Lissabon Sehenswürdigkeiten bei Tag und bei Nacht
Lissabon, der pulsierenden Stadt am Tejo, wird man nicht müde. Es gibt so viele Sehenswürdigkeiten in Lissabon zu entdecken, dass die Tage nie ausreichen werden, weil der Geist und der Körper auch Pause brauchen, um die Eindrücke zu verarbeiten. Wir freuen uns schon auf ein nächstes Mal, in der Hoffnung dann endlich auch einmal Zeit für die vielen Museen und den Botanischen Garten zu finden. Eintauchen in die «Stadt des Lichtes» heisst auch, Lissabons Sehenswürdigkeiten bei Tag und bei Nacht zu betrachten. An einem sonnigen Tag strahlt die Stadt schon aus der Ferne in all ihren Pastellfarben. Bei Nacht funkelt sie wie ein Diamant im Licht. Die Vielfalt ihrer unterschiedlichen Stadtviertel zu erleben, ist auch ein wenig wie eine Zeitreise.
Wie nähert man sich so einer aufregenden Stadt, ohne von ihren Sehenswürdigkeiten erschlagen zu werden? Wie schafft man die Gratwanderung, die Stadt mit ihren vielen Hügeln (Es müssen sehr viel mehr als sieben sein!) mit Teenagern zu erkunden?
Ich glaube, das Wichtigste ist, sich ohne Erwartungshaltung auf die Stadt einzulassen. Ganz sicher wird man weder Lissabon noch Teenagern gerecht, wenn man glaubt, man könnte mal eben von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit eilen. Oder gar den empfohlenen Stadtrundgängen der Reiseführer folgen. Zum einen ist alles eine Frage der Dosis, zum anderen macht Abwechslung nicht nur das Leben von Teenagern spannender. Insofern wird dieser Beitrag keine Anleitung, wie man möglichst viele Sehenswürdigkeiten von Lissabon bei Tag und bei Nacht besichtigen kann, sondern eher eine Ermutigung zur Lücke. Unser Motto könnte sein:
«Es ist nicht schlimm, wenn du nicht alles gesehen hast, denn dann freust du dich schon auf das nächste Mal.»
Von der anderen Seite des Tejo oder die verschiedenen Facetten der Anreise nach Lissabon
Anreise mit dem Auto
Unsere gemietete Wohnung befindet sich noch etwas südlich von Costa da Caparica in Charneca, nicht weit von einer Autobahnauffahrt, aber entfernt von einer Zughaltestelle. Zum einen haben wir die Qualität des Wohnens stärker als die öffentliche Anbindung gewichtet, da wir für unseren Portugal Roadtrip sowieso einen Mietwagen brauchten. Zum anderen ist dies auch der Spontanität dieser Reise geschuldet.
Was manche sicher als Nachteil empfinden werden, ist es für uns nicht, denn auf diese Weise nähern wir uns Lissabon und seinen Sehenswürdigkeiten bei Tag und bei Nacht auf sehr unterschiedliche Weise.
Fahren wir mit dem Auto, so führt uns der Weg stets über die der Golden Gate nachempfundenen Brücke des 25. April. Je nach Wochentag und Tageszeit hat man mehr oder weniger Zeit, die Aussicht auf die Brücke und Umgebung zu geniessen. Schliesslich haben wir Urlaub und müssen nicht auf die Minute genau irgendwo erscheinen.
Das Auto hat noch einen weiteren Vorteil, denn es trägt Kleidungsstücke. So müssen sich die Girls noch nicht beim Verlassen der Wohnung entscheiden, ob sie die dicke oder dünne Jacke oder die lange oder kurze Hose anziehen. Alles bleibt bis zum Erreichen des Ziels möglich und der Morgen ist für alle entspannt.
Erstaunlicherweise gibt es beispielsweise in Belém jede Menge kostenlose Parkplätze. Private, die einen auf einen freien Parkplatz lotsen, erwarten 50 Cent als Trinkgeld.
Anreise mit Auto und Fähre
Eine andere Variante Lissabon zu erreichen, ist mit dem Auto bis Cacilhas zu fahren. Dort gibt es einen grossen Parkplatz, wo man für 6 Euro den ganzen Tag parken kann. Neben dem Parkplatz liegt das Museumsschiff „Dom Fernando II e Glória“. Auch wenn Jörg dem Schiff gern einen Besuch abgestattet hätte, fällt das Schiff in die Kategorie «nächstes Mal».
In wenigen Schritten erreicht man vom Parkplatz die Fährstation. Die Fähre bezahlt man mit den Viva-Viagem-Karten. Den Öffentlichen Verkehrsmitteln, und wie man am günstigsten in Lissabon fährt, habe ich einen eigenen Beitrag gewidmet.
Die Fährüberfahrt über den Tejo ist sehr kurzweilig. Selbst wenn es keinen Grund gäbe, das Ufer zu wechseln, würden wir dir das preiswerte Vergnügen empfehlen. Weiss man doch gar nicht, ob man seinen Blick auf die näherkommende oder sich entfernende Stadt oder auf die Brücke des 25. April, deren Höhe einem vom Wasser aus erst richtig bewusst wird, lenken soll.
