr bis 11.00 Uhr für Besucher geöffnet. Es wird genau darauf geachtet, dass die Kleidervorschriften eingehalten werden. Das bedeutet für Mann und Frau, dass die Knöchel und Handgelenke von Kleidung bedeckt sein müssen. Zusätzlich müssen Frauen ihre Haare mit einem Kopftuch oder Schal verhüllen. Gruppen, die mit Guides die Moschee besichtigen, werden häufig vom Guide mit Kleidungsstücken zum «Überwerfen» ausgestattet.
Tipp: Besuchst du die Sultan Quaboos Moschee auf eigene Faust, besorge dir gleich am Eingang Audioguides, dann erfährst du alle interessanten Fakten zur Moschee.
Hinweis: Da du die Schuhe vor dem Betreten der Gebetsräume ausziehen musst, empfehlen wir dir, Schuhe anzuziehen, aus denen du schnell heraus schlüpfen kannst.
Unser Besuch in der Sultan Qaboos Moschee
Wir machen uns bei unglaublichen 35 Grad vor 9.00 Uhr morgens schon auf den Weg zur Besichtigung der Qaboos Moschee. Bei einer Fläche von 416.000 Quadratmetern, auf der die imposante Moschee und ihre Gartenanlagen in Muscat erbaut wurde, ist es nicht ganz einfach, den richtigen Parkplatz bzw. Eingang zu finden. Wir parken im Schatten hoher Bäume, müssen dafür dann aber ein Stück um die Ecke laufen.
Die Grosse Sultan Qaboos Moschee ist ein Geschenk des Sultans an sein Volk. Diese Moschee der Superlative hat uns unglaublich beeindruckt. Nach sechs Jahren Bauzeit wurde die Moschee 2001 eröffnet. Auf dem Gelände der Moschee befindet sich auch eine Bibliothek und ein Institut für Islamische Wissenschaften. Mit allen Gebetsräumen, kleineren Hallen und Innenhöfen kann die Moschee bis zu 22.000 Gläubigen Platz bieten.
Die Moschee hat einen quadratischen Grundriss und wird von einer grossen, 50 Meter hohen Kuppel gekrönt. Fünf Minarette, die für die fünf Säulen des Islams (Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, soziale Pflichtabgabe, Pilgerfahrt nach Mekka) stehen, umgeben die Moschee. Das höchste Minarett ist 91,5 m hoch, die anderen vier Minarette haben eine Höhe von 45 m.
Die grosszügig begrünten Aussenanlagen vervollständigen das Bild der imposanten Moschee. Beim Bau der Moschee wurden Stilelemente verschiedener Epochen islamischer Tradition harmonisch verbunden.
Gebetshalle für Frauen
Um die Gebetshallen betreten zu dürfen, müssen alle die Schuhe ausziehen und in dafür vorgesehenen Schuhfächern abstellen. Die Mädchen überlegen sich angesichts der zahllosen Schuhregale, dass es ziemlich schwierig sein dürfte, seine Schuhe wiederzufinden, wenn hier mehrere Tausend Gläubige ihre Schuhe ausziehen. Vor allem die hier üblichen Männersandalen erscheinen auf den ersten Blick recht ähnlich.
Wir werfen zunächst einen Blick in die für 750 Gläubige Platz bietende Gebetshalle für Frauen. Diese Gebetshalle ist sehr viel einfacher gehalten als die grosse Gebetshalle für die Männer. Eine Erklärung für die geringe Kapazität lautet, dass Frauen eher zu Hause beten.
Gebetshalle für Männer
Durch ein grosses Holzportal betreten wir anschliessend die grosse Gebetshalle für die Männer, die bis zu 6.500 Gläubigen Platz bietet.
Der über 4.200 Quadratmeter grosse Teppich mit einem Gewicht von 21 Tonnen wurde von über 600 Knüpferinnen während drei Jahren im Iran hergestellt. Anschliessend wurde der Teppich in 58 Teilstücken in den Oman transportiert und dann in monatelanger Kleinarbeit eingepasst. Der runde Teil des Teppichs liegt direkt unter der Kuppel.
Der grosse Swarovski Lüster, der von der Kuppel hängt, hat einen Durchmesser von 8 m und eine Höhe von 14 m. Er wiegt unglaubliche 8 Tonnen. Eine Million Swarovski Kristalle werden von 1.222 Lämpchen zum Leuchten gebracht.
Bleiglasfenster lassen weiteres Licht in die Gebetshalle fallen, auch wenn die Fenster von Aussen durch eine Gitterverzierung teilweise beschattet werden. Die Wände sind in Weiss gehalten. Umso mehr kommt die Gestaltung der nach Mekka ausgerichteten Gebetsnische zur Geltung. Die Gebetsnische ist wie ein Tor geformt und weist so den Weg zu Allah.
Willkommenscenter der Sultan Qaboos Moschee
Als wir aus der Gebetshalle kommen, werden wir zum Willkommenscenter der Moschee gebeten. Bei Datteln, kaltem Wasser und Kaffee werden Fragen zur Moschee, zum Islam und zum Koran beantwortet.
