Urlaub im Hausboot in Irland – Tipps und Erfahrungen
Stell dir vor, die Landschaft zieht langsam, ganz langsam an dir vorbei. Der Motor vibriert sanft unter deinen Füssen. Das Wasser plätschert leise vor sich hin. Hier und da springen die Fische und ärgern die Angler, die am Ufer ihr Glück versuchen. Sonne, Wind und Regen begleiten dich während deines Urlaubs im Hausboot auf dem Shannon. Die Langsamkeit deines Hausboots zwingt dich, zu entschleunigen, was anfangs schwer auszuhalten ist. In diesem Beitrag nehme ich dich mit zu unserem Abenteuer «Urlaub im Hausboot» ab Carrick-on-Shannon. Ich gebe dir Tipps für deine Hausbootferien, die ich selbst gern vorher gehabt hätte und erzähle von den Sehenswürdigkeiten entlang unserer Route auf dem Shannon.
Der Shannon ist mit einer Länge von 370 km der längste Fluss Irlands. Ungefähr 250 km können mit dem Schiff befahren werden. Die tatsächlich zu befahrende Strecke ist aber deutlich länger, denn viele Kanäle schaffen Verbindungen und grosse Seen wie beispielsweise der Lough Key liegen am Wegesrand.
Urlaub im Hausboot ist Perspektivwechsel, Natur pur und erzwungene Entschleunigung. Alles fliesst und sich diesem gemächlichen Rhythmus ohne viel Ablenkung anzupassen, gehört, wenn man es geschafft hat, mit zum Erholsamsten, was wir je gemacht haben.
Als Landratten im Hausboot auf dem Shannon unterwegs
Wie es dazu kam, dass wir uns für Hausbootferien in Irland entschieden? Unsere Jüngste war ein Jahr lang zum Schüleraustausch in Dublin. Und da wir sie in Zeiten der Pandemie nicht wie geplant abholen konnten, machen wir jetzt zum dritten Mal als Familie Ferien in Irland. Während wir auf unserer ersten Reise klassisch von Dublin an die Westküste und dann nach Süden fuhren, führte uns die zweite Reise in den Norden Irlands. So überlegen wir, wie wir ein neues Element in die Erkundung Irlands bringen können, bevor wir gemeinsam Dublin und die Umgebung von Dublin unsicher machen und auf den Spuren unserer Töchter wandeln, denn auch Gwen war mit der Schule 3 Wochen in Irland. Und so entstand die Idee, ein Hausboot zu mieten.
Irgendwie hatten wir die Vorstellung, dass ein Urlaub im Hausboot so etwas wie ein Urlaub im Wohnmobil, nur halt auf dem Wasser ist. Aber Hausbootferien sind anders. Du fährst zwar mit dem Hausboot und du wohnst auf dem Hausboot, aber damit hören die Gemeinsamkeiten auch auf. Mit dem Boot bist du viel unflexibler als mit einem Wohnmobil. Anhalten, wo es schön ist, geht nur, wenn du eine Anlegestelle hast. Der Radius möglicher Erkundungen ist viel kleiner. Du verbringst viel mehr Zeit auf dem Schiff und die Landschaft zieht einfach an dir vorbei, denn der Weg ist das Ziel. Insofern lässt sich der Urlaub auf dem Hausboot auch nicht vergleichen mit dem einzig anderen Schiffsurlaub, den wir als Familie gemacht haben, als wir die Inselwelt von Galápagos erkundet haben. Da war permanent Action aus Schnorchelgängen, Inselerkundungen und Stärkungen angesagt.
Hausbootferien in Irland stehen und fallen mit dem Wetter. Regnet es oft, wird es schwierig, denn dann ist die Landschaft ein einziges Grau, während die Feuchtigkeit langsam ins Boot zieht. Dann wird die Enge ein Problem. Nur Leute, die sich wirklich gut kennen, sollten gemeinsam Hausbootferien machen.
Urlaub im Hausboot zwingt dich zu Ruhe und Gelassenheit. Das bringt mich zum nächsten Thema, ein Hausboot zu steuern ist auch anders, als ein Wohnmobil zu fahren.
Ein Hausboot steuern – einfach und irgendwie doch nicht
Um ein Hausboot zu steuern, brauchst du keinen Führerschein. Nur ein gewisses Mindestalter ist erforderlich. Vielleicht sind die Motoren auch deshalb auf ungefähr 10 Km/h gedrosselt und nicht nur zum Uferschutz. Rundherum sind die Boote mit sogenannten Fendern, luftgefüllten Säcken gepolstert, um die Schiffe bei falsch eingeschätzten Manövern vor Schaden zu schützen.
Nach einer 15-minütigen Fahrt mit einem Instruktor sollst du das Schiff und die wichtigsten Regeln im Schiffsverkehr beherrschen und wie in unserem Fall schon rückwärts wieder am Steg einparken können. Das ist sehr ambitioniert, denn ganz so einfach ist es dann doch nicht. Anfangs verlassen wir uns deshalb ganz auf Jörg, der sich als Segellehrer seine Ferien während des Studiums finanziert hat und damit die einzige Nicht-Landratte in der Familie ist.
Die gute Nachricht ist, auf dem Wasser herrscht auch in Irland Rechtsverkehr, während auf der Strasse Linksverkehr gilt. An den Brücken ist markiert, durch welchen Brückenbogen gefahren wird.