Die Fähre landet am Cais do Sodré. Von da ist es ein Katzensprung zu vielen Sehenswürdigkeiten Lissabons
Lissabon und seine verschiedene Stadtviertel
Die verschiedenen Stadtviertel Lissabons könnten in ihrem Charakter unterschiedlicher nicht sein. Wir nähern uns den Stadtvierteln und Sehenswürdigkeiten von Lissabon bei Tag und Nacht auf ganz unterschiedliche Weise an mehreren Tagen. So starten wir mit Belém, dem kulturell vielleicht wichtigsten Stadtviertel Lissabons. Einem regnerischen Tag geschuldet, gibt es am nächsten Tag ein Kontrastprogramm zum prunkvollen, manuelinischen Architekturstil. Besuchen wir doch als nächstes, das für mich aufregendste Stadtviertel, den Parque das Nações. Hier schlägt das Herz des Lissabons des 21. Jahrhunderts und befindet sich das immer noch Massstäbe setzende Ozeanarium.
Erst dann begeben wir uns ins alte Lissabon und zu seinen Sehenswürdigkeiten. Hier reisen wir mit einem TukTuk von Stadtviertel zu Stadtviertel, von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt und durchlaufen Geschichte im Zeitraffer.
Damit haben wir einen hervorragenden Überblick und wissen eigentlich, wohin wir noch einmal gezielt gehen wollen. Allein viele dieser Sehenswürdigkeiten Lissabons freuen sich auf ein nächstes Mal, um tiefer einzutauchen. Überfrachtet von den Sinneseindrücken und Informationen, flüchten wir erst einmal und lernen ein weiteres Gesicht der Stadt kennen. Vorbei an schön gekachelten Häusern und Industriebrachen führt uns der Weg anschliessend nach Alcãntara direkt in die Szene unter der Brücke des 25. April. Ein eigener Mikrokosmos.
Lissabons Sehenswürdigkeiten bei Tag und bei Nacht heisst der Beitrag nicht umsonst. Denn mit einem Einheimischen begeben wir uns auf eine spektakuläre Tour durch das nächtliche Lissabon. Bevor wir dann erst einmal etwas Natur brauchen und die weitere Umgebung von Lissabon erkunden. Also Vorhang auf für Lissabons Sehenswürdigkeiten.
Lissabons Sehenswürdigkeiten in Belém
Torre de Belém
Der Torre de Belém und das Hieronymus Kloster sind die bedeutendsten heute noch existierenden Gebäude im manuelinischen Baustil. Benannt ist dieser prunkvolle Architekturstil nach König Manuel I. von Portugal. Er symbolisiert die steingewordene Aufbruchstimmung der portugiesischen Entdecker. Beide sind wichtige Sehenswürdigkeiten Lissabons und gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wir starten beim Torre de Belém, den wir uns nur mit wenig anderen Touristen teilen müssen. Leider ist er wegen Renovierungen geschlossen. Weder das Schild an der Brücke noch die Website geben Auskunft, wie lange die Schliessung geplant ist.
Ursprünglich stand der Torre de Belém auf einer kleinen Insel. Heute dagegen steht er fast an Land. Nur eine kleine Brücke ist notwendig, um ihn zu betreten. Der zwischen 1515 und 1519 als Wachturm erbaute Torre de Belém hatte einen Zwillingsbruder auf der anderen Seite des Tejo. Dieser fiel jedoch dem grossen Erdbeben von 1755 zum Opfer.
Wenige Jahrzehnte nach der Erbauung wurde der Torre de Belém als Zollstation und Gefängnis genutzt.
Abends wird der Torre de Belém sehr schön angeleuchtet, insofern lohnt es sich, dieser Sehenswürdigkeit Lissabons auch bei Nacht einen Besuch abzustatten.
Das Gelände um den Torre de Belém wurde anlässlich der «Ausstellung der Portugiesischen Welt» 1940 durch den Garten Jardim da Torre de Belém aufgewertet. Als Symbol für die Entdeckung neuer Welten wurden Palmen gepflanzt. Ein Wasserflugzeug stellt ein Denkmal zu Ehren von Gago Coutinho und Sacadura Cabral für die erste Atlantiküberquerung mit einem Wasserflugzeug dar. Auch gibt es einen Gedenkstein zu Ehren der in Übersee gefallenen Soldaten.
Allerdings scheint hier ein Fest geplant zu werden. Zelte stehen im Park, eine Bühne wird errichtet und erste Essstände stehen da.
Padrão dos Descobrimentos – Denkmal der Entdeckungen
Wir folgen der Uferpromenade zum Denkmal der Entdeckungen. Allerdings zwingt uns eine kleine Hafeneinfahrt einmal ums Hafenbecken herumzulaufen, bevor wir uns dieser Sehenswürdigkeit Lissabons weiter entlang des Tejo nähern können.
Je weiter wir uns dem Denkmal der Entdeckungen nähern, umso mehr lustig bemalte Fahrzeuge buhlen um die Aufmerksamkeit und den Hunger der Besucher. Im Moment ist aber alles geschlossen.