Bedauerlicherweise bekommen wir eine französisch-sprachige Frau zugeordnet, da die Schweiz offensichtlich mit Französisch in Verbindung gebracht wird. So müssen wir uns sehr anstrengen, ihren Ausführungen zu folgen.
Die Mädchen interessiert besonders das Thema Gleichberechtigung der Frau. Der Ehevertrag wird zwar von den Familien verhandelt und Treffen mit dem anderen Geschlecht finden nur in Gegenwart einer Anstandsperson statt, aber die Frauen haben im Oman doch einige Freiheiten. So steht ihnen mit Eheschliessung eine monatliche Geldzahlung durch ihren Ehemann zu, die nichts mit dem Haushalt zu tun hat. Sie dürfen Auto fahren, studieren und arbeiten. Ihr Einkommen gehört allein ihnen.
Insofern erklärt sich die Werbung der Banken in der Hauptstadt Muscat, welche mit speziellem Banking für Frauen werben. Im Islam herrscht das Zinsverbot und das Gebot, der Gesellschaft Gutes zu tun. Die Frau erklärt uns, dass bei Sparkonten ohne Abhebungen im Laufe eines Jahres am Jahresende ein Prozentsatz für Wohltätigkeit abgebucht wird. Kreditkarten, mit denen man Schulden machen kann, sind auch nicht islamkonform. Karten, die mit einem Guthaben (pre-paid) aufgeladen sind, allerdings schon.
Corniche – Küstenstrasse in Mutrah und der Souk
Die Küstenstrasse Corniche führt vom Fischmarkt bis zum historischen Muscat. Verlässt man den Fischkreisel nach links, kommt man zum Fischmarkt, wo aber um diese Zeit nichts mehr los ist. Deshalb fahren wir nach rechts und suchen einen Parkplatz. Gleich nach dem Kreisel werden wir fündig, nur ist leider die Parkuhr kaputt. Ein Taxifahrer hilft uns aus der Bredouille und bezahlt per Handy die Parkgebühr für uns, die wir ihm daraufhin bar erstatten.
Das erste, was ins Auge fällt, sind die beiden grossen Yachten des Sultans, die hier vor Anker liegen.
Auf der Suche nach dem Eingang in den Souk hüpfen wir von Schatten zu Schatten. Inzwischen sind es über 40 Grad und die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel. Insofern erfrischen wir uns noch mit kalten Getränken, bevor es weitergeht. Dabei beobachten wir, wie Frauen mit riesigen Einkaufstaschen beladen in per Handy herbeigerufene Autos steigen.
Im Halbdunkel des Souks versuchen die Verkäufer mit saftigen Rabatten noch Käufer für ihre Waren zu finden, bevor der Souk wegen des in zwei Tagen beginnenden Ramadan seine Tore schliesst. Hier gibt es von Stoffen, Schals, Bekleidung, Schmuck, Teppichen, Töpfen bis Weihrauch fast alles. Das reichhaltige Angebot der vielen kleinen Geschäfte ist beeindruckend. Den Souk von Mutrah sollte man auf die Liste der zu besuchenden Sehenswürdigkeiten von Muscat setzen.
Ungeachtet der grossen Auswahl und des angenehmen Halbdunkels haben wir irgendwann jedoch genug gesehen. Mit dem Auto fahren wir weiter auf der Küstenstrasse, vorbei an der Festung Mutrah und am Riyam Park zum historischen Muscat.
Das historische Muscat mit Sultanspalast Qasr Al Alam
Bevor man das historische Muscat erreicht, fährt man durch das neue Stadttor, in dem sich das Muscat Gate Museum befindet.
Durch den Ort selbst führt ein Labyrinth aus Einbahnstrassen. Wir parken das Auto an der Moschee und machen uns zu Fuss auf den Weg. Vom historischen Muscat ist nicht viel übrig. Im Mittelalter galt der Hafen wegen seiner geografischen Lage als ein sicherer Hafen, da die Muscat umgebende Bergkette vor Angriffen aus dem Landesinneren schützte und die Klippen im Meer vor starken Winden. Nach einem Überfall der türkischen Flotte wurden die beiden Festungen Mirani und Jalali auf beiden Seiten der Hafeneinfahrt erbaut. Diese beiden Festungen sind heute Überbleibsel des historischen Muscat, können aber nicht besichtigt werden.
Der Qasr Al Alam Palast mit seiner 200-jährigen Geschichte wurde 1972 grundlegend umgebaut und auch in der Folgezeit mehreren Erneuerungen unterzogen. Zuletzt im Jahr 2005 wurden die noch vorhandenen Häuser abgerissen und durch Neubauten entlang dem Labyrinth aus Einbahnstrassen ersetzt. Er ist der Arbeitspalast des Sultans und wird für Empfänge genutzt. Deshalb kann er nur von aussen angeschaut werden.
Während wir fotografieren, versuchen die Mädchen, die Palastwache etwas zu fragen. Da der Wachsoldat kein Englisch spricht, entschuldigt er sich, indem er beiden je eine Rosenblüte aus dem Garten des Sultanspalastes schenkt.
