Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln

Während das Flachland häufig im tristen Grau versinkt, reicht es häufig schon, Richtung Einsiedeln zu fahren, um wieder blauen Himmel zu sehen. Heute nehme ich dich mit auf eine leichte, aber eindrucksvolle Winterwanderung von Biberbrugg über den Altberg zum Sihlsee mit dem krönenden Abschluss in Einsiedeln, wo die stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung des berühmten Klosters ihren Zauber entfaltet.

Aber das ist noch nicht alles. Unterwegs wartet noch ein kulinarischer Tipp auf dich, der diese Tour abrundet. Diese Wanderung ist ein Erlebnis für jede Jahreszeit, ob tief verschneit oder im Sommergrün, sie lässt sich vielseitig anpassen. Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir dein eigenes Bild.

Die nachfolgend beschriebene Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln dauert ungefähr 2,5 Stunden (reine Wanderzeit).

Der Blick auf die verschneite hügelige Landschaft mit den dunklen Bäumen und dem Himmel mit blauen Flecken erinnert an die Illustration aus Kinderbüchern. Auf der Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln lassen wir den Blick immer wieder in die Ferne schweifen.
Es dauert zwar nicht lange bis das Blau am Himmel von aufziehenden Wolken bedeckt wird, aber es gibt es noch. Blick vom Altberg

Von Biberbrugg nach Einsiedeln

Start der Winterwanderung

Wir starten unsere Winterwanderung in Biberbrugg am Bahnhof. Hier gibt es ausreichend Parkplätze zu einem günstigen Preis. Alternativ kannst du auch mit dem Zug in 38 Minuten vom Hauptbahnhof in Zürich anreisen. Allerdings musst du einmal umsteigen.

Vom Bahnhof kommend, folgt man anfangs ein Stück der Hauptstrasse nach Einsiedeln. Als Erstes überquerst du die Biber. Der Fluss Alp begleitet dich linker Hand noch ein Stück, bis die Strasse ihn auch überquert. Hier verlässt du die Strasse und biegst in einen Feldweg ein, dem du bis zu einem Drehkreuz folgst.

Mitten im Schnee steht ein einsames Drehkreuz flankiert von einem Wegweiser und einer Stange, an der wohl sonst der Weidedraht befestigt ist. Hier beginnt der Aufstieg auf den Altberg auf der Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln.
Hier beginnt der Aufstieg auf den Altberg

Dort beginnt dann der Aufstieg auf den Altberg. Der Aufstieg ist fast die einzige Anstrengung auf der Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln und kann, je nach Schneeverhältnissen, etwas rutschig sein. Auch, wenn die Wanderung in beiden Richtungen gelaufen werden kann, ziehen wir einen rutschigen Aufstieg einem rutschigen Abstieg vor.

Der Blick zurück zeigt die Bäume am Flusslauf, einige Häuser und die majästetischen Berge im Hintergrund. Blick zurück, bevor wir mit dem Aufstieg auf den Altberg anfangen. - Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln
Blick zurück, bevor wir mit dem Aufstieg auf den Altberg anfangen.

Auf dem Kamm zum Sihlsee

Oben auf dem Altberg angekommen, wird man mit einem unglaublichen Weitblick belohnt.

Der Nebel deckt das Glatttal und alles dahinter zu. Der Zürichsee schimmert durch die dunklen Bäume. Schon für diese Aussicht hat sich der Aufstieg auf der Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln gelohnt.
Der Nebel deckt das Glatttal und darüber hinaus alles zu.

Vom Hochmoor Schwantenau mit seiner vielfältigen Flora und Fauna sieht man natürlich im Winter nicht so viel. Ein Grund, zu einer anderen Jahreszeit wiederzukommen, wobei man von Biberbrugg auch ins Hochmoor Rothenthurm wandern könnte. Jetzt führt uns der Wanderweg auf einer kleinen asphaltierten Strasse, die die Bauernhöfe und Häuser miteinander verbindet, weiter. Der Blick ins Land ist wunderschön

Auf der Kuppe des Altbergs steht eine imposante Feuerstelle im Fred Feuerstein Design. Diese Feuerstelle bietet eine Toilette, Wetterschutz, Feuerholz und eine gigantische Aussicht. Im Winter ist das nach vorne hin offene, nur mit einem Gitter gesicherte Haus leider geschlossen. Trotzdem lohnt es sich kurz, um das Haus herumzugehen und die Aussicht zu geniessen.

Die Schutzhütte mit der ovalen Form ist eingeschneit. Gerade noch ein Fenster und ein Zaun schauen aus dem Schnee.
Feuerstelle und Schutzhütte auf dem Altberg

Wir gehen weiter und von einer kleinen Anhöhe neben der Strasse werfen wir noch einmal einen Blick zurück.

Jetzt blicken wir auf die Lägern und den Uetliberg. Gelblicher Nebel hüllt die Stadt zu Füssen ein. Läufst du die Winterwanderung von Einsiedeln nach Biberbrugg hast du diesen Ausblick immer vor der Nase.
Der Uetliberg wird langsam immer mehr von Dunst eingehüllt.
In Richtung Einsiedeln nimmt die Bewölkung zu. Die Berge ragen wie Türme in den Himmel, während sich auf den sanften Hügeln eine Winterbilderbuch-Landschaft zeigt.
In der anderen Richtung gewinnen die Wolken schon die Oberhand.

Weiter geht es vorbei an Bauernhöfen, bis man den Sihlsee sieht. Hier endet oder beginnt auch eine schöne Langlaufloipe durch das Hochmoor. Vorher hat man noch einen schönen Blick auf den grossen Mythen.