Das Denkmal der Entdeckungen wurde zum 500. Todestag des Infante Dom Henrique de Avis, besser bekannt unter dem Namen Heinrich der Seefahrer eingeweiht. Obwohl er selbst nie zur See gefahren ist, hat er doch viele der portugiesischen Entdeckungsreisen in Auftrag gegeben und finanziert. Er steht an der Spitze des Bugs und führt mit einem Schiff in der Hand, den Blick in die Ferne gerichtet, weitere wichtige Persönlichkeiten an.
Im Inneren dieser Sehenswürdigkeit von Lissabon befindet sich ein Museum, in welchem momentan eine Ausstellung «Fotografie und Portugals koloniale Vergangenheit» beleuchtet. Das Highlight befindet sich aber auf dem Dach in Form einer Aussichtsplattform auf 52 m Höhe.
Durch die Schutzmassnahmen dürfen immer zusammen Reisende, also beispielsweise wir als Familie auf die Aussichtsplattform. Dafür darf man dann die Aussicht auch für maximal 10 Minuten allein geniessen. Allerdings muss man dafür Wartezeiten in Kaufen nehmen. Nach ungefähr 30 Minuten werden wir eingelassen, dürfen die Tickets kaufen und mit dem Aufzug zuerst nach oben fahren, bevor wir dann in Ruhe das Museum erkunden.
Die Aussicht von der Aussichtsplattform ist grandios. Erst von oben erkennt man die marmorne Windrose, in deren Mitte sich eine Weltkarte befindet, richtig. Auf dieser Karte sind die Routen der portugiesischen Entdecker eingezeichnet.
Mosteiro de Jerónimos – Hieronymuskloster
Ganz korrekt wäre eigentlich die Übersetzung Hieronymitenkloster, nur verwendet dieses sperrige Wort niemand. Wir begeben uns vom Denkmal der Entdeckungen durch die Unterführung zum Kloster.
Leider ist das Glück heute nicht mit uns. Die beeindruckende Klosterkirche ist bedauerlicherweise wegen eines Staatsempfangs für drei Tage geschlossen. Die im Westflügel des Hieronymusklosters untergebrachten Museen wären zwar zu besuchen, aber so richtig Lust haben wir weder auf das Archäologische Museum noch auf das Seefahrermuseum. Insofern fällt die Besichtigung des Inneren auch in die Kategorie nächste Mal.
Aber allein die Fassade zu bestaunen, ist schon etwas. Offizielle Grundsteinlegung für den Bau war der 6. Januar 1502. Der Tag der Heiligen Drei Könige als Analogie, in die ferne Welt auszuziehen und die Heiden dieser Welten zu bekehren. Immerhin hatte Vasco da Gama 1498 den Seeweg nach Indien entdeckt.
Die Lissaboner Sehenswürdigkeit des Hieronymusklosters lohnt sich nicht nur bei Tage zu betrachten, denn bei Nacht ist es wunderschön erleuchtet.
Tipp: Zwischen dem Hieronymuskloster und dem Centro Cultural Belém findet ihr eine der vielen Tierfiguren des Street Art Künstlers Bordalo II. Wir haben diese Installation nur per Zufall bei unserer Tour vorbei an Lissaboner Sehenswürdigkeiten bei Nacht gezeigt bekommen.
Dass diese Figur tatsächlich 3 D ist sieht man, wenn man von der Seite schaut. Auch erst bei diesem zweiten Blick erkennt man, dass das Material für den «Big Racoon» Müll ist.
Pasteís de Belém
Nach der Enttäuschung mit der wegen Staatsbesuchs geschlossenen Kirche des Hieronymusklosters, begeben wir uns auf die Suche nach den Pasteís de Belém. Wir brauchen dringend eine kleine Aufmunterung in Form eines Kaffees und etwas Süssem. Die Fábrica Pastéis de Belém, eine Familienbäckerei befinden sich in der Rua de Belém Nr. 84 bis 92. Hier werden seit 1887 nach einem von den Mönchen des Hiernonymusklosters entwickelten, bis heute geheimen Rezept die Original Pasteís de Belém hergestellt.
Alle Puddingtörtchen aus Blätterteig, Ei, Milch, Zucker und einer Mischung aus Zitrone und Zimt, die nicht aus dieser Fábrica stammen, heissen Pasteís de Nata. Deren Rezept kann zum Original variieren.
An der Fabricá gibt es eine lange Schlange, aber anstehen muss nur, wer in der Bäckerei einkaufen will. Alle, die ins angeschlossene Café wollen, können durchgehen.
Es lohnt sich auch, einen Blick auf die Häuser der Nachbarschaft zu werfen. Viele sind mit den typischen Kacheln gefliest.
Hinweis: Vis-á-vis der Fábrica gelangt man in den schönen Park Jardim Alfonso de Albuquerque. Wer nicht ins Café möchte, kann sich auch in der Bäckerei mit Leckereien eindecken und diese gemütlich im Park verspeisen. Mitte Juni blühen überall in Lissabon die Jacaranda Bäume.