Im Gegensatz zur Strasse muss man auf dem Hausboot mit der Gewässerkarte, die zur Ausstattung des Schiffs gehört, navigieren. Und das bedeutet, rote und grüne Tonnen zu zählen, um zu wissen, wo du bist, wann eine Schleuse oder eine Hebebrücke kommt oder du abbiegen musst. Ein Fernglas gehört auch zur Ausstattung des Schiffs, damit du auf den grossen Seen nach der nächsten Boje Ausschau halten kannst.
Von Schleusen, Hebebrücken und anderen Hindernissen
Soweit so einfach. Schwerer wiegt die Tatsache, dass man mit einem Hausboot nicht einfach anhalten kann, was ich in diesem Urlaub mehr als einmal verflucht habe. Und Schleusen und Hebebrücken sind selten geöffnet, wenn man es braucht. Im einfachsten Fall gibt es noch einen vernünftigen Liegeplatz am Ufer, wo man festmachen kann, bis es so weit ist. In der Mittagspause von 13 bis 14 Uhr kann es aber sein, dass alles voll ist und man bei einem anderen Schiff längsseits gehen muss.
Meine Idee, mithilfe der Strömung und des Rückwärtsgangs abzuwarten, funktioniert auch nicht wirklich, da das Schiff im Rückwärtsgang nach einer Seite dreht.
Ein Schiff lenkt sich auch anders als ein Auto. Die Reaktion auf das Drehen des Steuerrads erfolgt sehr langsam. Weshalb man anfangs dann gern hektisch weiter am Rad dreht und man sich so auf einen Schlingerkurs aus Lenken und Gegenlenken begibt, bis man ein Gefühl für das Schiff entwickelt hat. Enge Kanäle mit Gegenverkehr werden für den Anfänger zur Herausforderung.
Anlegemanöver fand ich als blutiger Anfänger einfacher mit der Strömung als gegen die Strömung. Auch wenn Jörg als Kapitän uns immer die genauen Anweisungen gab, wann wir von wo aus mit der Leine springen sollten.
In den Schleusen sagt der Schleusenwärter, an welcher Seite du warten sollst. Er kommt mit seiner langen Stange und nimmt die Leinen entgegen und legt sie um die Poller. So kannst du das Schiff beim Aus- oder Einströmen des Wassers dicht an der Schleusenmauer halten. Auf unserer Strecke hatten wir nur bediente Schleusen. Es gibt aber auch unbediente Schleusen.
Unsere Tipps für den Urlaub im Hausboot
Die richtige Grösse des Hausboots
Unsere Empfehlung lautet ganz klar, miete ein grösseres Boot. Die Grösse der Boote wird nach Anzahl der Personen bemessen, die darauf schlafen können. Da wir erst vier Wochen vor dem Urlaub gebucht haben, mussten wir nehmen, was es noch gab und das war zufällig ein Boot für 6 bis 8 Personen. Ein Glücksumstand im Nachhinein, denn die Grösse war perfekt für uns vier. Die erste Zahl sagt immer die Anzahl der Schlafplätze in den Kojen an, die zweite Zahl gibt an, auf wie viel Schlafplätze man maximal mit Umbauten kommt.
Bedenke, dass du zumindest in Irland mit jedem Wetter rechnen musst und der Aussenbereich des Bootes nur bei trockenem Wetter ein angenehmer Aufenthaltsort ist. Je grösser das Boot, desto grösser auch der Innenbereich. Der Aussenbereich wächst ebenfalls mit der Grösse des Bootes.
Ein weiterer Grund, warum ich dazu rate, ein grösseres Schiff als für die tatsächliche Personenzahl zu mieten, ist das Gepäck. Im Idealfall hat jede Person ihr Reisegepäck dabei. In unseren Ferien ist leider eine Reisetasche erst mit 7 Tagen Verspätung angekommen. Dieses Gepäck muss aber irgendwie untergebracht werden. Die Kojen und Betten sind nicht sehr gross. Sind mehr Betten als Kojen belegt, wird es zu einem Ding der Unmöglichkeit sich noch auf dem Schiff zu bewegen ohne permanent über Gepäck klettern zu müssen.
Ein weiterer Vorteil, wenn man ein grösseres Schiff für seinen Urlaub im Hausboot mietet, ist, dass man für die Anzahl der vorhandenen Betten auch Decken, Handtücher etc. vorfindet. So muss man sich nicht auch noch eine Decke im schmalen Doppelbett teilen und hat noch ein trockenes Handtuch, falls das nasse nicht getrocknet ist.
Und es gibt noch einen weiteren Vorteil, der nicht zu verachten ist. Je grösser das Schiff, desto grösser sind auch der Wasser-, Abwasser- und Dieseltank. So konnten wir unseren Urlaub auf dem Hausboot geniessen, ohne tanken oder den Abwassertank leeren zu müssen.
Welches Zubehör solltest du für deine Ferien auf dem Hausboot mieten?
Wir hatten vier Fahrräder gemietet, weil wir dachten, dass es ganz nett wäre, ein wenig mobiler an Land zu sein. Tatsächlich haben wir sie nur zweimal genutzt. Glücklicherweise gleich noch im Anmiethafen in Carrick-on-Shannon, denn dabei stellte sich heraus, dass zwei Fahrräder gar nicht funktionierten. Deshalb unser Tipp: Prüfe die Fahrräder, bevor du ablegst, ob wenigstens die Bremsen und die Gangschaltung rudimentär funktionieren.