Der grossen Mythen ist ein markanter Berg- Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln
Blick auf den grossen Mythen
Der Sihlsee ist ein Stausee umgeben von Bergen. Eine schmale Strasse führt uns direkt auf ihn zu.Sihlsee ist ein Stausee, der von der Sihl durchflossen wird.
Der Sihlsee ist ein Stausee, der von der Sihl durchflossen wird.

Wir folgen am Galgenchappeli auf der Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln weiter dem Winterweg in Richtung Einsiedeln. Die Kapelle, wo die zum Tode Verurteilten ihren letzten Segen erhielten, steht jedoch nicht mehr.

Ein Wegweiser markiert die Stelle an der das Galgenchappeli stand und informiert unns, dass wir uns auf einer Höhe von 929 m befinden. Bis zum Kloster Einsiedeln sind es noch 40 Minuten.
Ein Wegweiser markiert die Stelle an der das Galgenchappeli stand

Schon bald sieht man in der Ferne das Kloster Einsiedeln.

Kloster Einsiedeln und der grosse Mythen auf einem Bild. Leider ist der Himmel auf dieser Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln jetzt sehr bedeckt.
Kloster Einsiedeln und der grosse Mythen

Unser kulinarischer Tipp – ein kleiner Umweg

Wir gehen jedoch nicht auf direktem Weg zum Kloster, sondern machen einen kleinen kulinarischen Umweg zur Milchmanufaktur und Schaukäserei.

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Ich gebe zu, das letzte Stück des Weges entlang der Strasse zur MIlchmanufaktur ist unschön, vor allem, weil man es auch bergauf wieder zurücklaufen muss, wenn man zum Kloster Einsiedeln will. Wer jedoch die Wanderung am Bahnhof Einsiedeln startet, kann seine Wegzehrung direkt in der Milchmanufaktur kaufen. In der Milchmanufaktur befindet sich nämlich ein Laden, der allerlei Spezialitäten aus der Region verkauft.

Durch den Laden gelangt man weiter in ein Restaurant, wo man von herzhaft bis süss eine Kleinigkeit oder eine komplette Mahlzeit zu sich nehmen kann. Zum Kaffee gönnen wir uns einen Frozen Yoghurt. Dann geht es weiter zum Kloster Einsiedeln.

Durch den Glasboden im Restaurant sieht man viele Laibe Raclette Käse reifen.
Ein Glasboden im Restaurant gibt den Blick auf reifenden Käse frei.
Eine besondere Lichtstimmung entsteht als ein paar Sonnenstrahlen unter der Wolkendecke die Langlaufloipe und die dahinter stehenden Hügel erleuchten.
Blick auf die Langlaufloipe und die St. Benediktskapelle
Das verschneite Kloster Einsiedeln am Ende der Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln.
Das verschneite Kloster Einsiedeln – das Ziel unserer Winterwanderung

Wer will, kann die Wanderung am Kloster Einsiedeln hier noch beliebig verlängern. So hat man von St. Benedikt aus gesehen, eine tolle Sicht auf das Kloster.

Das Kloster Einsiedeln

Jedes Mal, wenn wir Einsiedeln besuchen, führt uns unser Weg auch in die Kirche des Klosters Einsiedeln, einen Ort, der eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Mit ihrer berühmten schwarzen Madonna zählt die Klosterkirche zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten nördlich der Alpen. Die stehende Madonna mit dem Kind auf dem linken Arm befindet sich seit 1466 – mit wenigen Unterbrechungen – in einer heiligen Kapelle innerhalb der Kirche. Seit jeher wird die schwarze Madonna als Gnadenbild verehrt. Der Russ der Kerzen hat ihr Angesicht im Laufe der Zeit schwarz gefärbt.

Während wir darauf warten, dass es dunkel wird, damit wir noch das weihnachtlich erleuchtete Kloster Einsiedeln bestaunen können, laufen wir durch die Klosterhöfe. Heute haben die Pferde Ausgang im Schnee.

Im Innenhof des Klosters stehen die Pferde noch mit Mäntelchen im Schnee. Erst hier bemerkt man wie gross das Kloster ist.
Die letzten Pferde stehen noch mit Mäntelchen im Schnee und warten darauf, zurück in den Stall gebracht zu werden.

Überhaupt verändert der Schnee das Antlitz des Klosters.

Schnee setzt den Figuren vor dem Kloster eine weisse Mütze auf.
Schnee schmückt die Figuren vor dem Kloster Einsiedeln

Rund ums Kloster werden wir von freundlichen Menschen angesprochen. Wir erfahren etwas über Marienerscheinungen in Afrika (Kibeho). Eine Frau erzählt uns etwas über die Routinen der Mönche und ihre Gesänge. Im Kloster Einsiedeln prägen klare Routinen und jahrhundertealte Traditionen den Tagesablauf der Mönche. Ein zentraler Bestandteil ist das gemeinschaftliche Gebet und der Chorgesang. Für Besucher ist es am einfachsten, den gregorianischen Gesängen und dem vierstimmigen Salve Regina während der Vesper (16.30 Uhr) zu lauschen.

Es ist ein schöner Abschluss unserer Winterwanderung von Biberbrugg nach Einsiedeln.

Kloster Einsiedeln mit Marienbrunnen beleuchtet in der beginnenden Dunkelheit
Kloster Einsiedeln mit Marienbrunnen im Lichterglanz

Im letzten Licht des Tages gehen wir durch das festlich erleuchtete Einsiedeln zum Bahnhof, wo wir den Zug zurück nach Biberbrugg nehmen.

Die Weihnachtsbeleuchtung in Einsiedeln erinnert an Lucy in Zürich.
Weihnachtsbeleuchtung in Einsiedeln

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