Für eine erste Annäherung an die Sehenswürdigkeiten Lissabons ist es für heute genug. Auf dem Rückweg nach Hause stoppen wir noch in Cascais am Meer.
Lissabons Sehenswürdigkeiten im Parque das Nações
Geht man in die Vergangenheit zurück, waren dort, wo sich heute das für mich aufregendste Stadtviertel Lissabons befindet, abgewrackte Industrien (Ölraffinerie, Chemie, Munition). Doch mit dem Zuschlag Portugals für die Weltausstellung 1998 wurde dieses Gelände städteplanerisch entwickelt. Das Motto der Expo 98 «Die Ozeane, ein Erbe für die Zukunft» spiegelt sich überall in Architektur und Kunst wider. Und Kunst gibt es reichlich in Form von Skulpturen, Mosaiken und Fassadenbemalungen zu sehen.
Das Stadtviertel erstreckt sich entlang der nordöstlichen Seite der Tejo-Mündung. Seit der Expo hat das Gebiet eine zweite Verwandlung durchgemacht und ist zu einem Zentrum für Unternehmen und Firmen in Portugal geworden. Heute ist das Viertel bei Portugiesen und Touristen gleichermassen beliebt. Gefüllt mit futuristischer Architektur und fantasievollen Gärten, einem wunderbaren Oceanarium, Kasino, grossem Shoppingcenter, Restaurants, Bars und Wohnraum ist das Viertel unglaublich lebendig.
Auch wenn der Parque das Nações nicht in unmittelbarer Nähe der sonstigen Sehenswürdigkeiten von Lissabon liegt, würde ich gern beim nächsten Besuch in diesem Viertel wohnen. Ausserdem ist man mit der Metro schnell in der Stadt. Es gibt hier auch ein paar coole Hotels, die ich schon recherchiert habe. Bei meiner ersten Wahl schwanke ich persönlich zwischen dem Myriad by Sana Hotel mit gigantischer Aussicht und moderner Architektur und dem aussergewöhnlichen Hotel Homeboat Company, wo man auf Hausbooten mit Sonnenterrasse und Fahrrad im Hafen übernachtet. Alternativ wäre noch das Melia Lisboa Oriente Hotel oder das Tivoli Oriente Hotel mit seiner Bar auf der Dachterrasse hervorzuheben. Die moderne Architektur im Parque das Nações gehört zu den Lissaboner Sehenswürdigkeiten die man nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht beleuchtet, gesehen haben sollte.
Oceanarium
Da es beim Verlassen der Haustür regnet, greift unser Notfallplan und wir fahren kurzentschlossen mit dem Auto zum Oceanarium. Bereits vor 18 Jahren hat uns der Besuch fasziniert. Bis heute ist es das grösste Oceanarium Europas. Nun sind wir gespannt, ob es seinen Zauber über die Zeit retten konnte. Zumal wir zwischenzeitlich weitere Ozeanarien von Australien bis Singapur gesehen haben, was die Messlatte höher legt.
Der Rundgang fängt in der zweiten Etage an. Dort wartet eine Sonderausstellung in Form eines riesiges Aquarium auf den Besucher. Das Besondere sind für einmal nicht die Fische sondern die Pflanzen. In Videos erklärt der japanische Schöpfer dieser Unterwasserwelt, Takashi Amano, was für dieses lebende Kunstwerk notwendig war und welche Ideen sich für ihn dahinter verbergen.
Dann endlich stehen wir das erste Mal vor dem grossen Aquarium, welches die Mitte des Gebäudes über alle Etagen einnimmt. In 7 Millionen Litern Salzwasser schwimmen grosse und kleine Fische. Im Laufe des Rundgangs kann man immer wieder Blicke darauf werfen. Sitzgelegenheiten laden zum längeren Betrachten ein.
Mantas fliegen durch das Wasser und lassen Erinnerungen an unsere Galapagos Reise aufkommen.
Vom Sunfish, der uns an Kinderbuchillustrationen erinnert, sind wir fasziniert. Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass er direkt unter der Meeresoberfläche schwimmt und Wärme tankt.
Neben dem Hauptaquarium führt der Rundgang auch an Pinguinen und Puffins vorbei. Die Seeotter haben Nachwuchs, Reptilien gilt es in den Terrarien zu entdecken. Im Vorbau kann man noch in ein unglaubliches 15-minütiges Filmerlebnis eintauchen. Das Oceanarium muss man einfach erleben. Nicht umsonst ist es eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Lissabon. Für uns gehört es immer noch zu einem der schönsten Aquarien, die wir gesehen haben.
Architektur und Kunst
Wir verlassen das Aquarium und laufen als erstes neben der Gondelbahn in Richtung Torre de Vasco da Gama.
Der Blick auf die moderne Architektur ist atemberaubend. Die 110 m hohen Türme São Rafael und São Gabriel des Architekten José Quintela sind vom Bug eines Schiffs inspiriert. Der Portugal Pavillon mit dem durchhängenden Dach (Betondecke), welches die beiden Anbauten verbindet, war ein Wahrzeichen der Expo.
Eine weitere Skulptur aus Müll von Bordalo II, stellt den Iberischen Luchs dar und kann hier ebenfalls sehr zentral bewundert werden.