Da die Fahrräder bei jedem Wetter an Deck stehen, rosten sie vor sich hin. Dennoch bist du für die alten Möhren verantwortlich, weshalb du auch prüfen solltest, ob du Fahrradschlösser zu den Fahrrädern bekommen hast. Wir haben auf Nachfrage dann wenigstens zwei Schlösser erhalten.
Da mein Steissbein mich immer noch an unsere Fahrradtour am Lough Key erinnert, habe ich beschlossen, auf die Miete solcher Folterinstrumente in Zukunft zu verzichten.
Vermisst haben wir dagegen ein Beiboot. Es gibt Ruderboote und Boote mit Motor zu mieten. Nicht nur für Leute, die Fischen wollen, ist so ein Beiboot interessant. Man braucht es auch, um auf mancher Insel mit Schloss anhalten zu können, da man mit dem Hausboot nicht in die flachen Ufergewässer fahren kann.
Allerdings zieht man bei den meisten Bootsvermietern das Beiboot hinter dem Schiff im Schlepptau her, was bestimmte Manöver schwieriger macht. Auch führt das Beiboot in den Schleusen oft ein erstaunliches Eigenleben.
One way Miete oder nicht …
Bucht man wie wir kurzfristig, stellt sich die Frage häufig nicht, da das Schiff am Anmiethafen wieder benötigt wird. Wir fanden es aber nicht ideal zum Ausgangspunkt zurück zu müssen, weil es schwer abzuschätzen ist, wie weit man kommt. In der Gewässerkarte sind zwar Anhaltspunkte für die benötigten Zeiten angegeben, aber man muss noch berücksichtigen, dass die Schleusen erst 9.00 Uhr morgens öffnen und in welcher Richtung geöffnet wird, wenn in beiden Richtungen Schiffe warten, bleibt ein Geheimnis des Schleusenwärters. Bei uns hat auch jedes Mal die Mittagspause zu erheblichen Zeitverlusten geführt.
Um es klar zu sagen, wir würden den Aufpreis für die one way Miete gern in Kauf nehmen, wenn wir noch einmal Urlaub im Hausboot machen. In dem Fall würden wir so weit als möglich im Norden Irlands das Hausboot übernehmen und flussabwärts fahren. Einerseits ist man etwas schneller, denn die Fliessgeschwindigkeit des Flusses addiert sich zur Geschwindigkeit des Schiffes. Andererseits ist es vom Anlegen bis zum Schleusen flussabwärts einfacher.
Ausserdem ist man so langsam unterwegs, dass man eigentlich bereits auf einer Tour alles gesehen hat. Nur das Wetter macht noch den Unterschied.
Für uns war es durch das fehlende Gepäckstück allerdings wieder ein glücklicher Umstand, dass wir nach Carrick-on-Shannon zurückfahren mussten. Wir sind erst nach Süden gefahren und haben der bummelnden Reisetasche Zeit gegeben, um beim Vermieter anzukommen. Auf dem Rückweg haben wir noch einmal in Carrick-on-Shannon angehalten, bevor wir weiter nach Norden zum Lough Key gefahren sind. Die Tasche kam jedoch erst kurz vor Büroschluss am Samstag beim Bootsvermieter an, sodass wir sie Montag rechtzeitig vor dem Transfer nach Dublin mitnehmen konnten.
Der Transfer zum Bootsvermieter
Wir sind extra Sonntag Abend in Dublin gelandet und haben noch eine Nacht in einem Hotel in Flughafennähe eingeplant. Das alles nur, damit dem Transfer am Montag 12.00 Uhr ab Dublin Airport nichts im Weg steht. Bei zwei Stunden Fahrzeit nach Carrick-on-Shannon, einer kurzen Übernahme hätte das Abenteuer «Urlaub im Hausboot» eigentlich nach unserer Vorstellung noch am Montag starten sollen.
Etwas skeptisch wurden wir schon als wir kurz vor Anreise in einer E-Mail seitens des Vermieters darauf hingewiesen wurden, dass es nicht immer möglich ist, alle Hausboot-Einweisungen noch am selben Tag vorzunehmen und man damit rechnen soll, erst am nächsten Tag starten zu können.
In den Hintern haben wir uns aber erst gebissen, dass wir den Aufpreis für einen Privattransport und die vorzeitige Übernahme des Schiffs gespart haben, als wir 12 Uhr unseren Fahrer am Flughafen trafen. Und dieser uns mitteilte, dass wir auf Passagiere von weiteren Flügen inklusive Verspätungen warten müssten. Nach unseren Erfahrungen mit der Geschwindigkeit, in der das Gepäck, wenn es denn kommt, in Dublin ausgeliefert wird, mussten wir uns auf eine lange Wartezeit einstellen.
Und so schmorten wir am heissesten Tag erst am Flughafen und dann in einem nicht klimatisierten Reisebus. Kein Wunder, dass bei solcher Transfer-Organisation bei mehr als zwei Schiffsübernahmen nicht mehr alle ihre Einweisung vor Feierabend erhalten.
Unser Tipp: Wenn für dich die Urlaubstage mehr zählen als Geld, zahle den Aufpreis für einen Privattransport und die frühere Übernahme des Schiffes. Ausserdem kannst du dir so unter Umständen die Übernachtung in der Nähe des Flughafens sparen.