Auch wenn man am Fuss der Festung Mirani, direkt an der Küste, den schönsten Blick auf den Palast und die Hafenbucht von Muscat bekommen soll, verzichten wir in Anbetracht der Hitze auf den Weg.
Das Royal Opera House
Das Royal Opera House wurde 2011 eröffnet und fasziniert Opernfreunde auf der ganzen Welt. In unserem Reiseführer stand fälschlicherweise, dass das Opernhaus täglich von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr besichtigt werden kann. So machen wir uns am Freitagmorgen auf den Weg, nur um dann festzustellen, dass auch die Oper am Freitag geschlossen ist.
So bekommen wir leider nur einen ersten Eindruck. Auf dem Gelände der Oper befindet sich auch ein omanisches Restaurant der gehobenen Preisklasse. Die Speisekarte liegt vor dem Eingang zur Ansicht.
In der Opera Galleria kann man das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden: Bankgeschäfte erledigen, Parfüm, Diamanten oder edle Garderobe für seine Liebste kaufen und sich in Restaurants oder Cafés von den Anstrengungen erholen.
Das Opernhaus ist das erste auf der arabischen Halbinsel und bietet ein breites Spektrum an Veranstaltungen, wie ein Blick in den Spielplan zeigt. Wir bedauern es sehr, dass es auf dieser Oman Reise nicht geklappt hat, diese Sehenswürdigkeit von Muscat mit einer Führung zu besichtigen. Wer weiss, vielleicht besorgen wir uns beim nächsten Mal Eintrittskarten für eine Veranstaltung.
Riyam Park
Nachdem es nicht mit einer Führung durch das Opernhaus geklappt hat, fahren wir als nächstes zum Riyam Park weiter. Auch wenn es schon wieder sehr heiss ist, wollen wir die Aussicht von der Terrasse des Weihrauchbrenners geniessen. Dieses Denkmal in Muscat erinnert an den 20. Nationalfeiertag des Omans. Leider ist uns auch hier kein Glück beschieden, denn der Aufstieg zur Aussichtsterrasse ist mit Gittern versperrt. Der Park mit seinen schattigen Plätzen und Picknick Tischen lohnt aber auch so einen Besuch.
Fazit unseres Besuchs in Muscat
Als kulturelles, politisches und wirtschaftliches Zentrum des Omans hat die Hauptstadt Muscat unglaublich viel zu bieten. Einige der Sehenswürdigkeiten von Muscat haben wir dir näher vorgestellt. Wofür wir keine Zeit hatten, war eines der riesigen modernen Einkaufszentren wie beispielsweise die Oman Avenues Mall zu besuchen oder zum Qurum Beach zu fahren.
Da wir nur zwei Wochen Zeit für unsere Reise durch den Oman hatten, kann man nicht erwarten, dass man auf einer Reise alles sieht. Für Muscat und Umgebung sowie Salalah und Umgebung sollte man sich Zeit nehmen. Du findest auf dem Blog viele Ideen für den Oman.
Hotels in Muscat
Ganz bewusst suchten wir bei der Planung der Reise nach einer Unterkunft am Meer. Schliesslich wollten wir den Besuch der Sehenswürdigkeiten von Muscat mit Relaxen verbinden. In den Muscat Hills wurden wir fündig. Allerdings machte mich eine Leserin darauf aufmerksam, dass das Muscat Hills Resort nicht mehr über booking angeboten wird. Direkt beim Hotel selbst, kann man es buchen.
In Muscat hat man die Qual der Wahl, denn man findet vom Holiday Inn, Ibis, Crown Plaza, Hyatt, Kempinski bis zum Ritz Carlton alles und noch viel mehr an Hotels, was Rang und Namen hat, wie das wunderschöne The Chedi. Auch orientalische Hotels wie das Mysk Al Mouj Hotel sind im Angebot. Den Preisen nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
Schlussendlich haben wir uns für das Muscat Hills Resort entschieden. Das Hotel verfügt über ein eigenes Tauchcenter und bietet Schiffstouren zu den Delfinen an. In einfachen, aber klimatisierten Hütten mit Freiluftbad bekommt man fast eine Art Robinsonfeeling. Es sind nur ein paar Schritte vom Bett ins Meer. Am flachen Ufer und entlang der Felsen kann man viele Fische beobachten. Vor allem morgens ist das Wasser noch klar.
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Das Haupthaus des Muscat Hills Resort überzeugt mit modernem Design. Vor allem am Abend wirken die klaren Formen im Licht der LED Beleuchtung. Speziell sind auch die beleuchteten Felshöhlen.
Als Nachteil erweist sich die Speisekarte des Restaurants, denn es gibt nur ein Gericht, welches nicht Fisch als Bestandteil hat. Für uns bedeutet dies, dass wir jeden Abend mindestens 20 Minuten fahren müssen, um zu einem Restaurant zu kommen. Dafür sind die Restaurants in der Stadt auch deutlich günstiger als das Essen im Hotel, aber doch zwei bis drei Mal so teuer wie in Salalah.