Bereits von weitem sieht man das Glasdach des Gare Oriente vom spanischen Architekten Santiago Calatrava. Allerdings zieht es die Familie zurück zum Hafen, so dass dies eine weitere Sehenswürdigkeit Lissabons ist, die in die Kategorie «nächstes Mal» fällt. Ganz böse darüber bin ich aber nicht, denn sonst hätten wir sicher den Rest des Tages im Einkaufszentrum Vasco da Gama festgesessen. Anlässlich des 500. Jahrestags der Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama nimmt der Gare Oriente die Formensprache des Hieronymusklosters auf. Weitere Bilder findest du auf der Website des Architekten.
Vasco da Gama Brücke
Nach einem ausgiebigen Bummel bis zum Hafen entscheiden wir uns, heute einmal die Vasco da Gama Brücke auf dem Heimweg zu befahren. Ihre Architektur ist schon aus der Ferne beeindruckend. Gebaut wurde sie im Vorfeld der Weltausstellung von einem Konsortium bestehend aus portugiesischen, britischen und französischen Firmen.
Der Tejo, der in Spanien Tajo und im Englischen Tagus heisst, ist mit ungefähr 1.000 km Länge der längste Fluss der iberischen Halbinsel. Bevor er bei Lissabon ins Meer fliesst, verbreitert sich der Fluss auf 14 km. Die Vasco da Gama Brücke, die in einem Bogen über den Fluss führt, hat eine Gesamtlänge von 17,2 km.
Hinweis: Die Brückenmaut wird in Lissabon immer nur stadteinwärts erhoben. Preise und Rabatte kannst du beim Betreiber Lusoponte einsehen.
Wir kommen etwas unfreiwillig zwei Mal in den Genuss, die Brücke zu überqueren. Bevor wir das Ende der Brücke erreichen, vermeldet unser Auto, dass einer unserer Reifen Luft verliert. Wir schaffen es gerade noch so auf die Raststätte hinter der Brücke. Ohne Ersatzreifen im Mietwagen bedeutet dies, dass unser Auto abgeschleppt wird und wir mit einem Taxi zum Flughafen fahren dürfen. Bei der dortigen Anmietstation erhalten wir einen neuen Mietwagen, nachdem die ganzen Formalitäten erledigt sind.
Mit dem TukTuk durch Lissabon – Überblick über die Sehenswürdigkeiten in Lissabons Innenstadt
Sehr spontan entscheiden wir uns aus einem Bauchgefühl heraus, uns mit einem TukTuk einen Überblick über Lissabons Stadtviertel und Sehenswürdigkeiten zu verschaffen. Bei den wenigen Touristen, die in der Stadt sind, werden die verschiedenen Touren, die sonst im Angebot sind, zu einer Tour zusammengelegt. Die Fahrer sind recht flexibel. Wir haben uns den Abstecher nach Belém gespart. Dennoch waren wir deutlich länger unterwegs als eigentlich angekündigt.
Tipp: Wenn du zu den Leuten wie ich gehörst, die mit der Spiegelreflex losziehen, empfehle ich dir, das Weitwinkelobjektiv nicht zu vergessen.
Chiado
Unsere TukTuk Tour fängt so richtig im Stadtteil Chiado an, genauer gesagt in der Rua Garrett. Hier halten wir erstmals an und haben etwas Zeit. Dieses Viertel Lissabons präsentiert sich unglaublich lebendig. Livemusik, Menschen auf der Strasse, in den Geschäften und den Cafés.
Erster Halt ist das Café A Brasileira mit der Skulptur des Dichters Fernando Pessoa. Das Café rühmt sich seit seiner Gründung als Kaffeerösterei 1905 mit dem Werbeslogan: «Der beste Kaffee ist der, der Brasileira». 1908 wurde umgebaut und ein Café eröffnet, welches schnell zum Treffpunkt von Intellektuellen wurde.
Direkt gegenüber des berühmten Café A Brasileira befindet sich die älteste Buchhandlung der Welt, die Livraria Bertrand. Gegründet wurde die Buchhandlung 1732 an einer anderen Strasse in Lissabon. Diese Geschäftsräume wurden jedoch beim grossen Erdbeben 1755 zerstört. Seit 1773 befindet sie sich in den heutigen Geschäftsräumen. Es ist unglaublich, wie gross die Buchhandlung im Inneren ist.
Das Stadtviertel Chiado wurde ebenfalls durch das Erdbeben von 1755 beinahe völlig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte nach den damaligen Vorstellungen einer idealen Stadt auf der Grundlage eines rechteckigen Strassenmusters. Das Viertel wurde nach dem Wiederaufbau Heimat der wohlhabenderen Bevölkerung.
An das Erdbeben erinnert die Klosterruine des Stadtviertels Chiado, der Convento do Carmo und die Klosterkirche „Igreja do Carmo“. Die Ruine wurde als Mahnmal für die Opfer des Erdbebens stehen gelassen. Da das Erdbeben während der Gottesdienste zu Allerheiligen stattfand, waren in den Gotteshäusern Lissabons besonders viele Opfer zu beklagen.