Auf dem Rückweg erfuhren wir von den Gästen anderer Bootsvermieter, dass manche Leute noch viel länger auf den Transfer gewartet haben.
Was du bei der Übernahme fragen solltest
Bist du dann endlich auf dem Schiff, ist alles neu und aufregend. Da wir erst kurz vor Feierabend eintrafen, kamen die Jungs für die Schiffseinweisung schon, bevor wir auch nur die Kajüten richtig in Augenschein genommen hatten. Und wir waren die erste Schiffseinweisung, die sie unternahmen. Sie kamen an Bord und fragten: Was wollt ihr wissen und genau das, was wir gefragt haben, haben sie uns erklärt.
Tipp: Egal, ob du aufgeregt bist oder die Schiffseinweiser neu sind, mach dir schon zu Hause eine Liste mit Stichpunkten, was du neben der reinen Schiffsbedienung gezeigt bekommen willst.
Unserer Meinung nach wichtig zu wissen, sind folgende Punkte:
- Wo sind die Gasflaschen? Wie stellst du sie ab und wie wechselst du sie im Bedarfsfall?
- Ebenfalls solltest du dir einmal vorführen lassen, wie die Gasflammen auch im Grill bzw. Backofen angezündet werden. Den Grill brauchst du, um Toastbrot zu rösten.
- Erfrage, wie du zu warmem Wasser kommst? Wir hatten warmes Wasser nur, wenn wir ausreichend gefahren sind.
- Sicherheitshalber solltest du erfragen, wo der Dieseltank, der Frischwassertank und das Abwasser sind und wie du die Verschlüsse auf bekommst.
- Frage auch nach einem Anhaltspunkt, wie weit du mit dem Diesel kommst oder wie lange das Frischwasser reicht, denn Tankstellen sind selten.
- Lass dir die Anzeigen für das Abwasser zeigen. Grosse Schiffe haben mehr als einen Abwassertank.
- Frage nach dem richtigen Verhalten, wenn du unterwegs schwimmen gehen willst. Wir hätten, warum auch immer, den Anker nur im Fall eines Problems mit dem Motor werfen dürfen.
- Ebenfalls gut von Anfang an zu wissen, ist es, wann welche Steckdosen Strom haben. Auf unserem Schiff waren zwei Steckdosen, die während der Fahrt Strom lieferten. Zwei weitere Steckdosen lieferten Strom, wenn wir Landstrom hatten. Für alle Steckdosen brauchst du einen englischen Adapter.
- Nicht zuletzt sind die Toiletten auf einem Schiff speziell, denn man muss manuell pumpen. Am besten einmal vorführen lassen.
- Lass dir Mobiliar und Zubehör zeigen. So ein Schiff hat viele Versteckmöglichkeiten. So haben wir die Gläser schon am zweiten Tag in einem Schränkchen neben dem Eingang gefunden. Dass wir auch einen grossen Klapptisch und nicht nur den niedrigen Sofatisch an Bord haben, entdeckten wir jedoch erst am letzten Abend.
Nett zu wissen
Bevor du abfährst, wirst du sicher auch einen initialen Einkauf tätigen. Selbst, wenn du so am Abend anlegst, dass du irgendwo zum Essen gehen kannst, brauchst du doch für das Frühstück und den kleinen Hunger zwischendurch ein paar Vorräte.
In Carrick-on-Shannon befinden sich die Supermärkte SuperValu und Lidl ungefähr 1,5 km Fussweg vom Schiffsanleger entfernt. Der SuperValu bietet kostenlosen Transport der Einkäufe zum Schiff. Allerdings solltest du sicherheitshalber bei Ankunft im Supermarkt nachfragen, ob der Service je nach Wochentag und Uhrzeit noch geboten wird, bevor du all die schweren Dinge in deinen Einkaufswagen lädst. Bei Lidl hängt wohl eine Telefonnummer aus, die man anrufen kann, wenn man einen Transport gegen Bezahlung wünscht.
Im Ort gibt es viele Restaurants. Allerdings haben nur die Hotels montags geöffnet. Am Wochenende sind die Tische in der Saison schnell ausgebucht.
Beim Bootsvermieter kannst du dir in Carrick-on-Shannon einen Code für das WLAN besorgen. Es funktioniert nur während der Öffnungszeiten in der Nähe des Büros. Die Boote kommen hier in den Genuss von kostenlosem Landstrom. Liegegebühren werden keine fällig, obwohl man hier kostenlos Duschen und Toiletten benutzen kann.
Hinweis: Am Ende deines Urlaubs im Hausboot musst du beim Auschecken noch die Gebühren für die Betriebsstunden bezahlen. Mit den Betriebsstunden wird der Treibstoff und Abnutzung abgegolten. Der Bootsvermieter hatte uns zwar in einer Mail informiert, dass sie die Gebühren erhöhen mussten, aber 500 Euro nach sieben Tagen, obwohl wir an manchen Tagen nur wenig gefahren sind, war schon überraschend.
Ein paar Tipps für die Packliste für deine Hausbootferien in Irland
Gehörst du auch eher zu den Frostbeulen, kann ich dir wärmstens empfehlen ein paar leichte Fleecedecken von zu Hause mitzubringen. Ob du dich an Deck einkuschelst oder es dir abends gemütlich machst, wir konnten sie gut gebrauchen. Überhaupt bietet sich bequeme Kleidung im Zwiebelsystem an Bord an.
