Am Ende unserer Reise freuen wir uns auf ein paar faule Tage am Meer. Die Südküste Sri Lankas ist wegen ihrer schönen Strände beliebt. Das blaue Wasser des Indischen Ozeans und die weiß-goldenen Sandstrände sind wie aus dem Bilderbuch. Talalla hat eine geschützte Bucht in Form eines Halbmondes, die von Palmen gesäumt und etwa zwei Kilometer lang ist.

Ursprünglich hatten wir Tangalle, welches für seine wunderschönen Strände bekannt ist, ins Auge gefasst. Die Lage des Palm Paradise Cabanas & Villas Beach Resort hat leider nicht nur uns überzeugt. Noch während wir die Reise zusammenstellten, war das Hotel ausgebucht. Das gebuchte Ersatzhotel stellte dann kurz vor Reiseantritt fest, dass durch einen Buchungsfehler nur noch ein Zimmer frei war. So war es Zufall, dass wir in Talalla landeten. Für die letzten drei Nächte wird das Talalla Retreat Hotel unser Zuhause. Die Mädchen freuen sich schon auf die angebotenen Surf Lektionen. Morgens und nachmittags finden Yoga Lektionen im Schatten des Poolhauses statt.
Auch wenn es in Talalla einige Hotels gibt, so sind doch hier sehr wenig Touristen und der Strand ist angenehm leer.
Das Talalla Retreat
Die Unterkünfte des Talalla Retreat befinden sich verteilt über eine grosse Anlage. Wir werden auf der vom Meer entfernten Seite untergebracht und befinden uns damit in Pool Nähe. Die Bungalows haben zwei Etagen. Die Bewohner der oberen Etage haben gar keine Aussenwände, während wir in der unteren Etage untergebracht, Aussenwände haben. Allerdings wurden statt Fenstern offene, schattenspendende Holzlamellen verbaut. Die Bäder sind Aussenbäder mit einer oben offenen Tür zum Wohnraum.

Die Bauweise hat zwei Nachteile. Der erste Nachteil ist, dass Tiere jederzeit in die Räume kommen können. So muss man immer alles ordentlich wegräumen und verschliessen. Wer will schon seine Sachen als Beute der Affen sehen? Ein Wächter versucht zwar die regelmässig vorbeischauende Affenbande von den Häusern zu vertreiben. Nur hat er seine Augen auch nicht überall und feste Arbeitszeiten. Auch Mücken und andere Insekten finden ihren Weg einfach ins Zimmer und erstaunlicherweise auch unter das Moskitonetz. Frösche finde ich sogar im Wandschrank. Den ersten trage ich liebevoll zum Wasser, damit er nicht vertrocknet. Was dieser mit einem entsetzen Sprung an den nächsten Laternenpfahl quittiert. Der zweite, nicht zu unterschätzende Nachteil besteht darin, dass man sich dem Aussenlärm nicht entziehen kann.


Schlaflose Nächte
Schon als wir ankommen, laufen die Gedenkfeierlichkeiten für die Opfer des Tsunami. Viele Familien in Sri Lanka hatten Opfer zu beklagen. Unser Fahrer sprach von 30.000 Toten, die in Sri Lanka zu betrauern waren, während unser aller Augen auf Thailand gerichtet waren. Diese Gedenkfeierlichkeiten werden 24 Stunden durchgehend per Lautsprecher übertragen. Die Namen der Opfer werden verlesen, unterbrochen von rhythmischen Musikstücken. Ansprachen werden gehalten, Trommeln kommen zum Einsatz. Wir schlafen in dieser ersten Nacht zwar irgendwann erschöpft ein, aber erholsam war es nicht. Bereits morgens gegen 7.00 Uhr fährt das Brot Tuk-Tuk erstmals durch die Strassen und macht mit Mozarts Kleiner Nachtmusik lautstark und blechern auf sich aufmerksam.
Am nächsten Tag ist Silvester. Neben einem reichhaltigen Buffet wird auch ein kleines Feuerwerk am Pool, eine Tanzaufführung und eine Live Band, die Musik aus den 70er Jahren als Tanzmusik spielt, dargeboten. In dieser Nacht ist es nach Ende der Party vergleichsweise ruhig. Geweckt werden wir am frühen Morgen von vielen lauten Schüssen, die wahrscheinlich Tiere aus den Felder vertreiben sollten.

Auch in der letzten Nacht ist uns kein Schlaf vergönnt, denn nun überträgt ein Tempel seine Zeremonie lautstark die ganze Nacht durch den Äther. Wir wünschen uns inbrünstig eine elektromagnetische Impulswaffe und fragen uns, ob man sich irgendwann an den Lärm gewöhnt.
Faule Tage in Talalla
Wir geniessen vor allem den Pool, denn der bietet mit diversen Bäumen und Palmen Schatten. Im Meer herrschen zur Zeit unseres Besuchs starke Unterströmungen, so dass das Wellenhüpfen recht bald seinen Reiz verliert. Die Strömung zieht einen unweigerlich zu den Steinen am Rand der Bucht und die Wellen sind ab dem zweiten Tag heftig.
Deshalb finden die Surflektionen an einem anderen Strand statt und haben mit 50 USD pro Person und Lektion (mit Fahrt ca. 2 Stunden) einen stolzen Preis. Hier im Süden gibt man Preise gern immer dann in USD an, wenn der Preis in Rupien astronomisch hoch wäre.
Der Strand am Hotel lädt zu abendlichen Strandspaziergängen ein.


Warane laufen uns immer wieder über den Weg. Freche Streifenhörnchen untersuchen die Liegen nach Essbarem, sobald die Leute im Wasser sind. Kuhreiher wandern aufmerksam zwischen den Frühstückstischen umher. Wir geniessen das Gefühl von dolce far niente. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon heisst es wieder packen.


Bevor es jedoch endgültig zum Flughafen geht, besuchen wir noch das Lunuganga Estate des Architekten Geoffrey Bawa.