Bairro Alto
Als nächstes führt uns die TukTuk Tour ins Bairro Alto, die Oberstadt, zum Miradouro Sao Pedro Alcantara. Die Sache mit den Aussichtspunkten ist die, dass sie immer erhöht liegen. Wer nicht mit dem TukTuk unterwegs ist, kann sich den Aufstieg mit der Standseilbahn Elevador da Glória erleichtern. Die Bahn fährt alle paar Minuten im Gegentakt und überwindet bei ihrer kurzen Fahrt 48 Höhenmeter. Sie startet am Praça dos Restauradores.
Der Aussichtspunkt Miradouro Sao Pedro befindet sich am oberen Ende der Standseilbahn Elevador da Glória. Ein kleiner Garten umgibt den Aussichtspunkt. Bänke laden zum Verweilen ein.
Das Bairro Alto lädt mit seinen schmalen Gassen und gekachelten Häusern zu einem Spaziergang ein. Abends geht es hier sehr viel lebendiger zu, mit all den Kneipen und Restaurants.
Estrela
Auf dem Weg ins Stadtviertel Estrela passieren wir das Stadtviertel Madragoa und werfen einen kurzen Blick auf das portugiesische Parlament, welches im schönen Palácio de São Bento residiert. Ganz ursprünglich war das Gebäude ein Benediktiner Kloster. Leider ist das Parlamentsgebäude bei unserem Besuch abgesperrt.
In Estrela versuchen wir als erstes, der Basílica da Estrela einen Besuch abzustatten. Leider schlägt auch hier die Mittagspause zu. Die Kirche ist geschlossen.
Stattdessen werfen wir einen kurzen Blick in den Jardim da Estrela, der eines seiner Tore gegenüber der Basilica da Estrela hat. Er wirkt mit seinen exotischen Pflanzen sehr einladend für eine Pause.
Nur leider wartet unser TukTuk Fahrer. Anschliessend reihen wir uns in den Verkehr der Avenidas Novas und halten direkt auf den Kreisel des Marquis de Pombal zu. Dort biegen wir allerdings in die Avenida da Laberdade ein. Aus dem Augenwinkel erhaschen wir aber einen Blick auf den Parque Eduardo VII. Gut, dass wir diesem genialen Aussichtspunkt vom oberen Ende noch einmal bei unserer Lissabon bei Nacht Tour begegnen. Jetzt geht es zurück ins Zentrum der Stadt.
Hinweis: Der Marquis de Pombal wird dir in Lissabon immer wieder begegnen. Er war als erster Minister Portugals unter König Joseph I ein wichtiger Staatsmann. Ihm wird der Übergang Portugals in einen modernen Staat zugesprochen. Sein organisatorisches Geschick stellte er beim Wiederaufbau der Stadt nach dem grossen Erdbeben unter Beweis. Wer mehr über den Marquis de Pombal wissen möchte, wird unter anderem in diesem Beitrag fündig.
Baixa
Die Baixa (Unterstadt) ist ein Stadtviertel vom Reissbrett. Wurde doch dieses Viertel beim Erdbeben komplett zerstört. Grosszügige Plätze und geometrisch angeordnete Strassen laden zum Bummeln ein. Allerdings ist dieses Stadtviertel, welches sich zwischen Chiado und Alfama ausbreitet, sehr weitläufig.
Den imposantesten Platz, den Praça de Comercio haben wir zwar nach der TukTuk Tour angesteuert, aber dann zugunsten einer Pause und anschliessender Planänderung nie erreicht. Wir erreichen die Unterstadt mit dem TukTuk am Praça dos Restauradores. Hier fährt die Standseilbahn Elevador da Glória ab. Auf dem Platz steht ein grosser Obelisk, der an den Kampf um die portugiesische Unabhängigkeit von Spanien erinnert. Leider hält das TukTuk hier nicht an, sodass wir den Platz mit seinen beeindruckenden Gebäuden nicht näher in Augenschein nehmen können.
Wir halten das nächste Mal an der Sehenswürdigkeit Lissabons schlechthin, am Elevador Santa Justa. Dieser kunstvoll gestaltete Aufzug führt direkt zum Convento do Carmo im Stadtviertel Chiado. Das markante Bauwerk aus Eisen wurde 1902 in Betrieb genommen. Sehr schön muss die Aussicht von der Dachterrasse des Aufzugs sein.
Als Nächstes werfen wir einen Blick in die Rua Augusta, die Flaniermeile in der Unterstadt. Auf dem Weg zum Praça de Comercio kommen wir noch einmal durch die Strasse und gehen verloren.
Mit dem TukTuk geht es weiter ins Stadtviertel Alfama.
Alfama
Alfama ist der älteste Stadtteil von Lissabon. Vom Erdbeben 1755 wurde er verschont. Im Mittelalter wohnten hier Hafenarbeiter und Fischer. Die Bauweise geht aber auf die Mauren zurück, die im 7. Jahrhundert die Iberische Halbinsel eroberten. Auch der Name «Alfama» geht auf die Mauren zurück. Er bedeutet so viel wie Bäder und verweist auf die vielen Thermalquellen. Die Tram 28 schlängelt sich durch die engen Strassen dieses historischen Stadtviertels.