Dass du in Irland Regenbekleidung brauchst, versteht sich von selbst, dass wir auch die kurzen Hosen brauchten, war eher überraschend. Zu unserer Überraschung war die Wassertemperatur des Shannon gar nicht so kalt. Jedenfalls viel wärmer als der Atlantik. Falls du die Option zum Schwimmen haben willst, brauchst du Badebekleidung. Neben Badelatschen, falls du an Land duschen gehst, brauchst du auch rutschfeste Schuhe an Bord.
Was wir schmerzlich vermisst haben, war eine Wäscheleine, die wir an der Reling hätten spannen können. Natürlich nützt dir die Leine ohne Klammern nichts. Ob du schnell etwas durchwäschst, was wir wegen der fehlenden Reisetasche machen mussten oder ein Handtuch zum Trocknen hängen willst, ohne wird es schwierig, denn der Wind pustet unerwartet. Einen Mikrofaserlappen würde ich auch einpacken. Mit dem Abwaschschwamm, der zur Ausstattung gehört, wischen sich Bänke und Tische einfach nicht gut trocken.
Vergiss nicht, die Adapter für die englischen Steckdosen einzupacken. Urlaub auf dem Hausboot bedeutet auch, dass du viel Zeit zum Lesen und Spielen findest. Also packe genügend Lesestoff ein, wenn du eine Leseratte bist und verschiedene Kartenspiele. Gutes WLAN hast du unterwegs fast nie. In den Pubs und Restaurants tröpfelt es nur.
Sehenswürdigkeiten entlang unserer Route
Die Route, für die wir uns aufgrund der Umstände entschieden haben, führte uns von Carrick-on-Shannon bis Clonmacnoise und retour nach Carrick-on-Shannon und weiter bis Lough Key bevor die Tour dann endgültig in Carrick-on-Shannon endete.
Carrick-on-Shannon
Für Viele fängt der Urlaub im Hausboot in Carrick-on-Shannon an. Es ist ein quirliger kleiner Ort, der zu einem guten Teil von den Bootsvermietern und der privaten Marina lebt. Allein drei Bootsvermieter haben hier nebeneinander ihre Stege.
Die beiden Supermärkte, welche sich in Gehdistanz befinden, liegen auf der anderen Seite des Flusses. Durch einen kleinen Park mit hübschen Blumen geht es zur Brücke. Auf der anderen Seite des Flusses gibt es ebenfalls einen kleinen Park mit Informationstafeln zu den Tieren, welche in den Uferbereichen des Shannon leben.
In Carrick-on-Shannon steht die kleinste Kapelle Irlands, die auch die zweitkleinste Kapelle der Welt sein soll. Du siehst sie, wenn du auf die Hauptgeschäftsstrasse mit all den Restaurants einbiegst. Dort kommst du auch an einer eindrucksvollen Kirche vorbei.
Uns hat in Carrick-on-Shannon besonders der gestaltete Uferbereich, welcher sich an die private Marina anschliesst, gefallen. Ein Steg führt ein Stück durch den Schilfgürtel übers Wasser. Windharfen brummen ein eigenartiges Lied.
Immer wieder laden hübsche Beete Insekten ein. Bevor der Weg endet, lädt er den Besucher ein, Vögel zu beobachten.
Lanesborough
An unserem ersten Fahrtag starten wir später, da wir von der fehlenden Reisetasche noch nichts gehört haben und erst noch ein paar T-Shirts kaufen gehen. Die Hoffnung, dass die Tasche kommt, begleitet uns sieben Tage lang. Deshalb führt uns unsere erste Etappe bis nach Lanesborough, wo wir abends die Leinen am Uferrand festmachen. Eine gute Entscheidung.
Der Ort mit seinen Geschäften erstreckt sich im Wesentlichen zu beiden Seiten der Hauptstrasse. Er befindet sich am Nordende des Lough Ree und war früher die erste Möglichkeit nach Athlone, den Shannon zu überqueren. Die Commons, der Uferbereich von Shannon und Lough Ree, sind ein Gebiet mit hoher Artenvielfalt und lädt zu schönen Spaziergängen ein.
Ob Sonnenuntergang, der Teich mit all den Enten und Hühnern oder der Tree Trail, wir können die Spaziergänge sehr empfehlen. Am Tree Trail findet man viele Feenhäuser und bekommt typische Bäume erklärt.
Bei uns macht sich der ungewohnte Bewegungsmangel bemerkbar, weshalb wir sowohl am Abend als auch am Morgen die schöne Landschaft für einen ausgiebigen Spaziergang nutzen, bevor wir nach Clonmacnoise weiterfahren. Eine Sehenswürdigkeit, die du bei einem Hausboot Urlaub auf dem Shannon nicht verpassen solltest.
Das alte Torfkraftwerk, welches gegenüber des Schiffsanlegers von der untergehenden Sonne in warmes Licht getaucht wird, ist nicht mehr in Betrieb.
Clonmacnoise – Geschichte vieler Jahrhunderte
Ja, wir fahren an Athlone erst einmal vorbei und übernachten am Anleger in Clonmacnoise. So haben wir die Möglichkeit, unseren Besuch bei dieser Sehenswürdigkeit zeitlich etwas dem Wetter anzupassen. Schon von weitem sieht man die Reste der alten Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert.