Wenn du das nachstehende Bild betrachtest, kommt dir das Eingangstor der Kathedrale von Lissabon irgendwie bekannt vor, obwohl du vielleicht noch nie in Lissabon warst? Wenn ja, so ist es kein Wunder. Ziert doch das Tor der Kathedrale von Lissabon den 10-Euro-Schein.
Und weiter geht es durch die Strassen Alfamas. Nächster Halt ist der Miradouro de Santa Luzia.
Die schöne Gestaltung des Miradouros stiehlt der Aussicht fast die Show. Kachelbilder an der Kirche Santa Luzia erzählen die Geschichte Lissabons vor dem grossen Erdbeben.
Es scheint so, als würden sich alle Touristen heute hier am Miradouro Santa Luzia und am Miradouro de Santa Catarina treffen, wo wir als Nächstes hinfahren.
Graça
Leider haben wir so gar keine Zeit mehr zum Verweilen, denn die veranschlagte Zeit für die TukTuk Tour ist schon vor einer Weile abgelaufen. Dennoch fahren wir als Nächstes noch zum spektakulären Miradouro da Senhora de Monte im Stadtviertel Graça. Dieser Aussichtspunkt liegt noch oberhalb des Miradouro Graça.
Ende einer TukTuk Fahrt
In Alfama lassen wir uns vom TukTuk absetzen. Bevor uns der TukTuk Fahrer in Alfama jedoch endgültig verabschiedet, können wir noch einen kurzen Blick auf das Nationalpantheon, die Barockkirche Santa Engrácia, werfen.
Als Pantheon beherbergt die Kirche die sterblichen Überreste wichtiger Persönlichkeiten und erinnert mit Scheingräbern an wichtige Grössen der portugiesischen Geschichte.
Nachdem wir das TukTuk verlassen haben, laufen wir durch die Strassen Alfamas immer in Richtung Wasser. Unser Weg kreuzt den Weg von Cláudio Henrique. Im Gespräch stellt sich heraus, dass er ins Geschäft der Touranbieter eingestiegen ist. Da wir selbst über ein Auto verfügen, sind die meisten seiner Angebote für uns nicht interessant. Allerdings schlägt das Fotografenherz in mir höher als Cláudio über seine Tour «Lisbon by Night» berichtet, denn es verspricht, ein ganz anderes Programm zu sein, als dass, was wir jetzt mit dem TukTuk gesehen haben. So kommt es, dass wir Lissabons Sehenswürdigkeiten nicht nur bei Tag, sondern zwei Tage später auch bei Nacht betrachten.
Lissabons Sehenswürdigkeiten in Alcãntara
Doch erst einmal brauchen wir eine Pause und Erfrischung. Diese nehmen wir in einem kleinen Café in der Rua Augusta. Während wir uns von den vielen Eindrücken erholen, kommt es zur Planänderung. Statt Praça de Comércio und weiterer Sehenswürdigkeiten beschliessen wir ein Kontrastprogramm. So begeben wir uns zur Strassenbahnhaltestelle der Linie 28 und fahren so weit als möglich in Richtung Alcãntara. Danach laufen wir kreuz und quer, bis wir endlich die LX Factory gefunden haben. Auf der Karte sah es gar nicht so weit aus. Die LX Factory ist sicher keine der Lissaboner Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinn, dennoch sollte man sie mal gesehen haben. Die schmerzenden Füsse sind jedenfalls schnell vergessen, als wir den Mikrokosmos der LX Factory betreten.
Auf dem ehemaligen 23.000 Quadratmeter grossen Gelände einer alten Textilfabrik, hat sich unter der Brücke des 25. April ein kreativer Mix aus Bars, Restaurants, Geschäften und Clubs gebildet. Die alten Fabrikgebäude, interessante Streetart und die Unterseite der Brücke ergeben einen unglaublich faszinierenden Mix.
Wer hier auf diesem hippen Gelände einkehren oder einkaufen will, muss jedoch tief in die Tasche greifen, verglichen mit dem restlichen Lissabon.
Tipp: Auf der Suche nach der Haltestelle des Zuges kommen wir zufällige noch am Village Underground vorbei. Ein weiterer Mikrokosmos von Kreativität und Subkultur in Sichtweite der LX Factory.
Lissabon Sehenswürdigkeiten bei Nacht – unsere Highlights
Nachdem wir dir nun viele Lissaboner Sehenswürdigkeiten bei Tage vorgestellt haben, berichten wir dir noch von unseren Highlights bei Nacht. Wir waren mit Cláudio drei kurzweilige Stunden unterwegs und haben die Entscheidung für die Nachttour keinen Moment bereut. Solltest du auch an einer Tour mit Cláudio interessiert sein, so findest du ihn und seine Touren auf TripAdvisor. Die Touren finden auf Portugiesisch, Englisch, Italienisch, Französisch oder Spanisch statt.
Parque Eduardo VII.
Unsere Tour startet 20.00 Uhr am Hieronymuskloster im Auto von Cláudio, der Lissabon und die Geschichte Portugals wie seine Westentasche kennt. Auf dem Weg zum Parque Eduardo VII. kommen wir schon an einigen interessanten Gebäuden vorbei. Mit Geschichten wird der Weg nicht langweilig. Zum Sonnenuntergang erreichen wir den Parque Eduardo VII.
Ein Abendspaziergang durch den Park wäre nett, aber wir werfen noch einen Blick auf das Nelkenrevolutionsdenkmal und fahren weiter.
Aquädukt
Im letzten Licht des Tages erreichen wir ein weiteres Highlight. Dieses Aquädukt ist eine der Lissaboner Sehenswürdigkeit, die bei Tag und bei Nacht beeindruckt. Als wir vom Flughafen kommend erstmals auf diese 35 Bögen umspannende Brücke zufuhren, hielten wir es für eine Eisenbahnbrücke. Tatsächlich führte es aber Wasser von den Bergen Sintras nach Lissabon. Heute wurde es durch ein modernes Wasserleitungssystem ersetzt, kann aber besichtigt werden. Allerdings fällt das in die Kategorie «nächstes Mal». Zur Besichtigungstour gehört auch die Verteilstation Mãe d’Agua am Rande des Parks von Amoreiras.
Der Nationalpalast von Ajuda
Als nächstes Highlight erwartet uns die fast unendliche Geschichte des Baus des Nationalpalastes in Ajuda vor den Toren Lissabons. Alles beginnt mit dem Erdbeben 1755. Die königliche Familie überlebt, der Palast ist zerstört, weshalb ein neuer Palast gebraucht wird. Und der wird in Ajuda gebaut. Unter dem Eindruck des Erdbebens wird der neue Palast jedoch aus Holz gebaut. Dieser königliche Holzpalast, auch als königlicher Stall bezeichnete Palast, brannte 1794 jedoch vollständig ab.
So begann man 1796 mit dem Bau eines Steinpalastes. 1807 floh die königliche Familie allerdings vor den napoleonischen Kriegen nach Brasilien, während am Palast in Lissabon weitergearbeitet wurde. Als sie jedoch 1821 zurückkehrten, war der Palast immer noch nicht fertig. 1833 wurden die Bauarbeiten dann erst einmal ganz eingestellt. Erst 1861 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Schliesslich heiratete König Luís I. die italienische Maria Pia, Prinzessin von Savoyen 1862. Jetzt endlich wurde der Palast bewohnt, auch wenn er immer noch nicht fertig gebaut war. Das änderte sich auch nicht bis zum Tod des Königs. Seine Erben hatten Besseres zu tun, als den Palastbau zu beenden und 1910 wurde die portugiesische Republik ausgerufen und der Palast ganz geschlossen.
Was soll ich dir sagen? Wenige Wochen vor unserer Reise nach Portugal wurde der Palastbau 2021 beendet. Ursprünglich war der Palast viel grösser dimensioniert geplant gewesen. Und so stand die ganze Zeit eine unvollendete Mauer, die den nächsten Querflügel hätte bilden sollen, in der Landschaft. 1996 begann man die Innenräume des Palastes originalgetreu zu renovieren und irgendwann dann auch die unvollendete Wand zu vollenden.
Dieser Nationalpalast ist nun eine Sehenswürdigkeit vor den Toren Lissabons, die man auch bei Tag besichtigen sollte und nicht nur schön angeleuchtet bei Nacht. Die Besichtigung der Innenräume müssen wir leider ebenfalls auf das «nächste Mal» vertagen.
Hinweis: Ein schönes Fotomotiv bei Nacht ist der verfallene Glockenturm auf dem Parkplatz neben dem Nationalpalast.
Bei Nacht entlang des Tejo
In der Dunkelheit glitzern die Sehenswürdigkeiten wie Diamanten in der Sonne. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten, die wir bereits am Tag gesehen haben, waren wir von zwei Gebäuden sehr beeindruckt. Das eine ist das hypermoderne Gebäude des Architekten Charles Correa, in dem sich ein weltweit führendes Krebsforschungszentrum der Champalimaud Fondation befindet. Du findest das Gebäude zwischen dem Torre de Belém und den Doca Pesca in der Avenida de Brasilia. Beim Forschungszentrum gibt es ein Parkhaus.
Einen weiteren wunderbaren Blick auf das nächtliche Lissabon kannst du vom Dach des MAAT (Museum für Kunst, Architektur und Technologie) werfen.
Mit der Nachttour durch Lissabon enden unsere Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten in Lissabon und wir wenden uns mehr dem Umland zu. Ungeplant kommt es zu einer spontanen Fahrt entlang der Küste von Cabo da Roca nach Cascais, weil es in Sintra und nur in Sintra regnet. Beeindruckend ist Mafra und der ungefähr eine Stunde nördlich von Lissabon gelegenen Naturpark Serras de Aire. Anschliessend verlagern wir unseren Standort und erkunden das weiter nördlich von Lissabon gelegene Gebiet. Dennoch freuen wir uns schon auf das nächste Mal in Lissabon. Am liebsten würden wir gleich wieder losfliegen.