Ein Film stimmt uns in die Geschichte des Klosters ein. Seine Gründung geht auf den Sohn eines Handwerkermeisters namens Ciarán zurück, einen der wenigen nichtadligen Klostergründer jener Zeit. Clonmacnoise lag am Kreuzungspunkt wichtiger Pilgerpfade und Handelsrouten zwischen Nord und Süd und Ost und West. Obwohl Ciarán früh verstarb, entwickelte sich das Kloster in den folgenden Jahrhunderten zu einem wichtigen geistigen und geistlichen Zentrum. Clonmacnoise konkurrierte mit Glendalough in der Umgebung von Dublin.
Der Weg vom Schiffsanleger führt über eine Kuhweide zum Kloster. Die Kühe kommen erst abends zum Fluss. Die abgesperrte Ruine einer Burg aus dem Jahr 1214 ist ein schönes Fotomotiv. Wir warten bis der letzte Reisebus vom Parkplatz gefahren ist und begeben uns erst dann zur Besichtigung. Clonmacnoise gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Irlands.
Der Ort muss damals eher einer Stadt als einer Klostersiedlung geähnelt haben. Heute sind jedoch nur noch die Steinhäuser als Ruinen sichtbar. Die Holzhäuser der Bewohner sind schon lange Geschichte, konnten aber bei archäologischen Ausgrabungen nachgewiesen werden. Zu sehen sind noch die Reste mehrerer Kirchen aus dem 10. bis 17. Jahrhundert, ein Rundturm, eine Burg, viele Grabkreuze und Grabtische.
Cromwell war es, der Clonmacnoise wie viele andere Kirchen in Irland verwüstete. Insofern sind nicht mehr viele Schätze zu bestaunen. Besonders erwähnenswert ist aber das Bibelkreuz aus dem 9. Jahrhundert, welches einst wohl in der Kathedrale stand. Es zeigt bildhaft die Kreuzigung Christi. Vom Nordkreuz, welches im Vergleich der Darstellungen mit dem Book of Kells auf das 8. Jahrhundert datiert wird, ist nur noch der Schaft im Museum zu sehen.
Durch einen alten Herren, der die Gräber seiner Verwandten besucht und hier aufgewachsen ist, werden die Mädchen auf das Flüstertor aufmerksam gemacht. Durch die Geometrie des Tores wird der Schall übertragen.
Hinweis: Solltest du ebenfalls in Erwägung ziehen bei deinem Urlaub mit Hausboot in Clonmacnoise zu übernachten, musst du selbst zu Abend kochen, denn hier gibt es keine Möglichkeit, Essen zu gehen.
In der Mitte Irlands – Athlone
Am nächsten Morgen fahren wir zurück nach Athlone, wo wir mangels Platz bei einem anderen Schiff längsseits gehen müssen. Da die Marina gerade umgebaut wird, sind wenig Plätze vorhanden und einige Plätze sind den Ausflugsschiffen vorbehalten. Die antiken Duschen muss man sich nicht wirklich geben. Dafür, dass wir hier für das Übernachten bezahlen müssen, ist der Zustand und der Baustellenlärm eine Zumutung.
Athlone selbst ist nicht nur der geografische Mittelpunkt Irlands, sondern auch ein hübsches Städtchen mit einer alten Festung, Galerie, Kathedrale, einem Pub aus dem Jahre 900 und einer bunten Einkaufsstrasse.
Athlone Castle
Beim Besuch von Athlone Castle erfährst du viel über die Geschichte dieses wichtigen Übergangs über den Shannon. Die Festung war heftigem Bombardement und Belagerung ausgesetzt, als William von Oranien zweimal gegen die Soldaten von König Jacob II kämpfte. Hatten sie 1690 keine Belagerungsgeräte dabei, änderte sich dies 1691. In 10 Tagen sollen 12.000 Kanonenkugeln auf die Festung niedergegangen sein. Neben dem informativen Audioguide sind sowohl die virtuellen Spiele als auch die alten Holzspiele draussen für Jung und Alt ein vergnüglicher Zeitvertreib.
Alte Pub’s und Bücher
Ein Pub aus dem Jahr 900? Sean’s Bar in Athlone beansprucht für sich nicht nur das älteste Pub Irlands, sondern der ganzen Welt zu sein. Klar, dass wir einen Blick in Sean’s Bar werfen, wo man sogar Sweatshirts mit dem Namen der Bar kaufen kann. Ich habe spontane Assoziationen zum Wort Spelunke. Es riecht nach abgestandenem Alkohol, die Decken sind niedrig und die Räume sind dunkel. Erst später sehen wir, dass Sean’s Bar auch einen schönen Gartenbereich hat. Viel mehr hat unsere Aufmerksamkeit John’s Bookshop auf sich gezogen. Er befindet sich gleich nebenan. Hätten wir unser ältestes Kind nicht irgendwann mit Essen weglocken können, wäre sie wohl immer noch mit dem Besitzer in Gespräche vertieft.
Wir essen in einem anderen alten Pub auf der anderen Seite der Brücke, im Gertie Browne’s Pub. Auch dieses Lokal ist schon alt und hat eine tolle Atmosphäre. Die Empfehlung, dort zu essen, können wir nur weitergeben. Allerdings solltest du früh zum Essen gehen oder einen Platz reservieren. Es wird voll im Pub.
Geschäfte, ein Park und ein berühmter Sohn
Im neueren Teil der Stadt macht es Spass, der Einkaufsstrasse zu folgen bis man hinter einem SuperValu den Eingang in die Parkanlage findet. Der Schaufensterbummel macht schon deshalb so viel Spass, weil das Angebot so anders ist. Die Einkaufsstrasse ist farbenfroh. Wegen einer Baustelle ist ein Teil des Uferwegs gesperrt.
Einer der bedeutendsten Tenöre seiner Zeit stammt aus Athlone. Die Rede ist von John McCormack. Vor dem Rathaus findet man Erinnerungen an den berühmten Sohn der Stadt. Und auch im Gertie Browne hängen Plattenverträge und weitere Erinnerungen an den Tenor.
Was du im Lough Key Forest Park unternehmen kannst
Bei herrlichem Wetter fahren wir von Athlone nach Carrick-on-Shannon, wo wir die Nacht verbringen. Hier verlässt uns das gute Wetter, als wir weiter zum Lough Key Forest Park fahren.
Der Lough Key Forest Park bietet vielerlei Freizeitmöglichkeiten. Neben allem, was mit Wasser zu tun hat, gibt es zahlreiche Wanderwege, eine Zipline, und eine Art Escape Room (Boda Borg). Wir entscheiden uns für die Rockingham Remembered Tour. Dazu nutzen wir eine Regenpause. Der Weg führt durch die unterirdischen Tunnel des Rockingham Houses, welches oberirdisch vollständig abbrannte, zu einem Aussichtsturm und auf einem Baumwipfelpfad zurück zum Ausgangspunkt. Mithilfe der Informationen und Fotos kann man sich gut vorstellen, wie mondän das Anwesen war und das Leben im herrschaftlichen Anwesen verlief. Die unterirdischen Tunnel waren für die Bediensteten, die Anlieferung der Waren, die Wasserförderung mit Eseln und Werkstätten.
Der Lough Key Forest Park wurde vom Landschaftsarchitekten John Sutherland angelegt. Grosse Rasenflächen bewegten sich schwungvoll zum Haus und wurden gezielt mit einzelnen Solitärbäumen und grossen Waldstreifen umgrenzt. Die Idee dahinter war eine geformte und gepflegte Landschaft.
Vom Baumwipfelpark hat man auch einen guten Blick auf Castle Island. Von 1185 bis Anfang des 17. Jahrhunderts war Castle Island der Sitz des Clans der MacDermotts. Hier wurde zu Gericht gesessen und auch die Gäste empfangen. Heute kann man mit einem Ruderboot auf der Insel landen.
Mit dem Fahrrad nach Boyle
Anschliessend begeben wir uns auf den Fahrradweg nach Boyle. Die Pläne lagen im Besucherzentrum aus und irgendwie wollten wir die Räder wenigstens einmal richtig nutzen. Allerdings war der Einstieg in den Fahrradweg nicht ganz einfach zu finden. Ein Scherzbold hatte am Wegweiser gedreht. Über Stock und Stein geht es bergauf und bergab durch den Wald zur Boyle Abbey. Unterwegs kommt man an merkwürdig deplatziert wirkenden Gebäuden vorbei.
Es sind die längsten 8 km Fahrradweg meines Lebens. Ich vermute mal, dass unser Weg deutlich länger war. Die Mietfahrräder entpuppen sich als Folterinstrumente. Als wir die Boyle Abbey erreichen, fängt es auch noch an, zu regnen und die Ruine ist kurz vor Schliessung. Dennoch dürfen wir noch einen kurzen Blick hinein werfen. Der Eintritt wird uns für die Stippvisite erlassen.
Boyle Abbey befindet sich ausserhalb des Ortes Boyle. Auch wenn es anfangs nieselt, fahren wir noch weiter in den Ort. Zehn Minuten später regnet es jedoch in Strömen als wir den Hauptort mit dem schönen Marktplatz endlich erreichen. So schliessen wir die Fahrräder an und flüchten in ein Restaurant zum Abendessen, denn direkt im Lough Key Forest Park gibt es keine Auswahl. Das Restaurant im Besucherzentrum schliesst bereits 18 Uhr und das Essen hat uns nicht angelacht.
Eine vermeintliche Regenpause nutzen wir, um zurück zum Schiff zu radeln. Dieses Mal nehmen wir die Strasse, was deutlich kürzer ist, dennoch fühlt es sich an, als hätten wir in Kleidung geduscht. Die Feuchtigkeit, die wir mit der nassen Kleidung ins Schiff bringen, bleibt.
Bei besserem Wetter ist Boyle und der Lough Key Forest Park ein schöner Stopp beim Urlaub mit dem Hausboot.
Fazit am Ende des Urlaubs im Hausboot
Urlaub im Hausboot ist anders als alles, was wir bisher gemacht haben. Man kommt wirklich zur Ruhe, findet Gelassenheit und ist nach sieben Tagen sehr erholt. Aber es ist ein Prozess! Nicht nur der Geist, auch der Körper muss sich erst daran gewöhnen. Der Bewegungsmangel war für uns neben der stundenlangen erzwungenen Untätigkeit, während wir mit reichlich 10 km/h unserem Ziel entgegen rasten, anfänglich schwer zu ertragen.
Am Ende unseres Urlaubs waren wir so entspannt, dass wir bei der Übernahme des Mietwagens in Dublin keinen Blick auf Schäden am Auto verwendet haben und einfach eingestiegen und losgefahren sind. Erst am nächsten Tag haben wir gesehen, dass die Beifahrerseite des Autos ziemlich gelitten hatte. Glücklicherweise war der Schaden vermerkt, sodass uns daraus keine finanziellen Folgen entstanden sind.
Als Familie hatten wir seit einer Ewigkeit mal wieder viel Zeit zu spielen. Auch die gemeinsamen Frühstücke haben wir sehr genossen. Gelesen haben wir ebenfalls sehr viel, gab es doch keine sonstigen Ablenkungen oder Arbeiten zu verrichten. Ich habe viele kreative Versuche mit der Kamera unternommen.
Das nächste Mal würde ich wohl ein paar Bücher mit mehr philosophischen Frage mitnehmen, denn während der Fahrt hat man auch viel Zeit zum Nachdenken und zum Gedankenaustausch. Und einen grossen Notizblock würde ich für meine «Gedanken-Kritzeleien» einpacken, denn für den Laptop ist es entweder zu hell oder zu nass oder einfach unpassend.
Alle 4 Urlauber könnten sich einen weiteren Urlaub im Hausboot in Irland vorstellen. Nächstes Mal vorzugsweise mit vollständigem Reisegepäck. Wenn du wissen willst, wie unsere Reise weiterging, solltest du dir die Beiträge «Dublins Sehenswürdigkeiten – unsere Highlights» und «Beeindruckende Ausflugsziele rund um Dublin» nicht entgehen lassen.
Hallo Herr Obroider,
danke, dass Sie die Leser auf dem Laufenden halten. Jeder, der Lust hat, kann den Bericht im Internet finden und sich seine eigenen Gedanken machen. Mit Mietsachen ist es immer so eine Sache. Egal, ob Schiff, Auto oder Sonstiges, es ist immer ein wenig Glückssache, in welchem Zustand sich die Mietsache befindet und eine Frage der Aufsicht der Zulassungsbehörden. Manchmal muss man vertrauen und manchmal kann man gegen offensichtliche Mängel kämpfen. Wir haben auch schon mal einen Mietwagen wegen der heruntergefahrenen Reifen abgelehnt. Übrigens auch auf einer Irland Reise. Die Reklamation wurde akzeptiert und wir haben damals einen anderen Wagen erhalten. Bei einem Schiff muss man jedoch darauf vertrauen können, dass die Elektrik so verlegt ist, dass es nicht zu Kurzschlüssen kommt.
Bleibt zu hoffen, dass alle Schiffsvermieter etwas daraus gelernt haben und ihre Schiffe auf Schwachstellen überprüft haben.
Freundliche Grüsse
Susan
Einfach Klasse, Ihre Darstellung! Realistisch, sachlich, nicht über-kritisch. Wir, mein Sohn und ich, fahren seit Dezennien am Shannon herum und kennen ALLES, auch das teilweise Unvermögen der Fa. CarrickCraft. Hier herrschen starke Sparmassnahmen zu Lasten der Kunden. Ich habe für heuer abgesagt, eigentlich für immer, weil ich mittlerweile zu alt bin für solche ,,Abenteuer». Die Fa. CarrickCraft habe ich mittlerweile ad acta gelegt; der ist ein ziemlich neues, teures Schiff abgebrannt, gemietet von 4 alten Iren. Und denen will man nun die Schuld anlasten, einfach ein ungeheuerlicher Vorgang. Ich glaube, dass Sie bei ehemaliger Fa. Emerald Star Line gemietet haben, heisst jetzt anders. LG OPP
Hallo Herr Obroider,
ich freue mich über Ihren Kommentar und die Bestätigung meiner Ausführungen durch einen erfahrenen Hausboot-Fahrer. Den Serviceabbau kann ich bei einer einmaligen Miete natürlich mangels Vergleich nicht beurteilen, aber ärgerlich waren die Transfererlebnisse auf alle Fälle. Was Sie zum abgebrannten Schiff schreiben, ist wirklich ungeheuerlich. Normalerweise sind Schäden am Schiff mit einem Selbstbehalt versichert. Je besser die Wartung und Einweisung in die Schiffe ist, desto eher werden Unfälle jeder Art vermieden. Und da gibt es noch viel Luft nach oben, zumal die Schiffsvermieter nicht davon ausgehen können, dass alle Kunden nach 20 Minuten Einweisung inklusive Fahrtraining und dem selbständigen Fragenstellen, die komplette Technik beherrschen. Ein Einweisungsprotokoll, welches die Einweiser Punkt für Punkt abhandeln müssten, wäre sicher schon einmal ein Anfang, damit so wichtige Punkte wie Gasflaschen nicht vergessen gehen.
Ihre Vermutung, dass wir bei Emerald gemietet haben, ist übrigens richtig.
Viele Grüsse
Susan
PS. Für Abenteuer wird man hoffentlich nie zu alt.
Hallo Susan, habe gestern, dies seit langer Zeit, wieder einmal Reiseberichte/Irland/Shannon/Bootferien gesucht und bin dabei auf Ihre Antwort an mich gestossen. a) ich bin begeistert von Ihrer Schreibkunst, b) es gibt in Irland eine Behörde namens MCIB, die solche Vorfälle untersucht, c) ich sende Ihnen keinen Link, sondern nur einen Querverweis zu dem Untersuchungsergebnis dieses Unfalles: MCIB/303 – Carrickcraft – Reference – MCIB/303, hat 1,5 Jahre gedauert, ist aber sehr solide gemacht. d) Ihr P.S.: Entspringt einer sehr besonderen persönlichen Situation. Beste Grüsse Obroider